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Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193003151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300315
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-15
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1930
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verlangt, daß die Auflösung der individuellen Bauern wirtschaften nicht mehr zwangsweise, sondern nur noch freiwillig erfolgen dürfe. Das Polit-Büro der Kommu nistischen Partei der Sowjetunion hat beschlossen: 1. sofortige Einstellung sämtlicher Maßnahmen gegen die individuellen Bauernwirtschaften, 2. sämtliche Märkte sollen sofort geöffnet werden. 3. die Schließung von Kirchen soll sofort eingestellt werden, weil eine Schließung der Kirchen nur freiwillig mit Erlaubnis und Zustimmung des Pfarrers Zustande kommen darf. Diese Beschlüsse bedeuten einen gewaltigen Umschwung in der bisherigen Sowjctpolitik, deren Fortsetzung, wie die Kommunistische Partei inzwischen erkannt hat, den Bestand des Sowjetsystems über kurz oder lang ernstlich gefährdet hätte. * Zu den aufsehenerreaenden Moskauers Beschlüssen Berlin, 14. März. Die Meldung über den Um schwung der Innen- und Wirtschaftspolitik der Sowjets kommt trotz der Tragweite, die die Beschlüsse des Polit büros allem Anschein nach haben, nicht völlig über raschend. Schon Stalin hat sich in seinem kürzlich erschie nenen Artikel sehr scharf gegen eine überstürzte Kollektivi- sierung der Bauernwirtschaften ausgesprochen und beson ders Zwangsmaßnahmen scharf gerügt, die überall ange wendet wurden, um die Bauern zur Aufgabe der priva ten Landbewirtschaftung zu veranlassen. Die Einstellung dieser Zwangsmaßnahmen und die Genehmigung an die Bauern, ihre Erzeugnisse wieder in freiem Handel aus den Markt zu bringen, was offenbar mit der gemelde ten Oefsnung der Märkte gemeint ist, bedeutet das Ein geständnis, daß das bisherige Kollektivisicrungstempo nunmehr den Sowjets selbst bedenklich erscheint und daß die Kollcktivlawinc sämtliche Pläne der landwirtschaft lichen Organisation des Sowjetstaates über den Haufen zu Wersen drohte. Von dieser Erkenntnis bis zum an scheinend recht radikalen Hcrumwerfen des Steuers war bei Stalin stets nur ein kleiner Schritt. Wenn er damit, wie es nach außen scheinen könnte, den Weg der Oppor- tunitätspolitil beschritten hat, so darf doch aus den Be schlüssen des Politbüros nicht etwa der weitgehende Schluß aus eine grundsätzliche Umstellung der Sowjet politik oder darauf eine Aufgabe des landwirtschaftlichen Teiles des Fünsjahresplanes gezogen werden. Die Maß nahme ist nur so aufzusassen, daß die Sowjets der Not wendigkeit einer Atempause zur gründlichen Durchorga nisation der bereits bestehenden Kolleltivbetriebe cinge- sehen habe und vor der Hand von einer Fortsetzung der Umwandlung im bisherigen Tempo abschcn. Nicht zu übersehen sind vorläufig die Motive, die die Sowjets zur Umkehr auch in ihrer Kirchenpolitik bewogen haben. Es muß angenommen werden, daß der einhellige Protest des Auslandes gegen die Christenverfolgung in Moskau doch nicht ohne Eindruck geblieben ist. Man wird aber abwarten müssen, wie sich dieser Beschluß in der Praxis auswirken wird. Zwei Reichswehroffiziere verhafiet. Wegen nationalsozialistischer Propaganda. Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichswehrministerium hat vor einiger Zeit durch Meldungen aus der Truppe erfahren, daß einige junge Offiziere in national sozialistischem Sinne zu wirken versuchten. Da diese Versuche rechtzeitig gemerkt und abgestellt worden sind, haben sie sich auf wenige Personen beschränkt und keine Bedeutung gewinnen können. Das Reichswehrministerium hat die Angelegenheit der Reichsanwaltschaft übergeben; diese hat zwei Leutnants des Standortes Ulm und einen ehemaligen Offizier in Kassel verhaften lassen. Die weitere Bearbeitung liegt in der Hand der Reichsanwaltschaft. Die Münchener Neuesten Nachrichten bringen zu dem Fall Einzelheiten. Nach diesem Bericht handelt es sich um ein schon seit längerer Zeit schwebendes Ermittlungs verfahren. Auch in München sollen weitere Verhaf tungen bevorstehen. Die Münchener Reichswehrstellen erklären allerdings, daß ihnen von einem solchen Ver fahren nichts bekannt sei. Nach anderen Meldungen handelt es sich um den Versuch, in die Reichswehr nationalsozialistische Zellen von Offizieren zu bilden, die sich verpflichten sollten, im Falle eines Um sturzversuchs von rechts, zum mindesten neutral zu bleiben. Dieser Versuch soll in einzelnen Garnisonen, so in Ulm, München, aber auch in Mitteldeutschland und in Ostpreußen Erfolg gehabt haben. Durch Anzeige verfassungstreuer Reichswehrangehöriger soll der Plan aufgedeckt worden jein. Ein ehemaliger hoher Neichs- wehroffizier aus München soll nach Blättermeldungen in die Angelegenheit verwickelt sein. Die Tatsache, daß der Ob e r r e i ch s a n w a l t mit der Sache befaßt worden und zu den oben gemeldeten Verhaftungen geschritten ist, legt die Vermutung nahe, daß es sich um einen nicht leicht zu nehmenden Fall handelt. Ein Gedenktag deutscher Treue. Abstimmungsfeiern in der Nordmark. Am Tage der zehnjährigen Wiederkehr des Abstim mungstages in der zweiten Zone fanden in der Nord mark zahlreiche Gedenkfeiern statt. Flensburg hatte reichen Flaggenschmuck angelegt. Als Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden waren u. a. Oberpräsident Kürbis, Re gierungspräsident Dr. Abegg, Vizepräsident Dr. Thom und Landeshauptmann Pahlke erschienen. Oberbürger meister Dr. Todsen-Flensburg gedachte in seiner Be grüßungsansprache zunächst des verstorbenen ehemaligen Abstimmungskommissars Dr. Adolf Köster und ging dann näher auf die Bedeutung des Abstimmungstages ein. Ministerialrat Dr. Tiedje als Vertreter des Reichs ministers Severing erwiderte in kurzer Gegenrede. Die führenden Blätter der Nordmark widmen dem Tage an hervorragender Stelle ausführliche Artikel, in denen die Bedeutung des Abstimmungssieges vor zehn Jahren dargelegt wird. Ministerpräsident Braun hat an den Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein ein Begrüßungstele gramm gerichtet, in dem er der Bevölkerung der zweiten Abstimmungszone für ihre Treue zum deutschen Vater lande dankt. Die Stadie zur Kinanzreform. Vorstandssitzung des Deutschen und des Preußischen Städtetages. Der in Nürnberg tagende Vorstand des Deut schen Städtetages nahm einen Bericht über die Pläne zur Reichsfinanzreform entgegen. Mit Bedauern wurde festgestellt, daß bei der bisherigen Erörterung das Problem der Aufrechterhaltung und Fortführung einer geordneten Gemeindefinanzwirtschaft völlig unzulänglich behandelt worden sei. Nach einem Bericht über die Lage am Geld- und Kapitalmarkt setzte der Vorstand des Deutschen Städtetages seine Erörterungen über die Revision der kommunalen Unternehmungen fort. In einer Entschlie- ßung wurde darauf hingewiesen, daß einschneidende Maßnahmen unerläßlich seien, um den durch den Druck der Erwerbslosenlasten drohenden finanziellen Zusam menbruch zu vermeiden. Mit dem Deutschen Studenten werk in Dresden ist eine Zusammenarbeit auf dem Ge biete des studentischen Stipendien- und Fürsorgewesens vereinbart worden. Der Vorstand des Preußischen Städte tages, der regelmäßig im Anschluß an die Vorstands sitzung des Deutschen Städtetages tagt, befaßte sich mit dem Entwurf des preußischen Selb st Verwaltung s- gesetzes und verlangte, daß hier bei dem Entwurf des neuen Gesetzes die Grundsätze Anwendung finden möch ten, die der Vorstand des Deutschen Städtetages in seinem Entwurf einer Reichsstädteordnung anerkannt hat. Geringe Belebung am Arbeiismarki. Rückgang der Unterstützungsempfänger. Am 28. Februar 1930 hat die Zahl der Hauptunter stützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung den hohen Stand von 278160 erreicht, der den Stand zur gleichen Zeit des Vorjahres um rund 38 400 oder 16 Pro zent übertrifft. Im Vorjahre bedeutete der Stand von 239 747 Hauptunterstützungsempfängern in der Arbeits losenversicherung am 28. Februar den Höch st stand. Ob in diesem Jahre auch der 28. Februar den Höchststand bringt, steht noch nicht ganz fest, ist aber zu erhoffen, da nach der Wochenmeldung der Arbeitsämter am 6. März 1930 die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger auf 277 606 zurückgegangen ist. Die Zahl der Arbeits amtsbezirke, in denen der Höchststand der Arbeitslosigkeit überschritten zu sein scheint, hat sich in dem Bezirkszeit raum vom 15. bis 28. Februar von 5 auf 13 vermehrt. In einer großen Anzahl Arbeitsamtsbezirke war also noch eine steigende Bewegung der Arbeitslosigkeit vorhanden und ist auch in der Berichtswoche vom 1. bis 6. März noch bestehen geblieben, vor allem in den großstädtischen Bezirken und in solchen, in denen die Metallindu strie vorherrscht. Auf dem Arbeitsmarkt sind nur geringe Velebungs- anzeichen vorhanden. Wenn auch die Nachfrage in der Landwirtschaft weiterhin stieg, so ist sie im Vergleich zu früheren Jahren wesentlich geringer. Der Steinkohlen bergbau litt noch unter Absatzschwierigkeiten, dagegen sind einige Braunkohlenbergwerke im Bezirk Borna wieder von der Feierschicht zur Vollarbeit übergegangen. Die In dustrie der Steine und Erden verzeichnet nach wie.vor nur kurzfristige Aufträge und Arbeitsmöglichkeiten, so daß der Arbeitsmarkt ständigen Schwankungen unterworfen ist. Sehr uneinheitlich blieb die Entwicklung der Tex tilindustrie. Während Kammgarnspinnereien und Seidenwebereien im allgemeinen noch befriedigend be schäftigt sind, geht der Beschäftigungsgrad der Tuch industrie und der Streichgarnspinnereien weiter zurück. Auch die Lage der Strumpfindustrie ist sehr ungünstig. s Kus unlerer keimat Wilsdruff, am 15. März 1930. Merkblatt für den 16. und 17. März. Sonnenaujgang 6" 6'°!i Monvaufgang 20°° 21°° Sonncnunlergang 18°° 18"^ Monvuntergang 7°° 7" 16. März 1909: Der Schauspieler Adalbert Mat- iowsky gest. 17. März 1813: Friedrich Wilhelms III. Aufruf „An mein Volk!". Nachtfröste und Schnee in der letzten Winierwoche. Die angekündigte Wetterverschlechterung trat zu Beginn der zweiten Märzwoche ein. Bei starker Tempe raturabnahme traten zunächst vereinzelt, dann aber in stärkerem Maße Regen-, Schnee- und Hagelschauer aus. In den Mittelgebirgen kam es zu verbreiteten und kräftigen Schneefällen, so daß die Anhänger des weißen Sports noch einmal zu ihrem Rechte kamen. In der Nacht vom Mitt woch zum. Donnerstag fiel die Quecksilbersäule vielerorts bis auf sieben Grad Celsius unter den Gefrierpunkt. Gegen Ende der Woche meldete ganz Mitteldeutschland klares Frostwetter. Nach der allgemeinen Wetterlage ist anzu- uehmen, daß die letzte offizielle Winterwoche ihren Namen nicht mit Unrecht führen wird. Bei kräftigen Nachtfrösten ist mit einer Wiederholung der Niederschläge zumeist in Form von Schnee zu rechnen. * Trügerische Frühlingsboten. Die warmen Februarlage hatten bereits allerlei Insekten aus ihren Verstecken gelockt. Daß die Bienen so früh wie möglich ihre Stöcke „beräumen", d. h. den Unrat des Winters hinausschaffen, ist bekannt. Manch Bienlein aber läßt sich an einem schönen heißen Sonenmittag auch zu einem kleinen Ausflug verleiten, von dem es infolge der bald wieder einsetzenden Kälte nicht mehr zurückkehrt. Da oder dort taucht ein voreiliger Schmetterling auf, bald ein 'Kohlweißling, bald ein großer oder kleiner Fuchs. Diese Falter haben irgendwo an geschützten Stellen überwintert. Es sind Weibchen, deren Auf gabe mit der Eiabgabe im Frühjahr erfüllt ist. Auch der Mai käfer, der beliebte Redaktionsmaikäfer darf nicht fehlen. Gräbt man beizeiten ein Stückchen Land um, so kann man gerade nach unserem milden Winter manchen fertig entwickelten Käfer ent decken, der in der warmen Stube bald „lebendig" wird und mun ter herumkrabbelt. Seltener ist schon der Zitronenfalter, den man eher als Frühlingskünder ansprechen darf. Die anderen sind recht trügerische Frühlingsboten. Wie eine Schwalbe noch keinen Som mer, so macht ein Maikäfer oder großer Fuchs noch keinen Früh ling. Aber die Freude an dem vorzeitigen Auftauchen aller dieser Kinder des Lenzes ist allenthalben groß. Denn man hält diese Kinder zugleich für Kinder des Frühlings, nach dem wir uns trotz aller Freuden der kalten Jahreszeit doch schon wieder mächtig sehnen, umso mehr, als wir zu einem zünftigen Winter Heuer doch kein rechtes Vertrauen mehr haben. And das böse matschig? Üebergangswetter macht niemanden Freude. Die Entlassungsfeier der hiesigen Volksschule findet Freitag den 21. März vorm. 9 Uhr im Vereinigungszimmer der Schul« Wt, die der Verbandsberufsschule am gleichen Tage und Orte vormittags 11 Uhr. ,, , Ausstellung in der Berufsschule. Die diesjährig« Ausstellung der Berufsschüler und Schülerinnen ist mor gen Sonntag von Vorm. 11 bis nachm. 5 Uhr geöffnet. Sie ist in diesem Jahre besonders reichhaltig. Eltern und Lehrherren werden auch an dieser Stelle darauf auf merksam gemacht. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): Sonntag den 16. März: Sanitätsrat Dr. Bartcky - Wilsdruff und Dr. Wollburg - Seeligstadt. Theaterabend zum Besten der Freiw. Sanitäts kolonne. Das im Gewerbeverein mit so großem Beifall aufgenommene humorvolle Famlienstück „Willis Frau" soll in nächster Zeit nochmals zum Besten der hiesigen Sanitätskolonne aufgeführt werden. Der Tag wird noch bekanntgegeben. Ein Betriebsschädenverein im Bezirkslandbnnd Meisten. Nachdem eine große Anzahl Mitglieder ihr In teresse an der Gründung eines Betriebsschädenvereins kundgegeben haben, hat der engere Ausschuß die Grün dung beschlossen. Die diesbezügliche Versammlung wird am 22. März in Meißen abgehalten. Rückkehr vom Hungermarsch. Gestern in der Mittagsstunde zogen etwa 50 meist jugendliche Kommunisten beiderlei Geschlechts in Reih und Glied durch unsere Stadt. Es waren Angehörige der Leipziger Ortsgruppe, die sich am Donnerstag am Hunger märsche nach Dresden beteiligt hatten und nun wieder von dort nach Leipzig zurückvanderten. Verschiedene trugen rote Binden mit einer weißen Sichel am Arme und ließen öfter ihr „Rot Front" hören. Keine Wintersportzüge mehr. Mit Rücksicht auf die vorge schrittene Jahreszeit und auf die nur noch geringen oder unsicheren Sportmöglichkeiten im Osterzgebirge werden Wintersportzüge von Dresden aus nicht mehr abgelassen. Wieviel deutsche Kriegsblinde gibt es? Auf diese Frage ant wortet die Mitgliederliste des Bundes erblindeter Krieger e. V., Berlin, der Organisation der Kriegsblinden, die am Schluß des Jahres 1929 noch 2876 Mitglieder umfaßte. Nach der letzten amtlichen Zählung vom 5. Oktober 1924 empfingen 2734 Kriegs blinde Versorgungsgebührnisse. Obwohl seitdem jährlich etwa 30 bis 40 Kriegsblinde, in der Regel an den Folgen ihrer Dienst beschädigung, gestorben sind, hat also ihre Zahl doch wesentlich zugenommen, und -war durch Verschlimmerung von Leiden und die endlich erfolgte Erledigung von Versorgungsstreitfällen. Die Betreuung der Kriegsblinden — auch der verhältnismäßig we nigen, die dem Bunde nicht angehören, — liegt außer ihrer Or ganisation der Deutschen Kriegsblindenftiftung für Landheer und Flotte ob. Dieser Stiftung fft auch für das Jahr 1930 wieder von dem Preußischen Staatskommissar für die Regelung der Wohl fahrtspflege eine Werbung, wie in den Vorjahren, genehmigt worden, deren Ertrag der Finanzierung der Erholungsfürsorge in den drei Kriegsblindenerholungsheimen in Braunlage im Oberharz, Swinemünde a. Ostsee und Bad Salzhausen in Ober hessen dienstbar gemacht wird. Grumbach. (Tie ab end.) Der Turnverein Grumbach (D. T.) veranstaltet heute Sonnabend in seiner Turnhalle wieder einen Tieabend. Linser Verein, der bekanntlich schon von seiner Gründung an ganz besonders die Jugendbewegung pflegt, ver dient es deshalb, daß ihm seitens der Grumbacher Einwohner schaft eine rege Unterstützung entgegengebracht wird. Es werden Eltern und Lehrherren gebeten, die Jugendlichen dazu anzuhalten, regelmäßig die Tieabende zu besuchen. X Grumbach. Oeffentliche Schulausschußsitzung. Am 11- März tagte der Schulausschuß in öffentlicher Sitzung. Zur Beratung gelangte Beschlußfassung über den Haushaitplan 1930/31. Nach Durchbesprechung der einzelnen Positionen wurde der Haushaltplan einstimmig angenommen. x Neukirchen. (Versammlung.) Am Mittwoch nachm. 5 Uhr fand in Otto Kretzschmars Gasthof eine Versammlung des hiesigen Landwirtschaftlichen Vereins statt, in welcher Herr Tier zuchtinspektor Uhlmann von der Landwirtschaftskammer einen Vortrag hielt. Voraus ging die Hauptversammlung des Milch kontollvereins Neukirchen und Umgegend, so daß die Besucher und auch der Vortrag der zweiten Versammlung viel ähnliches miteinander hatten. In seinem interessanten Referat fesselte der Redner die aus den verschiedensten Besitzgrößen . stammenden Landwirte von Anfang bis Ende und fand viel Beifall und Dan- kesworte seitens des Vorsitzenden des Milchkontrolloereins, Gutsbesitzer Oehmichen-Neukirchen. Nicht nur statistisches, son dern auch Beispiele der Gegenwart aus Theorie und Praxis führte an Hand seines Vortrages Tierzuchtinspektor Uhlmann seinen Zuhörern vor Augen und ergänzte im zweiten Teil sein lehrreiches Material durch Lichtbilder aus dem Gebiete der Rindviehzucht auf Leistung und Vererbung. Dadurch gewann man einen klaren Einblick in die Züchtungsergebnisse sowie die Fütterungsvorschläge, wie sie die Theorie der Praxis vorschreibt und somit sich den Betriebsverhältnissen des einzelnen Züchters anpasse. Mohorn. (3. Jahres-Hauptversammlung des Rabatt-Sparvereins MohvrnundUmgegend.) Im Gasthaus Pflug kamen die Mitglieder des Rabatt-Spar vereins aus Mohorn-Grund, sowie der umliegenden Ortschaften Dittmannsdorf, Reinsberg, Bieberstein, Burkersdorf, Herzogs- walde, Herrndorf-Hetzdorf, Niederschöna und Oberschaar zusam men. Der Vorsitzende Oskar Rüdiger begrüßt die erschiene nen Mitglieder und gibt den Jahresbericht für das verflossene Vereinsjahr. Er hebt vor allem die günstige Entwicklung des Vereins hervor, was sich schon daraus ergibt, daß die Mitglieder zahl auf 44 angewachsen ist. Hierauf erhält Herr Pflug das Wort zur Bekanntgabe des Kassenberichts, der von den Herren Wolf-Niederschöna und Tame-Her-ogswalde geprüft und für richtig befunden worden ist. Man schreitet zu den Wahlen. Sta tutengemäß scheiden aus: 1. Vorsitzender Rüdiger, 1. Kassierer Pflug, 1. Schriftführer Klaus. Die Wiederwahl erfolgt einstim mig durch Zuruf. Am 3. 2. d. I. wurden im Beisein der Vor standsmitglieder folgende alte Rabattbücher im Reißwvlf der Sterlmühle vernichtet und war: Mohorn 3794 Stück, Herzvgs- walde 954 Stück, Dittmannsdorf 846 Stück, Reinsberg 6Ai Stück und Niederschöna 460 Stück, die einen verfallenen Wen von 33 400 RM. repräsentieren. Hier und da sind von Rabatt sparvereins - Mitgliedern Zwischen - Rabattmarken verausgab worden. Der Vorsitzende macht darauf aufmerkam, daß dies un statthaft und gegen die Satzungen verstößt. Weiter wurde davo Kenntnis genommen, daß Lebensmittelhändler, die dem Rabali- sparverein angehören, auf Tabakwaren aller Art keine Rava - marken ausgeben dürfen. Des weiteren wurde wiederholt oa^ auf hingewiesen, daß die Einlösung der Rabattbücher aussazu ü" lich nur im Monat Juni und Dezember zu erfolgen hat. »
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