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MorK an Ser Ehesrau. Aufdeckung einer entsetzlichen Bluttat. Anfang Januar hatte sich bei Bischofswerda eine Mordtat zugetragen, die erst jetzt Aufklärung gefunden hat. In Bischofswerda lebte der Steinarbeiter Heinrich mit feiner Geliebten namens Prause zusammen. Anfang Januar besuchte die Ehefrau Heinrich ihren Mann, kehrte indessen nicht wieder an ihren Wohnort zurück. Auf die Vermißtenanzeige hin ermittelte die Kriminalabteilung Bautzen, daß Heinrich in Gemeinschaft mit seiner Ge liebten die Ehefrau erschlagen und die Leiche dann im Geißmannsdorfer Walde aufgehängt hatte, nachdem das Paar der Getöteten vorher sämtliche Wertsachen abge nommen und Mantel und Tasche im Walde versteckt hatte. Heinrich und seine Geliebte wurden in Haft genommen. Es ist noch nicht gelungen, die Leiche aufzufinden. Kohlenstaubexplosion in einem Braunkohlenwerk. Vier Arbeiter verletzt. In Regis-Breitingen bei Altenburg brannten auf dem der Deutschen Erdöl-A.-G. gehörigen Kohlenwerk infolae einer starken Kohlenstaubexplosion elf Trockenöfen aus. Das Feuer, das in einem dieser Ofen ausgekommen war, pflanzte sich auf die übrigen durch die Verbindungskanäle fort. Die Gase nahmen mit donnerähnlichem Krachen ihren Weg durch die riesigen Schornsteine. Ungeheure Stichflammen schlugen aus diesen empor. Teilweise suchten sich die Gase auch einen Ausweg durch die Ofenklappen in das Ofenhaus. Dabei wurden eine Anzahl Fenster scheiben zertrümmert. Vier Arbeiter wurden durch Stich flammen verletzt, zwei von ihnen schwer, während die beiden anderen nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnung geschafft werden konnten. Flucht aus dem Leben. Neun Selbstmordfälle an einem Tage. An einem Tage haben sich in Leipzig fünf Per sonen das Leben genommen und vier haben versucht, diese unselige Tat zu begehen. Eine 53 Jahre alte Witwe stürzte sich in der Oberen Münsterstraße in einem Anfall geistiger Umnachtung aus dem Fenster ihrer Wohnung; sie wurde tödlich verletzt. — Ein 53 Jahre alter Buchhalter in der Braustraße hat sich mit Gas vergiftet, weil er zwangsweise aus seiner Woh nung gesetzt werden sollte. — Eine 73 Jahre alte Rent nerin hat durch Einatmen von Leuchtgas Selbstmord begangen. — Ein 20 Jahre altes Mädchen hat sich eben falls durch Gas vergiftet. — In der Brockhausstraße wurde ein 19 Jahre alter Arbeitsloser gasvergiftet auf gefunden; er hatte Selbstmord begangen. — In vier weiteren Fällen konnten die Lebensmüden gerettet werden. Oer Mörder Lutz widerruft sein Geständnis. Wie mitgeteilt wurde, hat der Mörder Lutz, der in Leipzig in Haft fitzt, eingestanden, er habe in der Nähe von Hannover ebenfalls ein Mädchen ermordet. Als er aber am Tatort seinem angeblichen Mittäter Wiese gegen übergestellt wurde, widerrief er dieses Geständnis. Es ist allerdings noch keine Klarheit gewonnen nach der Rich tung, ob Geständnis oder Widerruf echt sind; bei der Mentalität des Lutz müssen sich die mit der Untersuchung betrauten Justizorgane sehr vorsichtig bewegen. Amtliche sächsische Notierungen vom 12. Februar. Dresden. Die Tendenz der Börse war wieder etwas schwächer. Bei kleinstem Geschäft kam es nur zu wenigen und unbedeutenden Verschiebungen mit Ausnahme von Zwickauer Kammgarnspinner, die 20 Prozent verloren. Verein. Photo genußscheine, Reichsbank und Leipziger Kreditbank verloren je 3, weiter verloren Dresdener Bank 2,50, Darmstädter Bank, Diskonto, Leipziger Hypothekenbank, Dresdener Albumin, Ge nußscheine, Kuhnert-Turbo, Riebeckbrauerei, Dresdener Gar dinen und Keramag je 2 Prozent. Höher lagen dagegen Mimosa und Marienwerder Mosaik um je 6 Deutsche Werk stätten und Reichelbräu um je 2,75, Sachsenwerk Stammaktien um 2,50 Prozent. Von Renten verloren fünfprozentige Landes kulturrentenscheine 2, Reichsanleiheablösungsschuld, Altbesitz, 0,3, Dresdener Stadtanleiheablöfungsschuld 0,2 Prozent. Chemnitz. Die Börse verkehrte in matter und lustloser Haltung; Kursermäßigungen überwogen. Größere Verluste erlitten Schönherr mit 3,25, Tüll Flöha um 3 Prozent. Die meisten Maschinenwerte hatten kleinere Verluste zu verzeichnen. Nur Sachsenwerk und Schubert u. Salzer lagen etwas fester. Bankaktien durchschnittlich um 2 Prozent niedriger bis aus Bank für Brauindustrie, die eine Kleinigkeit höher lagen. Von Diversen besserten Mimosa um 5 Prozent auf. Chemnitzer Produktenbörse. Weizen, inl., 76 Kilogr. 245 bis 250; Roggen, sächs., 72 Kilogr. 160—163; Sandroggen 72 Kilogr. 166—171; Sommergerste 180—190; Wintergerste 160 bis 170; Hafer 142—147; Mais, für Futterzwecke 165—170; Mais, Cinquantino 180—205; Weizenmehl, 70 Prozent 41,50; Roggenmehl, 60 Prozent 29; Weizenkleie 9,50; Roggenkleie 8,75; Wiesenheu, drahtgepretzt 12; Wiesenheu, lose 11: Getreidestroh, drahtgepreßt 4,50. Dresdner Schlachtviehmarkt v 13. Februar Auftrieb: — Ochsen, 1 Bulle, 3 Kühe, — Färsen,, — Fresser, 722 Kälber,, 119 Schafe, 682 Schweine. Preise: Rinder, Schafe belanglos. Kälber: a) —; b) 75-—80, 125; c) 68—73, 118; d) 60—66, 115. Schweine; a) 78—8si, 99; b) 76—80, 99; c) 74 bis 76, 100. Von dem Auftrieb sind 224 Schweine ausländischer Her kunft. Ueberstand: 36 Schafe, 109 Schweine. Geschäftsgang: Käl ber langsam, Schweine schlecht. Amtliche Berliner Notierungen vom 12. Februar. Börsenbericht. Tendenz: Schwankend. Die Berlinei Börse kann sich der augenblicklichen Lustlosigkeit und Geschäfts stille an den Auslandsbörsen um so weniger entziehen, da st' mit das Geschäst beeinträchtigenden Momenten reichlich vei sorgt ist. Der sich nunmehr seit Wochen vermindernde Order ström und die unsichere politische Lage sowie die augenblick tichen Reichstagsverhandlungen beeinträchtigten wieder da? Geschäft. Die Spekulation war eher zn Abgaben geneigt. Att Geldmarkt war eine neue Erleichterung festzustelleu. Tages geld 4 bis 6 Prozent und darunter, Monatsgeld 6,75 bis 8,50, Warenwechsel 6 Prozent. Im weiteren Verlaus war dk Tendenz bei stagnierendem Geschäft geringen Schwankungen unterworfen. Später wurde die Stimmung etwas freund licher. Devisenbörfe. Dollar 4,18—4,19; engl. Pfund 20,35 btt 20,39; holl. Gulden 167,77—168,11; Danz. 81,32—81,48; franz. Frank 16,38—16,42; schweiz. 80,75—80,91; Belg. 58,31—58,4^ Italien 21,91—21,95; schwed. Krone 112,25—112,47; dän. NlF bis 112,21; norweg. 111,74—111,96; tschech. 12,38—12,40; östev Schilling 58,93—59,05; poln. Zloty (nichtamtlich) 46,87—47,07: Argentinien 1,59—1,60; Spanien 53,30—53,40. Produktenbörse. Im Anschluß an sestcrc llbersecmcl düngen tendierte der Weizcnmarkt fester. Bei vorsichtigem aber ausreichendem Roggenangebot war auch diese Brotfruch! mehr beachtet. Freiverkehrspreise und Stützungskurs sind nahe beieinander. Anschließend an die schwebenden deutsch rumänischen Handelsvertragsverhandlungen sind Nachrichten über ein deutsch-rumänisches Getreideabkommen an die deutsche Öffentlichkeit gelangt, die, wie von zuständiger Seite mit- acteitt wird, nicht den Tatsachen entsprechen. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, tonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. Weiz., märk. Pommersch. Rogg. märk. Braugerste Futtergerste Sommergste. Wintergerste Hafer, märk. pommersch. westpreutz. Weizenmehl p.lOOKs fr. Brl.br.inkl. Sackffeinst. Mrk.ü.Not. Roggenmehl p.lOOKa fr. Berlin br. inkl. Sack s 12. 2. ^231-240 15SUS3 460-t70 140149 ! 125-135 11. 2. 237-240 159-163 160-170 138-147 123-133 28.5-35.2 28 2 35.2 21,5-25 2 21.2-25.0 Weizkl. s.Bln.! Rogkl s. Bln. Raps Leinsaat 12. 2. 7.7- 8.5 7.7 8 2 Viki.-Erbsen 22,0-29 0 kl. Speiseerbs. 20,0-22 0 Seradella Rapskuchen Leinkuchen Trockenschtzl. Soua-Schrol .16.5-17,5 23,0-28,0 16.0-16.4 19 0-19,5 6.6 6 8 04.3 15,0 Futtererbsen 16,0-17,0 Peluschken stg,5-18,5 Ackerbohnen 06.5-18,5 Wicken !i8,5-23 0 Lupin.. blaue ig,o-14 0 Lupine, gelbe Torsml. 30/70- Kariofsclslck. 03,0-13,5 1!. 2. 7,7-8,5 7,7 8,2 22,0-29,0 20.0-22,0 16 0-17,0 16.5-I8§ 16,5-18,5 18.5-23,0 13,0-14,0 16.5-17/' 23,0-28,0 16,0 16.4 19,8-20,0 6.6 6 8 13.8-14 6 13,0-13,5 Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckern Arthur Zschunke, Veriagsleitung: Paul Kumberg, Verantwortlich für die Schristleitung: Hermann Lässig, für W' zeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff. 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