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ccynunq empfehlen Er enthält in Wirklichkeit keine solche Möglichkeit. Im Haag wurde auch über das Volksbegehren gesprochen; aber wir haben Herrn Tardieu, dem französischen Minister präsidenten, gesagt: Wenn die Deutschnationalen einmal in Deutschland regieren sollten, so würden sie den Plan nicht zer reißen, sondern ihn besonders eifrig erfüllen! (Heiterkeit.) Die Entscheidung über die Haager Abmachungen liegt jetzt beim Reichstag! Der Redner schließt mit den Worten, indem er sich an die Rechte wendet: Ihre bisherige Politik bedeutet das Ende, die von uns vertretene Politik den Fortschritt sür Deutschland! (Großer Beifall bei den Regierungsparteien.) Abg. Dr. Quaatz (Dm.): Dr. Wirth hat vergeblich ver sucht, die Schuld an der Niederlage der deutschen Vertreter im Haag aus die Deutschnationalen abzuwälzen. Nicht diese und Herr Freytagh-Loringhoven haben den Franzosen die Aus legungsmöglichkeiten gewiesen, sondern vielmehr der fran zösische Ministerpräsident Tardieu in mehreren Äußerungen, die er in Paris machte Herr Dr. Wirth hätte lieber im Haag statt hier den Sankttonsbegriff wegwischen sollen. Ausschuß verhandlungen hinter verschlossenen Türen machen wir nicht mit. Die Deutschnationalen verlangen Aufklärung in aller Öffentlichkeit und die Vorlegung des Materials, das in Paris zugrunde lag. Dr. Quaatz ist der Meinung, daß die Young-Gesetze in drei Punkten vcrfassungsändernd stnd, und zwar in der Frage des Reichsbahngesetzcs, des Reichsbankgesetzes und des Polenabkommens. Die Deutschnationalen können auch in weitem Umfange die Kritik des Zentrumsabgeordneten Brüning unterschreiben. Dr. Quaatz bezieht sich weiter aus die Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held, wonach auch bei den Regierungsparteien die Unerfüllbarkeit des Young-Planes anerkannt wird. Nach dem Young-Plan soll das verarmte Deutschland das Doppelte dessen zahlen, was sämtliche Ententemächte an Amerika schulden. Man soll sich doch gleich einen französischen Oberpräsidcnten nehmen, der Deutschland verwaltet. Seit 1924 ist die deutsche Außen politik nichts weiter als eine Außenpolitik der Sozialdemo kratie. (Zuruf: Die Deutschnationalcn haben diese Politik ja mitgemacht!) Der Redner entgegnet darauf: Das ist eine alberne, unverschämte Lüge (Große Unruhe.) Abg. Heinig (Soz.): Die Unehrlichkeit der deutschnatio nalen Politik zeigt sich darin, daß sie keinen besseren Weg als den Young-Plan angeben kann. Dieser bringt Verbesserungen. Solche Verbesserungen sehen wir allerdings nicht in den Be stimmungen, die Dr. Schacht zugunsten des Privatkapitals in das neue Reichsbankgesetz hineingebracht hat. Ein neuer Typ der Young-Plan-Gewinnler darf nicht entstehen. Wir wenden uns auch dagegen, daß Herr Schacht aus Umwegen die Golddiskontobank züm Schaden des Reiches durchgesetzt hat. Wir sind nicht ohne weiteres damit einverstanden, daß die Internationale Bank zu einem finanz politischen Völkerbund gemacht wird, deren Mitglieder, dar unter Herr Schacht, überhaupt keine nationale Verantwortung mehr haben. Abg. Mollath (Wirtschaftspartei) verurteilt die ungeheuer liche Hetze gegen Schacht. Ihm müsse ein offenes Wort erlaubt sein. Der Redner verlangt, daß der Young-Plan erst nach der Erledigung der Finanzreform verabschiedet werde. Abg. Dr. Klönne (Christl.-Nat. Ag.) beantragt mit Rücksicht auf die schwache Besetzung des Hauses, die Sitzung zu ver tagen, bis Minister und Abgeordnete wieder anwesend seien. Vizepräsident von Kardorff vertagt darauf die Sitzung auf eine halbe Stunde. Rach Wiederaufnahme der Sitzung erklärt Abg. Klönne von der Christlichnationalen Arbeitsgemeinschaft, daß der Neue Plan als etwas Definitives im Gegensatz zu dem Dawes-Plan gedacht sei. Der Dawes-Plan wollte seine Befriedigung aus der deutschen Wirtschaftsrente nehmen. Der Neue Plan will sich aus der deutschen Substanz bezahlt machen. Unter solchen Umständen ist es unmöglich, den Plan anzunehmen. Es gibt keinen wahren Frieden, ehe uns nicht der Weichselkorridor zuriickgegeben ist. Den Deutschnationalcn gegenüber muß allerdings betont wer den, ein Befreiungskampf kann nicht in der Weise geführt werden, daß man ungeschickte Volksbegehren macht und die Politik aus ein einseitige Formel gegen den Marxismus be schränkt. Auch ich bin ein Gegner des Marxismus, kann aber nicht Millionen Deutscher, die sich zu ihm bekennen, Kampf ansagen. Ich mutz im Gegenteil mit ihnen zusammen arbeiten, um Deutschland zu verteidigen Reichsfinanzminister Or. Moldenhauer: Die an den Young-Plan geknüpften Befürchtungen wegen des Moratoriums sind weit übertrieben. Der Young-Plan kann uns gewitz nicht über alle Schwierigkeiten der Gegen wart hinwcghclfen. Wir wollen ja mit Unterstützung oer Parteien an der Sanierung unserer Finanzen arbeiten, aber wir kämen in eine weit schlimmere Lage bei Ablehnung dieses Planes. Dann müßten wir selbstverständlich die weit höheren Beträge des Dawes-Planes zahlen. Mit dem Young- Plan wird einmal eine Linderung der Lasten, zweitens eine Befreiung von den Kontrollinstanzen und schließlich die Be freiung der Rheinlande Tatsache. Die Regierung empfiehlt ihn dringend als einen Schritt weiter aus dem Wege zur Frei heit und zur wirtschaftlichen Erstarkung des Vaterlandes. Abg. Lufft (Soz.) verteidigt das deutsch-polnische Liqui dationsabkommen. Durch dieses werden die Deutschen in Polen aus ihrer bisherigen gedrückten Stellung befreit. Abg. Herberg-Zwickau (Volksrechtpartei): Redner erklärt, seine Partei werde den Young-Plan ablehnen. Mit ihm werde nur die bisherige Katastrophenpolittk weilergetrieben. Die weitere Aussprache vertagt das Haus auf Donnerstag. Oer Teilstreik bei Opel. 200 Mann versuchen 8000 zu terrorisieren. Zu den Streikversuchen bei den Opel-Werken werden fol gende Einzelheiten mitgeteilt: Die Opel-Werke haben am Dienstag drei Arbeiter entlassen, die seit Wochen als beson ders starke Unruhestifter und kommunistische Propagan disten bekannt waren und allgemeine Unzufriedenheit in die Belegschaft tragen wollten. Am Mittwoch vormittag sind daraufhin 200 kommunistische Arbeiter in den Sympathie streik getreten. Aus Frankfurt am Alain kam gleichzeitig der Landtagsabgeordnete Oskar Müller, der aus den Un ruhen in Frankfurt und Worms bekannt ist, mit fünf Kom munisten in Rüsselsheim an und versuchte, mit dem streiken den Teile die Belegschaft von den Maschinen wegzuholen und den Streik aus das gesamte Werk auszudehnen. Die Bc legschaft, die heute etwa M00 Mann beträgt, weigerte sich, der kommunistischen Parole aus Arbeitsniederlegung zu folgen, so daß der Streik auf die 200 Mann beschränkt bleibt. Wäh rend der Mittagszeit wurde die hessische Landespolizei aus Darmstadt benachrichtigt, die das Fabrikgebäude planmäßig umstellte und acht der Eindringlinge verhasiete, darunter den hessischen Landtagsabgeordneten Sumps. Der preußische Landtagsabgcordnele Müller wurde nach längerer Verfolgung bei der Flucht über die Fabrilmauer ebenfalls festgenommen. Verhandlungen wegen Wiedereinstel lung der drei entlassenen Arbeiter wurden abgebrochen, da sich die Direktion der Opel-Werke weigerte, die Leute wieder ein zustellen. Die 200 streikenden Kommunisten haben die Arbeit noch nicht wieder ausgenommen. Der Betrieb erlitt keinerlei Einschränkung. Die Polizei ist inzwischen aus dem Werk wieder abgerückt. Zur Befriedung -er Wett. Hindenburg und der amerikanische Botschafter. Der Reichspräsident empfing den neuernannten Botschafter der Vereinigten Siaaten von Amerika, Fre - deric M. Sackett, zur Entgegennahme seines Be glaubigungsschreibens. Der Botschafter führte in seiner Ansprache u. a. aus: „Ich komme zu Eurer Exzellenz mit großer Hoch achtung für Ihre verehrungswürdige Person, welche die tiefe Vaterlandsliebe verkörpert, die die Grund lage des deutschen Charakters ist. Ich bringe eine tiefe Bewunderung für die großen Leistungen mit, die das deutsche Volk bei den schwierigen Aufgaben, denen es sich gegenüber sah, vollbracht hat. Zugleich hege ich die auf richtige Überzeugung, datz deutsche Kraft und deutscher Fleiß die Probleme der Gegenwart und der Zukunft lösen werden und daß sie Deutschlands guten Glauben und künftigen Erfolg verbürgen." Reichspräsident von Hindenburg sagte in seiner Erwiderung: „Mit Recht haben Eure Exzellenz auf die gleich gerichteten Bestrebungen unserer beiden Länder auf dem Gebiete der internationalen Verständigung hingewiesen. Das edle Ziel einer wahrhaften Befriedung der Welt, das sich Ihre Hohe Regierung seit Jahren gesetzt hat, kann nirgends eine aufrichtigere Würdigung finden als bei uns! Ihre warme Anerkennung dessen, was deutsche Kraft und deutscher Fleiß unter den schwierigsten Um ständen geleistet haben, wird in Deutschland überall sympathisch ausgenommen werden. Gerade solcher An erkennung gegenüber muß indessen immer wieder daran erinnert werden, eine wie weitgehende Unterstützung das deutsche Volk in den schwersten Zeiten des Wiederaufbaues von den Vereinigten Staaten empfangen hat." Das Gewissen Europas. Holländische Denkschrift für ein deutsches Kolonialmandat. Gegen die Christenverfolgungen in Sowjetrußland. In der der niederländischen Regierung übermittelten Denkschrift der Ersten Kammer, in der das Ergebnis von Kommissionsberatungen über den Haushaltsplan des niederländischen Ministeriums des Auswärtigen nieder gelegt ist, wird dem Außenminister dir Anregung unter breitet, daß Holland unter Umständen im Einverständnis mit den anderen früher neutralen Staaten in Genf darauf hinwirken solle, daß Deutschland ein Kolonialmandat übertragen werde. Zur Begründung wird dargelegt, daß zu der Entfremdung, die noch zwischen den Gegnern des Weltkrieges bestehe, der Umstand nicht wenig beitrage, daß im Jahre 1919 Deutschland alle Kolonien geraubt worden seien und man es nicht „für würdig" angesehen habe, ihm ein Kolonialmandat anzuvertrauen. Ferner wird in der Denkschrift die Regierung aufge fordert, im Hinblick auf die systematische Unter drückung des Christentums und des christlichen Gottesdienstes in Sowjetrußland zu erwägen, ob nicht in Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Mäch ten bzw. durch Berufung an den Völkerbund Schritte da gegen unternommen werden könnten. Oas Begräbnis -er Lt-Boot-Frage. FrankreichsFurchtvordeutschenKreuzern. Der Verlauf der Vollsitzung der Flottenkonferenz hat keine Überraschung gebracht. Da Frankreich und Japan an ihrem Standpunkt unbedingt festhalten, ist von der gegenwärtigen Konferenz eine Abschaffung der Unterscebote, wie sie von England und Amerika befürwortet wird, nicht zu erwarten. Es ist nur mit einem Kompromiß in Gestalt eines Abkommens gegen einen „unmenschlichen U-B oot-Krieg" und viel leicht mit einer gewissen Einschränkung der Zahl und der Größe der Unterseeboote zu rechnen. Das Bedauern über dieses für England sehr unbefriedigende Ergebnis kommt in der Presse allgemein zum Ausdruck. Die Haltung der französischen Abordnung findet in der großen Pariser Presse ein einstimmiges Lob. Diese veröffentlicht einen ungefähren Inhalt der französischen Denkschrift, die Tardieu dem englischen Ministerpräsidenten überreichte. Darin soll Frankreich die Verpflichtung über nommen haben, bis Ende 1936 724 000 Tonnen nicht zu überschreiten. Da die französische Flotte aber im Augen blick bereits 660 000 Tonnen betrage, werde das Flotten bauprogramm wesentlich verlangsamt werden. Im Beginn werde Frankreich jährlich 40 000 Tonnen bauen, die sowohl als Ersatz für alte Schiffe als auch für Neubauten zu gelten haben; denn man müsse auch daran denken, große Linienschiffe zu bauen, um im gegebenen Fall den deut schen Kreuzern gegenübertreten zu können. Ser Kamps gegen den Zolschewismus. Der bayerische Stahlhelm an Kardinal Faulhaber. Kardinal von Faulhaber hat bekanntlich in seiner Rede anläßlich des Papstjubiläums zum Kampf gegen den Bolschewismus aufgerufen. Der Führer des bayerischen Stahlhelms hat daraufhin einen Brief an den Kardinal gerichtet, worin er sagt, daß der Ausruf des Kardinals für alle christlich und deutsch gesinnten Männer im freien Bayern geradezu das erlösende Wort aus der Niedergeschlagenheit und inneren Empörung über die Vorgänge in Rußland bedeute. Er bitte den Kardinal, den bayerischen Stahlhelm als einen zu freudiger Mitarbeit in dem proklamierten Kampf bereiten Streiter zu. betrachten. Da es in diesem Kampfe keinen Unter schied der Konfession geben kann, da vielmehr alle Christen gleichmäßig von der drohenden Gefahr betroffen sind, hat sich der Führer des bayerischen Stahlhelms auch an den Prä sidenten der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern mit der Bitte gewandt, den Kampf in derselben Weise wie die katholische Kirche mit dem Stahlhelm zu führen. Oie Söhne -es OikiaLors. Tätliche Beleidigung eines Generals. Aus Madrid wird gemeldet, daß die beiden Söhne des Generals Primo de Rivera in ein Cafö, in dem sich General Queito de Llanos gefand, eingedrungen seien, sich auf den General gestürzt und ihn mehrmals geschlagen hätten. General Queito de Llanos habe sich gewehrt und einen der Söhne Primo de Riveras leicht im Gesicht ver letzt. Die Söhne Primo de Riveras seien nach diesem Zwischenfall nach Hause zurückgekehrt. Die Zeugen dieser Szene hätten durch laute Rufe ihrer Mißbilligung dieser Tat Ausdruck gegeben. Für 3 MlMn Franke« deutsches Eigentum in Frankreich liquidiert Paris, 12. Februar. Im Auswärtigen Ausschuß der fran zösischen Kammer berichtete der Abgeordnete Dubois, der frühere Vorsitzende der Reparationskommission, über die Liquidierung des deutschen Eigentums in Frankreich auf Grund der Art. 296/97 des Versailler Friedensvertrages, insbesondere über die Liquidierung in Elsaß und Lochringen und in Marokko auf Grund des Houng- planes. Dubois gab die Erklärung ab, daß die französische Regie rung aus dem liquidierten deutschen Eigentum einen Ertrag von 3 Milliarden Francs erhalten habe, die sie zur Entschädigung ihrer eigenen Staatsbürger verwandt habe. Auf Grund der Re gelung des Boungplanes sielen Deutschland nur einige 10 Mill, zu. Weiterhin bestimmten die kürzlich getroffenen Abmachungen zwischen der deutschen und der französischen Regierung, daß die deutschen Besitzungen in Elaß-Lothringen und Marokko nur untel der Voraussetzung den deutschen Staatsbürgern zurückgegeben werden könnten, daß hiergegen keine politischen oder anderen Ge sichtspunkte sprächen. Meine NÄtÄttn Tödlicher Ltnfall des Generals Wolff. Im Schwindelanfall aus dem Fenster gestürzt. Generalleutnant a. D Wolff stürzte im Schwindelanfall aus dem Fenster seiner Wohnung in Charlottenburg auf das Straßenpflastcr und starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der General war 67 Jahre alt. Am Weltkrise hat er als Artilleriebrigadekommandeur in Frankreich und in Rußland teilgenommen. Schweden ehrt deutsche Lebensretter. Anerkennung für Rettung aus Seenot. Für die Rettung der Besatzung eines am 23. November 1928 in schwerem Sturme beim Borkumer hohen Riff gestran deten schwedischen Dampfers hat der Konto von Schweden dem Vormann des Motorrettungsbooles „Hindenburg" der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger eine gol dene Uhr mit Inschrift und der an der Rettung beteiligten Bootsmannschaft einen größeren Geldbetrag zuerkannt. Müller und Curtius bei Hindenburg. Berlin. Reichspräsident von Hindenburg hat am Mitt woch den Reichskanzler Müller und anschließend daran den Reichsaußenminister Dr. Curtius empfangen. In parlamen tarischen Kreisen verlautet, datz diese Besprechungen des Reichs präsidenten mit Müller und Curtius den Polenvertrag zum Gegenstand hatten. Brand auf dem japanischen Dampfer Tacuda Marn Tokio, 12. Februar. Im Hasen Yokohama ist auf den ja panischen Dampfer „Tacuda Maru" Feuer ausgebrochen. Der Brand hat den Dampfer teilweise zerstört. Vier japanische Matro sen sind in den Flammen umgekommen, 11 haben schwere Brand verletzungen erlitten. Hur: unlerrr keimst Wilsdruff, am 13. Februar 1930. Merkblatt für den 14. Februar. Sonnenaufgang 7" ll Mondaufgang E Sonnenuntergang 17" ss Monduntergang 8" 1468: Joh. Gutenberg, der Erfinder der Buchdrucker kunst, gest. Kirchen Vorstandssitzung. Die gestern Dienstag, den 11. Febr. stattgehabte Kirchenvorstandssitzung begann nachm. 5 Uhr, die ihr folgende Kirchgemeindevertreterversammlung 6 Ahr im Konfirmandensaale der Pfarre unter Vorsitz von Pfar rer Richter. Zunächst wurden in der 1. Tagung die seil der Ianuarversammlung gekommenen Eingänge bekanntgegeben. Im Sachs. Kirchenblatt wird ein Aussatz über das Bistum Meißen veröffentlicht. Weiter ist ein Bericht des Pachtausschusses einge gangen. Unter 3 ist ein Schreiben des Stadtrats, Feuerschutzsteuer betreffend, eingcgangen. Man will eine Erkundigung beim Be zirkskirchenamt einzichen. Zu Punkt 2 wird die Anschaffung eines zweiten Totenhallenschlüssels beschlossen. Die für den Friedhof be- Mtragten Bretter sollen nach Feststellung des Friedhofsaus schusses beschafft werden. 3. In Sachen der Erhöhung das Bei trags zur Mitbenutzung eines Feldweges sollen Erörterungen an gestellt werben. Man ist im Prinzip nicht gegen eine Erhöhung. Des Weiteren wurden einige Erlaßgcsuche von Kirchensteuern be handelt. — 6 Uhr beginnt die Kirchgemei ndeverrreter- sitzung, die bis auf Gutsbesitzer Maune-Sachsdorf, der ent schuldigt, von allen Herren besucht ist. Unter Eingängen wird a) das Gesangbuch mit BilLschmuck von R. Schäfer empfohlen; b) der Bericht der Berliner Stadtmission wird kurz gegeben; c) wird ein Weckruf gegen den Kulturbolschewismus verteilt; d) wird für Sonnabend, den 1ö. Februar abends 8 Uhr zu dem Oberlin- Film „Sprechende Hände" im Adler eingeladen; e) es wird hinge wiesen aus die Kirchl. Bestattungshilfe des volksk. Laienbundes. 2. wird dem Iungmädchenbund eine Unterstützung bewilligt. 3. löst der Punkt „Ungettaute Paare," eine längere Besprechung aus. 4. will man den Frühjahrsbuhtag dieses Jahres wie sonst feiern. 5. Ls wind auch in diesem Jahre an der Konfirmation am Palm sonntag festgehalten, wenn sich nicht besondere Ausnahmen nötig machen. Au Punkt 6. Friedhofskapelle kommt man zu dem Be schlusse, die Gemeinde sür einen ev. Umbau der Friedhofskapelle zu interessieren, die Sache insbesondere der nächsten Kirchge meindeversammlung vorzulegen und im neuen Haushaltplan be reits Mittel einzustellen, um einen Grundstock zu bilden. 7. Son stiges: Es werden Sammelbüchsen für den Gustav-Advlf-Verein zur ev. Füllung ausgegeben. Mitgeteilt wird, daß man seitens des Friedhofsausschusses empfiehlt, die Mauer auf dem Ehrenfried hofe längs der Grenze des Ouantzschen Grundstückes in. Ordnung bringen zu lassen. Die Mittel dafür sind vorhanden. Dem Bau- und Friedhofsausschusse wird die Weiterverfolgung dieser Ange legenheit überlassen. Danach wird die Tagung geschlossen mit Ver lesung der Verhandlungsniederschriften durch Schuldirektor Thomas. Volksnationaler Ausklärungsabend. Die Bruder- und Schwesternschaft Wilsdruff des Iungdeutschen Ordens veran staltete gestern abend im „Adler" einen volksnationalen Auf klärungsabend. Die zahlreichen Besucher wurden von Großmeister Philipp begrüßt, der in das Thema vorbereitenden Worten den Gemeinschaftsgeist pries, der seinerzeit die Kämpfer an der Front beseelte, den die Nachkriegszeit zwar in Trümmer schlug, der aber von den Iungdeutschen Brüdern gepflegt nun wieder All gemeingut aller wirklich national Denkenden und Fühlenden wer-