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Wilsdruffer Tageblatt : 27.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193001276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300127
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-27
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.01.1930
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1. Vorsitzende Sladtrat Zienert, her 1. Kassierer Weise, der Schriftführer Berthold, sowie die Beisitzer Burk hardt und Schreiber. Genannte wurden von der Versamm lung bis auf den Schriftführer wiedergewählt. Der bisherige Schriftführer legte sein Amt nieder und an seine Stelle wurde Herr Tumlir gewählt. Unter Verschiedenem kam ein Schreiben des Meitzner Bezirksverbcmdes zwecks Bildung einer Arbeits gemeinschaft mit diesem zur Verlesung. Von einer Beteiligung wurde abgesehen, da der Verein hinreichend durch den Verband vertreten wird. Des weiteren nahm man Kenntnis von einer Zu schrift der Versicherungsgesellschaft Sächsischer Grund- u. Haus besitzer, Sitz Chemnitz, betr. Verbandsversicherung. In längerer Debatte behandelte man den Elektrizitätstarif der Kraftwerke Freital. Besonders wurde das rigorose Vorgehen der Kraftwerke verurteilt, die in letzter Zeit durch einen Monteur bei einer An zahl Stromabnehmer die Schaltuhrcn haben anhalten lasten, ohne die betreffenden Hausbesitzer zu verständigen. Eine Klage wegen dieses Vorgehens ist bereits beim hiesigen Amtsgericht anhängig gemacht worden. Ueber die Tarifberechnung machte Friseur Weife zahlenmäßige Angaben. Eine Bekanntmachung in der Hausbesitzer-Zeitung kündigt die Erhöhung der Beiträge zur Blandversicherungskammer an, worüber die Versammlung ihre Mißbilligung ausdrückt. Herr Schlichenmaier nahm am Schluffe der Versammlung noch Gelegenheit, dem Vorsitzenden für seine zielbcwutzte Vereinsleitung Worte der. Anerkennung auszuspreckcn. Ebenfalls dankte der Vorsitzende dem zurückge tretenen Schriftführer Berthold nochmals herzlich. Nach Ver lesen der Niederschrift wurde die Versammlung geschlossen. -R.- Der Spielmannszug im Turnverein D. T. feierte gestern im „Adler" die sechste Wiederkehr des Tages seiner Gründung. Be reits von nachm. 5 -Uhr an lockten die Fiedeln die in der Haupt sache von auswärts gekommenen Teilnehmer zum Tanze. Bis zum Abend hatte sich der Saal gefüllt. Gegen zL8 Uhr wurden die Darbietungen mit zwei vom Spielmannszuge sehr exakt gebotenen Märschen unter Leitung des Dirigenten sämtlicher Gauspiel mannszüge Wäge, eröffnet. Friseur Blum e begrüßte alle Er schienenen, besonders die Turnbrüder von auswärts und wünschte frohe Stunden. Herr Schütze sang mit großem Erfolg einige Lieder und besonders ein von Herren und Damen samt und son ders flottgespielter Einakter „Herr und Frau Schweppermann" bereitete den Boden für eine fröhliche Stimmung, die den ganzen Abend über anhielt. Zwei weitere schneidige Märsche des Spiel mannszuges forderten wieder zu grotzem Beifall heraus. Nach Schluß der Vortragsfolge nahm Turnvereins-Vorstand Max H i l l e das Wort, um namens des Turnrates dem Spielmanns- zuge und seinem Führer anerkennende Worte und Dank für ihre Mühe zu sagen. Ein Vertreter der auswärtigen Spielmannszüge dankte für die freundliche Einladung und wünschte dem hiesigen Spielmannszuge weiteres Blühen und Gedeihen. Dann trat der Tanz wieder in seine Rechte, dem sehr zahlreich zugesprochen wurde. k Die Liliputaner-Gesellschaft gab am vergangenen Sonnabend im „Löwen" ein Gastspiel, dem bereits nachmittags eine gutbe- suchtc Kindervorstellung vorausging. Und wie die Kleinen, so hatten abends auch die Grotzen ihr Vergnügen. Ls ist auch wirk lich eine wahre Lust, diesem kleinen Völkchen zuzuschauen. Ein fast dreistündiges Programm wurde in bunter Reihe abgewickelt. Das Publikum war unermüdlich im Zuhören, und nicht endcn- wollender Beifall zwang immer wieder zu Zugaben. Es ist ja auch nicht zu verwundern, denn diese Zwergengesellschaft gibt sich redliche Mühe, nur Gutes zu bieten. Die Garderobe ist eine de zente und wirklich etwas Feines für das Auge, sie wurde herge- stelst in einem Kölner Kunstatelier. Zu wünschen wäre nur, datz dem tleinen Völkchen bei ihrem nächsten Besuche ein ausverkauf tes Haus beschießen sei. O e. Landbund. Mittwoch nachm. s^5 Uhr spricht im „Adler" auf vielfachen Wunsch Iustizvberinspektor Gilbert - Meißen über „Grunddienstbarkeit, beschränkte persönliche Dienstbarkesten, Not- wegs,cchte." Weiter sollen Krankenkastenfragen zur Behandlung kommen. „Reichstag und Tributregelung." An der Spitze der Beilage unserer letzten Nummer veröffentlichten wir einen hochaktuellen Artikel aus der Feder des Herrn Syndikus Georg Lißke- Drcsden. In die Ueberschrift Halle sich ein sinnentstellender Fehler eingeschlichen. Es mutzte richtig heißen: „Reichstag und Tribut- regelrng". Grumbach. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonnabend abend ihre Hauptversammlung im Gasthofe ab. An wesend waren Bürgermeister Umlauft, Gemeinderatsmitglieder und passive Kameraden, vollzählig alle aktiven Feuerwehrkame raden. Mit begrüßenden Worten eröffnete Hauptmann Beyer kurz nach 8 Uhr die Versammlung. Er erwähnte dabei das Wohl wollen und stets bewiesene große Intereste seitens des Bürger meisters UmIauft und der Gemindevertreter und sagte ihnen im Namen der Wehr Dank mit dem Ersuchen, auch weiterhin ge treulich mit einzustehen für das Feuerlöschwesen. Alsdann ver las Feldwebel Mehlhorn die letzte Niederschrift. Es wurden weiterhin Posteingänge verlesen, sowie die Einladung der Frei willigen Feuerwehr Herzogswalde für ihr Stiftungsfest. Auch wurde noch bekannt gemacht, daß am 2. Februar nachmittags vier Uhr interessante Vorträge istattfinden vom Brandmeister Beck und Brandmeister Fromhold in Wilsdruff, welche zu besuchen recht empfohlen wurden. Der Jahresbericht wurde verlesen, auch gab Kamerad Feldwebel Mehlhorn den Kastenbericht be kannt. Derselbe war geprüft und für richtig befunden worden und mit Dank für diese Arbeit wurde der Kassierer entlastet. Un- t»r Punkt Wahlen wurden einstimmig wiedergewählt: Hauptmann Beyer und stellvertretender Spritzenzugführer Oberfeuerwehr mann Brendel. Der Punkt Verschiedenes brachte eine Aus sprache über Handfeuerlöscher. Bürgermeister Umlauft läßt einmal in der Gemeinde feststellen, wiviel solche Feuerlöscher in der Ge meinde vorhanden sind. In der nächsten Versammlung wird dann Instruktion darüber abgehalken. Bürgermeister Umlauft gab be kannt, daß wohl in nächster Zeit schon, um die Feuersicherheit in unserem Orte zu erhöhen, im oberen Ort ein Teich angelegt wird. Nach Erledigung weiterer Angelegenhiten forderte der Führer noch auf, in dem neuen Dienstjahr voll und ganz einzugestehen als Kameraden und fest zusammenzuhalten unter dem Wahlspruch: „Alle für einen, einer für Alle", denn in der Einheit starkem Werke liegt unsere Zukunft und Stärke. Herzogswalde. Freiwillige Feuerwehr.) Am Montag den 20. Januar wurde unsere diesjährige Hauptver sammlung im Wehrlokal des Hauptmanns Otto Starke abgehal ten. Nachdem sich fast alle aktiven Kameraden sowohl eine An zahl passiver Kameraden eingefunden Halle, eröffnete der Haupt mann 8.15 Uhr die Tagung mit begrüßenden Worten und gab anschließend die 7 Punkte umfastende Tagesordnung bekannt. Die Eingänge werden erledigt und beschlossen, möglichst zahlreich zum Vortrag am 2. Februar nach Wilsdruff zu gehen. Der Jahres bericht, der Kassenbericht und der Bericht des Kammerverwalters wenden entgegengenommen. Die Richtigkeit der einzelnen Restarts wird festgestellt und dem Kassierer Entlastung erteilt. Unter Punkt spräche über Handfeuerlöscher. Bürgermeistr Umlauft läßt einmal Die Arbeitsmarktlage im Bezirke des Arbeitsamtes Meißen im Dezember 1929 Die Arbeitslosenziffer im Monate Dezember ist bis auf wei teres in heftigem Anstieg begriffen. In der Zeit vom 1. bis zum 15. Dezember stieg die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung von 3767 auf 4449 und am 31. De arbeiter auf dem Arbeitsmarkte untergebracht werden. Gegen Ende des Berichtsmonates stieg die Zahl der Arbeitsuchenden ins besondere Bautischler und vereinzelt auch Möbeltischler. Das Nahrungs- und Genuß mittelge werbe brachte ebenfalls einen starken saisonüblichen Rückschlag. Die Stillegung einer im Bezirke befindlichen Konservenfabrik brachte einen Zugang von 100 weiblichen Arbeitskräften. Aus dem Bekleidungsgewerbe zeigte sich Anfang Dezember ein außerordentlicher Zugang von Schuhfabrikarbeitern. Eine Schuhfabrik sah sich gezwungen, infolge Auftragsmangel ihren Betrieb stillzulegen. Leicht aufnahmefähig war das Schnei dergewerbe für jüngere Schneider. Auch Putzmacherinnen konn ten aushilfsweise untergebracht werden. Gegen Ende Dezem ber kam es zu weiteren Entlastungen beiderlei Geschlechts in der Schuhindustrie und im Schneidergewerbe. Im Baugewerbe hat sich mit Eintritt des Frostes die Lage erheblich verschlechtert. Es kam insbesondere zu Entlastungen bei den Fachkräften wie Maurer, Dachdecker, Steinsetzer Md Zimmerer. Auch der Markt der ungelernten Arbeiter wurde da durch stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Ga st Wirtsgewerbe zeigte unter dem Einfluß der winterlichen Geselligkeit eine leichte Belebung. Es konnte Per sonal in Dauerstellen und aushilfsweise untergebracht werden. Im Vervielfältig ungsge werbe kamen zu Be ginn des Dezember Schriftsetzer zur Entlastung, von denen be reits kurze Zeit darauf wieder welche unlergebracht werden konn ten. Die Arbeitsmarktlage im Verkehrsgewerbe ist als außerordentlich ungünstig anzusehen. Laufend war ein Zugang von Krafttvagenführern zu verzeichnen. Die Unterbnngungsmöglichkeit von H a u s a n g e st e ll t e n ruhte vollständig. Zugänge waren nur in geringem Maße zu ver zeichnen. Vereinzelt gingen Aufträge zur Stellenbesetzung für Januar 1930 ein. Der Arbeitsmarkl der kaufmännischen Angestell- len hat sich weiterhin verschlechtert. Ende Dezember betrug die Zahl der Arbeitsuchenden 146. Die Vermittlungstätigkeiten zeig ten trotz aller Versuche nur kleine Erfolge. Insbesondere war es möglich, weibliche Angestellte in Aushilfsstellen unterzubringen und teilweise männliche Angestellte zu Behörden zu vermitteln. zember erreichte die Unterstützungsziffer einen Stand von 5054 Hauptunterstützungsempfängern. Die ungünstige Entwicklung ist in erster Linie auf die jahreszeitliche Verschlechterung zurückzu führen. An Unterstützung wurden im Monat Dezember ca. 325 600 RMk. gezahlt. Die Zahl der arbeitsuchenden männlichen und weiblichen Personen betrug Ende Dezember 8343. Aus einzelnen Berufszweigen ist folgendes hervorzuheben: Der Kräftsbedarf der L a n d w i r 1 s ch a ft war sehr gering. Gegen Ende des Monats waren infolge des eingetretenen Frostes Zuzüge von weiblichen Gartenarbeiterinnen zu verzeichnen. Die IndustriederSteineundErben brachte An fang Dezember leichte Entlastungen männlichen und weiblichen Personals in Stcinbrüchen, Ziegeleien und Schamottefabriken. Mitte Dezember mußten wegen Absatzmangel Tonwerke stillegen, die einen Zugang von ca. 200 Personen brachten. Weiter machte sich ein starkes Anwachsen (ca. 470 Mann Zugang) der Arbeits losenziffer bemerkbar durch Stillegung von weiteren Steinbrü chen und durch Entlassungen von Töpfern aus der Ofen- und Wandplattenwerken sowie Schamotte- und Glasfabriken. -In der M e t a l lw i r t s ch a ft war die Arbeitsmarktlage anfangs ungünstig und gegen Ende Dezember war eine leichte Hebung zu verspüren. Zur Entlastung kamen insbesondere Kup ferschmiede, Fabrik-, Huf- und Wagenschmiede, Bauschloster und eine größere Anzahl Maschinenschloster und Elektriker. Leicht auf nahmefähig war die Kartonnagen-Industrie und teilweise die Blechindustrie. In dem Gewerbe derPapierherstellungund -Verarbeitung kam es Anfang Dezember wegen Auftrag mangel zu erheblichen Entlastungen. Mitte Dezember war es möglich, eine Anzahl jüngere weibliche Arbeitskräfte infolge Weih nachsaufträge in Papierfabriken unterzubringen. Auch aus -dem Spinnstoffgewerbe meldeten sich in folge Mangel an Aufträgen eine größere Anzahl Weberinnen und Webereihilfsarbeiterinnen. Im Holz- und Schnitz st offgewerbe konnten im Anfang des Berichtsmonates gute Möbeltischler und Maschinen- Wahlen scheiden der Spritzenzugführer und der stellvertretende Steigerzugführer aus. Beide wurden wiedergewählt. Das achte Stiftungsfest wird wie üblich am 22. Februar abgehalten wer den. Nachdem noch einige interne Angelegenheiten geregelt wa ren, wird noch ein Schreiben unseres Ehrenmitgliedes, Kamerad Oswald Berthold, zu Gehör gebracht. Zum Schluß ermahnte der Hauptmann, auch im kommenden Jahre Kameradschaft zu halten zum Gedeih der Wehr, wenn es gilt, im Kampf mit den Elemen ten seinen Mann zu stellen; auch das ist Dienst am Vaterland. Anschließend verschönte die Wehrkapelle mit ihrer Musik den Abend. Gut Wehr! Neukirchen. (Vereinsgründung.) Bereits seit März vorigen Jahres üben allwöchentlich am Donnerstag eine Anzahl meist junge Leute in Otto Kretzschmars Gasthof sich im Mando line-, Guitarre- und Lautespielen unter der Leitung des Georg Friedrich hier. Neuerdings ist man nun aus eigenem Antrieb zur offiziellen Gründung eines Vereins geschritten, wo nun die Zwecke und Ziele der Gemeinschaft und die Rechte und Pflichten des einzelnen Mitgliedes in den Satzungen ausführlich festgelegt sind. Als Vorsitzender und Spielleiter amtiert in diesem Vereine, wel cher sich „Tremola" nennt, Georg Friedrich, als Kassierer Erich Pötzsch und als Schriftführer Hilde Schönberg, als Notenwart Georg Pötzsch. Der Verein zählt gegenwärtig 12 aktive und 1 passives Mitglied und nimmt jederzeit Interestenten als Mitglie der auf insbesondere Guitarrespieler mit Notenkenntnisten, da man gedenkt, am 11. Mai im hiesigen Gasthof mit einem Konzert erstmalig öffentlich aufzutreten. * Kirchenaachrichten Wilsdruff. Heute Iungmännerverein. — Dienstag: *Iung- frauenverein. Beretn^kalender. Bürgerverein. 27. Januar im „Adler" Jahreshauptver sammlung. Verein junger Landwirte. .28. Januar Vortrag. Freiw. Feuerwehr. 2. Februar Filmvortrag. Vereinigte Wilsdrufsxr Keglerklubs. 15. Februar Keglerball im „Lindenschlößchen". Wetterbericht Wolkig, zeitweise neblig mit einzelnen Niederschlägen. Im Flachland Temperaturen etwas unter, teils wenig über Null Grad. Im Gebirge schwacher Frost. In Richtung und Stärke ver änderliche Winde. Dresden. (Großseuer im Rittergut Großhar thau.) Das dem Fürsten Günther von Schwarzenburg in Groß harthau gehörige, an der Staatsstraße Dresden—Bischofswerda —Bautzen gelegene Rittergut, wurde am Sonntag von einem Grvßfeuer betroffen. Vormittags gegen 10 Uhr war auf den Heu- und Futterböden des etwa 80 Meter langen und 25 Meter tiefen, einstöckigen Md mit Dachausbauten versehenen Stall- und Sei- tengobäude ein Schadenfeuer zum Ausbruch gekommen, das in folge der großen Mengen aufgestapeltcr leicht brennbarer Ma terialien und angefacht durch heftigen Wind, mit rasender Ge schwindigkeit beträchtliche Ausdehnung gewann. Während das Rittergutspersonal in größter Eile mit Unterstützung von Nach barn das zahlreiche Großvieh aus den Ställen trieb, stand bereits das Dach des langgestreckten massiven Grundstückes in Hellen Flammen. Eine ungeheure Rauchwolke stieg zwischen dem Schloß des Fürsten und dem Hauptwirffchaftsgebäude empor, weithin den Ausbruch des Großbrandes verkündend. Alle Feuerwehren der Umgebung wurden alarmiert und rückten zur Bekämpfung aus. In kurzer Zeit waren gegen 15 Wehren, darunter diejeni gen aus Seeligstadt, Rammenau und Bischofswerda mit ihren Motorspritzen an der Brandstelle eingetrosfen, die eine große An zahl Schlauchleitungen in Betrieb setzten und das dazu benötigte Master aus der unmittelbar vorüderfließenden Gruna, den Schloß- und Rittergutsteichen sowie aus der Wesenitz entnahmen, die sämtlich zugefroren waren, weshalb erst Löcher in die Eis decken gebrochen werden mußten. Nach harter Arbeit der Feuer wehren gelang es den Brand zu lokalisieren. Das von den Flam men ergriffene Stall- und Seitengebäude brannte bis auf das Stallgewölbe vollständig nieder. Dresden. Übergabe des Erweiterungs baues der Technischen Lehranstalten. Die Übergabe des ersten Bauabschnittes vom Erweiterungs bau der Technischen Lehranstalten der Stadt Dresden an der Elisenstraße wurde in feierlicher Weise vorgenommen. Rach einem einleitenden Orchestervortrag übergab Stadt baurat Dr.-Jng. Wolf dem Direktor die Schlüssel des Hauses unter besten Wünschen. Stadtschulrat Dr. Hart nacke übernahm den Neubau in städtische Pflege. Ober studiendirektor Steinbrings hielt die Festansprache, in der er auf die Entstehung des Baues und die Entwickelung der Schule, die jetzt eine Schülerzahl von etwa 1000 auf weist, einging. Als Vertreter der Lehrerschaft sprach Ge werbestudienrat Gruhn. Dresden. Auslandsbesuch im Deutschen H y g i e n e m u s e u m. Etwa 50 argentinische Ärzte und Zahnärzte besuchten das Deutsche Hygienemuseum in Dresden. Die ihrer Vollendung entgegengchenden Schau- räume und vor allem die Lehrmittelwerkstätten des Museums fanden außerordentlichen Beifall. Bautzen. Um die Weihnachtsbeihilfe an die Erwerbslosen. Die Stadtverordneten be rieten noch einmal über die Wcihnachtsbeihilfe an die Erwerbslosen, die von ihnen wohl bewilligt, vom Ober bürgermeister als Finanzdezernenten aber abgelehnt worden ist, weil die Mittel dazu fehlten. Das Ergebnis einer langen Debatte, in der verschiedentlich Ratschläge zu Sparmaßnahmen gemacht wurden, war, daß man die Angelegenheit vertagte. Ein kommunistischer Antrag, die über 10 000 Marl hinausgehenden Gehälter städtischer Beamten zu kürzen und den Betrag den Erwerbslosen zugute konimen zu lassen, wurde abgelehnt. Glauchau. Lärm in der Stadiverordne t e n s i tz u n g. In der letzten Stadtverordnetensitzung, in der die Ausschußwahl stattfand, kam es zum Schlüsse zu lebhaften politischen Auseinandersetzun gen zwischen den Kommunisten, Sozialdemokraten und Nationalsozialisten. Auch die Tribünenbesucher beteilig ten sich sehr lebhaft an den Vorgängen im Kollegium, so das; der Vorsteher sich veranlaßt sah, die Tribünen durch Polizeibeamte räumen zu lasten. Zu irgendwelchen ern sten Zwischenfällen ist es nicht gekommen. Nachdem die Tribünen geräumt worden waren, verschoben die Partei redner ihre Debatte auf die nächste Sitzung. Leipzig. Großfeuer in einer Schokoladen fabrik. In Schkeuditz brach aus bisher unbekannter Ursache in der Zucker- und Schokoladenfabrik von Joseph Junker Feuer aus, das erst nach längerer Zeit lokalisiert werden konnte. Die Einrichtung der Fabrik, ihr« Maschinen, Fertigwaren und Rohmaterialien sind dem Brand zum Opfer gefallen. Weihe des neuen Tharandter Korstinstiiuis. In Tharandt erfolgte die feierliche Übergabe des „Cotta- Baues", des nach Heinrich Colta benannten neuen Instituts- gebäudcs der Forstlichen Hochschule Tharandt in der Aula des Hauptgebäudes. Oberbaurat Dr. Koch übergab nach einigen baulichen Erläuterungen das Haus der Hochschule. Der Rektoi der Forstlichen Hochschule, Pros. Dr. Münch, übernahm die neuen Institute. Der Rektor gab dann einen Rückblick übei die bauliche Entwicklung der Hochschule Ter Redner dankte dem Landtag, Finanzminister Weber sowie Ministerialdirektor Dr. Just und Landsorstmeister Roth. Sein Dank aalt weiter Ministerialrat Arke und Obcrregierungsbaurai Koch, nach deren Plänen die Bauten entstanden sind. Landforstmcister Noth brachte die Glückwünsche der Negierung. Der Rekioi der Technischen Hochschule, Pros. Dr. Müller, dankte dei Staatsrcgierung für die bewiesene Fürsorge Man erkenne daß an den maßgebenden Stellen Verständnis für dir Forderung der Hochschule bestehe, denn fetzt erst könm die Forstliche Hochschule ihrer Ausgabe m vollkommener Weist gerecht werden. Rektor Prof. Dr. Kögler von der Bergaka- demic Freiberg begrüßte mit dem alten Spruch des Berg manns: „Glück aus." Bürgermeister Lindner brachte die Glück wünsche der Tharandter Bürgerschaft. Oberbürgermeister Dr Hartenstein-Freiberg sprach als Vertreter der Gesellschaft zm Förderung der forstlichen Forschung und des forstlichen Hoch- schulunterrichls in Mitteldeutschland. Prof. Dr.-Jng. Franz Heske hielt darauf einen Vortrag über das Thema: „Wes-v und Anwendungsgebiete der Forsteinrichtung." über „Die Bu deutuna der bodcnlundlichcn Arbeit" sprach Prof. Dr. Krauß
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