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Kraftrad in angeheiterter Stimmung befindlich auf der Reicker- straße einen Handwagen gestreift, war dabei gestürzt und alsbald weitergefahren, um sich der polizeilichen Feststellungen zu ent ziehen. Kesfelsdorf. (Militärverein.) Am Sonnabend feierte der Militärverein für Kesselsdorf und Umgebung sein 33. Stif tungsfest im Gasthof zur Krone durch Konzert und Ball. Zahl reich waren die Kameraden mit ihren Angehörigen erschienen. Auf vielseitigen Wunsch war die Kapelle der Nachrichten-Abt. Nr. 4 verpflichtet worden. Unter Leitung von Obermusikmeister Buhlmann bot dieselbe ein vorzügliches Konzert und vor allem die schneidigen Parademärsche auf Feldtrvmpeten, die am Schluffe erklangen, liehen die Herzen der alten Soldaten höher schlagen. Der Beifall nahm kein Ende und erzwang noch eine glei- chermaszen bejubelte Zugabe. Anschließend wurde von jung und alt fleißig das Tanzbein geschwungen. Auch für eine kleine Ueber- raschung war gesorgt. Die Wünsche für einige von echt kamerad schaftlichem Geist durchwehte fröhliche Stunden, die Kamerad Vorstand Hauptvogel in seiner Begrüßungsrede den Er schienenen entgegenbrachte, waren restlos in Erfüllung gegangen. Als man aus frohem Kreise schied, geschah es mit innerer Be friedigung. Neukirchen. Am Sonntag bot ein Lichtbildervortrag Ge legenheit, auf billige Weise eine Reise nach Indien zu machen und Land und Leute in ihrem Treiben zu sehen. Missionsinspektor HaNdmann gewährte durch seine Erläuterungen einen wertvollen Einblick in das Leben der Inder und in die Schrecken des Heiden tums. Man sah die Büßer, die sich furchtbare Qualen auferleg ten, sah die Witwen, welche als Verfluchte gelten und Furchtbares zu erdulden haben, so daß sich viele lieber lebendig mit ihren Männern verbrennen lassen, u. a. m. Aber dann zeigte der. Vor tragende auch, wie das Licht des Christentums schon viel Wandel geschaffen hat und immer größeren Einfluß auf das Leben des indischen Volkes gewinnt. Neben den Missionaren steht eine treue Schar eingeborener Pastoren und Lehrer in der Arbeit. - Diese helfen eifrig mit, ihren verblendeten Volksgenossen die Bot schaft von CAstus zu bringen. Wie ganz anders ist das Fami lienleben unobesonders das Schicksal der Frauen, wo die Fahne des Kreuzes weht Die Veranstaltung wurde durch den Gesang des Kirchenchores verschönt und mit gespannter Aufmerksamkeit folgten die Gäste den Ausführungen des aus lebendiger Erfahrung berichteten ehemaligen Missionars. Scharfenberg. Der hiesige DeutscheTurnverein hielt gestern abend im Gasthofe zu Naustadt seine Jahreshauptver sammlung ab. Der Vorsitzende A. Fischer begrüßte die sehr zahl reich Erschienenen und gab anschließend seinen Bericht als Vor sitzender. Oberturnwart Dautz berichtete über das Männer- und Knabenturnen, Lehrer F. Leonhardt über die Sanges- u. Iugend- abtcilung. Frauenturnwart M. Ludwig war leider krankheits halber am Erscheinen verhindert. Aus allen Berichten war der starke Wille zur Arbeit zu erkennen und die Anzahl der vielen Sieger zeigte, daß der Ortsverein sehr leistungsfähig ist. Bei den Neuwahlen gab es keine wesentlichen Aenderungen. Lehrer F. Leonhardt wurde neu als Presse- und Iugendwart gewählt. 23 Uhr wurde die sehr harmonisch verlaufene Versammlung ge schloffen. Gut Heil! Mohorn. (Jahresbericht der politischen Ge meinde.) Die Gemeindeverordneten traten zu 12 Sitzungen zu sammen. Beim Standesamt wurden beurkundet 2>7 (22) Gebur ten, 18 (18) Aufgebote, 16 (18) Eheschließungen, 23 (16) Sterbe fälle, 16 (12) männliche, 7 (4) weibliche, 3 (5) Kirchenaustritte, 2 (5) männliche). Die Einwohnerzahl betrug 1834 in Mohorn mit 301 Haushaltungen 410 in Grund mit 156 Haushaltungen. Po- lizeistrafen mußten 15 (17) verhängt werden. Vergnügungssteuer- pflichtige Veranstaltungen wurden 90 (74) angemeldet, darunter 60 (59) Tanzvergnügen mit 6196 (6132) Besuchern. Viehzählun gen fanden 3 statt. Die Hauptzählung am 1. Dezember ergab: 192 (195) Pferde, 879 (910) Rinder, 1217 (1432) Schweine, 45 (9) Schafe, 101 (109) Ziegen, 3652 (3535) Federvieh, 67 (59) Bie nenstöcke. 11 (14) Baugesuche gingen ein, 1 Wohnhaus wurde neu errichtet, durch Ausbau einige Wohnungen geschaffen. Für die Unterhaltung der öffentlichen Verkehrswege wurden 600 Me ter Massenschüttungen für 6000 Mark ausgeführt. 2826 Mark flossen aus Staats- und Bezirksmitteln der Gemeinde zu. 3759 Stunden mit 4000 Mark mußten für Schneebeseitigung ausge- gegeben werden. Die Straßenobstanlagen haben durch die Gas legung gelitten. 52 tragende Kirschbäume gingen ein, die Obst verpachtung ergab 226 (296) Mark. Der Elektrizitätsabsatz stei gerte sich von 143287 auf 178 700 Kilowattstunden. Für die Nachtbeleuchtung wurden 5 Lampen neu geschaffen. Den Ver kehrsbedürfnissen entsprechend, gelangten neue Wegweiser und Ortsbezeichnungstafeln zur Ausstellung, teilweise erhielt die Hofer Straße im Ort Steinpflasterungen. Dem Fremden- und Sommer- srischlerverkehr hat die Gemeinde die erforderliche Aufmerksamkeit gewidmet. Insgesamt suchten 370 (290) Personen in hiesiger Gemeinde Erholung. Die Pflichtfeuerwehr hielt 3, die freiwillige Feuerwehr 12 Uebungen ab. Im Interesse des Feuerlöschwesens errichtete man Teiche und Stauwerke, bildete für den Sanitäts dienst Mannschaften aus und richtete Unfallstellen ein. Für Volks schulwesen gewann man für den Nadelarbeitsunterricht eine tech nische Lehrerin, erbaute einen Turn- und Spielplatz und stattete ihn mit den nötigen Geräten aus. Der Schularzt klagte immer wieder über mangelhafte Ernährung, so daß 24 Kinder an einer Milchspeisung teilnehmen mußten. Mohorn zählte 115 (110) Kinder, 53 (46) Knaben, 62 (64) Mädchen, Grund 63 (62) Kin der, 30 (33) Knaben, 33 (32) Mädchen. Die Wohlfahrtspflege stellte auch im verfloßenen Jahre erhebliche Anforderungen an die Gemeindefinanzen. Es wurden unterstützt: 39 Kleinrentner, 42 Sozialrentner, 8 Pflegekinder, 2 Fürsorgeunterstützungsempfänger mit einem monatlichen Kostenaufwand von 2000 Mk. 22 Kriegs beschädigte und Hinterbliebene erhielten Zusatzrenten. 242 (168) Durchreisenden wurde Nachtlager und 463 (268) Unterstützung gewährt. Die Wanderherberge wurde mit 4 Schlafgelegenheiten ausgestattet. Am Weihnachtsfeste sind 70 bedürftigen Rentnern 5 bis 10 Mark gezahlt worden. Die Erwerbslosigkeit betrug 36 männliche und 4 weibliche Arbeitslose und 2 Kriegsunterstützungs empfänger, demnach 47 Erwerbslose mit 47 Zuschlagsempfängern. 16 (16) Familien Wohnungssuchende mit 60 (60) Köpfen konn ten unlergebracht werden, während 3 Familien ihre Wohnungen tauschten. 21 (13) Wohnungssuchende sind noch vorhanden. Das Finanzwesen der Gemeinde ist wie überall wenig glänzend. 1000 Mark Fehlbettag mußten in den neuen Haushalt mit übernommen nommen werden. 1929 schließt mit einem Fehlbetrag von 2441 Mark. Tie Steuereinnahmen der Gemeinde betrugen 20074 (22 419) Mark, bei der Steuerkasse wurden vereinnahmt 90 230,57 (78 299,65) Mark. Die Girokaffe verbuchte auf der Einnahmen- und Ausgabenseite 16 944 Posten mit 6 951800 Mark gegen 16 098 Posten mit 4 321226 Mark. Das Gesamtguthaben 1929 betrug 80 103,75 (60 204) Mark, die Kapitalanlagen und Kredite 55 413,11 (35 598) Mark, die Kundenzahl stieg auf 445. Die Steuereinnahmen der sächsischen Gemeinde betrugen je Kopf 1925 2 6 57,03 Mark; würde der Gemeinde nur der Durchschnitt erhalten, so betrügen die Gesamteinnahmen 85 000 Mark an Penig. Falscher Lichtleitungsrevisor. Ein salscher Lichtleitungsrevisor ist kürzlich in der näheren Umgegend aufgetreten. Bei einer Arbeiterfamilie, die er ebenfalls besuchte, wollte er auch^ie Lichtleitung kontrol lieren. Als sich die Familienangehörigen auf eine kurze Zeit entfernt hatten, stahl der falsche Beamte aus einem Koffer 240 Mark und ist auch damit unerkannt entkommen. Penig. Beim Holz st ehlenüberrascht. Kürz lich unternahmen Polizeibeamte eine Streife durch die städtischen Wälder. Dabei überraschten sie mehrere junge Leute beim Holzdiebstahl. Die Diebe hatten bei dem Dieb stahl die Dreistigkeit besessen, das Holz einfach abzusägen und kleinere Bäume mitsamt der Wurzel aus dem Erd reich zu reißen. Die Diebe hatten schon mehrere Holzstapel errichtet. Rccchenbach i. V. Neuer E r z g e b i r g s z w e i g - verein. Im Stadtteil Cunsdorf fand die Gründungs feier eines Zweigvereins des großen und weitverzweigten Erzgebirgsvereins statt. Die Taufrede dieser jüngsten Ortsgruppe hielt der Hauptvereinsvorsitzende, Ober stndiendirektor Grundmann-Eibenstock. Der Erzgebirgs verein umfaßt damit 161 einzelne Vereine mit insgesamt 27 000 Mitgliedern. Adorf i. V. M ü nzenfu n d. In Hermsdorf fand Gutsbesitzer Emil Seyferth bei Kulturarbeiten in seinem Virkenwäldchen eine größere Anzahl Silbermünzen, die die Jahreszahlen 1544 und 1623 tragen. Das Geld stammt aus dem Dreißigjährigen Kriege. Leipzig. Ein S t o f f d i e b st a h l im Werte von 10 000 Mark aufgedeckt. In einem großer: Leipziger Modehaus wurden seit längerer Zeil Wahr nehmungen gemacht, daß kostbare Stoffe verschwanden. Aufmerksame Beobachtungen ergaben, daß ein Angestellter sich solche Stoffe angeeignet hatte. Bei einer Haussuchunc entdeckte man ein Stofflager im Werte von etwa 10 00t) Mark. Der festgenommene Angestellte gab zu. daß ein Teil dieser Stoffe, und zwar im Werte von etwa 3000 Mark, von ihm gestohlen worden sei; die übrigen Stoffe will er jedoch auf ehrliche Weise erworben haben. Leipzig. Unter falschem Verdacht. Durch den Bericht eines bayerischen Bahnsteigfchaffners ist die Verfolgung der Mörder des Gutsbesitzers Anger in Eythra auf eine falsche Bahn geleitet worden. Es hat sich nämlich jetzt herausgestellt, daß die Brieftasche des ermordeten Gutsbesitzers in seiner Wohnung unversehrt und mit ihrem gesamten Inhalt, auch mit der geschriebenen Fahr karte nach Bayern, aufgefunden wurde. Die Nach forschungen in Bayern sind deshalb eingestellt worden und die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Fest stellung, wer die beiden Männer gewesen sind, die am Tage des Mordes in der dortigen Gegend ein Rudel Rehe verjagt haben. * . Gegen eine Erhöhung der Eisenbahngütertarife. Eine Entschließung sächsischer Industrieller. Der Gesamtvorstand des Verbandes Sächsischer In dustrieller hat einstimmig nachstehende Entschließung an genommen: „Der Kommissar bei der Deutschen Reichs bahngesellschaft, Gaston Leverve, hat in seinem Bericht über die Lage der Deutschen Reichsbahngesellschaft im Jahre 1929 darauf hingewiesen, daß die einzig durchführ bare Lösung, der angespannten finanziellen Lage zu be gegnen, in einer erneuten Tariferhöhung bestehe. Der Verband Sächsischer Industrieller erhebt demgegen über erneut schärfsten Einspruch gegen die Durch führung einer weiteren Gütertariferhöhung, die bei der jetzigen Lage der Wirtschaft und der hohen steuerlichen Belastung, die immer noch auf der Wirtschaft ruht, zur Herbeiführung immer schwererer wirtschaftlicher Erschütte rungen mit beitragen würde. Die schematische Erhöhung der Tarife ist seiner Meinung nach auch nicht das Mittel, mit dem der Bahn geholfen werden kann, zumal eine immer weitergehende Erhöhung zur Verringerung der Gütertransporte und zur Abwanderung aus andere Ver kehrsmittel führen muß. Nach Ansicht des Verbandes Sächsischer Industrieller muß der Reichsbahn deshalb auf andere Weise geholfen werden, z. B. dnrch Ermög lichung der Aufnahme von A n l e i h e n für werbende An lagen, durch Abnahme eines Teiles der ihr auferlegten politischen Lasten auf alle Verkehrsunternehmen sowie dadurch, daß sie auch in anderer Beziehung den übrigen Verkehrsunternehmen gegenüber in ihrer Kon kurrenzfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Eine dauernde schematische Erhöhung der Tarife muß aber sowohl im Interesse der Bahn wie auch im Interesse der Verfrachter aufs entschiedenste bekämpft werden." Sächsische Lebenshaltungskosten. Nach der Berechnung des Statistischen Landesamtes be trügt die sächsische Gesamtindexzahl der Lebenshaltungskostei auf erweiterter Grundlage (Ernährung, Heizung, Beleuchtung Wohnung, Bekleidung, Verkehr, Körperpflege, Reinigung usw.j im Durchschnitt des Monats Januar 154,1 (Vorkriegszeit 1001 Sie ist demnach gegen die für den Mona: Dezember be rechnete Indexzahl von 154,9 nahezu unverändert ge> blieben. Im Januar 1924 betrug die Indexzahl 131,7, in Januar 1925 138,0. iin Januar 1926 141,0, uu Januar 1921 >46,9, im Januar 1928 151,8, im Januar 1929 155,5. Ein historisches Schloß eingeascheri. Schloß U »würde bei Löbau nieder gebrannt. Ein Großfeuer vernichtete das dreistöckige, besonders schöne und historisch wertvolle Schloß des Rittergutes Un würde bei Löbau. Leute des Rittergutes be merkten in der dritten Morgenstunde in einer der Stuben einen Brand und alarmierten die Bewohner und die Feuerwehren. Der Inspektor und seine Mutter sowie- zwei Gutsangestellte, die noch im tiefen Schlaf lagen, mußten wegen der Verqualmung des Treppenhauses unter größter Gefahr geborgen werden. Obwohl binnen knrzem zehn Wehren an der Brandstelle etnirafcn, gelang es infolge der Trockenheit und des dadurch herr schenden Wassermangels nicht, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Bald stand das ganze Schloß in Hellen Flammen nnd brannte mit seinem wertvollen Inhalt, Möbeln, Gemälden Silbcraegcnständen, bis auf die Keller gewölbe ganz aus. Das Rittergut befand sich im Besitz der Familie Ezasky. die noch am Abend im Schloß eine kleine Gesellschaft abgehaltcn hatte und gegen Mitternacht abgereist war. Offenbar ist der Brand durch einen offenen Kamin entstanden. Der Schaden beläuft sich auf etwa 20V OVO Mark und ist zum größten Teil durch Versicherung gedeckt. statt zur Zeit 30000 Mark. Wie könnte die Gemeinde zum Segen aller aufblühen! VeretnB Kalender. Verein junger Landwirte. 28. Januar Vortrag. Freiw. Feuerwehr. 2. Februar Filmvortrag. Vereinigte Wilsdruffer Keglerklubs. 15. Februar Keglerball im „Lindenschlößchen". Wetterbericht Wolkig bis zeitweise neblig, trübe. Keine oder nur örtlich unbedeutende Niederschläge. Temperaturen um Null Grad schwankend. Meist schwache Winde veränderlicher Richtung. SsÄen unü Oer neue Kommandeur der InfanLerieschule Dresden ist Oberst List, der bisherige Ches ves Heeresausbildungs wesens und Abteilungsleiter im Reichswehrministerium. * vieustadt. Das neue S t a d t p a r l a m e n t. Das neue Stadtparlament besteht aus fünfzehn Stadtverordne ten, die sich folgendermaßen gruppieren: 7 Bürgerliche, 6 Sozialdemokraten, 2 Nationalsozialisten. Als Vorsteher wurde gewählt Schulleiter Hantzsch (Bürgerl.) als erster Stellvertreter Brenner O. Kurtze ((Soz.). Die national sozialistischen Vertreter hatten Weiße Zettel abgegeben. Sie haben aber mit den Bürgerlichen eine Arbeitsgemein schaft gebildet. Die Stadtratswahl hatte folgendes Er gebnis: 3 bürgerliche Städträte, einen stellvertretenden bürgerlichen Bürgermeister, zwei sozialistische Stadträte. Die Nationalsozialisten gaben wiederum weiße Zettel ab. Nieder-Strahwalde. Schadenfeuer. Hier brannte der in der Nähe der Kirche gelegene Gasthof zum „Grünen Baum" vollständig nieder. Der Gasthof sollte am 28. Januar zur Zwangsversteigerung kommen, über die Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt. Kausungen. (Wackere Tat.) Beim Spielen war hier ein zweijähriges Mädchen in den sogenannten Langen Teich am Rittergut gefallen. Der Arbeiter Alfred Veit, der kurz darauf hinzukam, rettete das Kind aus dem Wasser und brachte es zu seiner Mutter. Freiberg. Wahl der neuen Stadträte. Die letzte Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums nahm teil weise einen recht stürmischen Verlauf, in der Hauptsache hervorgerufen durch Auseinandersetzungen zwischen Na tionalsozialisten und Sozialisten. In der Sitzung wurden auch die neuen Stadträte gewählt. Für die Deutsche Volkspartei und die Hausbesitzer traten Rechtsanwalt Dr. Ranfft und Kaufmann Hempel in den Stadtrat ein: für die Wirtschaftspartei die beiden bisherigen Vertreter Stellmacherobermeister Eppendorfer und Kaufmann Br. Geyh; für die Deutsche Volkspartei Baumeister K. Böhme; für die Nationalsozialisten erstmalig Kaufmann, Major a. D. Paul; für die Sozialdemokraten Lagerhalter Müller, Lehrer Böhme, Stadtrat Beligk. Die Kommunisten, die sich gespalten haben, gingen leer aus. Freiberg. Festnahme eines Einbrechers. Hier wurde ein 16)4jähriger Bursche festgenommen, der in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Einbruchsdieb stählen in Freiberg und Umgebung verübt hat. Zum Teil verübte er die Einbrüche mit seinem in Hainichen wohnen den 22jährigen Bruder. Freiberg. Falsche Zwanzigmarkscheine. Seit einiger Zeit werden in Freiberg gefälschte Zwanzig markscheine, die aus verschiedenen Teilen echter Zwanzig markscheine zusammengeklebt und kleiner als die echten Scheine sind, verausgabt. Freiberg. Speisung durch den Stahlhelm. Die Ortsgruppe Freiberg des „Stahlhelm" hat seit einigen Wochen eine unentgeltliche Speisung zur Linderung der Not ins Leben gerufen. Wöchentlich zweimal werden aus ihrer Feldküche über 100 bedürftige Einwohner der Sladt mit warmem Essen verpflegt. Die Mittel hierzu werden von Slahlhelmmitgliedern aufgebracht. Chemnitz. V e r k e h r s u n f a l l. Auf der Stoll- berger Straße fuhr ein mit zwei Personen besetztes Motor rad gegen einen Personenkraftwagen, der mit vier Per sonen besetzt war. Durch den Anprall wurden der Rad fahrer und dessen Begleiterin vom Rave geschleudert. Während die letztere anscheinend nur geringfügig verletzt wurde, mußte der Motorradfahrer offenbar schwer ver letzt, mittels Krankenwagens in das Krank-nhaus ein geliefert werden. Die Insassen des Personenkraftwagens kamen mit den Schrecken davon. Glauchau. Rückgang der Papageienkrank heit. Der größte Teil der im Glauchauer Krankenhaus liegenden 13 Personen, die von der Papageienkrankheit befallen waren, ist entlassen worden. Planitz. Abgelehnte Wiederwahl des Bürgermeisters. Das Sladtverordnetenkollegium stimmte in nichtöffentlicher Sitzung über den Antrag des Bürgermeisters Lorenz, zur Frage seiner Wiederwahl Stellung zu nehmen, ab. Dieser Antrag wurde mit elf bürgerlichen gegen elf sozialistische Stimmen abgelehnt, da sich die Kommunisten der Stimme enthielten. Dabei bleibt abzuwarten, wie sich die Fraktionen nach Aus schreibung der Stelle znr Frage der Wiederwahl stellen werden.