Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 22.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193003228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300322
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-22
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.03.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die 9. Gesamtsitzung der Landwirtschaftskammer Gesamtsitzung zusammen. Präsident Vogelsang begrüßte die Vertreter der Regierung und die Kammermitglieder und berich tete dann über Wirtschafts-Gegenwartsfragen der Landwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung des Absatzes tierischer Erzeug nisse. Die Not unserer Landwirtschaft hat sich im Laufe des letzten Jahres in beängstigender Weise verschärft. Die Regierung ist durchdrungen von der Erkenntnis, daß die Gesundung der Land wirtschaft als wichtigste und dringlichste Gegenwartsaufgabe be trachtet werden muß. Was hat in dieser Lage nun die Landwirt- schaftskammer als ihre Aufgabe zu betrachten. Während der Land bund gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer in erster Linie auf hinreichende Staatshilfe hinwirkt, muß die Kammer bestrebt sein, auf wirtschaftlich-technischen Gebieten Mittel und Wege der Selbsthilfe zu finden, die eine Besserung der trostlosen Lage er hoffen lassen. Das dem Vorjahre gegenüber geringere Ernteer gebnis ist weniger auf den außerordentlich starken Winter, als auf die völlig fehlende Bodenfeuchtigkeit zurückzuführen. Die Trockenheit bes Sommers artete aus zu einer Dürre, die eine Sicherheit der Ernährung unseres Viehbestandes in Frage stellte. Die geringeren Ernteerträge allem aber würden keineswegs im stande gewesen sein, die Lage unserer Landwirtschaft in so nach haltiger Weise zu beeinflussen, wenn nicht eine geradezu kata strophale Preisgestaltung unserer Erzeugnisse hinzugekvmmen wäre. Um den Rvggenpreis zu stabilisieren, sind -oll- und han delspolitische Maßnahmen nicht ausreichend, bei dem außer ordentlichen Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage können lediglich ein vermehrter Roggenverzehr und eine gestei gerte Versütterung in Frage kommen. Wenn nun das Reichs ernährungsministerium diesbezügliche Verordnungen erlassen hat, so können diese nur dann zur vollen Wirksamkeit gelangen, wenn durch zvllpolitische Maßnahmen gleichzeitig Gerste, Mais und Hafer auf ein annähernd gleiches Preisniveau gebracht wer den. So erscheint dringend erforderlich, daß die in dieser Richtung gemachten Vorschläge restlos verwirklicht werden, damit nicht durch die Halbheit der Maßnahmen ihre Aussichtslosigkeit von vornherein besiegelt ist. Nur ein von jeder Parteipvlitik freies Agrarprogramm kann Wandel schaffen. Ls folgten dann ausführliche Schilderungen der Verwertungs- Möglichkeiten tierischer Erzeugnisse unter besonderer Berücksichti gung der Milch. Die Ausführungen gipfelten in der Erkenntnis, daß die gesamte Milcherzeugung des Landes Sachsen gemeinsam mit den bestehenden Molkereien und dem Handel zu einem ein heitlichen Verbände zusammengefaßt wenden müsse, wenn die Ver sorgung unserer städtischen Bevölkerung mit hochwertigen Milch- Dres den, 21. März. Im Sitzungssaale der früheren ersten Kammer des Landtagsgebäudes trat am Freitag vormittag die Landwirtschaftskammer im Freistaat Sachsen zu ihrer neunten und Molkereierzeugnissen bei angemessenen Preisen für Erzeuger und Verbraucher dauernd gewährleistet werden soll. Im weiteren Verlaufe der Tagung berichtete Direktor Dr. Schöne über die Arbeit des Ausschusses, der im letzten Jahre gegründet wurde, um die Milchverwertung zu organisieren. Zu einem Abschluß seien die Arbeiten noch nicht gekommen, doch stehe heute schon fest, daß man an der Umlage von 3 Mark pro Kuh festhalten müsse. Direktor Schöne erstattet dann auch den Bericht über die Tätigkeit der Landwirtschaftskammer, der die umfang reiche Arbeit der einzelnen Abteilungen erkennen ließ. So hatte sich die volkswirtschaftliche Abteilung neben den allgemeinen Fra gen der Wirtschafts- und Handelspolitik, der Sozial- Md Kredit politik auch noch mit wichtigen Einzelfragen aus dem Gebiete der Agrarpolitik zu befassen, darunter mit der Existenzbegründung für den bäuerlichen Nachwuchs, dem heute besondere Schwierig keiten entgegenstehen. Das Ergebnis der darüber mit den Wirt schaftsministerien geführten Verhandlungen soll ein Versuch mit der Seßhastmachung nachgebvrener sächsischer Bauernsöhne auf dem Wege der Ansiedelung in den Regierungsbezirken Frankfurt a. d. Oder sein. Die Tätigkeit der Abteilung der Absatzförderung war von dem Grundgedanken geleitet, alle Fragen nur in engster Fühlung mit der praktischen Landwirtschaft zu behandeln. Noch mehr als die vorhergehenden Jahre stand das Jahr 1929 unter dem Leitgedanken, durch Erhöhung der Leistungsfähigkeit der in ländischen Obstbaubetriebe, den Obstbau wirtschaftlich zu gestal ten. Der strenge Winter aber hat vieles wieder eingerissen, was in mühsamer Arbeit vorher aufgebaut worden war. Und es be darf vieler Jahre, um die großen Schäden des Winters wieder gutzumachen. Der strenge Winter hat auch dem Weinbau großen Schaden zugefügt, die Ernte brachte nur ein Zehntes des Ertrags des vergangenen Jahres, und auch in den Folgejahren werden sich die Auswirkungen des Frostes noch bemerkbar machen. Mil Un terstützung der Ministerien, Behörden und des Landtages wurde die Oedlandkultivierung überaus gefördert. Die sächsische Land wirtschaft hat auf dem verhältnismäßig noch jungem Gebiete der rationellen Futterbauwirtschaft die Führung übernommen. Wäh rend des Berichtsjahres standen die landwirtschaftlichen Schulen im Freistaat Sachsen noch ganz im Zeichen der Schulumstellung, die sich in einem fühlbaren Schülerrückgang äußert. Erst im Schuljahr 1931 nach Beendigung der Schulumstellung wird eine Hebung der Schülerzahl zu erwarten sein. — Lehngerichtsbesitzer Häntzschel-Leubsdorf gab den Bericht des Rechnungsprüfungs ausschusses und Direktor Dr. Schöne legte zum Schlüsse den Haushaltplan der Landwirtschaftskammer auf das Rechnungs jahr 1936 vor, der in Einnahmen und Ausgben mit 3 251 257 RM. (davon 10'14 330 RM. Staatsmittel) abschließt. Der Haushaltplan wurde genehmigt, dem Vorstand Entlastung erteilt. Wilsdruff, am 22. Marz 1930. Merkblatt für den 23. und 24. März. Sonnenaufgang 5°° 5°°!! Mondaufgang 8" 4" Sonnenuntergang 18" 18'° ü Monduntergang 10°' 11" 24. März. 1905: Der Schriftsteller Jules Verne gest. Trotz Sonnenscheins unbeständiges Weiter. Aus den deutschen Mittelgebirgen wurden bei Be ginn der letzten Winterwoche neue Schneefälle gemeldet. Selbst im mitteldeutschen Flachlande sah es am letzten offiziellen Wintersonntage wenigstens für einige Stunden recht winterlich aus. Aus dem Westen, insbesondere aus England, wurde ein kräftiger Temperaturrückgang, der mit schweren Schneestürmen verbunden war, gemeldet. Die Temperaturen in Deutschland lagen im allgemeinen nur wenig über dem Gefrierpunkt und damit um mehrere Grade unter den Normalwerten. Das unbeständige Wetter war einerseits durch ein Tiefdruckgebiet hervor gerufen, das vom Adriatischen Meer nordwärts nach Ungarn und Polen gezogen war, andererseits aber durch die Tiefdruckwirbel, die im Westen lagen. Da diese Störungen sich auch in den nächsten Tagen noch nicht ver zogen haben dürften, haben wir trotz des Sonnenscheins, der den Frühlingsanfang begrüßte, zunächst noch mit un beständigem Wetter zu rechnen. Morgen ist Jahrmarkt! Gewissermaßen als Frühlingsbote kommt der diesjährige Frühjahrsmarkt. Im Vorjahre, da wars anders. Da herrschte noch grimmige Kälte und in der Sonntag nacht war neuer Schneefall eingetreten, so daß der Schneepflug aufs Neue in Tätigkeit gesetzt werden mußte. Heute herrscht doch bis zu einem gewissen Grade Frühlingswetter, das bei der hie sigen Geschäftswelt und den Fieranten das sorgenvolle Gesicht doch etwas erheitert. Wenn das Wetter einigermaßen anhält, so kann man mit einem guten Besuch des Marktes rechnen. Er ist auch wieder besser beschickt, als in den Vorjahren. Wenn auch die wirtschaftliche Lage schwer ist, so ist der Jahrmarkt doch ein gewisser Anreger zum Kauf. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag, den 27. März 1930, abends )48 Uhr. 1. Eingänge und Mitteilungen. 2. Geschäftsübersicht der Sparkasse auf 1929. 3. Verpflichtuntzserklärung für Schleusenanlage Zellaer Straße. 4. Aujstahme eines Zwischenkredites für Wohnungsbau 1930. 5. Polizeivervrdnung über Benutzung öffentlichen Verkehrsraums. 6. Haushaltplan für 1930/31. Entlassungsfeier in der Perbandsberufsschule. In einem feierlichen Festakte entließ gestern vormittag 11 Uhr die hiesige Verbandsberufsschule 43 Mädchen und 87 Knaben, die nach drei jährigem Besuche nunmehr ihrer Obhut entwachsen sind. Tin Streichquartett der Musikerfachklasse leitete die Feier stimmungs voll ein. Dann erzählte ein Musikschüler etwas vom Bau der Violine, einer aus der Kaufmännischen Klasse behandelte den Giroverkehr, eine Schülerin schilderte das Turnen in der Mäd chenberufsschule und eine andere gab einen Ausschnitt aus dem Nadel-und Handarbeitsunterricht der drei Jahre. Alle dankten gleichzeitig auch ihren Lehrern für die genossene Ausbildung. Dann wandte sich Schulleiter Diplom-Ing. Schwank! in ern sten Worten an die Abgehenden. Er wies einleitend darauf hin, daß die Fortbildungsschule in der Praxis nun 25 Jahre besteht und die heutige Verbandsberufsschule in 20 berufliche Klassen gegliedert ist und zwar umfaßt sie 1 Klasse für Kaufleute, 3 für Tischler, 2 für Metallarbeiter, 1 für das Nahrungsmittelge- werbe, 1 für Schuhmacher, 1 für die schmückenden Berufe, 1 für Musiker und 2 für die Landwirtschaftsgehilfen, ferner 5 städtische und 3 ländliche Mädchenklassen. Und den 130 jungen Menschen, die diese Klassen nun verließen, galten die Abschiedsworte, die in der Mahnung gipfelten: Betrachtet alles mit wirklich sehenden Augen. Schaut auch in Euch und erkennt, was recht und unrecht ist. Richtet den Blick aufs Ganze, fühlt Euch als ein Glied der großen deutschen Volksgemeinschaft. Tut Eure Pflicht! Arbeitet mit Fleiß, arbeitet um der Arbeit willen, nicht nur für den Lohn, arbeitet freudig, auch für andere und kommende Menschen. — — Für steten Fleiß und gute Arbeit konnten mit Bücherprämien ausgezeichnet werden: Erich Zimmer, Walter Zschoke, Alfred Gäbisch (einen Hobel), Heinz Heikel, Arthur Ullmann, Walter Thieme, Ilse Zschoke, Irma Hänsch und Hedwig Knöfel. Mit den besten Wünschen sprach Schulleiter Schwank! die Abgehenden frei und das Streichquartett beendete die eindrucksvolle Feier mit einem prächtig gespielten Musikstück. Heimatsammlung geöffnet. Kommenden Sonntag wird in Verbindung mit der Zeichen- und Handfertigkeitsausstellung der Volksschule auch die Heimatsammlung von 1—4 Uhr geöffnet sein. An die Arbeitsbücher denken! Die schulentlassenen jungen Leute, die die Absicht haben, in ein Lehr- oder Arbeitsverhältnis einzutreten, bedürfen Arbeitsbücher. Die Ausstellung des Arbeits buches erfolgt kostenfrei durch die Gemeindebehörde. Zur Aus stellung ist die Zustimmung des gesetzlichen Vertreters und die Vorlegung des Schulentlassungszeugnisses erforderlich. Es emp fiehlt sich, die Arbeitsbücher bis spätestens 31. d. M. zu be- antragen. Fahrplan-Aenderungen auf den Kraftpostlinien. Ab 23. März treten auf den durch den hiesigen Bezirk lausenden Kraftpost linien folgende Aenderungen ein: 1. Die bisher an Sonn- und Festtagen ausgeführte Fahrt Nr. 14, ab Wilsdruff 16.45 Uhr nach Dresden v e r k e h r t k ü n ft i g t ä g l i ch. Damit wird der wiederholt vorgebrachte Wunsch nach einer Verbindung nach Dresden in den späteren Nachmillagsstunden erfüllt. — 2. Die Fahrt Nr. 12, ab Wilsdruff 14.02 Uhr wird mit Fahrt 10, ab Wilsdruff 14.00 Uhr vereinigt und aus 14.05 Uhr verlegt. Die kleine Unbequemlichkeit für die von Nossen kom menden Fahrgäste, hier am Markte in den von Mohorn kommen den Wagen umzusteigen, konnte nicht vermieden werden, da für zwei Wagen kein Bedürfnis vorliegt. Die Fahrgäste von Grum bach benützen künftig den Wagen der Fahrt 10 (ab Grumbach 13.52), der dann über Kaufbach—Kesselsdorf nach Dresden fährt. — 3. Vom gleichen Tage ab wird eine Bedarfs- haltestelle an Schloß Altfranken eingerichtet. Eröffnung der Krastpost Nossen—Priesen. Die Kraftpost linie Nossen—-Priesen wird am 23. März eröffnet. Von Wils druff bestehen Anschlüsse in Nossen nach Priesen mit Fahrt 1, ab Wilsdruff 8.12 Uhr und Fahrt 9 ab Wilsdruff 14.12 Uhr. In umgekehrter Richtung bestehen Anschlüsse in Nossen von Priesen bei Fahrt 6 ab Nossen 9.15 Uhr, bei Fahrt 12 ab Nossen 13.15 Uhr und werktägig bei Fahrt 16, ab Nossen 17.15 Ähr. Syndikus Tögel spricht über die Haager Gesetze. Am 24. d. M. abends 8 Uhr haben wir mal wieder Gelegenheit, Syndikus Tögel vom Verband Sächs. Industrieller in unserer Mitte zu sehen. Er hält in dem Kreise der drei Vereine Gewerbeverein, Verein für Handel und Gewerbe, Arbeitgeberfchutzverband der Industriellen für Wilsdruff und Umgegend im „Adler" einen Vortrag über die Haager Gesetze, der jedenfalls des Interessanten viel bieten wird. Es liegt wohl in Jedermanns Interesse, diesen Vortrag zu besuchen, namentlich möchten auch die erwachsenen Söhne für Anhören solcher wichtigen Probleme aus dem Munde eines so bewährten Redners wie Herr Tögel, gewonnen werden. Ls ist daher auf regen Besuch zu hoffen und möchte auch hierdurch darauf hingewiesen werden. Bunter Abend im „Löwen". Heute abend 8 Uhr findet im „Löwen" ein Bunter Abend von Dresdner Künstlern statt. Als Mitwirkende werden genannt Konzertsängerin Lore Lohr (Ge sangs-Vorträge usw.), Kantor und Konzertpianist A. Jost (Flügel und Rezitation) und Kapellmeister Hanns Fischer (1. Stimmungsgeiger). Das Programm läßt aus einen genuß reichen Abend schließen. Wien! Walzer! Lachen! Das alles wollen dieses Mal die Gastspiele der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen, Spielgruppe Dresden, in ihrer Vorstellung bringen. Es soll die „Fledermaus" gegeben werden, die Wiener MeistervpereLte von Johann Strauß mit ihren unsterblichen Melodien, ihren wie genden Walzern und ihrem sprühenden Witz. Alle großen Städte, voran Prof. Max Reinhard-Berlin, und die Staalsoper Dres den Haden jetzt wieder die Fledermaus erstehen lassen, und sie soll auch den Einwohnern unserer Stadt ihren unwiderstehlichen Zauber bringen. Die Gastspiele haben alles aufgeboten, um diese Vorstellung zu einem wirklichen Genuß zu gestalten. Sie bringen ein großes Personal von anerkannten Künstlern und ein eigenes Orchester. Die Spielleitung liegt in den Händen von Aenne Schönstedt, die musikalische Leitung hat Kapellmeister Herbert Nerlich, Dresden, übernommen. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 23. März: Dr. Bretschneider-Wilsdruff und Dr. Gehse-Durkhardswalde. Extrabeilage. Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Za. Eduard Wehner, Wilsdruff, über die Bedeutung „Großbank" bei, den wir zu beachten bitten. Helbigsdorf. (A b e n d u n t e r h a l t u n g.) Der hiesige Männergesangverein „Kapelle" veranstaltet kommenden Sonn tag pünktlich abends 148 Ähr im hiesigen Gasthofe unter Leitung seines verdienten Liedermeisters Mühlenbesitzer Kirsten eine seiner beliebten Abendunterhaltungen, die er nun schon seit 40 Jahren veranstaltet und immer Freude bei den Besuchern und ihren Beifall gefunden haben. Auch diesmal wird wieder ein äußerst reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm ge boten, bei dem die Hörer voll auf ihre Kosten kommen. Hoffent lich lohnt ein volles Haus auch die Mühen des Veranstalters. Braunsdorf. Schulentlassung gestern Freitag vor mittag 9 Ähr. Außer den Ellern waren zugegen Bürgermeister Krumbiegel und mehrere Verordnete der Rechtsfraktion. Zur Entlassung kamen 6 Mädchen und 4 Knaben (sämtliche außer 1 Knaben waren Besucher des Konfirmandenunterrichts). Die Schule hatte Flaggenschmuck angelegt, das Lntlassungszimmer war festlich geschmückt. Aus jedem Platz der Kinder stand ein von der Gemeinde gestiftetes Alpenveilchen als letzter Gruß. Lehrer Hahn begleitete auf dem Harmonium den Kinderchor „Brüder reicht die Hand zum Bunde". Einen Vortrag „An die Jugend" brachte die Schülerin Hertha Hering zu Gehör. Nach dem Lied „Hab oft im Kreise der Lieben" hielt der stellvertretende Schul leiter, Lehrer Hunger, an die Konfirmanden eine zu Herzen gehende tiefergreifende Ansprache und mahnte, gleichviel was die Berufswahl einem jeden verschreibt, auch in der Ferne das Eltern- und Schulhaus in gutem Gedenkeen zu halten. Nach Ab schieds- und Dankesworten des Schülers Arnold und der Kon firmandin Gertrud Bachmann und nachdem ein jedes sein Ent lassungszeugnis usw. mit Denkspruch ausgehändigt erhalten hatte, sagte Bürgermeister Krumbiegel der Lehrerschaft Dankes- wvrte, den Jung-Erwachsenen aber rief er zu: „So zieht hinaus und werdet tüchtige Frauen und Männer zur Freude für Euch, Eure Eltern und die Gemeinde. Braunsdorf. (Ausbrecher.) Wie bekannt, war es dem Maurer Arthur Höltzig vor ungefähr 5 Wochen gelungen, einen Marder, den er schon drei Winter verfolgt hatte, lebendig einzu fangen. Da es sich um ein tragendes Tier handelte, beabsichtigte man, Zucht anzulegen. Der Gefangene ist aber in einer der letz ten Nächte dadurch, daß er durch den Erdboden seines Zwingers nach Beseitigung von eingegrabenen Eisenplatten sich durchgrub, ins Freie gelangt. Sicherlich hat er wieder seine Felscnkluft im Kalkofen aufgesucht. Grund. (Schulentlassung.) Freitag früh '/,10 M versammelten sich die Schüler und Schülerinnen der 1. Klasse mit ihren Lehrern zur Feier der Schulentlassung. Nach dem Verklin gen des Liedes „Jesu geh voran" hieß Oberlehrer Sobe die El tern der Kinder, Vertreter des Schulausschusses und des Kirchen vorstandes herzlich willkommen. Hierauf sang der gemischte Chor Mendelssohn-Bartholdys „Entsagung": Herr, zu dir will "d mich retten. In seiner Entlassungsansprache rief Oberlehrer Sode den Scheidenden zu: Nehmt Luch treue Pflichterfüllung vor und Wahrung guter Nachbarschaft, lernt Worte des Tadels ertragen, erhaltet Euch gesund durch Bewegung und Ruhe, erhallet Euren Geist frisch durch Kunst und Wissenschaft, ehret das Alter und achtet anderer Meinungen! Jeder wird seines Glückes Schmied. Was Euch von oben für Segen kommt, muß Euch das Leben leh ren. Dein Abschiedswort einer Scheidenden „Sv leb denn wohl" folgte ein Abschiedsgruß einer Bleibenden „Nun zu guter Letzt". Schüler und Schülerinnen erhielten ihre Zensuren und Zeugnisse, verabschiedeten sich von ihren Lehrern und wanderten unter dem gemeinsamen Gesang „Zieht in Frieden Eure Pfade" mit einem herzlichen Glückauf aus ihrem festlich geschmückten Schulraum. Grund. (Hohes Alter. Der privatisierende Schuh machermeister Ernst Schulze begeht am Sonntag in seltener Rü stigkeit seinen 85. Geburtstag. Sch. ist der Senior der Einwohner von Grund. Kirchevnachrichtea für den Sonntag Okuli. Predigttext: Epheser 5, 1—9. KollektefürdieInnereMission. Neukirchen. Vorm. 9 Ähr Predigtgottesdienst. Vorm. 10 Ähr Kindergottesdienst. — Dienstag 'den 25. März 8 Ähr Iungfrauen- verein. — Mittwoch den 26. März 8 Uhr Frauenverein bei Kretzschmar. — Freitag den 28. März Z48 Uhr abends Wvchen- amt durch P. Egert, Krummenhennersdorf. Vereine Kalender. Turnverein DT. Wilsdruff. 22. März Monatsversammlung Gewerbeverein — Verein für Handel und Gewerbe — Ar- beitgeberschutzverband der Industriellen für Wilsdruff und Umg. 24. März Monatsversammlug. Kirchenchor. 24. März Äebung. Verein für Handel und Gewerbe. 25. März Jahreshaupt versammlung. Sanitätskolonne. 25. März Theaterabend. Bezirksvbstbauverein. 26. März z<6 Ähr Jahreshauptver sammlung im „Adler". „Anakreon." 29. März Frühjahrsvergnügen. Wetterbericht Kaum wesentliche Aenderung des Witterungscharafters der letzten Tage. Wolkig bis heiter, ohne erhebliche oder länger an dauernde Niederschläge. Temperaturverhällnisse wenig verändert. Tagsüber im Flachland mild. Schwache bis mäßige Winde aus südlichen bis westlichen Richtungen. ^schien unä Dresden. (Kein Verzicht der Stadtverordne ten aufAufwandsentschädigungen.) In der Stadt verordnetensitzung am Donnerstag wurde von den Deutsch nationalen ein Antrag vvrgelegt, den Rat zu ersuchen, als Not standsmaßnahme zur Verringerung des Fehlbetrages in den Haushaltplan 1930 anstelle des an sich für Aufwandsentschädi gungen einzustellenden Postens von 136 800 Mark nur 16 800 Mark einzustellen, die für nachweisbare Erwerbseinbußen zu ver wenden sind, die den an Sitzungen der Stadtverordneten, ihrer oder der gemischten Ausschüsse oder an Besichtigungen teilnehmen-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)