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Der sreigewerkschaftliche Afa-Bund derAn - gestellten fordert „das Notopser der Mehrverdiener" durch einen einmaligen Zuschlag aller Steuerpflichtigen mit einem über 8000 Mark liegenden Einkommen. Nicht angängig sei es, dieses Notopser aus Angestellte und Beamte allein abzuwälzen und die Kreise der Besitzenden davon restlos zu befreien. Das Kabinett Tardieu gebildet. Die neue Ministerliste. Ministerpräsident Tardieu hat die neue Ministerlistl bekanntgegeben. Die Abordnung für die Londoner Flotten- konferenz, so erklärte Tardieu, werde aus dem Ministerpräsidenten, dem Aussenminister, dem Marine minister, dem Kolonialminister und dem französischen Bot schafter in London bestehen. Die Vertreter für Gens wer den erst im nächsten Ministerrat festgelegt werden. Die neue Ministerliste ist folgende: Minister präsident und Innenminister: Tardieu; Außenminister: Briand; Kriegsminister: M a g i n o t; Marineminister: de Kerguecek; Finanzminister: PaulReynaud; Haushaltsministerium: Germain Martin; Öffent liche Arbeiten: Pernot; Unterrichtsministerium: Ma urraud; Arbeitsministerium: Pierre Laval; Luftfahrtministeriujn: Laurent Eynac; Handels- Ministerium Flandin; Kolonialministerium: Pietri; Pensionsministerium: Champtier de Ribes; Han delsmarine: Rollin; Luftfahrtministerium: Ferry Dosiere; Landwirtschaftsministerium: Fernand David; Justizministerium: Raoul Perret; Post und Telegraph: Mal arme. Es gäri in Spanien. Monarchiefeindliche Kundgebungen im ganzen Lande. Aus Madrid wird gemeldet, daß eine Rede Sanchez Guerras, in der er den König heftig kritisierte, weit gehende Folgen gehabt habe. Es seien bereits Gerüchte im Umlauf, die von einer Abdankung Alfons Xill. zugunsten seines dritten Sohnes Don Juan sprechen. Die Unruhcbewcgungen nehmen an Umfang immer mehr zu und drohen gefährlich zu werden. Reisende erklärten übereinstimmend, daß die Kundgebungen sich nicht nur aus Barcelona und Madrid beschränkten, sondern auf ganz Spanien erstreckten. deginn des indischen Freiheitskrieges? „Ein in der Weltgeschichte noch nicht da gewesener Kampf." Einer Meldung aus Ahmedabad zufolge sind dort Vater und Sohn Nehru zu einer Besprechung mit Ghandr eingetroffen. Ghandis Hauptstütze in seinem Kampf für die Freiheit Indiens, Patel, erklärte, daß ein bisher in der Weltgeschichte noch nicht dagewe sener K a m p f in den nächsten Tagen einsetzen werde. Diejenigen, die den Tod fürchteten und die Reichen, die um ihr Vermögen besorgt seien, sollten auswandern. Wie verlautet, wird das letzte Ultimatum Ghandis an den Vizekönig Lord Irvin nur mit dessen Genehmigung ver öffentlicht werden. Im übrigen rechnet man englischer- ,eits mit dem Beginn des „Ungehör samkeits- zeld Zuges" innerhalb der nächsten vierzehn Tage. Jehn Lahre Neichsverweser. Hindenburgs Glückwünsche an Horthh. Reichspräsident von Hindenburg hat anläßlich des zehnjährigen Negierungsjubiläums des ungarischen Reichsverwcsers Horthy ein Glückwunschtelegramm ge sandt, in dem er Ungarn unter Horthys Führung -Ge deihen und Wohlfahrt wünschte. Ebenso hat der Reichsminister des Auswärtigen Dr. Curtius dem ungarischen Gesandten seine Glückwünsche aussprechen lassen. Nach dem Empfang der Mitglieder der Regierung so wie der Spitzen der weltlichen und kirchlichen Behörden in Budapest erschienen die Mitglieder des Budapester Diplomatischen Korps beim Reichsverweser, um ihm zu seinem Jubiläum zu beglückwünschen. Der Reichs verweser erwiderte, daß er in der Begrüßung nicht nur eine Wertschätzung seiner zum Wohl des Vaterlandes geleiste ten Dienste erblicke, sondern auch eine Anerkennung für die friedliche Arbeit, mit der die ungarische Nation alles unternimmt, um der übel Herr zu werden, die ihr Durch die schweren Ereignisse der jüngsten Zeit auferlegt wurden, und ihre wirtschaftliche Erstarkung und ihre künf tige Entwicklung zu sichern. Oer Schulkonflikt in Thüringen. Anfrage Severings in Weimar. Reichsinncnminister Severing hat in der An gelegenheit des von dem nationalsozialistischen Innen minister Dr. Frick seines Amtes enthobenen Ghmnasial- Direktor. Dr. Seifert an das thüringische Staatsministe rium eine Anfrage gerichtet, ob die über die Angelegen heit verbreiteten Zentrumsmeldungen richtig seien. Ins besondere ersucht Severing um Mitteilung darüber, ob der in Frage kommende Schülerbund „Adler und Falken" der Reichsverfassung zuwiderlaufende Ziele verfolge. Severing bittet ferner um Mitteilung, ob und. welche Schritte das thüringische Staatsministerium zu unternehmen gedenke. Vor der Anklage in der Sprengfloffaffäre. 27 Angeschuldigte. Die Voruntersuchung gegen die Sprengstoffattentäter ist im wesentlichen abgeschlossen. Es ist die Aufklärung der Sprengstoffanschläge in Winsen, Beidenfleth, Wesselburen, Itzehoe, Oldenburg, Nie büll, Schleswig sowie der drei Lüneburger Attentate gelungen. Nicht vollständig geklärt ist bisher das Sprengstossattentat auf den Reichstag sowie kleinere Anschläge in Schleswig-Holstein. Hinsichtlich der Vorgänge in den Bezirken Schleswig-Holstein, Oldenburg und Hannover ist die Sache — iw besonderen infolge der von der Mehrzahl der Angeschuldigten abgelehnten richter lichen Geständnisse — abschlußreis. Es dürfte mit einer Anklageerhebung gegen etwa 27 Angeschuldigte wegen Verbrechens gegen die Paragraphen 5, 6 und 7 und wegen Vergehens gegen Paragraph 13 des Sprengstoffgesetzes bzw. wegen Begünstigung, Beihilfe und Diebstahls zu rechnen sei. Die Msdirektion der LaudMsWswnm Dresden Bekämpfungsmahnahmen noch nicht durchaus sichere Wege gezeigt werden. Der Vortrag hatte vor allen Dingen den Zweck, aufmerk sam zu machen, um die Erkrankung als solche erkennen zu lassen und so früh und rechtzeitig Bekämpfung zu veranlassen, um die wirtschaftlichen Verluste soweit als möglich einzuschränken. Oderlandwirtschaftsrat Dr. Thoering sprach dann über: OrganisationsfragenaufdemGebietedesAb- f atzes. Er betonte vor allem die Notwendigkeit zu dem Zusam menschluß auch für Sachsen, in dem die Landwirtschaft unter be sonders schwierigen Verhältnissen produziert und in Auslands produkten schwere -Konkurrenz hat. Die Form werde meist die Ge nossenschaft sein müssen, wenn diese auch heute in einer Ver trauenskrise stünden, aber es könne den Genossenschaften nicht M gehen, wenn es Herr Bauer schlecht gehe. Er befaßte sich dann im einzelnen mit der Organisaiton des Absatzes für die einzelnen Pro dukte, so Milch, Eier, Markenkartoffeln, Schlachtvieh, Getreide, überall bisherige Maßnahmen zur Organisation des Absatzes kri tisch beleuchtend und auf neue Möglichkeiten hinweisend. Er schloß mit dem Hinweis, daß Organisation des Absatzes jeden einzelnen Landwirt verpflichtet, zum Ganzen zu stehen, um eine Einigkeit, die bei der Vielgestaltigkeit und Verschiedenheit der Einzelstellung des Landwirtes umso schwieriger ist zu erzielen. Dr. Ritter behandelte dann in längeren Ausführungen die Frage der Markenkartoffeln; er legte zunächst dar, wie der Aufbau des Landesverbandes für Markenkartoffeln infolge gleichgerichteter Bestrebungen in Schlesien und in der Pro vinz Sachsen zur Notwendigkeit wurde, welche Erfahrungen bisher gemacht wurden und wie man mit der Händlerschaft zu einem Ein vernehmen kam. Er machte dann des Näheren mit den 'Bedingun gen bekannt, unter welchen die Markenkartvffel als solche bezeich net und verkauft werden darf, trat für Vereinfachung der Sorten und gute Sortierung -ein. In der Preisfrage solle man zunächst inst Vorsicht vorgehen, um zunächst einmal der Markenkartvffel den Massenabsatz zu verschaffen. In dieser Hinsicht stellte er Maß nahmen in Aussicht, die Markenkartvffel vor allen Dingen der Hausfrau als bevorzugenswert näher zu bringen. Man erwägt selbst zentn-erweisen Verkauf im Herumfahren von Haus zu Haus, namentlich in den Städten. Vor allem -erbat er die Unterstützung aller Landwirte, auch wenn sie der Organisation nicht angeschlosscn sind. In der Aussprache wurden noch mancherlei Fragen behandelt, insbesondere die Möglichkeit der Verwendung des überschüssigen Roggens anstatt Mais in den Brennereien erwogen und befür wortet und schließlich von Gutsbesitzer Zimmermann (Wöl kau) unter stärkstem Beifall der Versammlung die Forderung auf gestellt, daß die Landwirtschaft nicht ähnlich wie beim Erwerbs- lvsenproblem mit Unterstützungsaktionen, Zuschüssen oder gar Al mosen über Wasser gehalten werden will, sondern, daß sie eine Lebens Möglichkeit will durch erträglichen und preiswürdigenVer kauf ihrer Erzeugnisse. Ex perimente. zur Produktionssteigerung und Selbsthilfe haben ver sagt, die-Landwirtschaft muß jetzt Schutz ihrer Produk tion verlangen. Oekonomi-erat Welbe schloß die Sitzung in der Hoffnung, daß einmütiges Zusammenstehen es mit sich bringen werde, daß man sich zur nächsten Versammlung erträglicheren Verhältnissen gegenübersehe. hielt am Sonnabend nachmittag in Meißen in der ,/Goldenen Sonne" ihre Bezirksversammlung ab, die sehr stark be sucht war. Der Vorsitzende, Oekonvmierat W -elde, begrüßte als Ehrengäste Geheimrat Dr. Steiger, Amtchauptmann Schmidt, den Vorsitzenden des Bezirkslandbundes, Gutsbe sitzer Zimmermann (Wölkau), Reg.-Veterinärrat Dr. Heidrich, Landwirtschaftsrat Dr. Höfer, sowie die Vor tragenden, Oberlandwirtschaftsrat Dr. Thoering und Dc. Ritter. Oekonvmierat Welde befaßte sich zunächst in seinen einlei tenden Ausführungen mit der schweren Notlage der Landwirt schaft, die früher immer noch Hoffnung aus bessere Zeit gehabt habe und die noch im letzten Jahr in verschiedenen Regierungs- maßnahmen (Notpr-ogramm, Stützungsaktion usw.) einen Licht blick sah. Aber die Zeit, Zölle und Monopole, haben eine Besse rung nicht gebracht, im Gegenteil, die Notlage ist immer schlimmer geworden. Selbst gute Ernten konnten bei der verheerenden Preisgestaltung für landwirtschaft liche Erzeugnisse Besserung nicht bringen. Bei einem Ledenshal- tungsindex von 150 und einem Preis für landwirtschaftliche Pro dukte unter Friedenspreis ergibt sich eine Rentabilität für die Landwirtschaft nicht mehr. Alle Versuche in wirtschaftlicher Hinsicht haben nichts vermocht. Besserung sei nunmehr nur nochoonMaßnahmen der Regierung undPar - lamente zu erhoffen. Die Preisgestaltung für landwirtschaft liche Erzeugnisse weise heute in der gesamten Welt einen bezeich nenden Tiefstand auf. Deutschland mit seinen ungeheuren Be lastungen habe darunter in aller erster Linie zu leiden. Verheerend sei auch die Tatsache, daß Deutschland heute einen Keberschuß von einer h alben Million Tonnen Roggen habe und dabei Auslandsgetreide nicht vom deutschen Markte fernge halten wenden könne, weil das Getreidemonopol gescheitert sei. Schlimm sei auch, daß alle Zollmaßnahmen durch die Meistbe günstigungsklausel der Handelsverträge zunichte gemacht würden. Oekonvmierat Welde befaßte sich dann im einzelnen mit den Ursachen der Not der Landwirtschaft, -dabei insbesondere auf Steuern, Soziallasten und Löhne hinweisend, aber auch die zu gro ßen Handelsspannen entsprechend kennzeichnend. Er beschäftigte sich dannn weiter mit Einrichtugen, die der Landwirtschaft nützen sollen, so der Schlachtviehversicherung, den Beiträgen für Seu chenversicherungen, der Brandversicherung, den landwirtschaft lichen Berufsgenossenschasten, dem Genossenschaftswesen, Haft pflicht usw., Mängel, die bestehen, kritisierend und Wege zur Bes serung zeigend. Trotz allem Unerfreulichen der Gegenwart, so führte er zum Schluß aus, ist es notwendig, mit Zähigkeit auszu harren, um die Betriebe, wenn auch nicht in bessere Zeiten, so doch in erträglichere Zeiten hinüberzubringen. Reg.-Veterinärrat Dr. Heidrich berichtete dann über das Auftreten seuchenhaflenMassensterbensderFer- kel in verschiedenen Schweinezuchten, bas zurückzuführen ist auf eine Darm-erkrankung, hervorgerufen durch das Auftreten von Strongiloiden, eines nomikroskopisch feststellbaren Rundwurmes, der Durchfall, Abmagerung, bleiche Veränderung der Haut und schließlich den Tod verursacht. Oft wind die Krankheit verwechselt mit Paratyphus oder Ferkelruhr. Beobachtungen und Erfahrun gen haben gelehrt, daß Reinlichkeit und Trockenheit der Ställe sich als Gegenmaßnahmen teilweise bewährt haben, doch können für Sie Änderung der HandwerkSnvvelle. Alsbaldiges Inkrafttreten. Der Reichstag hat am 25. Februar d. I. das Gesetz zur Änderung der Handwerksnovelle verabschiedet. Das Gesetz gelangt in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung und tritt bereits am Tage nach der Verkündung in Kraft. Es bezweckt, Unzuträglichkeiten, die bei der ersten An legung der Handwerksnovelle in die Erscheinung getreten sind, zu beseitigen und bestimmt, daß ein nur von der Industrie- und Handelskammer eingelegter Einspruch die Eintragung eines Gewerbetreibenden in die Handwerks rolle nicht hindert, wenn dieser nicht selbst binnen einer Frist von zwei Wochen nach Inkrafttreten des Gesetzes der Handwerkskammer die Zustimmung zu dem Einspruch erklärt. Ob er dies tun will, soll nach der von allen Be- -eiligten gebildeten Auffassung seiner freien Entschließung überlassen sein. Die Durchführung des in der Handwerksnovelle vor gesehenen Einspruchsverfahrens wird durch das Gesetz nicht berührt, Wohl aber wird der Weg dafür frei gemacht, daß die Handwerksrolle nunmehr in Kürze für angelegt erklärt werden kann und die Neuwahlen zu den Hand werkskammern vorgenommen werden können. Oer neue Herr der preußischen Gtaaischeater. Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hat dem Generalintendanten Tietjen die Verwaltung sämtlicher preußischer Staatstheater in Berlin, Kassel und Wiesbaden übertragen. Die künstlerische Selbständigkeit der einzelnen Institute bleibl bestehen. Der Generalintendant ist ferner mit der Wahrneh mung der Angelegenheiten der preußischen Staatstheate, im Ministerium in der gleichen Weise betraut wor den, wie dort seit mehreren Jahren der Generaldirektoi der Museen tätig ist. Jas Urteil gegen Regierungskat Fabricius Dienstentlassung mit teilweiser Pension. Der Vorsitzende der Neichsdisziplinarkammer Ber lin l, Senatspräsident Großmann, verkündete gegen den Regierungsrat Dr. Fabricius, gegen den das Verfahren wegen Entfernung eines offiziellen Plakats gegen das Volksbegehren eingeleitel war, folgen den Spruch: „Der Angeschuldigte ist des Dienstvergehens schuldig und wird deshalb mit Dienstentlassung bestraft. Auch hat er die baren Auslagen des Verfahrens zu tragen. Es werden ihm jedoch neun Zehntel seines ge setzlichen Ruhegehaltes auf ein Jahr und drei Fünftel auf weitere drei Jähre zugesprochen." In der Begründung führte der Vorsitzende u. a. aus: Die Meinungsfreiheit des Beamten finde eine Schranke nicht nur durch die allgemeinen Gesetze, sondern auch durch die Beamtengesetze. Kein Staat der Welt könne es sich gefallen lassen, wenn seine Beamten gegen die Autorität des Staates verstießen. Der 'Angeklagte habe Die Republik in gehässiger Weise verächt lich gemacht und die Reichsflagge herabgesetzt. Bei Beurteilung des Gesamtveryaltens ständen dem Angeschist- digten auch eine Anzahl Milderungsgründe zur Seite: sein einwandfreies Verhalten im Felde und im Dienste, seine Motive, die nicht aus Mangel an Anstand entsprungen sondern durch Fanatismus geleitet worden seien. Aber ein Verbleiben im Reichsdienste sei doch unmöglich- Gegen den ilnglanben des doischeivisnins. Kardinal Schulte über die Religionsverfolgungen. Am Schluß seines diesjährigen Fastenhirtenbriefes geht der Erzbischof von Köln. Kardinal Schulte, auf die Religionsverfolgungen in Sowjetrußland ein. Er sagt darüber u. a.: In dem gewaltigen Russenreiche ist del Unglaube des Bolschewismus bereits daran gegangen, einen planmäßigen Vernichtungskampf mit unglaublicher Grausamkeit gegen Kirche und Christentum zu führen und überhaupt gegen alle und jede Religion. Der Kardinal erinnert sodann an den Protest des Papstes und sagt weiter: Alle Zeichen der Zeit deuten darauf, daß die Stunde nahe ist, wo die Völker sich entscheiden müssen, ob der Unglaube oder der christliche Glaube ihnen die maß gebende Antwort auf die Frage aller Fragen nach dem Sinne des Lebens geben soll. Der Unglaube, der euch heute bekämpft, ist der Geist vom Geiste der gottlosen Führer in Rußland. Wilsdruff, am 3. März 1930. Merkblatt für den 4. März. Sonnenaufgang 6'"!! Mondausgang 8°° Sonnenuntergang 17'^ Monduntergang 22" 1879: Der Schriftsteller Bernhard Kellermann geb. Fastnacht. Dienstag ist Fastnacht, der Tag oder eigentlich die Nach' vor Beginn der großen Fastenzeit, die in der katholischen Kirche bis Ostern dauert. Vierzig Tage Fasten — das be- Deutet zwar nicht eine vierzigtaglge Enthaltung von allen Nahrungsmitteln, sondern nur eine lange Enthaltung von Fleischspeisen, doch es will immerhin etwas heißen, wen* Man so lange Zeit sich größter Enthaltsamkeit befleißigen un» auf liebgewordene Speisen verzichten mutz. Aber großen Ab schied nehmen wenigstens kann man vom Fleische, und daM eben ist die Fastnacht da. Um sich für die folgende Ent- behrungszeit gewissermaßen im voraus und recht ausgiebiS schadlos zu halten, pflegte man schon im Mittelalter die Fast nacht mit üppigen Schmausereien und Trinkgelagen zu be gehen, und an die fröhlichen Etz- und Trinkgenüsse knüpfte» sich bald auch Tanzlustbarkeilen, Theaterposscn, Maskeraden, Umzüge usw., wie wir das alles ja bis zum heutigen Tag^ noch haben. Und an den Festivitäten beteiligten sich nicht nur die Katholiken, sondern auch die Protestanten. Und nN» kommt das überraschende, wenigstens etwas, das den Laien überrascht. Der Laie nämlich glaubt, datz das Wort „Fast nacht" auf das „Fasten" Bezug habe, aber da kommen sofou die Gelehrten und sagen: „Nein, das Wort Fastnacht hatte ursprünglich mit Fasten nichts zu tun, sondern ist herzuleiten von „fasem oder „faseln", und das bezieht sich auf du „Faseleien", auf die Possen, die in dieser tollen Nacht ge trieben werden." Das mag schon stimmen, denn die Gelehrte» sagen nichts, was sie nicht irgendwie verantworten könne»- aber für uns Ungelehrte wird Fastnacht immer mit dei» richiigen Fasten, dem Nichtessen, m Verbindung stehen. E» fei noch erwähnt, daß es in vielen Gegenden üblich ist, Da «leisten - Das gi mit eir nicht in Tage v üch ga, Mszuft nicht n tiefen § kechtigt früh er Sewachs Da auf du ihrer e fluß a: von gi binsich Aaubti Sv sost M erni Fuchsg soll gä weit q Sc nur in Zielt, c dem L es nöti der V Verbot einschli lache, > liegend Zufall, Berboi M steschüj Jäger durcha Würde: Aber ' ivürde der Rl Juchs« lagt w Zuviel Nieder ist dock ärgster die Fl einstell Jagda nießur D treffen Jäger aus d Wild, schosse Gewic zug m verbui er obr A friede: Eisde langet Orten im M 52. s e du k küns Höft nehi eine rede spaz zu s liegt dir, Eeii es r sie tritt sein dich nock stich rnai Ilft ^ol