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Gachseninvasion in Oberbayern. Mer 800 Männlein und Weiblein waren es, die Jungen begeisterte Anhänger des Wintersports, die Älteren Freunde' der Winternatur in den Bergen, die an der Sonderzugsahrt nach Mittenwald, die von der«*)eichsbahndirektion Dresden dnrchgeführt wurde, teiluahmen. In zwei Zügen geteilt erfolgt die Fahrt. Bei der Abfahrt aus dem Dresdener Hauptbahnhos welch buntes Leben! Hun derte kamen daher mit den langen Brettln, mit deren Hilfe sie die schneebedeckten Berge und Täler um Mittenwald zu durchstreifen gedachten. Die Skis wurden in den Gepäcknetzen und noch sonstwie in den Abteilungen verstaut. Mollige Wärme herrschte darin. Und als die Züge einige Stunden ihrem Ziele entgegengerollt waren, hatte auch bereits Fröhlich keit und Humor die Brücken gebildet, durch die Reise bekanntschaften sich gefunden hatten. Wintersportler sind keine Kopfhänger, keine Miesmacher. Ihnen rollt das Blut schnell- pulsierend durch die Adern. Von Frohsinn wird es getrieben. Die Stunden der langen Fahrt schwanden schnell und als der Morgen graute, M ünche n durchfahren war, stiegen im lang sam hellenden Lichte des Tages in der Ferne die Ketten der schneebedeckten Berge auf, während die Züge an den Ufern des Starnberger Sees dahinfuhren, dessen Oberfläche durch die Kälte des Winters zu Eis erhärtet war. Nun wurde die Stimmung immer belebter; denn weite, ausgedehnte Flächen Weißen, frischen, nicht von den Essen der Großstädte rußgeschwärzten Schnees leuchteten den Sportlern entgegen und verhießen reiche Winterfreuden. Mittenwald! Das Ziel war erreicht. Die Züge ent leerten sich. Rauschende Musik klang den Sachsen entgegen. Und unter ihren Klängen hielten die Sachsen, durch die unweit des Bahnhofs errichtete Tannengrün-Ehrenpforte hindurch, ihren Einzug in Mittenwald. Allzulanges Ausruhen gab es schon am Ankunftstage nicht; denn der Mittenwalder Ver kehrsverein hatte für die achttägige Sachseninvasion ein Pro gramm aufgestellt, das an allen Tagen die Fahrtteilnehmer in Bewegung hielt, und ihnen immer neues Schönes brachte. So gab es am Nachmittag des Ankunftstages am Lautersee an der großen Sprungschanze einen Jugendsprungwettbewerb, bei dem der Pirnaer Fahrtteilnehmer Fritz Wend mit 12, 18 und 21 Meter Sprungweite für ferne anerkennenswerte Lei stung sich als Vierter ein Diplom errang. Der B e g r ü tz u n g s a b c n d in der geräumigen Turn halle vermittelte neue Bekanntschaften und frischte alte Freund schaften zwischen Sachsen und Mittenwaldern wieder auf. Es gab Mittenwalder Volkstänze, Schuhplattler und Kopf tänze zu schauen. „Stimmung" war da, das geistige Band zwischen Sachsen und Bayern geknüpft. Für die Sportbeslissenen galt es natürlich, die Zeit gehörig auszunützen. Schon am Ankunftstage wurden sie vom Skilehrcr Franz Krinner, dem ältesten der autorisierten Bergführer, in Gruppen geteilt, die ihrem sportlichen Können entsprachen, so daß die „Säuglinge" zunächst zum Üben in der Nähe Mittenwalds loszogeu, während die Vorgeschrittenen ihr Skilauskönnen auf den vielen vortrefflich geeigneten Ski- geländen in der näheren und in der weiteren Umgebung um Mittenwald erproben konnten. Die ganze Sachsenfahrt nach Mittenwald war in diesem Jahre ganz außergewöhnlich vom Wetter begünstigt. Blauer Himmel an jedem Tag. Dazu Sonuenschein, der an einem Tage in der Mittagsstunde das Thermometer bis weit über 30 Grad steigen ließ, nur auf Stunden scharfer, schnittiger Wind. So vermochten sich die Sportler ausgiebigst zu tummeln und ging dies zuletzt nicht mehr in allernächster Nähe Mitten Walds, so lag doch von Scharnitz an nach Tirol hinein, ferner im Kranzberg-Skiparadies, nach dem Krcnzencck, nach der Zug spitze, nach dem Eppzirlgebiet zu viel Schnee, datz es kür die Bretttwanderer eine Lust wurde, sie zu durchstreifen, um am Abend mit geröteten Wangen und gutem Appetit zu ihrer vorübergehend „heimatlichen" Stätte zurückzukehren. So wurden denn auch viele Schlittenfahrten ausgeführt, deren eine z. B. nach dem Tiroler Winterkur- und Sportplatz Seefeld bis nach Mösern führte. Eine andere Schlittenfahrt führte am Lautersee, Forchensee vorüber nach Elmau. An einem der Tage stand eine Sonderzugfahrt nach Innsbruck im Programm. Dort Autorundfahrt, Besichtigung der Hof burg, Hofkirche, Fahrt um Bergl Jsl, mit Seilschwebebahn zum Haselnkar (2300 Meter) oder zum Katscherkoferl (2200 Meter). Jeder konnte sich nach eigenem Wollen entscheiden. Keiner der Teilnehmer an der Sonderzugsahrt war zur Teilnahme am offiziellen Programm verpflichtet, sondern konnte sich seine Ausflüge nach eigenem Gutdünken gestalten. Viel zu schnell vergingen allen die Tage in Mittenwald, dem geschichtlich so merkwürdigen Geigenmacherorte, dessen bildergeschmückte Häuser fleißigen Beschauens wert sind. Es kam die Stunde des Abschiedes sehr vielen viel zu früh. Und doch — es mußte geschieden sein; die meisten rief die Pflicht. Ein fröhlicher Abschiedsabend brachte noch die Vorführung des berühmten Geigenbauerfilms und des Films vom histo rischen Bozener Markt. f»Srfe. Kanaei. MNI»sN ^....**»******,*4********************* * **** "****** Amtliche sächsische Notierungen vom 19. Februar. Dresden. Die hiesige Börse verkehrte in schwacher Haltung. Größere Kursverluste erlitten Dittersdorfer Filztuch um 12, Reichsbank um 5,50, Dortmunder Ritter um 4,50, Polyphon und Schöfferhof um je 4, Zeiß-Ikon um 3, Schubert u. Salzer und Erzholz um je 2,50, Ver. Photo-Aktien, Haasebrauerei und Keramag um je 2 Prozent. Höher lagen nur Bautzener Brauerei und Kieler Eiche um je 2 Prozent. Die übrigen Kursveränderungen hielten sich unter 2 Prozent. Von Renten verloren 5proz. Landeskulturrentenscheine, Serie III, 8proz. Dresdener Stadtanleihe von 1928 und Dresdener Stadtanleihe ablösungsschuld (Altbesitz) je 1, 7proz. Dresdener Stadtanleihe, Serie II, 0,75, dergl. Serie I und dergl. Schatzanweisunqen je 0,25, Reichsanleiheablösungsschuld (Altbesitz) 0,4 Prozent. Leipzig. Auch an der hiesigen Börse herrschte Geschäfts stille. Kursrückgänge' bildeten die Regel. So verloren Poly phon 4, Pitler und Steiners Paradiesbetten je 3, Schubert u. Salzer 2,50, Reichsbank, Berliner Handel, Commerz- und Privatbank, Gtautziger Zucker und Stöhr je 2 Prozent. Höher lagen dagegen Koburg-Gotha um 4, Leipziger Feuer, Schön herr und Sächsische Boden um je 2 Prozent. Chemnitz. Die hiesige Börse verlief in matter Haltung bei fast völliger Geschäftslosigkeit. Niedriger lagen u. ä. Dittersdorfer Filz, die 8 Prozent verloren, Steiners Paradies betten, die 4, und Radeberger Bier, die 2 Prozent einbüßten. Schubert u. Salzer, Schönherr, Sachscnwerk, Faradit, Bach mann u. Ladewig, Tüll Flöha und Bankaktien erlitten Ver luste bis zu 1,50 Prozent. Bis zu 2 Prozent gesteigert wurden dagegen Karl Hamel, Max Kohl, David Richter und Liebermann. Chemnitzer Produktenbörse. Weizen, inländ., 76 Kilo 240—245; Roggen, sächs 72 Kilo 159—162; Sandroggen, 72 Kilo 165—170; Sommergerste 175—185; Wintergerste 160—170; Hafer 142—147; Mais für Futterzwecke, amerik. 165—170; Mais Cinquantino 180—205; Weizenmehl, 70 Prozent 41; Roqqen- mehl, 60 Prozent 28,75; Weizenkleie 9,29; Roggenkleie 8,25; Wiesenheu, drahtgepreßt 12; Wiesenheu, lose 11; Getreidestroh, drahtgepreßt 4,50. Tendenz: Still. Dresdner Schlachtviehmarkt v 2V. Februar Auftrieb: 1 Bulle, I Kuh, 578 Kälber, 70 Schafe, 390 Schweine. Preise: Kälber: a) ; b) 78—83 (130); c) 72—76 (123); d) 65—70 (123). — Schweine: a) 82 (IW); b) 81—82 (KL); c) 79—80 (105). fleberstand: —. Geschäftsgang: Kälber mittel, Schweine langsam. 104 Schweine mußten wegen Ausbruch der Klauenseuche ge sperrt oder unter heutiger Notierung verkauft werden. Amtliche Berliner Notierungen vom 19. Februar. Börsenbericht. Tendenz: Schwach. Die Kurse gaben bei Beginn weiter in einem Ausmaß von etwa 1—2 Prozent nach. Die Spekulation verhielt sich weiter zurückhaltend. Das Ge schäft war wieder außerordentlich klein. Der Geldmarkt zeigte eine leichte Veranlagung. Tagesgeld 4—611, Monatsgeld 7 bis 841 Prozent. Im weiteren Verlaus gingen die Ansätze zu einer Erholung bald wieder verloren. Devisenbörse. Dollar 4,18—4,19; engl. Pfund 20,35 bis 20,39; holl. Gulden 167,92—168,26; Danz. 81,33—81,49; franz. Frank 16,37-16,41; schwciz. 80,76—80,92; Belg. 58,30—58,42; Italien 21,90—21,94; schwcd. Krone 112,29—112,51; dän. 112,05 bis 112,27; vorweg. 111,93—112,15; tschcch. 12,39—12,41; österr. Schilling 58,93—59,05; Argentinien 1,58—1,59; Spanien 51,75 bis 51,85. Produktenbörse. Der hiesige Weizenmarkt zeigte im An schluß an feste Auslandsmärkte gleichfalls höhere Preise. Die Roggenmarktlage kennzeichnete sich weiter durch reichliches Waggonangebot, das restlos von der stützenden Stelle, soweit es hier angeboten wird, ausgenommen wird. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 19. 2. 18. 2. 19 2. IS. 2. Wetz., mark. 233 236 231-234 Weizkl f.Bln S O 8.5 8,08,5 Pommersch — — Nogkl f. Bln. 7,2-7 7 7.2 7.7 Rogg.. mark. 159 163 159-163 Raps — — Braugerste 160-170 160-170 Leinsaat — Futtergerste 140 150 140-150 Vikl.-Erbsen 22,0-29.0 22,0-29,0- Sommergste. — — - kl. Speiseerbs. 20,0-22 0 20,0-22.0 Wintergerste — — Futtererbsen Peluschken 16.0-17,0 16 0-17,0 Hafer, märk. 124-134 124-134 16,5-18,5 16,5-18,5 Pommersch. — — Ackerbohnen 16,5-18,5 16,5-18,5 westvreuß. — — Wicken 18,5-23.0 18,5-23,0 Weizenmehl Lupin., blaue 13,0-14.0 13,0-14,0 P.100K8 fr. Lupine, gelbe 16.0 17,5 16.0-17,5 Brl.br.inkl. Seradellä 23,0-28,0 23,0-28,0 Sack(feinst. Rapskuchen 155-16.0 16,016.4 Mrk.ii.Not. 27 5-34 7 27 5-34,7 Leinkuchen 18 0-19,0 18,6-19,1 Roggenmehl Trockenschtzl. 6.7 6 8 6.6 6.8 p. iOOIrp; fr. Sova-Schrot 14,2-15,3 14 2-15.3 Berlin br. Torfml. 30/70 — — inkl. Sack 21.0-24 5 20 7-24 2 Kartofselslck. 13,0-13,5 13,0-13,5 Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten mit der Beilage „Der Landmann". Verlag und Druck: Buchdruckers Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schristleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff. Si« ksuFsn ZvlLl in unsenein otsl-Ausvvnksul HEI 7 MM!- MKK17 WüUklkonSoo ktllMWlW Gelder O >Iur I. krtSAt- » mellöl- l»M17 Mkilel- NE17 MMI- l»«7 8MW- l!E17 8Mll8l- ll«M17 8Ml1Kl- llE17 »E17 Möllkl- NE17 8MW- 1IE17 ;00 >an Mkllei- NE17 >50 >3N »SIM Mim «im »MIM »im wexen ^ukxabe «les Oesckälts UMII MM, Miel. «M, »IUM II. MÜS "7«^ MenMM, WlNUWsiM, »»AN, ieinenWen solange Vorrat reiekt, ru jeckem annehmbaren Preis. — Einige Beispiele: MI»! S-° »liM«°° 1» MIM« LkLc s ck < « F» Li / « F» I Sonntag cken 2. ätärr ksm »SÄMMl MMINNIMII Hl 2 Anzchmmhnie mrnMlsMr! AgglPM ^16 Asrutsu är7/k U H/snsriLsiclnsr» V «laich gas Patentbüro ltmsysi: M 0wsgen.tzchIokstrL!/vtmaskN U KcktMI bekannt u.empsch>enM u n./kLkunftpetsönNchogbnesNck> hält stets vorrätig vuaMMerrl Mim ! SIMO Ml!« Geöffnet täglich von 8 Uhr an für Wannen, und alle medi« zinischen Bäder, Dampfbad für Damen Mittwoch 12—4Uhr, Herren 4—8 Uhr, für Herre« Sonnabend 4 bi« 8 Uhr. MorAsuksusr" sinck nach wie vor ckie besten ^8' Skat Listend 2u haben bei l ksiil ksuer, Markt ^Lnigessropfen MLSSI'i0Li« vei'fsinsk'n Luppen, LOken, 6e7nüL6,L2lälie. s^SO-RZlliStQl-l^lSVSI'-Al'MSSOl! Wsr siOlr clsrriit ruOtit irr vrimgt, lldsr clsn wirct clss k^scl 6sr ^sit lmnwss gstrs,-, ist His Visitsriksl-tS clss QSscri'tsftsrnsl-lriSS Mn ciis gi-OlZSÖffSkiHiOftiks'i Vor ckem Kriegs patentiert im In- unck Zustande. Linrüxes Wakkenöl, welekes von staal lieben IVIinisterial- lnstituten unck Armeen ckes In- und Auslandes als das beste, ZeZen dlaeksckläxe und livst attestiert wurde. Lugleivk llssinkieiens. Tötet Liter- und Wunckbarillen xom. Orosp. st und reZt Oswebsneudilckunz; bevorratend an. Weltliteratur gratis und kranko. Irr ullsn WsOIs n la srrrl I urr g grii Ckem. Zie erkalten clort taubere Drucksachen in moderner NusMrung tebnellttenz UenäenZietieban bie kuebäruekerei Artbur Aebunke! kraueben Sie Drucksachen? Makrm Heute Donnerstag 8 Uhr LeWereMnog (Begräbnisgcsaug) Der Liedermeister. Grund- und Hausbesitzer- Verein Sonnabend den22.Febr° abends 8 Uhr in der »Lonhalle" Monatsversammluug Zahlreiches Erscheinen wird erwartet. Täglich I». und Zp6I86- empfiehlt Wim WM M.WrilMrgerx N88WIW8IIW X ist neben gen devLbrten V engeren lierersneimit- /i teln stets vorrLtix. v i.övvenapotkeke 0 allopaLbisebv und bomöopLtbisvbo OMr^iii Ink.: Knabe G Heute und morgen Freitag die Mil Schollen- WW skisch »MW Stück 15 und 20 Pfennige Paul Iäkne Dresdner Straße 67