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» » u Ilm heimischen Herd IG UntrrvaltungrbeNage rum „AilsaruNri« Tageblatt" — Amtsblatt, l " u s » n » » »I » » Durchs flammende Moor Skizze von Gerhard v. Gottberg. Er hatte die Flinte über die Schulter geworfen, stapfte mit langen Schritten zur Stadt. Es war etwas in ihm, das er nie gekannt, etwas Dumpfes, Qualvolles; etwas, das ihm vor jähem Grimm die Augen verdunkelte. Ein Bauernwagen ratterte vor ihm auf der Landstraße, knarrte und quietschte in eintönigem Rollen... mißgelaunt. Es quälte ihn, er wollte ausweichen, konnte es nicht, mußte hinter dem Gefährt hertrotten — wie es Menschenschicksal ist, das ein Ausweichen und Zurückschrecken vor dem Miß gelaunten nimmer zuläßt. Aber daran dachte er nicht. Immer wieder kamen die bohrenden Gedanken, daß der Revierförster ihn, den Forsteleven, der Feigheit geziehen... über ihn der Oberförsterei berichtet hatte. Er sei ein Jämmerling, wäre nicht wert, die grüne Farbe zu tragenl Nun war der Befehl gekommen, sich in der Stadt beim Oberförster zu verantwor ten. Und Hinrich Tews wußte, was ihm bevor stand. Mit verächtlicher Knappheit würde man seine Verteidigung hören und ihn wenige Tage später aus dem Dienst stoßen. Drüben an der See aber grämten sich dann seine alten Eltern, die das Letzte für ihr Kind gespart hatten, ihm den Beruf des Försters zu ermöglichen. Immer langsamer wurden seine Schritte; wie Blei suhlte er die Glieder. Die Gedanken peinigten ihn, und Schani lastete immer drückender auf seinem Gewissen. Aber hatte der alte Revierförster Jahn nicht Recht ge habt? Hatte der Forsteleve nicht wirklich ihn vor vier Nach ten im Stich gelassen, als es galt, die beiden schlimmsten Wil derer des Bezirks zu fassen? Hinrich Tews verstand sich selbst nicht; mit schlotternden Gliedern hatte er hinter dem Baum gelegen, war nicht dazu zu bringen gewesen, aufzustehen und die Kerle von hinten zu packen. — Er kanr in die Vorstadt, achtete nicht auf die Menschen unr ihn, merkte ihre seltsame Unruhe nicht. Das Quietschen des Wagens hielt an. Ein Rus tönte durch die Straßen, ver quollen, dann verständlicher... Ein Hasten und Laufen zu den Bürgersteigen... Und dann zwei Autos in rasender Fahrt; Männer darauf, Tscha kos der Schutzpolizei, Helme der Feuerwehr; vorüber... nur noch langgezogen in der Ferne das schier endlose Warnsignal der Dahinsausenden. Und dann glomm ein diesiger, beißender Dunst auf, ballte sich zu Nebel. Von St. Johannis nebenan begannen die Glok- ken zu rufen; nicht eintönig und weich wie sonst zum Kirch gang, sondern laut und brausend, geschüttelt von angstvoller Warnung. Hinrich Tews faßte an die Stirn. Was war nur? Der Bauer vor ihm drehte den Wagen, schrie etwas, Peitschte wie wild auf die Pferde. Knackend und rumpelnd fuhr das Gefährt den Weg zurück, den es eben gekommen. Und dann scholl es von allen Seiten: „Berkheide brennt! Das Düwels- moor in Flammen!" Das Düwelsmoor ... und das Kiefernjagen nebenan? Fahns Forsthaus mitten darin, das Heim jenes Mannes, der ihn der Feigheit geziehen. Aber was scherte das ihn selbst? Er war ja doch ein Verfemter, einer der zu schlecht schien, das grüne Ehrenkleid zu tragen. Und doch...? Wieder brausten mehrere Autos heran, Arbeiter darauf. Mit gellender Stimme sprang Hinrich Tews in den Weg. „Anhalten ... Mitfahren lassen!" Surrend bremste der letzte Wagen, ließ ihn aufsteigen. Und erregte Stimmen fragten: „Förster, ist's schlimm? Düwelsmoor soll brennen?" Er nickte nur, starrte nach vorn, hörte das immer hellere Sum men des Motors. Chausseebäume rauschten vorüber, ein Dorf wurde durchquert. Hastende Bauern mit Spaten und Beilen, rufende, schreiende Menschen an den Wegrändern... In dieses dumpfe Rattern des Kraftwagens erklang geisterhaft aus wei ter Ferne das Knallen und Knacken aufglostenden Brandes. Rote Bänder stiegen lodernd am Horizont auf, und erstickender Rauch breitete sich aus, doch immer wieder zerrissen vom brausenden Nordsturm. Dann war man heran. Aus Dunst und Qualm befehlende Stimmen... Hinrich Tews kümmerte sich nicht um die Ar beiter, nicht um den breitschultrigen Schulzen von Gesesmühl. Der wußte von selbst, was zu tun war, daß ein Graben aus gehoben werden mußte, um sein Dorf zu schützen. Aber...? Dahinten, irgendwo in Dunst und Qualm hinter Heide und Düwelsmoor lag das Haus seines alten Försters. Verloren mußte es sein im trockenen Kieferngestrüpp, der Nordsturm würde die Brunst immer anfachender dorthin tragen. Ob der Fahrweg noch gangbar sein mochte, der durch Heide und Moor das einsame Gehöft mit der Welt verband? Der Schulze neben ihm Packte seine Schulter: „Der Satan hol die Brunst! — Hinrich! Jetzt wird der Jahn sein letztes Vaterunser beten! Da kommt keiner mehr durch!" Hatte er das noch gehört ... oder nur gedacht? Ein dumpfes, trotziges Aufbegehren klopfte in ihm empor. Der alte Förster würde nicht ersticken, der war zur Stadt... aber seine Tochter... und die Kinder, die kleine Marianne, der Krischan, dem er Schiffchen geschnitzt? Er war allein, fühlte nur den keuchenden Atem, das trockene Husten unter eilendem Lauf. So... hier war der Brückensteg. Aber nun? Da vorn am Fahrweg flammten steile Fanale säumender Kiefern, Prasselnden Fackeln gleich unter peitschendem Sturm. Da war kein Durchlaß mehr. Aber der Pfad durchs Moor? Hrnrich Tews hastete, wie er noch nie gelaufen. Versen gende Brunst um ihn, erstickender Qualm. Und ein Brausen in seinem Kopfe. Da und dort im trockenen Ried Vorhuschende Flämmchen ... wellengleich aufzuckend ... vergehend... wie- dcrkehrend. Dort drüben flammende Ginsterbüsche; zu schütteln schienen sie sich in Sterbensqual. Der Saum des Düwels- moores war erreicht! Und langgezogen, jammernd in dumpfem Kehllaut der letzte Schrei des verendenden Hirsches. Immer glutheißer wurde es. Tews warf die Flinte weg, riß die Jacke ab, rannte in wilden Sätzen vorwärts, sah rechts und links schon flammende Säulen glutroten Teppichs heranrücken. Dauerte der kurze Weg denn Stunden; es war ihm, als komme er nicht weiter, als hinge Blei ihm an den Fußen... Aber dann war er doch am Jagen dreizehn; sah oben in den rostroten Spitzen der Kiefern kleine, glührote Funken. Im Sturm schienen sie sich zueinander neigen zu wollen... ein letztes Wehren gegen kommendes Ende. Drüben am Forst baus ein Rufen und Weinen. Und er fand die Kinder. An den Zaun mußre er sich lehnen, jappte wie ein Hund, der von Beutejagd sich erschöpfte, nach Luft, hörte der Kinder schluchzendes Erzählen, daß auch die Mutter in der Stadt sei, daß der Stall schon brenne. Und dann erwachte er wieder, rafste sich auf, packte die kleine Marianne auf den Rücken, riß den Buben an der Hand mit sich. Hustend rannte er durch die Kiesern, die in grellroter Brunst aufloderten. Zn rauschen schienen sie unter Feuer und Sturm, wie er es noch nie gehört. Eine weite, wellende Woge glutender Flammen trat vor ihm auf. In dampfrotem Teppich stand das Düwelsmoor, da und dort, wo die Glost Buschwerk und Ried traf, aufpeitschend zu wirbelnden Glut fontänen, hin und wieder auf Anhöhen eine feurige Fetzen schleudernde Fichte. Und wie Ausschnitte das alles, nur hin und wieder dem Blick geöffnet, wenn der Sturm Qualm und Nebel zerschnitt. Hinrich Tews hastete keuchend den „Jagerspfad" entlang: immer kürzer wurden seine Schritte, er hörte das Husten und Weinen der Kinder, krallte alle Kraft zusammen: „Herrgott hilf!" Weiter ging's! Er fühlte die sengende Glut an den Füßen, die Brust begann unter Anstrengung und Rauch zu stechen, die Augen tränten. Vorboten nahenden Todes! Neben ihm wankte der Bub, brach zusammen. Da riß er ihn unter die Schulter. Nur durch! Er wußte nicht mehr, wo er war; ob das Düwelsmoor noch um ihn stamme oder schon die bren nende Heide erreicht sei ... wußte nicht, wo er sich befand ... ob er den Weg schon begonnen, der Menschenschicksal zur Ewigkeit führt. Und dann erreichte er doch den eisernen Brückensteg, dir Brücke zum Leben. Mit letzter Kraft taumelte er hinüber sah noch vor verdunkelnden Augen den heranhastenden Re Vierförster, brach zusammen. Ihm war es, als höre er weit weit fort rauschende Tanzmusik... immer schneller ... imme wirbelnder, und dann Worte, harte, unerbittliche Worte: „Laß ihn ... er ist seige ... paßt nicht zur grünen Farbe!" — Einen Monat später ging Hinrich Tews dann doch zu Oberförsterei, doch anders, als er es sich damals Vorgestell hatte. Er meldete sich als zum Revierförster ernannt, hört warme, herzliche Worte. Mit fast zitternden Händen nah: er die schönste Auszeichnung, die es sür Menschen gibt, ent gegen: Das Ehrenzeichen für Lsbensrettung. Die Ohrfeige Humoreske von Georg v. d. Gabelentz. Das Dorf des Pfarrers lag auf einer Anhöhe, von der man weit über den blauen Golf von Fiume und die Inseln sah. Dahinter stiegen die Berge an, Felsen, mit Eichengestrüpp bewachsen, dazwischen Waldschluchten, in denen man nachts zuweilen den Schrei der Wildkatzen hörte. In der Mitte des Dorfes, mit der Kirche zusammen von den Resten einer einst von Seeräubern errichteten Mauer um- schirmt, lag das Pfarrhaus. Don Nicola war ein großer, vier schrötiger Mann, der sich außer durch seinen speckigen dunklen Priesterrock in nichts von den Fischern und Bauern seines Dorfes unterschied. Sehr zum Aerger des Pfarrers stand sein Dorf in keinem guten Rufe. Man nannte es ein Räubernest, weil immer wie der aus den Herden der Nachbargemeinden einzelne Ziegen oder Hammel verschwanden, die in den Bergen geweidet hatten. Nie konnte man des Täters habhaft werden. Doch waren alle überzeugt, der Spitzbube könne nur in Don Nicolas Gemeinde zu suchen sein. Der Pfarrer bekam einen roten Kopf, wenn man das ägte, und versicherte, der Täter sei ganz bestimmt nicht in einem Dorfe und unter seinen Beichtkindern zu finden. Die eien fromm wie die Lämmer und fehlten nie in der Messe. Doch sein Amtsbruder aus Kraj drunten an der großen Straße blieb dabei und rief ihm bei jeder Begegnung zu: „Was machen Deine frommen Schäfchen? Daß sie nur Dich nicht mal verschwinden lassen!" Diese spöttischen Witze ärgerten den Pfarrer doppelt, denn sein Amtsbruder hatte ihn schon auf dem Priesterseminar dauernd einen ungeschlachten Bären genannt und ihm zudem erst vor kurzem eine tüchtige Wirtschafterin ausgemietet, die wie keine andere zur Fastenzeit Fische und sonstige Seetiere zu backen verstand. Als sich die Nachbarn wieder einmal beschwerten, es sei ihnen von der Weide weg ein Hammel gestohlen worden, schlug Don Nicola mit oer derben Bauernfaust auf den Tisch und drohte, die Ankläger seiner Gemeinde aus der Tür zu werfen, wenn sie ihm noch einmal mit solchen unbewiesenen Dingen kämen. Am Sonntag zählte er seine Gemeinde durch. Fast alle Mitglieder waren anwesend. Er predigte ihnen über die Sünde des Diebstahls, und als er vor der Kirchentür mit dem Schuster des Dorfes zusammen traf, schwur er so laut, daß alle es hören konnten: „Krieg' ich heraus, daß einer von uns hier seit Jah ren Hammel und Ziegen stiehlt, so hau' ich ihm eine Ohrfeige 'runter, und wär's am Beichtstuhl!" Zu dieser einfachen Justiz kam der Pfarrer, weil weit und breit kein Gerichtsbeamter wohnte, dem man so etwas hätte anzeigen können. Der Schuster Milosch war einst aus dem Banat ein gewandert, kannte Triest und Bosnien und galt darum für einen welterfahrenen Mann. Er war ein besonderer Freund des Pfarrers. Etwas abseits des Dorfes wohnte er mit seiner alten Schwester, und da er ein beschäftigter Mann war, so hatte er es unter den Bauern zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht. Wegen eines guten Weines, den er hinter fernem Hause in einem Spalt im Felsen aufbewahrte, besuchte ihn der Pfarrer oft. Als der geistliche Herr nun vor ihm über den Hammel dieb schalt, zog Milosch ein betrübtes und ängstliches Gesicht: „Ich wohne so allein; wenn der verdammte Spitzbube nur nicht mal mich armen Mann heimsucht!" „Du mußt eine Waffe bei Dir haben", antwortete der Pfarrer, und er brachte ihm eines Tages eine alte Pistole, die er von einem Bauern geerbt, zu der er sich aber keine Munition gekauft hatte. Dankend nahm Milosch die Waffe an. Bald danach wurde er ernstlich krank. Und eines Tages kam die Schwester des Schusters zum Pfarrer und bat ihn, er möge eilig heraus kommen. Der Bruder scheine immer kränker zu werden. Die Kräuter, die sie ihm gekocht, und das Besprechen der alten Marietta hätten nichts geholfen. Der Pfarrer stand auf und'ging mit langen Schritten zu Milosch. Der lag stöhnend im Bette, Schweiß rann ihm von der Stirn, und mit den Händen hielt er krampfhaft einige wollene Decken fest, die ihm die Schwester auf Anraten einer Bäuerin über das Bett gebreitet. Als der Pfarrer an sein Lager trat, sagte der Kranke. „Mit mir geht's bergab, da möchte ich nochmal beichten; mag's nachher kommen, wie es will." „Wirst mir nicht viel zu beichten haben, mein guter Mi losch", antwortete Don Nrcola, „ich kenn' doch meine paar Schäflein. Wären sie alle so brav wie Du...." Der Schuster grinste vor sich hin, als entsinne er sich eines heiteren Erlebnisses. Dann faltete er die Hände über der Decke, sah gerade vor sich hin und beichtete, daß er und kein anderer den Nachbarn in den Dörfern die Ziegen und Hammel geraubt habe. Und er lüpfte zum Schluß als Beweis die Decke und wies die wolligen Felle, in die er gewickelt lag. Er war sicher, daß sein Freund, der Pfarrer, ihm ver geben werde. Der starrte den Kranken eine Weile sprachlos an, dann aber holte er aus und schlug ihm mit seiner derben Bauern tatze eine Ohrfeige herunter, daß man hätte denken können, er wolle Milosch aus dem Bette heraus hauen. Der Schuster stieß einen dumpfen Wehlaut aus und blieb mit entsetzten Augen und offenem Munde liegen, als verstehe er gar nicht, wie ihn so spät noch eine Strafe habe treffen können. Er erwartete eine weitere Ohrfeige. Doch der Pfarrer hielt das Maß der Sühne Wohl zunächst für ausreichend und erteilte danach dem Sünder Absolution. In Milosch' Heimat gehörte am Ende das Hammelstehlen zu den geheiligten Landesbräuchen Als der geistliche Herr im Frieden vom Schuster schied, nahm er die alte Pistole wieder an sich. Zwar besaß man noch immer keine Munition für sie, aber es war doch besser, das Schießeisen im Pfarrhause zu verwahren. Milosch' Schwester hatte die Ohrfeige bis in den Ziegen stall gehört. Sie geleitete Don Nicola unter Tränen bis an den Steg nach dem Dorfe und meinte, der Pfarrer werde dem Kranken Wohl bald die letzte Oelung reichen müssen. Aber war es nun die kräftige Wirkung der Ohrfeige oder der Einfluß der heißen Packung in die Felle der gestohlenen Hammel, Milosch genas, und auch der Ruf des Dorfes hat sich seit jener Ohrfeige wesentlich gebessert. Vermischtes „Leutnant warst du einst bei den Husaren . . ." Im Berliner Westen war es an einem schönen Vormittag des soeben verflossenen Februars. An vielen Häusern waren die nach der Straße zu gelegenen Fenster geöffnet, denn Hausfrauen und Dienstmädchen waren gerade mit dem vormittäglichen Saubermachen und Staubwischen be schäftigt. Da ertönte plötzlich Musik, ein leises Klingen und Singen, ein Summen und Brummen, das aber immer deutlicher und klarer wurde, so daß man bald einen feinen Marschrhythmus unterscheiden konnte. War das nicht der jetzt vielgesungene Schlager „Leutnant warst du einst bei den Husaren . . ."? Jawohl, er war es. Aber wer Wohl mochte ihn singen oder spielen? Die Hausfrauen und die Dienstmädchen steckten die Köpfe zum Fenster hinaus, aber weit und breit war kein Leiermann, kein anderer Musikkenner und kein Sänger zu entdecken. Da.. was ist das! Auf einer Vierradbremse fährt eine zu Reklamezwecken gebaute überlebensgroße Kaffeekanne vorüber und diese Kaffeekanne ist es, die das „Leutnant warst du einst bei den Husaren ..." in die Berliner Westenluft hinausschmettert, den ganzen flotten Schlager bis „Denkst du noch daran zurück". Die Hausfrauen und die Dienstmädchen sind geradezu entzückt von der genialen Erfindung und die singende Kaffeekanne regt viele von ihnen an, sich rasch noch einmal an den noch nicht ab geräumten Kaffeetisch zu setzen und noch ein Täßchen zu genehmigen. Und den ganzen Vormittag summt es dann in den Bubiköpfen: „Leutnant warst du einst bei den Husaren . . ." Das Mädchen, das nicht lachen und nicht weinen kann. Einem Arzt der Budapester chirurgischen Klinik ist es nach sechsjährigen Bemühungen gelungen, das Gesicht eines jungen Mädchens, das vor sieben Jahren von einer besonderen Art Krebs befallen und völlig zerstört worden war, zu „rekonstruieren". Der Krebs hatte der Ärmsten das Antlitz außer den Augen und der Stirn bis auf die Knochen zerfressen. Nach zahlreichen Operationen gelang -s dem Arzt, von den Armen und von dem Rücken des Mädchens Muskelfleisch zu verpflanzen und es mit der Haut, die er durch Dehnung der Halshaut und der ge funden Gefichtspartie des Mädchens gewann, zu über decken. Das neugebildete Antlitz ist jetzt fertiggestellt, und das Mädchen wird demnächst die Klinik verlassen. Der einzige Unterschied zwischen diesem künstlichen und dem natürlichen Gesicht ist der, daß das neue Gesicht voll kommen bewegungslos ist wie eine Maske, so daß das Mädchen niemals lachen und weinen kann. Heilere Llmschau. Vorbildung. „Sie wollen also die Stellung eines Herings- Packers bei mir übernehmen? Haben Sie denn eine Ahnung von dem Beruf? Was waren Sie denn bisher?" — „Schaffner auf der Elektrischen!" — „Gut, dann dürften Sie geeignei sein! Ich engagiere Sie!" Berufseignung. „Sie würden also den Poften eines Nachtwächters in unserem Betrieb übernehmen wollen? Welche Fähigkeiten zur Ausfüllung der Stellung haben Sie denn?" — „Ich wache bei dem geringsten Geräusch auf!" Naturalbezahlung. Schneidermeister zum Boxer: „Wann werden Sie mir denn endlich meine Rechnung über 500 Mark bezahlen?" Boxer: „Ich sehe tatsächlich in absehbarer Zeit keine Möglichkeit dazu. Ist Ihnen nicht damit gebient, wenn ich Ihnen für den Betrag Boxstunden gebe?" Beweis. „Du hast ja ein schönes Motorrad; was hat das denn gekostet?" — „Dreizehnhundert Mark!" — „Aus geschlossen^ — „Bitte sehr, hier ist der Zahlungsbefehl!"