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Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193002202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300220
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-02
- Tag 1930-02-20
-
Monat
1930-02
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1930
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Gesellen zum Meister aussteigt, tu dem der ArbettgeDer Freud und Leid des geistigen und manuellen Schaffens seines Arbeitnehmers, dessen wirtschaftliche Hoffnungen und Sorgen täglich miterlebt, ist in besonderem Matze dazu berufen, auf einen Ausgleich der sozialen Gegensätze hinzuwirken, die Brücke zu bilden zwischen Kapital und Arbeit. Darin liegt neben der wirtschaftlichen auch die große soziologische und politisch-nationale Be deutung unseres deutschen Handwerks begründet. * Das HanSwerk gegen das Berufsausbüdungsgesetz. Resolution des Reichsverbandes des Deutschen Handwerks. In der Mitgliederversammlung des Reichsverban des des Deutschen Handwerks wurde folgende Ent schließung angenommen und an die zuständigen Reichs- und Staatsbehörden weitergeleitet: Der dem Reichstag zugegangene Regierungsentwnrf eines Bcrufsausbildnngsgesetzcs kennzeichnet sich in seinen Vorschriften über den paritätischen Ausschuß und dessen Befugnisse als ein schwerer Eingriff in die seit drei Dezennien zum Wohl und zur Förderung von Handel und Gewerbe ent faltete Tätigkeit ihrer Berufsvertretungen. Der Entwurf enthält noch eine Anzahl von Bestimmungen, gegen die in den Reihen von Handel und Gewerbe die schwer st wiegen den Bedenken bestehen, die eine Zurückstellung des vorgelegten Gesetzentwurfes und dessen Ver abschiedung in wirtschaftlich besseren Zeiten zweckmäßig er scheinen lassen. Unter allen Umständen müssen Handwerk und Gewerbe die restlose Berücksichtigung der Vorschläge der Spitzenvertretnngen von Industrie, Handel und Handwerk fordern. Vertagung -er Flottenkonferenz. Folge der französischen Regierungskrise In London haben die Führer der Delegationen be schlossen, die Flottenkonferenz mit Rücksicht auf die fran zösische Regierungskrise bis zum 26. Februar zu ver tagen. Das italienische Memorandum zur Floitenfrage Das italienische Memorandum zur Flottenfrage ist am Mittwoch veröffentlicht worden. Es führt eine ver ständigungsbereite Sprache, doch hält Italien mit Ent schiedenheit an der Forderung der Flottenparitäl mit Frankreich fest. Der wichtigste Teil des Dokuments ist die darin enthaltene Erklärung, daß ein Krieg mit Frankreich für Italien undenkbar sei. * Die französische Kabinettskrise dauert an. Der Präsident der Französischen Republik hat seine Besprechungen mit den Parteiführern fortgesetzt. Er empfing die Senatoren Chaumert und Hervey sowie die Abgeordneten Paul Reynaud, Daniälu, Leon Blum und Fougöre. Der Abgeordnete Paul Reynaud erklärte beim Verlassen des Elysees, er habe dem Präsidenten der Republik erklärt, seine Partei sei der Ansicht, daß die Ab stimmung in der Kammer am letzten Montag nicht die allgemeine Politik der Regierung betreffe und daß Tardieu unter diesen Umständen als neuer Minister präsident in Frage zu kommen scheine. Der Sozialisten- sührer, Abgeordneter Leo Blum, sagte, er habe den Präsidenten der Republik darauf hingewiesen, daß die Sozialistische Partei bereit sei, die Regierung zu über nehmen, falls man sie ihr anbiete, daß sie auch bereit sei, eine radikale Regierung zu unterstützen, daß sie aber alles in ihrer Kraft Liegende tun werde, um ein Konzen- trationsministerium am Weiterleben zu verhindern. Das Mjchshahngeseh. Verstärkter Einfluß der Reichsbahngesellschaft. Die vereinigten Reichstagsausschüsse beschäftigte am Mittwoch nachmittag die Aussprache über das Reichs- bahngesetz. Alle Parteien traten für einen ver stärkten Einfluß auf die Reichsbahngesellschaft ein, namentlich auch in den Personalfragen. Die Weiter beratung dieses Gegenstandes wurde auf Freitag vertagt. Am Donnerstag wird eine große politische Aussprache stattfinden, die sich besonders mit der Sanktions klausel befaßt. Diese Verhandlungen werden wahr scheinlich vertraulicher Art sein. Starkes Sinkendranntiveinverbrauchs Die Arbeiten des Volkswirtschaftlichen R e i ch s t a g s a u s s ch u s s e s. In der heutigen Sitzung des Volkswirtschaftlichen Ausschusses des Reichstages erklärte Abg. Bickes (D. Vp.) im Zusammenhang mit der Debatte über die Jugend schutzbestimmungen, daß der Trinkbranntwein absatz der Monopolverwaltung im Januar d. I. auf un gefähr 33 000 Hektoliter zu rück gegangen sei, wäh rend noch in der gleichen Zeit des Vorjahres (Januar 1929) 72 000 Hektoliter abgesetzt worden wären. Die rückläufige Bewegung des Trinkbranntweinabsatzes halte also an. Steigerung -er -eutschen Lebensmitteleinsuhr. Voreindeckung infolge der Zollerhöhungen. Die Ausfuhr (einschließlich der Reparationssach lieferungen) mit 1092,3 Millionen Mark hat gegenüber dem Vormonat um 29,4 Millionen Mark zugenom men. Der Anteil der Reparationssachlieferungen an der Ausfuhr im Januar beträgt 58,8 Millionen Mark (De zember 60,2 Millionen Mark). Die Einfuhr hat etwas stärker zugenommen. Insgesamt sind für Januar 1294,9 Millionen Mark als Einfuhr festgestellt. Diese Zahl umfaßt aber neben der eigentlichen Monatseinfuhr auch noch die Beträge, die sich aus den Zollabrechnungen am Ende des Jahres ergeben. Ferner ist das Januarergebnis in der Einfuhr auch noch durch ein anderes nur einmalig wirkendes Moment, näm lich die Voreindeckung von landwirtschaftlichen Erzeug nissen im Hinblick auf die Z o l l e r h ö h u n g e n,. be einflußt. Tie Zunahme der Ausfuhr entfällt auf die Gruppen Fertigwaren (plus 20,4 Millionen Mark) sowie Rohstoffe und halbfertige Waren (plus 15,6 Mil lionen Mark). Au der Steigerung der Einfuhr sind alle Warengruppen: beteiligt. Die stärkste Zunahme (plus 170,2 Millionen Mark) weist aus den eingangs dargelegten Gründen die Gruppe Lebensmittel und Ge- iänke auf. Genfer Gegensätze. Kein positives Ergebnis der Aussprache. Die allgemeine Aussprache in der Mittwochnachmittags sitzung der Zollfriedenskonferenz bewegte sich im Rahmen all- gemein gehaltener Reden, die die gewünschte Klarheit hinsicht lich der Stellung der einzelnen Regierungen zum Zollfriedens gedanken vermissen ließen. Die meisten Redner wandten die im Völkerbund seit Jahren geübte Methode an, einen neuen Vorschlag in der Weise abzulehncn. die zunächst theoretisch gegebene Zustimmung durch praktische Vorbehalte und Ver schiebung des Verhandlungsthemas hinfällig zu machen. Allgemein ist daher in Konferenzkreisen der dringende Wunsch lebendia geworden, die uferlosen Reden theoretischer Natur möglichst schnell zu Ende zu führen, um sodann in den ge schlossenen Kommissionsverhandlungen die tatsächliche Stellung der einzelnen Regierungen zu dem Zoll friedensgedanken festzustellen. Das Ausscheiden der fran zösischen Abordnung infolge der Regierungskrise wirkt sich weiter störend aus Kleine Nachrichten Staatliche pferdeversichermsg. Nach einer Bekanntmachung des Wirtschafts- min isteriums wird in die Verordnung über die Ein richtung einer staatlichen Pserdeversicherung folgende Vor schrift neu eingefügt: Der Anspruch auf Entschädigung fällt weg, wenn das Tier wegen Altersschwäche getötet werden mutz oder eingeht und zur Zeit des Todes sich noch nicht während einer vom Verwaltungsausschuß der Anstalt sür staatliche Viehversicherung näher zu bestimmenden Frist in der Versicherung befunden hat. Für die wegen Altersschwäche zu entschädigenden Tiere setzt der Verwaltungsausschuß einen Höchstversicherungswert und eine Höchstentschädigung fest. Höchstversicherungswert und Höchstentschädigung wie auch die eingangs erwähnte, für die Begründung des Entschädigungs anspruchs erforderliche Frist werden jeweils unmittelbar den Bersicherungsvereinen bekanntgegeben. Grotzfeuer in einer chemischen Fabrik. Ludwigshafen. Im Moschushaus der chemischen Fabrik von Dr. Friedrich Raschig brach Feuer aus, dem bald zwei große Behälter zum Opfer fielen. Da ein weiterer in der Nähe oer Straße stehender Behälter zu explodieren drohte, wurde die ganze Umgebung der Brandstinte abgesperrt. Alle verfüg baren Feuerwehren aus Ludwigshafen. Mannheim und der Umgegend und die Betriebsfeuerwehr bekämpften den Brand. Tumult in einer politischen Versammlung. Breslau. Die Breslauer Neuesten NochnLuen melden aus Langenbielau: Kommunisten versuchten eine nationalsozialisti sche Versammlung zu sprengen. Der kommunistische Redakteur Brodde aus Breslau, der am Abend vorher in Reichenbach festgeuommen worden war, als er dort eine politische Ver sammlung zu stören versuchte, war der Rädelsführer. Die Polizei entfernte Brodde aus dem Saal Hierbei erhob sich ein wüster Tumult der kommunistischen Begleiter Broddes. Sie warfen mit Biergläsern, zertrümmerten Fensterscheiben und gingen unter Absingen der Internationale zu weiteren Tätlichkeiten über. Die Kommunisten wurden schließlich aus dem Saal gedrängt. Sie versuchten alsdann mit ihren Ge nossen geschlossen durch die Stadl zu marschieren. Einem stärkeren Polizeiaufgebot gelang es unter Anwendung des Gummiknüppels, die Menge zu zerstreuen. Zwei Autos mit Nationalsozialisten wurden von den Kommunisten angegriffen und Mil Steinen beworfen. Wilsdruff, am 20. Februar 1930. Merkblatt für den 21. Februar. Sonnenaufgang 7"° !! Mondaufgang 2^ Sonnenuntergang 17-° „ Monduntergang 10^ 1677: Der Philosoph Baruch Spinoza gest. Wintermärchen. Der Februar „stürmt" seinem Ende entgegen, was aber nur sinnbildlich zu verstehen ist, da von Stürmen bisher nicht allzuviel zu verspüren war. Glücklicherweise! Und hoffentlich ändert sich das in der uns noch verbleibenden Kalenderwinter zeit nicht so sehr, daß wir noch im letzten Augenblicke Lügen gestraft werden. Aber wie dem auch sein und was auch noch kommen mag — so schlimm, daß wir darob verzweifeln müß ten, kann es wohl kaum noch werden, und mit einigem Mut in der Brust kennen wir kühnlich behaupten, daß der Winter vorüber ist oder doch „so gut wie". Winter? Wenn wir einst den Säuglingen von heute vou diesem Winter unseres Ver gnügens zu erzählen haben werden, werden wir ihn sicher als „Wintermärchen" bezeichnen, als die märchenhafte, unglaub würdige Meldung, daß er ein Winter im landläufigen Sinne dieses Wortes gewesen sei. Früher allerdings, sogar im vori gen Jahre noch — und sogar sehr! — verstand man unter „Wintcrmärchen" etwas anderes und, man muß schon sagen, viel Schöneres. Ein „Wintermärchen" — das war ein märchenhafter Winter mit Schneeflocken in der Luft und einer watteweitzen und watteweichen dicken Schneedecke auf der Erde, mit Eiskristallen und prächtigen Eiszapfengebilden, die hin und wieder, wenn sie von der Wintermittagssonne intensiv bestrahlt wurden, zu tropfen begannen, mit klirrendem, knir schendem Frost, mit melodischem Schlittenschellengeläute, mit „natürlichen", nicht erst im Dunkel der Nacht „gegossenen" Eis bahnen, mit kaltem Mondlicht und blinkenden Sternen am wolkenlosen Nachthimmel, kurz, mit all den schönen Dingen, die zu einem richtigen Winter gehören. „Wenn schon Winter, dann ein solcher!" mag da mancher laut vor sich hingedachl haben, selbst wenn er nicht auf Wintersport „wild" war. Nur mit dem Frieren fand man nicht immer alles in Ordnung, aber „schließlich gibt sich das mal" tröstete man sich in den be sonders harten Tagen. Aber heute braucht man nicht einmal mehr diesen Trost und es schneit nur noch andeutungsweise, es friert nur noch andeutungsweise, und der ganze Winter geht unter der Märchendevise: „Es war einmal ..." — näm lich Winter. Also kurz und gut: ein Wintermärchen — aber von der andern Art. * Bis zum Frühlingsanfang sind es noch über vier Wochen, aber wenn wir sagen, daß die letzte Strecke einer bestimmten Frist noch einmal so schnell zu verstreichen pflegt, bann wird uns diese Zeit nicht allzu sehr mehr quälen, umso weniger, als vom März ab das Frühlingssehnen groß zu werden beginnt. Dann ist Fast nacht, die auf den 4. März fällt, vorbei, und die ernste Fastenzeit beginnt. Bis Ostern (20. April) heißt es sich dann immer gedul den, aber dafür dürfen wir bann auch deutlichere grüne Feier tage, ja wenn die Witterung entsprechend verläuft, pfingstliche Ostern erwarten. Geringe Zeit nur noch und die Schneeglöckchen kommen überall. Dann ist der Vorfrühling da, im herben Ge wand, aber doch mit lachendem, frohem Gesicht. Der Landwirtschaftliche Verein hielt gestern gemeinsam mit dem Verein junger Landwirte seine 46. Jahreshauptversammlung unter außerordentlich starker Teilnahme seiner Mitglieder im .Adler" ab. Ehrenvorsitzender Generaldirektor Böhme- Skassa hieß alle herzlich willkommen, gab Mei Neuanmeldungen und weiter bekannt, daß die Bezirksverfammlung der Kreisdirek- rektion der Landwirtschaftskammer am 1. März nachmikiags drei Uhr in der „Sonne" in Meißen stattfindet. Anschließend erstattete Erbgerichtspächter Grießba ch-Herzogswalde als Schriftführer den Geschäftsbericht, aus dem zu erwähnen ist, daß der Verein im vergangenen Fahre acht Versammlungen, zwei Rundfahrten und den Silo-Lehrgang abhielt. Generaldirektor Böhme wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ehrenurkunden konnten an vier treue Mitglieder und zwölf Arbeitnehmer ausgehändigt werden. In der : Mahnung, treu und einig zusammenzustehen, klang der Bericht aus. Ihn ergänzte der Kassierer, Gutsbesitzer Kirchner- Grumbach nach der finanziellen Seite hin in erfreulicher Weise. Der Kassenbestand ist wiederum gewachsen. Zur Prüfung des Rechnungswerkes wurden die Gutsbesitzer Pietzsch-Limbach und Hartmann-Herzogswalde gewählt. Wie dem Schrift führer, so wurde auch dem Kassierer für seine mühevolle Arbeit herzlicher Dank. Aller zwei Jahre scheidet statutengemäß der Ee- samlvorstand aus dem Amte. Man beschloß, in dem einen Jahre den ersten Vorsitzenden und den stellvertretenden Schriftführer, und im anderen Jahre die weiteren Vorstandsmitglieder zu wäh len. Diesmal mußten noch alle gewählt werden. Generaldirektor Böhme als Ehrenvorsitzender stand natürlich nicht zur Wahl. Das Ergebnis war folgendes: Gutsbesitzer Preußer- Kaufbach er ster Vorsitzender, Pietzsch- Limbach, stellvertretender Vorsitzen- ! der, Kürbis- Brabschütz, Schriftführer, Kantor Hientzsch stellvertretender Schriftführer, Gutsbesitzer Kirchner-Grum bach Kassierer und Privatus Zschoche- Wilsdruff Bibliothekar. Als Vertreter der Landwirtschaftskammer konnte Rittergutspäch ter Dr. Kunze- Weistropp wieder einigen Arbeitnehmern für langjährige treue Dienste Auszeichnungen überreichen. Er wies in ernsten Worten daraus hin, daß gerade die Landwirtschaft zur Aeberstehung der wirtschaftlichen Not der Mitarbeit verantwor tungsbewußter und arbeitsfreudiger Leute bedarf, die die Scholle lieben, auf der sie leben. Sie gibt es noch und für sie hat die Landwirtschaftskammer die Auszeichnungen geschaffen. Und so er hielten: Wirischaftsgehilfe Arno Theodor Linkebei Gutsbesitzer Faust in Kaufbach für :34jährige treue Dienste an ein- und der selben Arbeitsstelle das tragbare goldene Verdienstkreuz, Wirt- schastsgehilfe Arthur Weidauer sür 23jährige Dienstzeit bei Gutsbesitzer Zschalig-Blankenstein die tragbare silberne Denk münze, Schirrmeister Bruno Richard Schubert, ebenfalls bei Gutsbesitzer Zschalig, die silberne Nadel, Wirtschaftsgehilfin Ger trud Voigt bei Gärtnereibesitzer Uhlemann in Unkersdorf die silberne Nadel, Arbeiterin Ida Wolf bei Gutsbesitzer Bink- Wilsdruff, Wirtschafterin Elisabeth Müller bei Gutsbesitzer Belger-Steinbach und Wirtschaftsgehilfe Rudolf Hump-isch. bei Gutsbesitzer Riedrich in Helbigsdorf das Ehrenzeugnis. Ge neraldirektor Böhme nahm Gelegenheit, die Ausgezeichneten auch namens des Landwirtschaftlichen Vereins zu beglückwünschen und hielt anschließend einen hochaktuellen Vortrag über „Be triebswirtschaftliche Zeitfragen", auf den wir in der nächsten Nummer noch zurückkommen. Gutsbesitzer Preu- ß e r - Kaufbach: gab bekannt, daß der angekündigte Obstbaukursus Donnerstag den 27. Februar nachmittags 4 Uhr im „Adler" mit theoretischen Belehrungen seinen Anfang nimmt und am 28. Febr. die praktischen Uebungen sich anschließen. Es können sich noch einige Teilnehmer mehr einsinden. Am Schluß der Versammlung dankte der Ehrenvorsitzende noch besonders dem eine Wiederwahl ablehnenden langjährigen Schriftführer Grießbach- Herzogs walde für seine dem Verein geleisteten Dienste und Gutsbesitzer Pietzsch- Limbach brachte dem Gesamtvorstande den Dank der Mitglieder für die bewältigte Arbeitsleistung zum Ausdruck. Andrä-Ehrung. Im November jährt sich zum achtzigsten Male der Geburtstag des verstorbenen Geh. Oekonomierates Dr. An drä. Was er für die Landwirtschaft im allgemeinen und den Landwirtschaftlichen Verein Wilsdruff im besonderen geleistet Hal, ist bekannt. Nun soll ihm in dankbarer Erinnerung an -der großen Linde am Eingänge des Rittergutshofes ein Gedenkzeichen ge schaffen werden. Der dafür gewählte Ausschuß trat gestern zu sammen und beschloß, mit dem Bildhauer Starke in Dresden, der bekanntlich auch das Wilsdruffer Kriegerdenkmal geschaffen hat, in Verbindung zu treten und zunächst Vorschläge für die Ehrung von ihm zu erbitten. Turnverein D. T. Da die Sonnabende jetzt zu den Versamm lungen der befreundeten Vereine nicht mehr zulangen, ladet der Turnverein seine Mitglieder für heute Donnerstag zu einer kurzen Versammlung anschließend an die Turnstunde in die Turnhalle ein. Alle ehemaligen 177er treffen sich heute abend 8 Uhr mit Damen im Bahnhofsrestaurant. Tierseuchen im Bezirk der Amtshauptmannschast Meißen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen am 16. Februar 1930! waren im Be zirke der Amtshauptmannschaft Meißen zu verzeichnen: S-chwcine- seuche in 2 Gem., 2 Geh.; Geslügelcholera in 1 Gem., 1 Geh.; ansteckende Blutarmut der Einhufer in 2 Gem., 2 Geh.; Gehirn rückenmarksentzündung der Pferde in 1 Gem., 1 Geh.; Bienen seuchen in 1 Gem., 2 Geh. Die Kreisdirektion der Landwirtschaftskammer Dresden hält am 1. März in Meißen eine Bezirksversammlung ab mit einem Vortrag von Oberlandwirtschaftsrat Dr. Thoering über: „Orga- msationsfragen auf dem Gebiete des Absatzes". Post aus dem Dampfer „München". Die gesamte Postladunz des in Brand geratenen Lloyddampfers „München" ist unver sehrt in Neuyork abgeliefert worden. Ls handelt sich- um mehr als 400 Briefbeutel und mehr als 1200 Säcke mit Paketen. Beiträge zu sozialen Versicherungen und Lohnsteuer. Das Landesfinanzamt Dresden teilt mit: Die Pflichtbeiträge zur So zialversicherung fallen nach den Reichsversicherungsgefetzeu teil weise dem Arbeitgeber und teilweise dem Arbeitnehmer zur Last. Uebernimmt der Arbeitgeber die Zahlung der nach dem Gesetz auf den Arbeitnehmer entfallenden Beitragsanteile, so erhöht er dadurch den Lohn des Arbeitnehmers; die Anteile sind infolge dessen bei der Berechnung der Lohnsteuer den sonstigen Bezügen des Arbeitnehmers hinzuzurechnen. Trägt der Arbeitnehmer die ihm kraft Gesetzes zur Last fallenden Beitragsanteile selbst, so sind diese natürlich ebenfalls Bestandteile des Arbeitslohnes; sie dürfen Häher nicht vor der Berechnung des Steuerabzugs gekürzt werden. Lodiglich hinsichtlich der Beitragsanteile, die der Arbeit geber auf Grund gesetzlicher Verpflichtung zahlt, kommt eine Hin zurechnung zum Lohn nicht in Frage. Bei Nichtbeachtung dieser Grundsätze setzt sich der Arbeitgeber der Gefahr aus, daß das Finanzamt später einmal die zu wenig gezahlte Lohnsteuer von ihm nachfordert. Auch sonstige Versicherungsbeiträge, die von den Arbeitgebern für ihre Arbeitnehmer geleistet werden (z. B. Ueber- versicherungsbeiträge, Beiträge an Pensionskassen), sind nach des neueren Rechtsprechung des Reichssinanzhofs in der Regel dein steuerpflichtigen Arbeitslohn zuzurechnen. Es wird den Arbeit gebern empfohlen, fich in Zweifelssälkn alsbald mit dem Finanz amt in Verbindung zu setzen. Stellung des Kyffhäuserbundes zum Neuen Plan. In einer Veröffentlichung im „Kyffhäuser" betont der Deutsche Reichs kriegerbund „Kyffhäuser", daß sein neutrales Verhalten zum Neuen Plan kein Zeichen von Unentschlossenheit sei, sondern eine schwer erkämpste Zurückhaltung-, um nicht Parteigegensätze in seine Organisation hineinzutragen, in der durch 3 Millionen Mit-
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