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E Wilsdruffer Tageblatt I N S.Blatt. —Nr.42- Mittwoch üen 19. FeSr. 1930 Tagesspruch Wohnt Gott in mir, so bin ich stark und kann der Welt nicht unterliegen, denn seine Kraft durchströmt mein Mark, und wie er will, so mag sich's fügen; die Welt kann dem nicht widerstehn, der sie heißt werden und vergehn. Die unzufriedene Kammer. Fast sieht es aus wie eine Wiederholung des Sturzes Briands, der bald nach der ersten Konferenz im Haag plötzlich in der Pariser Deputiertenkammer eine Mehrheit gegen sich hatte. Außenpolitische Erwägungen spielten damals ebensowenig mit wie jetzt, da sich die Kammer mehrheit vor allem gegen den Finanzminister Chöron, weniger gegen Tardieu selbst ausgesprochen hat. Man wird gewannt sein dürfen, wer Tardieus Nachfolger werden wird. Der französische Finanzminister kennt nicht die Nöte und sorgen seines deutschen Kollegen, hatte er doch in wmem letzten Etat einen ursprünglichen Überschuß von Milliarden Frank (!), also über eine Milliarde Mart, die freilich für Steuersenkungen, Pen - ns ausbesser ungen usw. Verwendung fanden bzw. finden sollten. Man hat sich darüber schon längere .,-x .^r Kammer heftig herumgcstritten, alle Hände in diesen Topf, man übertrumpfte einander mit -I» Anträgen über Steuererleichterungen und -ruckzahlungen, so daß trotz dem Widerstande Chärons ^wpf Boden zu zeigen begann. Von Deutschland bekam man ja im vergangenen Jahr allein sa-on etwa 1,5 Milliarden Mark — und es war fast, als ein heimliches, altvertrautes: „Der Boche bezahlt alles" den Saal der Deputiertenkammer. Schon die Tatsache, daß das Ministerium Tardieu nur nut ein paar Stimmen in der Minderheit blieb, ist Beweis genug, daß diese Krise vermutlich nicht von langer Dauer sein wird. Möglicherweise bringt sie aber eine Verschiebung der Regierungsgrundlage nach links, werden sich die bisher zögernden, hin'und her schwankenden Radi kalsozialisten doch für ein Kabinett gewinnen lassen. Daladier, der Führer dieser stärksten Fraktion in der Kammer, ist bei der letzten Krise am Widerstand der eigenen Panek gescheitert und die Sozialisten Herriotscher Färbung versagten Tardieu die Gefolgschaft. Da mußte Tardieu mehr nach rechts hinübergreifen, um Unter stützung zu erhalten. Die Französische Deputierten kammer kennt ja nicht das scharf ausgeprägte Fraktions- Wesen etwa des Deutschen Reichstages, also auch nicht die sich auf weltanschaulich politischen Grundlagen aufbauende Rlaierunasm^ »ach Art der Großen Koalition. Der lranzösische Finanzminister Cheron, dem die französische Kammer ihr Mißtrauen aussprach. Große MnWW der HMmkr Das Handwerk als Träger von Wirtschaft nnd Kultnr. Zehn Jahre Retchsverband. Aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens trat der Reichsverband des deutschen Handwerks in Berlin unter der Leitung seines Vorsitzenden F. Derlien- Hannover zu einer öffentlichen Kundgebung zusammen. Zu der Kundgebung, die sich aus allen Teilen des Reiches eines sehr guten Besuches erfreute, waren auch Reichsarbettsminister Dr Wissell und der Reichsminister für die besetzten Gebiete, Dr Wirth, der preußische Handelsmmister Dr. Schreiber und der Reichskommissar für das Handwerk und das Klein gewerbe, Ministerialdirektor Dr. Reichardt, erschienen. Vertreter hatten entsandt das Reichswtrtschaftsministerium, das Reichspostministerium, das Reichswehrministerium und die Reichskanzlei. Auch die Fraktionen des Reichstages waren vertreten, ebenso die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft. An den Verhandlungen nahm ferner eine statt liche Reihe von Abgeordneten des Reichstages, des Preutzi- "scheu Landtages und der übrigen Länderparlamente teil. Der Vorsitzende des Reichsverüandes. F. Derlien-Han- nover, erstattete Bericht über „Zehn Jahre Reichsverband des deutschen Handwerks". Er führte u. a. folgendes aus: Die zehn Jahre seit Bestehen des Reichsverbandes bedeuten Kriegsjahre der Wirt schaft Es waren in wirtschaftlicher Hinsicht magere Jahre, aber fette Jahre auf dem Gebiete der Gesetzgebung. Die zu erwartende gesetzliche Neuregelung vieler Fragen hat im Jahre 1919 den Deutschen Handwerks- und Gewerbekammer tag veranlaßt, die Gründung des Reichsverbandes des deut- chen Handwerks zu betreiben. Auf der Tagung des Reichsverbandes Ende Mai 1924 wurde zum erstenmal öffentlich das Verlangen des Handwerks kundgegeben, eine bessere Vertretung seiner Interessen bei der Reichsregierung zu schaffen. Dieses führte zu der Einrichtung eines Reichskommissariats für das Handwerk und das Kleingewerbe beim Reichswirt- schaftsmimfterium, das von Ministerialdirektor Dr. Rei chardt betreut wird. Auf steuerlichem Gebiete hat der Reichsverband mannigfache Mitarbeit leisten können, bei der sich das enge Zusammenwirken zwischen den Handwerks- und Gewerbe kammern und den fachlichen Organisationen vorteilhaft aus wirkte. Gegenüber den politischen Parteien hat der Reichs verband stets an dem Grundsatz sestgehalten, daß er Neu tralität, zu üben hat. Im Anschluß sprach univerptatsproseßor L>r. von Beckerath-Bonn über das Thema „Das Handwerk als Träger deutscher Wirtschaft und deutscher Kultur". Sein Vortrag brachte folgende Hauptgedanken: Die heutige Lage des deutschen Handwerks ist doppelt be stimmt, einmal aus der Lage der deutschen Volkswirtschaft, zweitens aus der relativen Lage des Handwerks gegenüber anderen Wirtschaftsgruppeu, besonders gegenüber der In dustrie. Die Not des Handwerks in der Gegenwart und die vielleicht stärkere Not in der nächsten Zukunft ist Folge der volkswirtschaftlichen Krisis, in der Deutschland steht. Die Ur sachen der allgemeinen Not Deutschlands sind teils weltwirt schaftliche, teils europäische, teils aber spezifisch deutsche, wobei der Grundfaktor der Kapitalmangel ist Das Handwerk ist mit n erster Linie berufen, zur glücklichen Überwindung dieser krisis beizutragen. Die Zukunft des Handwerks 'ann niemals im Gegensatz zu anderen großen Wirtschafts ständen, weder der Landwirtschaft noch der Industrie, liegen. Zeine glückliche Zukunft ist durchaus gebunden an den harmonisch-organischen Ausbau der ganzen Volkswirtschaft, an eine gesunde Arbeitsteilung zwischen In dustrie, Landwirtschaft und Handwerk, an einen sozialen Aus gleich zwischen gewerblich selbständigen und abhängigen Arbeitskräften Der Vorsitzende des Westfälisch - Lippischen Handwerks- stundes, Drechslerobermeister Feuerbaum- Dortmund, hielt schließlich ein Referat über „Das Handwerk zur deutschen Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik". Zur Ban- und Wohnungspolit.k forderte Redner volle Ausschöpfung der vorhandenen Mög- lichkeiten einer Lockerung der Zwangswirtschaftsgesetzgebung. Die Hauszins st euer sei während der Dauer ihrer Er hebung lediglich zum Zwecke des Wohnungsbaues zu verwen den. Zur Sozialpolitik führte Obermcister Feuerbaum aus, daß das Handwerk auf Grund seiner Tradition der sozialen Gesetzgebung an sich positiv gegenüberstehe. Das Handwerk erkenne die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Sozialversicherung im Interesse der Erhaltuna der Volks gesundheit und Arbeitskraft an. Den von politischen Rück sichten diktierten Bestrebungen, den Kreis der in den Kran kenkassen Zwangsversicherlen gegen den Willen der Be troffenen zu erweitern, werde sich das Handwerk mit allen Kräften widersetzen, ebenso den Bestrebungen, die Jnnungs- krankenkassen zu zerschlagen oder deren Weiterbildung und Entwicklung unmöglich zu machen. Bei der Arbeitslosenversicherung könne das Handwerk weder einer Sanierung durch Erhöhung der Beiträge noch einer Gefahrengemeinschaft mit den übrigen Zweigen der Sozialversicherung zustimmen. Immer wieder muß der französische Ministerpräsident sich seine Mehrheit durch persönliche Einflußnahme, durch Entgegenkommen und Versprechungen neu zusammenrafsen, namentlich durch solche Versprechungen, die — bei den Wählermassen „zieh". Das hat Tardieu stark versäumt; denn die Konferenzen im Haag, in Gens und in London, dazu sonstige außenpolitische Verhand lungen nahmen ihn völlig in Anspruch, hielten ihn der Kammer und der Fühlung mit den eifersüchtigen Depu tierten und heimlichen „Thronanwärtern" allzulange fern. Da fand sich denn dort plötzlich eine Mehrheit gegen das Kabinett, schlug mit der Faust auf den Tisch und rief: „Wir sind auch noch da!" Gewiß ist auch in Frankreich nicht alles Gold, was glänzt, hat man auch allerhand Schwierigkeiten mit der Kaufkraft des Franken, über den sich eine Riesenslut aus dem Ausland hereinströmenden anlagesuchenden Kapitals ergoß, obwohl -Frankreichs Bankdiskont der niedrigste in der ganzen Welt ist. Aber hierfür liegt die Ursache in dem zielbewußten Streben Frankreichs, einen immer breiteren Platz auf dem internationalen Geldmarkt einzu nehmen. Das ist erstens nicht ganz leicht und sührt zweitens zu Kredit- und Preisschwankungen un angenehmer Art auf dem Binnenmarkt selbst. So mag vielleicht auch von hier aus einige Unzufriedenheit zum Ausdruck gekommen sein beim Wunsch nach einer Kabi nettskrise, die die Blicke wieder mehr auf das Zentrum der französischen Politik, auf die Deputiertenkammer, richtet. MIllWWWWWiMVWIWMM!M«!DU!!W!Ni!W^ MM Sie dar Wilsdruffer Taseblati Eine neue Zollnovelle. Der Reichswirtschaflsminister über Wirtschaftsverständigung, Reichswirtschaftsminister Dr. Schmidt legte in der Diens lagsitzung vcr Zollfriedcnskonferenz den grundsätzlichen Stand punkt ver Reichsregierung zu dem Gedanken der europäischen Wirlschastsverständignng dar. Er stellte fest, Vie Konferenz müsse Mittel und Wege finden, um einen Zollfrieden und die wirtschaftliche Annäherung der Staaten zu erreichen. Dies sei möglich 1. durch eine universale Regelung, die sich aus sämt liche Staaten der Welt erstrecke, 2. durch eine Regelung, die nur für einzelne Erdteile oder Länder bestimmt sei. Dr. Schmidt betonte, Europa kranke heute an Überprotek tionismus und wirtschaftlichem Rationalismus der Neuzeit. Deutschland befinde sich feit 1^ Jahren im Zeichen absteigender Konjunktur. Insbesondere seit dem vorigen Herbst habe sich das Wirtschaftsleben erheb lich verschlechtert. Seit der Stabilisierung sei die Konjunktur in Deutschland nicht mit der europäischen Konjunkturbewegung zusammeugegangen. Der Grund dafür sei der Mangel an mobilem Kapital, da es in Deutschland nicht gelungen sei, so viel Kapital zu sammeln, um Industrie und Landwirtschaft die nötigen Mittel zuzusühren. Auslandkapital könne niemals die innere Kapitalbildung voll ersetzen. Die gewaltige Repa rationslast von durchschnittlich zwei Milliarden Mark jährlich erschwere die Kapitalbildung. Leider seien seit den letzten Monaten in den meisten Staa ten Europas Zollerhöhungen in Vorbereitung, so daß eine neue Zollwellc bevorstehe. Desto mehr sei es zu begrüßen, daß ver Völkerbund sich dem Gedanken des Zollfriedens zuwende, der als Segen für Gesamteuropa betrachtet werden müsse. Dabei dürften die Schwierigkeiten jedes Landes nicht verkannt werden. Auch in' Deutschland lägen zahlreiche Zollcrhöhungs- wünsche der Industrie und der Landwirtschaft vor, die zurzeit von den gesetzgebenden Körperschaften geprüft würden. Für eine Verbesserung der Wirtschaftslage seien jolgende Vorbedin gungen notwendig: Hebung der Produktion der Industrie und der Landwirtschaft und eine Erweiterung des Marktes. Die Not 2ö. Fortsetzung Nachdruck verboten „Woher bist du nur so geladen auf das arme Wurm, das dir doch gar nichts getan hat?" Ihres Mannes Stimme klang vorwurfsvoll. I „Nichts getan?" wiederholte Frau Hermine. „Ach was weißt du denn davon!" Sie erzählte von dem gestrigen klei nen Zusammenstoß mit Jutta Linden und von der Lüge. Dr. Seydel lachte laut. „Meine gute Hermine, du machst aber wirklich aus der Mücke einen" Elefanten. Es wäre dem Mädel unangenehm gewesen, wenn du das Bild gesehen hättest, da war ihr die erste beste Ausrede recht, das ist alles. Dadurch verliert sie in meiner Achtung noch nicht um einen Deut. Sie ist doch nun mal in abhängiger Stellung und es wäre ihr vielleicht peinlich, wenn Ilse Rauneck wußte, daß sie einen Liebsten hat." Frau Hermine erwiderte etwas pikiert: „Du bist doch nicht etwa der Anwalt Jutta Lindens? Verteidigst sie ja mit einer Ueberzeugung, die du für 'ne bessere Sache haben soll test. Aber wenn ihr Mannsbilder eine hübsche Larve seht, ist's vorbei mit eurer Objektivität. Da lobe ich mir als Ausnahme den Inspektor. Der mag die c Zierpflanze auch uicht leiden und am gescheitesten ist der Hnnd, der hat mit seiner Meinung nicht zurückgehalten und ihr gleich die Zähne gezeigt. Ich jedenfalls hätte Ilse eine andere Gesellschaf terin gewünscht." Dr. Seydel lachte wieder. „,,Du bist eine komische Zwiebel, liebe Hermine, aber mir AEM du so wie du bist und ich gestehe dir offen, du ge saust mir mindestens hundertmal so gut, wie die von dir so ^hr geschützte Schönheit Jutta Linden. Also, beruhige dich. Hier am Arni trage ich den Korb niit unseren Geschenken von Ilse. Die bauen wir zu Hause mit unseren eigenen auf und dann feiern wir zwei, reden davon, wieviele Weih nachten schon hinter uns beiden liegen, freuen uns, daß wir keine Sorgen haben und denken gar nichts Böses von un seren lieben Nächsten, denn heute gilt ja die Himmelsbot schaft: Friede auf Erden!" 6, Ulrich Werdenberg freute sich, daß Ilse Rauneck sein Weihnachtsgeschenk so sehr gefallen und er saß mit am Abendbrottisch und lächelte, wenn Ilse dem Hund ab und zu einen guten Bissen reichte. Später, als er dann in seine kleine Wohnung hinübergegangen, legte er die Geschenke von Ilse vor sich hin und seine Finger strichen scheu und andächtig über alle Gegenstände. Ilse hatte ja die Zigarren für ihn ausgesucht und den Tabak und die aparten feinen Schlipse. Er lächelte die geschmackvolle lederne Brieftasche mit dem Silbermonogramm U. W. an, wie ein ihm liebes lebendes Wesen, doch er erschrak, als er darin die doppelte Weih nachtsgratifikation fand wie in den vergangenen Jahren. Das Geld erinnerte ihn wieder daran, daß er der bezahlte Inspektor war. Es wäre ihm lieber gewesen, die Brieftasche leer zu finden. Und wenn ihm Ilse Rauneck gar nichts gab, wenn sic ihm nur Wohnung und Nahrung bewilligte, würde er treu zum Rauneckhose halten. Und wieder sann er, welch ein Glück müßte es sein, wenn Ilse arm wäre, welch ein berauschendes, wundervolles Glück. Denn dann könnte sie sein werden, dann brauchte ihm keine Scheu mehr die Zunge binden, dann könnte er ihr seine Liebe offen bekennen. Gar nicht daran denken durfte er, daß Ilse vielleicht in gar nicht so ferner Zeit heiraten würde. Wie einen Dolch stoß ins Herz empfand er den Gedanken schon jetzt. Die Weihnachtstage gingen vorüber. Die Neujahrsfeier reihte sich an und an einem recht glitzerkalten Tage Anfang Januar fuhr ein Schlitten in den Rauneckhof ein. Es war um die vierte Nachmittagsstunde und es däm merte schon stark. Jutta Linden saß im Wohnzimmer und ! es war, als ob sie auf etwas wartete, denn alle paar Mi nuten sprang sie von ihrem Plaß empor und durchquerte das Zimmer, um sich danach wieder niederzulassen. Als die Glöckchen der Schlittenpferde durch die Stille laut wurden, sich immer mehr näherten, schien ihre Erregung aufs höchste gestiegen. Ihre Hände bebten und es war gut, daß sie sich allein befand, sonst wäre ihr Benehmen ausgefallen. Sie sagte sich das selbst und sagte sich auch, nun begann ! das Spiel, das Frank und sie zu den reichen, unabhängigen Menschen machen sollte. Wenn sie sich jetzt schon so wenig, ; im Zaum zu halten verstand, wie sollte das dann erst wer-; den, wenn sie es mit ansehen mußte, daß Frank Wildhard die Herrin des Rauneckhofes seine Braut nannte. Das Ziel war es wohl wert, die eigenen Gefühle davor zunächst zurückzustellen. Ein Herr war dem Schlitten entstiegen, er überreichte dem ihm öffnenden Hausmädchen eine Karte, wartete dann im Vorraum und hielt dabei flüchtig Umschau. Gediegen, und ein bißchen ländlich fand er die Diele. Nun, mit etwas" kultiviertem Geschmack und Geld ließ sich das alles stilvoller arrangieren. Aber ein pompöses Ganze bildete der Rauneckhof, er hatte ihn im Gesamtbild von weitem schon gründlich mit den Augen des zukünftigen Herrn gemustert. Das Mädchen klopfte an das Arbeitszimmer, wo sich Ilse eben mit dem Inspektor befand, der ihr den Vorschlag ge macht, die Aecker eines kürzlich verstorbenen Bauern anzu- ! lausen, die an Aecker des Nauneckhofes stießen. Neben Ilses Stuhl lag Wulf, die Schnauze in den Vor derpfoten vergraben und blickte nun hoch, als es anklopfte. Das Mädchen überreichte die Karte. Im Zimmer brannte schon Licht und Ulrich Werdenberg sah deutlich, wie sich Ilses Wangen färbten. Er erhob sich. „Also ich werde mit den Millerschen Er ben verhandeln, Fräulein Rauneck." Er grüßte und verließ das Zimmer, während er dachte, weshalb Ilse Rauneck nur so errötet war beim Lesen des Besuchskärtchens. (Fortsetzung folgt.)