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Wilsdruffer Tageblatt : 10.02.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193002108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300210
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-02
- Tag 1930-02-10
-
Monat
1930-02
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.02.1930
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Gesundheitszustand und Gesundheitsmatznahmen an der Wilsdruffer Volksschule (Schluß.) Wozu nun all die Untersuchungen, Messungen, Wägungen, Vergleiche mit ihrem umfangreichen Zahlenmaterial? Sie zusam men geben das notwendige Bild vom Gesundheitszustand der Schule, und nur die richtige Erkenntnis und Vorstellung vom Gesundheitszustand der Kinder sind unbedingte Voraussetzung für ein zweckmäßiges Verhalten bei ihrer Erziehung. Ist ein Uebel erkannt, dann kann man es auch bekämpfen und abstellen, und so ergeben sich aus der Erkenntnis der Gesundheitslage unserer Kin der die Gesundheitsmaßnahmen der Schule. Gestreift habe ich schon einiges, beispielsweise die schulärzt lichen Untersuchungen, deren Ergebnisse sämtlich vom Klassen lehrer in den Gesundheitsbogen jedes Kindes eingetragen werden. 3mal während ihrer Schulzeit werden die Kinder klassenweise gründlich vom Schularzt gemustert. Beim Schuleintritt, beim Be ginn des Turnunterrichts im 3. Schuljahr und z. Z. der Berufs wahl im letzten Schuljahr. Sodann gibt es eine Anzahl Sonder- untersuchungen. Etwa aller vier Wochen findet eine ärztliche Sprechstunde für die Kinder statt, die der Klassenlehrer auf Grund von Beobachtungen untersucht haben will. Dabei werden dem Arzt regelmäßig auch die sogenannten Beobachtungskinder vorgestellt; das sind solche Kinder, für die bei der allgemeinen Untersuchung eine gleichmäßige Kontrolle ihres gesundheitlichen Gedeihens als notwendig sich erwies. Das betrifft besonders Tuberkulose, Herzkranke und Kinder mit Hautausschlag, und Rückgratsverkrümmung. Die Kinder, die in Erholungsheime geschickt werden und fer ner an der Milchpflege aus öffentlichen Mitteln teilnehmen sollen, wählt gleichfalls der Schularzt aus, nachdem ihm vom Klasfen lehrer eine Reihe bedürftiger Kinder vorgeschlagen wurden. Daß auch jedes andere Kind gegen Bezahlung in der Früh stückspause Milch trinken kann, ist ja bekannt. Aber auch die Er holungsheime stehen auf Antrag und gegen Bezahlung durch die Eltern den Schülern offen, die für eine Entsendung aus öffent lichen Mitteln nicht in Frage kommen. Es kann den Eltern, denen für ihr Kind eine solche größere Erholungspause geraten wird, nicht dringend genug ans Herz gelegt werden, von dieser Einrich tung Gebrauch zu machen. Zu den Obliegenheiten des Schularztes gehören auch die An zeigepflicht und die Aussperrmahnahmen beim Auftreten anstek- kender Krankheiten, deren verhängnisvolles Umsichgreifen dadurch verhindert werden soll. Aber was nützen alle Vorsichtsmaßregeln des Arztes und der Schule, wenn sie von den Betroffenen miß achtet werden! Das haben wir Lehrer wieder einmal recht bitter bei der letzten Mafernepidemie fühlen müssen. Unsere Klaffen waren gelichtet, zuweilen fehlten mehr als die Hälfte. Die Unter richtsarbeit kann in Rücksicht auf Lie vielen Fehlenden nur schlei chend vorwärtsgehen; es muß dann mit doppelter Kraft nachgeholt werden, was versäumt wurde, und einige Eltern — zum Glück nur einzelne — bringen solchen Absperrmaßnahmen auch nicht die geringste Spur von Verständnis entgegen. Ob sie etwa glauben, ihre ausgesperrten Kinder sollen von der Unterrichtsarbeit ver schont bleiben, weil Geschwister oder Hausgenossen die Masern haben? Anders kann ich mir die Auffassung solcher Eltern nicht denken, sonst könnte es nicht Vorkommen, daß Eltern, deren Kin der die Masern haben, mit den übrigen nicht erkrankten Kindern ins Theater und ins Kino gehen. Aüsgesperrte Kinder gehören nicht dorthin, wo Kinder in Menge zusammenströmen. Das ist ge schehen bei den weniger gefährlichen Masern; lassen Sie aber einmal in einem solchen Hause Scharlach oder Diphtherie aus- brechen! Es ist unerläßliche Pflicht und Schuldigkeit dieser Eltern, ihre Kinder von den anderen fernzuhalten. Zwei wenig auffallende Maßnahmen des Schularztes sind die Stundenbeurlaubungen besonders schwächlicher Kinder, die früh länger schlafen und auch nachmittags wenigstens liegen möch ten, sowie die Befreiungen vom Turnunterricht oder doch von ge wissen Uebungen solcher Kinder, deren Gesundheitszustand dies erfordert; Tuberkulöse, Herzkranke und Blutarme kommen da namentlich in Frage. Aus dem Bereich des Schularztes geht es in die Schulzahn pflege hinein. In einem kleinen Zimmer, das auch als Massage- raum dient, steht jener bekannte Patientenstuhl, wie wir ihn vom Zahnarzt her in Erinnerung haben. Hier wird zwar nicht behan delt, aber alljährlich einmal muffen hier alle Kinder ihr Gebiß vvrzeigen. Das Ergebnis dieser Durchsicht trägt der Klassenlehrer in den Zahnbogen ein, und nun wacht der Schulleiter streng dar über, daß jedes Kind seine schlechten Zähne in Ordnung bringen läßt. Die Wahl des Zahnarztes steht natürlich jedem frei; die Ortskrankenkaffe sowie die Stadt tragen zu den Behandlungs kosten sür ihre Mitglieder bez. für Minderbemittelte bei. Wenn diese segensreiche Einrichtung der Schulzahnpflege schon früher bestanden hätte, würde wohl mancher Erwachsene heute weniger Plage mit seinen Zähnen haben. Dieses Zimmer ist zugleich der Massageraum. 2mal wöchent lich übt hier die Wohffahrtsschwester ihr gewiß nicht leichtes Maffageamt aus. Gegen 40 Kindern mit Rückgratverkrümmungei: und ähnlichen Gebrechen soll auf diesem Wege wieder zu nor malem Körper verhelfen werden. Dem gleichen Zwecke dient die orthopädische Turnstunde; auch sie soll durch zweckmäßige Uebun gen den Körperverbildungen entgegenwirken. Noch eine wichtige Durchsicht nimmt die Schwester in jenem verschwiegenen Raume vor: die Ungezieferschau. Besonders emp fänglichen Kindern — es sind wohl Blondinen — wird genauer auf die Flechten gesehen. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird im Gesundheitsbogen nicht festgehaften; die Jagd auf dieses Edel wild will auch gar nicht mehr recht lohnen. Die Wohlfahrtsschwester führt weiterhin Kinder zum Rönt gen in die Lungen- und Krüppelfürsorge nach Meißen. Es kommt vor, daß Eltern ihre Kinder nicht mitschicken. Das ist töricht, denn abgesehen davon, daß den Eltern keine Kosten entstehen, schädigen sie ihr eigenes Kind; eine Krankheit läßt sich eben erst bekämpfen, wenn man sie erkannt hat, und das soll durch das Röntgen ja ge schehen. Zu den Gesundheitsmaßnahmen der Schule gehören auch die z. T. vielgeschmähten Wandertage. Wir, die Eltern, wollen froh sein, daß das Ministerium 6 solche Tage im Jahre verbindlich macht; sie dienen laut Verordnungsblatt der körperlichen Ertüch tigung der Jugend, und die ist notwendig. Daß daneben noch manches andere Wertvolle für das Kind herausspringt, ist offen sichtlich; ich erinnere an die Erziehung zum Gemeinschaftssinn, zur Selbstzucht, zur Schonung von Wald und Flur. Belehrungen, in den Oberklaffen z. T. sehr umfangreicher Art wie Museumsbesuch, werden auch an Wandertagen nicht fehlen. Jede Klasse führt auf größeren Wanderungen eine Reiseapotheke mit sich, die bei klei neren Anfällen und Unpäßlichkeiten Hilfe leistet. Sv sind die Wandertage kein Spazierengehen, sondern eine wohlerwogene Einrichtung, und wenn die Lehrer ihre Kinder einmal an einem kalten Tage hinaus in die gesunde Winterluft führen, so steht fest, daß kein Kind eine Erkältung mit nach Hause bringt, wohl aber einen gut durchbluteten Körper, der eindrmgende Krankheitskeime weit leichter überwindet als der träge Stubenhocker. Mittwoch hatte er dauernd Temperaturen über 40 Grad. Dieses Fieber schwächte seinen Körper sehr. In der Nacht zum Sonntag stieg das Fieber des Kranken auf 42 Grad. Gegen 5 Uhr morgens verließ die Krankenschwester ans einige Minuten das Zimmer, um für Dr. Levi einen Tee zuzubereiten. In diesem Augenblick, in dem Paul Levi allein war, verließ er das Bett und öffnete das Fenster, offenbar in der Absicht, sich ungehindert von der Kranken schwester einen Moment lang Abkühlung durch die frische Luft zu gönnen. Hierbei scheint der von seinem schweren Fieber vollkommen geschwächte Kranke das Gleichgewicht verloren zu haben. Er stürzte durch das Fenster seiner im fünften Stock gelegenen Wohnung aus die Straße. Der Tod trat aus der Stelle ein. Der Unglückssall ist um so tragischer, da die Aerzte keinen Zweifel hatten, daß der Patient schon in kurzer Zeit wieder hergestellt sein würde. Dr. Levi hat nur ein Alter von 47 Jahren erreicht. Ein scharfer Geist und ein viel gefürchteter Witz zeichneten ihn aus. Seine Laufbahn als Anwalt begann er in Frank furt am Main. Dem Reichstag gehört er seit 1980 an. Bekannt ist er durch seine Verteidigung von Rosa Luxem burg geworden. Miirmg aus Eistwi. Auf einer Eisscholle abgetrieben. Etwa 4 0 Fischer aus Hehdekrug am Frischen Haff, die der Eisfischerei oblagen, wurden auf einer Eisscholle, Sie sich infolge des starken Windes vom Lande gelöst hatte, abgetrieben. Einige Fischer konnten noch das Ufer er reichen, die übrigen mußten in einer höchst gefährlichen Lage ausharren, bis die Eisscholle durch andere Heyde- iruger Fischer mit Booten erreicht werden konnte. Nach mühevoller, etwa zweistündiger Arbeit gelang es, die ab getriebenen Fischer sämtlich zu bergen. Sie verließ den Vater nicht. Nach einer Meldung vom Nordkap in Sibirien sind Zwensin und seine Tochter, die in einem Flug zeug nach Eielson gesucht hatten und dann mantelang an Bord des Schiffes „Nanuk" im Eise eingeschlossen waren, gerettet worden. Swensins Tochter sandte einen Funkspruch, wonach sie und ihr Vater nach einem vier stündigen Fluge wohlbehalten in Teller (Alaska) ein getroffen sind. Hindenburg Schutzherr der Schützen. Beim 19. Deutschen Bun desschießen. Reichspräsident von Hindenburg hat sich bereit erklärt, die Schutzherrschaft über das während der Zeit vom 20. Juli bis 30. August 1930 in Köln stattfiudende 19. Deutsche Bundesschießen zu übernehmen. „Ich hoffe und wünsche," so antwortete der Reichsprä sident, „daß das diesjährige Bundesschießen am deutschen Rhein ein hervorragender Wettbewerb deutscher Schützer: und zugleich ein machtvolles Bekenntnis zum Vaterlande wird. Mir selbst wird es, wie ich schon jetzt bemerken muß, leider wegen anderweitiger zeitlicher Dispositionen nicht möglich sein, diese Veranstaltung zu besuchen." Millionenschä-en durch Mesen-rän-e. 7000 Tonnen Getreide verbrannt. Ein Riesenbrand wütete in der Rottermann- schen Mühle in Reval. Der Feuerschein war so groß, daß er von der finnländischen Südküste aus beobachtet werden konnte. Im ganzen sind 7000 Tonnen Getreide verbrannt, der Gesamtschaden beträgt über eineinhalb Millionen Mark Der Brand konnte nur mit Mühe end gültig gelöscht werden. Die in unmittelbarer Nähe ge legene Brotfabrik hat trotz des Brandes der Getreidespeicher weiterarbeiten können und wurde durch die Bemühungen der Feuerwehren gerettet. Die Explosion im Pulverlagcr. Durch die gewaltige Explosion, die sich in einem Pulverlager im Artilleriepark von Vincennes ereignete, wurde ein Schaden von 50 bis 80 Millionen Frank verursacht. Todesopfer -er Auioraserei. Die gefährlichen Bahnübergänge. Ein mit zwei Männern, zwei Frauen und zwei Kindern besetztes Automobil wurde bei Chätillon-sur- Marne vom D-Zug Paris—Straßburg erfaßt und voll kommen zerstört, als es trotz hcruntergelassener Schranke die Eisenbahngleise kreuzte. Sämtliche sechs Insassen kamen ums Leben. Vom Zuge zermalmt. Auf einem unbewachten Bahnübergang bei Ho- boken wurde ein Automobil von einem Zuge erfaßt und zerstört. Die drei Insassen des Kraftwagens wurden getötet. Im brennenden Autobus. Der zwischen Theben und Preßburg ver kehrende Autobus, der mit 15 Personen besetzt war, geriet in Brand. Kurz hinter Theben entzündete sich plötzlich der vordere Motorteil und hohe Flammen schlugen aus der Maschine heraus. Die Passagiere, unter denen eine Panik ausbrach, sprangen aus dem Fenster. Trotzdem rlitten neun von ihnen teils schwere, teils leichte Brand- -wunden. Der Autobus brannte vollständig nieder. I tlllsWilb EnropMeister im Eishockey Berlin, 9. Februar. Das am Sonntag abend im vollbesetzten Berliner Sportpalast ausgetragene Entschei dungsspiel um die Europameisterschaft im Eishockey zwi schen Deutschland und der Schweiz wurde von Deutschland mit 2 :1 (0 :1, 1: 0, 1: 0) gewonnen. Der neue Europa meister Deutschland muß am Montag abend zum Titel kampf um die Weltmeisterschaft gegen Canada antrcten. ZK» unserer stelmst Wilsdruff, am 10. Februar 1930. Merkblatt für den 11. Februar. Sonnenaufgang 7" Mondaufgang 14" Sonnenuntergang 17°' j Mondunlergang 6" 1813: Der Dichter Otto Ludwig geboren. Die Ortsgruppe Wilsdruff des Vereins der Beamten der vorm. Sachs. Staatseisenbahnen (e. V.) hatte Mitglieder und Gäste zu einem Theaterabend am Sonnabend in den „Adler" ein- geladen. Gern war man der Einladung gefolgt, denn bei den Männern vom Flügelrade herrscht immer ein echt kameradschaft licher Geist und frohe Stimmung vor. So war es auch am Sonn abend wieder. Nach mehreren von Mitgliedern der Städtischen .. Orchesterschule flott gespielten Musikstücken, nahm Oberbahn meister Gerlach Gelegenheit, die Erschienenen mit herzlichen Worten willkommen zu heißen und allen frohe Stunden -u wün schen. Hierauf stolzierte „Die spanische Fliege" über die Bretter, ein dreiaktiger Schwank von Franz Arnold und Ernst Bach, der von früheren Aufführungen her hier schon bekannt ist. Seine Wirkungskraft ist noch dieselbe, zumal wenn er so vorzüg lich dargebvten wird, wie es am Sonnabend geschah. Da war nichts auszustellen. Alle Mitwirkenden, Damen und Herren, stan den fest in ihren Rollen, wurden allen Ansprüchen gerecht und waren auch in Kleinigkeiten groß, so daß der Erfolg ein durch schlagender war. So herzlich ist gewiß lange nicht gelacht worden. Den Spielern wurde reicher Beifall zuteil, den Oberbahnmeister Gerlach in Dankesworte kleidete. Er feierte weiter den lang jährigen Obmann, Oberinspektor Lautenbach, als denjeni gen, der immer die Kameradschaft und die Zusammengehörigkeit unter den Eisenbahnern hochgehalten und gepflegt habe, und wünschte ihm baldige Genesung von den Folgen eines erlittenen Unfalles. Für die Gäste sagte Oberlehrer Gerhardt Dank für Einladung und Begrüßung, während ihm Lokführer Schreiber Anerkennung für seine Liedermeistertätigkeit zollte. Nach einem humoristischen Couplet lockten die Geigen zum Tanze. In fröhlich ster Stimmung gab man sich ihm hin, bis nach den „drei letzten Touren" eben doch einmal Schluß gemacht werden mußte. Militärverein. 61 Kameraden wohnten gestern nachmittag der im „Adler" anberaumten Hauptversammlung bei. Lhrenvor- steher Oberlehrer Hientzsch begrüßte alle und besonders die vom Lande erschienenen und übermittelte gleichzeitig Grüße vom Bezirk und vom Bunde. Zwei Kameraden sind krank gemeldet. Verstorben war fest der letzten Versammlung Gutsbesitzer Otto Frohberg - Limbach. Warme Worte widmet ihm der Ehren vorsteher und die Kameraden ehren sein Andenken durch Erheben von den Plätzen. In seinem sehr umfangreichen Jahresberichte gab Kamerad Giroobersekretär Rose ein getreues Spiegelbild von dem Leben im Verein im vergangenen Jahre. Große An forderungen wurden dabei an die Kameraden gestellt, doch wur den alle Aufgaben restlos erfüllt, so daß die Arbeit nicht vergebens und von Erfolg gekrönt war. Dem Jahres- schloß Kam. Rose gleich den Kaffenbericht an. Auch er gab Zeugnis davon, was der Verein Gutes getan hat. Sind doch im vergangenen Jahre allein an Unterstützungen 1775 Mark gezahlt worden. Wieviel mehr hätte er schaffen können, wenn seine reichen Stiftungen nicht der Inflation zum Opfer gefallen wären! Die Kameraden Barth und Messerschmidt beantragten als Rechnungsprüfer Entlastung des Kassierers. Die wurde gewährt und nach herzlichen Worten des Ehrenvorstehers wurde dem -Kam. Nose für feine grvßL. Upd fruchtbringende Arbeit der Dank durch Erheben von den Plätzen zum Ausdruck gebracht. Statutengemäß schieden aus dem Vor stand aus die Kameraden Sanitätsrat Dr. Bartcky, Kassen wart Rose und Gewehrableilungsführer Bäckermeister Voigt. Während Dr. Bartcky endgültig ablehnte, nahmen die beiden letzteren die einstimmige Wiederwahl an. Als Obmann der Kriegsbeschädigten u. Kriegshinterbliebenen wurde Bankkassierer Wilhelm einstimmig gewählt. Statutengemäß mußten die Rechnungsprüfer auf drei Jahre gewählt werden. Man nahm als solche die Kameraden Steuereinnehmer a. D. Knape, Prokurist Kraft und Kaufmann Alfred Pietzsch. Zum stellvertretenden Fahnenträger ernannte man Kamerad Schmiedemeister Hansch mann. Auch der verdiente Ehrenvorsteher, Kam. Hientzsch, äußerte den Wunsch, nun von der Leitung des Vereins entbunden zu werden. Er werde auch immer älter und eine jüngere Kraft könne die Sache doch vielleicht besser machen. Dem wurde allseitig widersprochen und die Feststellung von Kamerad Preuß er- Kaufbach, man könne sich den Militärverein nicht ohne den Ehren vorsteher Hientzsch denken, wurde so beifällig unterstützt, daß die ser dann doch erklärte, die Geschäfte in alter Treue wciterführe» zu wollen. Die Mitgliederzahl betrug am Jahresende 331. Allein durch Tod waren im letzten Jahre 10 Kameraden ausgeschieden. Man weihte ihnen stehend ein still Gedenken. Die für dieses Jahr angeregte Wasserkantenfahrt hat überall im Bezirke Anklang ge funden, so daß die Zahl für einen Svnderzug zusammenkommen dürfte. Auch hiesige Kameraden haben sich bereits gemeldet. Der Ehrenvorsteher und Kamerad Rose nehmen bis 25. Februar wei tere zunächst unverbindliche Meldungen entgegen. In Meißen ist eine Ortsgruppe des Volksbundes Deutscher Kriegergräberfür sorge gegründet worden. Man sah den Beitritt des Vereins mit einem Jahresbeiträge von 10 RM. als unbedingte Pflicht gegen über unseren gefallenen Kameraden an. Die Unstimmigkeiten wegen Zusendung des Militärvereinsblattes sind trotz aller Mühe des Vorstandes noch nicht restlos behoben, doch hofft man, daß es nun bald gelingt. Das diesjährige Kränzchen soll am 6. April wieder in Form eines Theaterabends stattfinden. Nachdem Kam. Stiehler in herzlicher Weise dem Ehrenvorsteher Hientzsch für feine erfolgreiche Arbeit gedankt und dieser den Dank an seine treuen Mitarbeiter weitergegeben hatte, wurde die Versammlung geschlossen mit einem warmen Appell, die alten Ideale hochzu halten und treu zu stehen zum Verein und zum großen deutschen Vaterland. Ein Betrüger mit homvoathischen Mitteln. Wer ist geschädigt? In den letzten Tagen hat in der Stadt ein unbekannter Betrüger angeblicher Heilkundiger, kranke Personen aufgesucht und diesen unter Zuhilfenahme einer Anleitung von Dr. Fischer aus Fulda, ein homöopathisches Mittel, daß er später liefern wollte, verord net. Den geforderten Betrag hat er sich im voraus bezahlen las sen, aber Lie Mittel nicht geliefert. Der Unbekannte hat sich als Koch aus Meißen ausgegeben. Als Täter kommt annehmbar ein Tischler Weise aus Waldheim in Frage. Alle Leute, die von die sem geschädigt worden sind, wollen sich umgehend, spätestens aber bis 11. Fbruar abends beim Hauptwachtmeister Zimmer, Löb- tauer Straße, melden. Theateraufführung zum Besten der Heimatsammlung. Mit glieder der Liedertafel haben sich bereit erklärt, das seinerzeit sehr beifällig aufgenommene Lustspiel „Börsenfieber" zum Besten der Heimatsammlung am 16. 2. im Löwen noch einmal aufzuführen. Das Lustspiel ist über viele Bühnen gegangen und hat immer volle Häuser gehabt. Daß es von den Wilsdruffer Spi^M»,
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