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Ein neues deutsches Schiffs-Wunderwerk Küchengeheimnisse der „Europa". Am 19. März wird der neue Ozeanriese „Europa", das Schwesterschiff der „Bremen", seine erste Reise nach Amerika antreten. Die Fertigstellung der „Europa", deren Kiellegung im Juli 1927 erfolgte und die am 15. August 1928 vom Stapel lief, wurde durch ein Grosifeuer, das auf dem Dampfer im März vorigen Jahres wütete, um fast ein Jahr verzögert. Unter den technischen Neuerungen sind neben den großen unsinkbarm Rettungsbooten die riesigen Leucht buchstaben bemerkenswert, die an Steuerbord und an Backbord auf dem Bootsdeck angebracht sind. Die zwei Meter hohen, aus weißem Glas bestehenden Buchstaben werden durch 1200 Glühbirnen erleuchtet, so daß der Name des Schiffes am Abend oder in der Nacht weit hmaus- leuchten kann. Die Flaggen an beiden Masten können durch Bestrahlungsapparate beleuchtet werden. Dre „Europa" kann die Reise Bremerhaven—Newyork m sechs Tagen und von den Kanalhäfen Southampton oder Cherbourg nach Newyork umgekehrt in fünf Tagen zurua legen. Zur Unterhaltung der Fahrgäste dient u. a. ein als Waldschneise gebauter Schießstand mit kinematographischer Zielscheibe. Als Projektionsbilder, die als Zrelobjekt dienen, werden Jagdszenen, Vögel im Flug, fliehende- Wild usw. verwendet. , Für die Gäste wird auch in leiblicher Hinsicht aut ge ¬ sorgt werden. Für eine Reise von Bremen nach Newyork und zurück braucht man nicht weniger als 21 000 Kilo gramm Fleisch und Fleischwaren, 7000 Kilogramm Ge flügel, 1400 Kilogramm Wild, 12 200 Kilogramm Fische, 3810 Büchsen Gemüsekonserven. 10 300 Kilogramm Mehl, 5500 Kilogramm Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, 4000 Kilo gramm Butter, 60 000 Eier, 45 000 Kilogramm Gemüse und vieles sonst noch. Mit der „Europa" ist wieder, wie man steht, ein Wunderwerk demscher Technik geschaffen worden, das wohlberechtigt ist, Deutschland in Übersee würdig z« vertreten. Die „Europa"', Deutschlands größtes Schiff fahrbereit. Kapitän Johnson, der die „Europa" steuern wird. Blick auf den einen der riesigen Dvppelschornfteine. Sie Leiden der WgesMWn Menschen Von Professor vr. Max Wolff- Eberswalde, Leiter des Zoologrschen Instituts der Forstlichen Hochschule. In den Schilderungen des Lebens der vor- und früh geschichtlichen Menschheit herrscht wohl darin Uebereinstim mung: Der Mensch der Eiszeit hatte unsäglich unter den Un bilden des Klimas zu leiden. Jenen Troglodyten und ihren Nachfahren, bis zur Periode der Pfahlbauten, mögen Er kältungskrankheiten aller Art wohl arg zugesetzt haben, wie es Vischer in seinem „Auch Einer" mit fast grimmigem Humor geschildert hat. Aber darüber, wie es sonst mit ihrer Gesund Heck stand, gehen die Meinungen doch vielfach weit auseinan der. Was darf als sicher festgestellt gelten? Nach den Funden in Europa und Amerika scheint der Nachweis tuberkulöser Erkrankungen bisher nicht sicher er bracht zu sein. Dagegen wissen wir durch die Untersuchungen von ägyptischen Mumien aus 2700 v. Ehr., daß die Seuche damals schon in den Nilländern ihre Opfer forderte. Gefäß verkalkung war bei den Altäayptern und bei den Altperuanern so häufig wie heute. Auf Blinddarmentzündungen, Gallen stein- und Blasenleiden beruhende Veränderungen finden sich nur vereinzelt, Kohlenstaub- und Kiesellungen sehr häufig. Wenn man an den Aufenthalt am schwelenden Feuer in kalte*, Höhlen oder zugigen Zelten, an die mühsame Herstellung aller wichtigen schneidenden und schabenden Instrumente aus Feuer stein denkt, liegt die Erklärung für diese Lungenveränderun gen auf der Hand. Dagegen finden sich nur vereinzelt aus reichende Anhaltspunkte für das Vorkommen von Lunaen- und Brustfellentzündungen und von Schrumpfleber. Bös artige Geschwulstbildungen der Knochen sind, wenn auch selten, an praehistorischen Skeletten nachgewiesen worden. Dagegen haben Zahnkrankheiten die primitiv lebenden, dem viel ge priesenen Ur- und Naturzustande angeblich viel näher stehen den Menschen von Anbegmn ebenso häufig geplagt wie heute. Und die Zahnfäulnis ist keineswegs erst eine Errungenschaft der jüngeren Steinzeit. Verunstaltende Gelenkentzündungen scheinen sehr häufig gewesen zu sein, wenigstens nicht seltener als jetzt. Auffällig sind Knochendefekte des Schädeldaches, besonders an indiani schen Skeletten aus Gebieten, in denen bereits der Maisbau in hoher Blüte stand. Diese Veränderungen werden auf ähn liche Ursachen wie die Rachitis zurückgeführt. Echte Rachitis scheint seltener gewesen zu sein. Aber der primitive Mensch litt nicht nur, er wehrte sich auch gegen die Krankheiten. Wir dürfen uns keineswegs vorstellen, daß die Menschheit damals (besonders aus frühgeschichtlicher Zeit haben wir so gar recht gute Belege dafür) den Krankheiten als zufälligen, seltenen Schicksalschlagen so ganz ungerüstet gegenüber ge standen hat, wie man das wohl häufig glaubt. Es ist noch nicht einmal notwendig, aus den Schatz medizinischer Kennt nisse hinzuweisen, den uns die Dichter der homerischen Epen überliefert haben. Die Schilderungen der von Lanze, Pfeil wer Schwert er zeugten Wunden und die Beurteilung ihrer Wirkung, ihrer Lebensgefährlichkeit oder -Ungefährlichkeit verrät überraschende anatomische Kenntnisse und gute physiologische Beobachtungs gabe. Diese Schilderungen sind in ihrer klaren Auffassung der Verhältnisse und in der Erfassung des Wesentlichen den verwandten Darstellungen der sicher viel jüngeren germani schen Heldensagen ganz erheblich überlegen. Es mag hier ein „Odysseustrieb" im Sinne Heibergs die treibende Kraft ge wesen sein, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, bei Opfern, bei der Zerstückelung des getöteten Feindes zum Beispiel, die unbezähmbare Wißbegierde — oder Neugierde, wenn man will — zu stillen, zu erfahren, wie der Mensch inwendig aüs- fieht. Aus dieser Wißbegierde wurde denn auch das Zutrauen zum eigenen ärztlichen Können geboren, die Entschlußkraft zum verantwortungsvollen ärztlichen Handeln. Aus nahe liegen den Gründen sind uns in den alten Epen als ernst zu nehmende Leistungen ärztlicher Kunst im wesentlichen nur chirur gische Eingriffe überliefert. Neuere Forschungen zur Geschichte der ärztlichen Kunst, besonders die v-u Otto Körner, haben gezeigt, daß die Chirurgen der homerischen Sagenwelt mit Ueberlegung und mit gutem Erfolge operierten. Daß dre Erfolge nicht nur erdichtet waren, ist durchaus alaubbakt. Denn aus viel älteren Perioden, ans steinzeitlichen Gräberfunden z. B„ sind uns Zeugnisse von schwierigen Schädeloperaiionen erhalten, und deren Vernarbungsspuren beweisen uns, daß der Patient den Eingriff lange überlebt haben muß und nicht etwa unter dem Feuersteinmesser oder- unter dem Feuersteinbohrer des Arztes verschied. Freilich mag er, falls seine Schmerzempfindlichkeit nicht sehr gering war (wie wir das von den Indianern und vielen anderen Primitiv völkern ja wissen), nicht wenig auszuhalten gehabt haben, mindestens im Verlauf der Operation selbst. Aber das ist bis zur Erfindung der Narkose keinem Kranken erspart geblieben, wenn er sich dem Messer des Chirurgen anvertraute. Und schmerzstillende Mittel, welche die Leiden des Kranken milder ten, wenn der Eingriff vollzogen war, kennen die Helden gesänge der ältesten Zecken in reicher Zahl, genau wie die heute noch auf steinzeitlicher Kulturstufe stehenden Primitivvölker der Alten und Neuen Welt. Zwischen Walrosse« und EirSSren Samojedisches Jagdrecht. — Das gähnende Walroß bringt Unglück. — Die Insel der Vatermörder. Von Günther Erlenbeck. Hoch oben im eisigen Norden, unweit der Nordostspitze Sibiriens, liegt vor dem Ausgange der Beringstraße eine weltverlassene kleine Insel: Wrangel-Land. Sie war mit Ausnahme einiger Polartiere völlig unbewohnt, bis vor einigen Jahren die Regierung zu Moskau hier eine meteoro logische Station errichtete. Zugleich mit den wenigen russi schen Beamten kam vom sibirischen Festlands eine etwa 70 Köpfe starke Schar Samojeden herüber, die hier in dem kaum je von Menschen besuchten Gebiete ergiebige Jagdgründe zu finden hofften. Nicht weit von den Blockhäusern der Russen erheben sich ihre mit Walroßfellen gedeckten „Iglus", in deren Innern eine zweite, aus Renntierfellen verfertigte Hütte den ständigen Aufenthalts- und zugleich Schlafraum für die einzelnen Fa milien abgibt. Hier leben sie meist in Paradiesischer Nackt heit, um sich möglichst abzuhärten und beim Aufenthalt im Freien, wo sie natürlich ihre Pelzkleidung tragen, die Kälte weniger zu empfinden. Als Heizung dient für gewöhnlich nur die animalische Wärme der zahlreichen Personen, nur bei ungewöhnlich starkem Frost wird ein aus Moos gedrehter, in einen Steintopf mit Walroßfett getauchter Docht ent zündet. Die beinahe ausschließliche Beschästigung der Samojeden ist die Jagd, und zwar stellt man wegen seines Fettes und Fleisches vor allem dem Walroß, wegen des Pelzes dem Po- larsuchs und dem Eisbären nach, lieber die Gefährlichkeit des letzteren herrschen bei uns noch vielfach übertriebene Vor stellungen. Er geht durchweg dem Menschen weit aus dem Wege; selbst verwundet — um den zähen Burschen zu töten, genügt selten eine Kugel — greift er kaum je den Schützen an. Etwas anderes ist es allerdings, wenn der Jäger ein Junges geschossen und das Fell in "seine Hütte gebracht hat. Die Bärenmutter folgt dann der Spur und überfällt die Be hausung, wobei es leicht Verwundete, wenn nicht gar Tote geben kann. Das samojedische Jagdrecht von Wrangel-Land weist einzelne von dem unsrigen stark abweichende Eigenheiten auf. So gebührt ein erlegtes Tier zunächst nicht dem glücklichen Schützen, sondern demjenigen, der es aufgespürt oder zuerst gesehen hat. Eine andere seltsame Sitte besteht in dem einen toten Eisbären erwiesenen Ehrbezeugungen. Man breitet vor dem Leichnam eine Renntierdecke aus, stellt Tee, Brot, Tabak und Zucker darauf, und häutet dann erst das Tier ab. Nach dem man das Fell nach der Hütte getragen hat, beginnt ein ausgiebiges Festmahl, das meist drei bis vier Tage dauert. Der Jäger bleibt bei seiner Beute fitzen, entlockt ab und an einer primitiven Trommel schauerliche Töne und erzählt seinen Freunden und Bekannten allerlei selbst erlebte Jagd geschichten und Abenteuer, die dem Jägerlatein unserer Nim rode in nichts nachstehen. Den Russen sind diese Feste ein Dorn im Auge, weil damit sehr viel besser zu verwendende Zeit verloren geht, aber alle Versuche, die Samojeden davon abzubringen, sind bisher fehlgeschlagen. Ein weiteres Hemmnis für die Jagd ist der stark ent wickelte Aberglaube dieses Polarvölkchens. Bemerkt z. B. ein Jäger, daß ein Walroß, dem er nachstellt, wie gähnend das Maul aufreißt, fo kehrt er auf der Melle heim, da ein gähnendes Walroß der sichere Vorbote verschiedenartigsten Es kommt außerordentlich feiten vor, daß ein hochbe tagter Bewohner von Wrangel-Land eines natürlichen Todes stirbt. Fühlt so ein alter Samojede, daß seine Kräfte ab nehmen, oder erkrankt er, so äußert er den Wunsch, von einer „lieben Hand" in eine bessere Welt befördert zu werden Keiner seiner Angehörigen wird es wagen, sich einem solchen Verlangen zu widersetzen. Unter feierlichen Zeremonien wird der Greis erwürgt, worauf sich ein ausgiebiger Leichen schmaus anschließt, an dem aber nur die nächsten Blutsver wandten des „Verstorbenen" teilnehmen. — Mit welcher Leichtigkeit die Samojeden aus dem Leben scheiden, zeigt fol gender Vorfall. Zwei von ihnen, Vater und Sohn, waren auf die Walroßjagd gegangen. Ein Plötzlich einsetzendcr Sturm brach die Eisfäche, auf der sie sich befanden, ausein ander und trieb die beiden Jäger auf einer großen Eisscholle dem offenen Polarmeere zu. Ihr Schicksal schien besiegelt: vor allem der sehr abergläubische Alte glaubte, der Sturm sei von den ihm nicht wohl gesinnten Göttern verursacht dir seinen Untergang beschlossen hätten. Um ihnen zu stüll- sahren, forderte er seinen Sohn auf, ihn zu erschießen. Der weigerte sich zunächst, doch der Alte drohte ihm mit der Rache der Götter und bestand auf seinem Willen. Da gehorchte der Sohn und gab den tödlichen Schuß ab. Drei Tage trieb die Eisscholle mit dem Lebenden und dem Toten auf dem Meere umher, dann warf eine günstige Strömung sie wieder ans Ufer, und der junge Samojede war gerettet. Man sollte kaum annehmen, daß ein so primitives Volk wie diese Samojeden auch Sinn für Kunst besitzt; und doch ist dies der Fall. Die Stoßzähne der erlegten Walrosse Pflegen sie mit recht naturgetreuen, wenn auch einfachen Schnitzereien zu versehen, welche die wichtigsten Vorgänge in ihrem einsamen Leben wiedergeben. Ihrem Schönheitssinn geben sie ferner dadurch Ausdruck, daß sie sich das Gesicht tätowieren, wenn auch die an sich schon wenig anziehenden Züge dadurch nach unserer Auffassung nicht gerade gewinnen. — Den Samojeden fehlt auch der Humor nicht. So haben sie der einzigen Weißen Frau auf Wrangel-Land, die sich einer- gewissen Korpulenz erfreut, den Beinamen „Kuwi-nak" bei- gelegt, auf deutsch „Die verkörperte Fettigkeit". EM und WM einer SWWerr Ein Bauer aus dem französischen Dorf Locmaria-Guidcl bei Lorient stieß kürzlich beim Pflügen auf eine Tonvase, die von seiner Pflugschar zertrümmert worden war. Er unter suchte den Fund näher und entdeckte, daß es sich um alte, zum Teil verrostete Münzen handelte. Da die Tatsache, daß derartige Dinge unter Umständen hohen Wert besitzen, auch in diesem entlegenen Winkel Frankreichs bekannt war, so sammelte der Bauer sorgfältig die Münzen und trug sie nach Hause. Der gesamte Fund hatte ein Gewicht von 3,5 Kilo, und die Kunde davon lief bald durch das ganze Dors. Die Nachbarn stellten sich bald ein, um die Münzen zu besehen, und mit ihnen kam ein Fremder, der sich als Lourist im Ort aufhielt. Er behauptete, Sachverständiger auf diesem Gebiet zu sein, und erbot sich, die Münzen zu prüfen. Nach kurzer Besichtigung erklärte er, die Münzen hätten keinerlei geschichtlichen oder metallischen Wert, doch sei er bereit, den größten Teil als Andenken an den schönen Aufenthalt in Locmaria zu kaufen und 100 Franken (16 Mark) dafür zu zahlen. Der Finder war natürlich recht enttäuscht und wollte anfänglich nicht auf den Handel eingehen. Alle Nachbarn aber rieten ihm dringend, das vorteilhafte Angebot anzu- nehmen. Schließlich erklärte der Bauer sich damit einver standen, und der selbstlose Tourist steckte den ganzen Fund mit Ausnahme einiger Stücke, die angeblich nicht einmal des Mitnehmens wert waren, in seinen Rucksack, um sich sofort zu empfehlen. Ein paar Tage später erfuhr der Leiter eines benachbarten Provinzmuseums von dem Funde und ließ sich die zurückgebliebenen Münzen zeigen. Zum Entsetzen des gutgläubigen Bauern stellte er fest, daß es sich um römische Münzen aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeit rechnung handelte und daß die vom betrügerischen Touristen mitgenommenen Stücke ein Vermögen darstellten. Leider konnte von diesem „Ehrenmann" bisher nicht die geringste Spur gefunden werden. Mellen Sie da; Wilsdruffer Talltdlall Wände zahlt n dem B denken jung a faß er: Minde und G zu ver T Mili hiesige Haupt Schmi richte 2 Chi Käme rufen, Artur samm> davon Helbig 22 Kc Wetzi KunU der 2 Ehre: feier. Da e neuei den - Sterl vier' ner d u nd l 3S3.L stimn begri Meis aus Mili 211! neu kalib abtei 118t anen 1g ui ten i gen < tag j mit s der < einen beschl i litt d hatte Liter- die C passte F Bind geng gefal wart gebv ten < Erze -mew hier Neu bruc dun; andi von klam nehr dens und eröfs Vier 4 ist Spv wölk ände mäß den Fros Win ichr host Er ein, such -st ! Ers das Lar oer iäss bett sein