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Laufe der Jahre eine'weitere sehr erhebliche Belastung bringen mußten. Der Young-Pla n, der jetzt in Kraft treten soll, sieht eine Durchschnittsleistung von 200 Milliarden für die Dauer von 58 Jahren vor, bleibt also um 500 Millionen hinter der des Dawes-Planes zurück, zu der unter Um ständen die Zahlungen auf Grund des Wohlstandsindexes gekommen wären. Der Young-Plan setzt, so faßte der Minister seine Ausführungen zusammen, das Werk derer fort, die an Stelle machtpolitischen Druckes auf Deutschlano wirtschaftliche Verständigung zu setzen wün schen. Der Young-Plan räumt auf mit den erschwerenden Bestimmungen des Versailler Vertrages, den Kontrollen und allen jenen Zeichen wirtschaftlicher Unfreiheit, dem Einfluß der Ausländer auf die lebenswichtigen deutschen Einrichtungen, Röichsbahn und Reichsbank, bringt den Verzicht auf die Überwachung durch den Generalagenten und die Kommissare, die Beseitigung der Sanktionen und Sicherheiten, die Räumung der Rheinlands und anderen oeutschen Bodens. Deutschland übernimmt schwere finanzielle Lasten aus den Sicherungen, die im Plan selbst vorgesehen und im Haager Abkommen be stätigt und verstärkt sind. Von Deutschland wird aber jenes Moment der Unsicherheit genommen, das der Dawes-Plan enthält, nicht nur weil der Wohlstandsindex vorgesehen war, sondern auch weil es ungewiß blieb, wie viel und wie lange Deutschland zahlen mußte. Um der Vorteile willen, die ich in dieser knappen Formel zu sammengefaßt habe, haben wir unterschrieben in dem vollen Bewußtsein, daß die Freiheit Deutschlands einen hohen Preis wert ist. Znvaltdeüversjcheruna und Witwenrente. Bedeutsame Entscheidung des Reichsversicherungsamtes. Die von den deutschen Landesversicherungsanstalten ausgesprochene, von maßgeblichen Stellen jedoch von vorn herein augezweifelte Ansicht, daß nach erfolgter Erstattung der Beiträge zur Invalidenversicherung der vor dem 1. Januar 1912 verstorbenen Versicherten auch auf Grund des Gesetzes über Leistungen in der Invalidenversicherung vom 12. Juli 1929 Witwenrente nach Artikel 3 dieses Ge setzes nicht gewährt werden könne, wird vom Rcichsver- sicherungsamt nicht geteilt. Der neunte Revisionssenat des Reichsversicherungsamtes hat in seiner Sitzung vom 20. Januar 1930 folgenden, für Tausende hiervon betrof fene Witwen wichtigen Grundsatz ausgesprochen: ,.Der Anspruch auf Hinterblicbcnenfürsorge (Witwen- und Waisenrente) nach Artikel 3 des Gesetzes über Leistun gen in Invalidenversicherung vom 12. Juli 1929 (Reichs gesetzblatt l S. 135) wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Hälfte der für den Versicherten entrichteten Beiträge gemäß 8 31 des Gesetzes betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 oder K 44 des Jn- validenversichernngsgesetzes vom 13. Juli 1899 erstattet worden ist." Die Landesversicherungsanstalt, die bereits eine große Anzahl von Ansprüchen auf Hinterbliebenenfürsorge wegen erfolgter Erstattung der Hälfte der Beiträge abgelehnt haben, werden aus dieser grundsätzlichen Revisionsentschei dung für alle diese Fälle die notwendigen Folgerungen ziehen müssen. Die Entscheidung soll möglichst bald in den Amtlichen Nachrichten für Reichsversicherung veröffentlicht werden. Die Entscheidung des Neichsversichcrungsamtcs bedeutet eine neue Belastung der Invalidenversicherung um mehrere Millionen. Französische Sozialisten und AegiernngsbeiMgung. Eine lebhafte Debatte. In Paris ist ein außerordentlicher sozialistischer Kon greß zusammengetreten, der die Frage einer Beteiligung der Sozialisten an einer bürgerlichen Regierung entschei den soll. Paul-Boncour, der Vorkämpfer für den Eintritt der Sozialisten in die Regierung, erklärte, er unterwerfe sich im voraus der Entscheidung, die der Kongreß mit Stimmenmehrheit fassen werde. Er wolle aber wissen, in welcher Weise die Anhänger der siegreichen Richtung ihren Sieg auszubeuten beabsichtigen. Er befürchte nämlich, daß die Gegner der Regierungsbeteiligung, wenn sie die Mehr heit erlangten, an eine Annäherung an die Kommunisten dächten; das lehne er entschieden ab. Er könnte sich nur von denjenigen seiner Parteigenossen trennen, die als Hauptziel die Annäherung mit den Kommunisten planten und dieNotwendigkeitderLandesverteidi- gung verneinten. Die Aussprache nahm einen außerordentlich leiden schaftlichen Charakter an. Aus der Diskussion ergibt sich, d»^ der Kongreß, wenn er die Einheit der Partei auf- rcchterhalten will, keine Tagesordnung zur Annahme emp fehlen darf, in der nur grundsätzlich die Frage der Betei ligung mit Ja oder Nein zur Entscheidung sieht. Ser Streit zwischen Ztalien und Vatikan Zwei faschistische Bücher auf dem Index Der „Osservatore Romano" veröffentlicht eine Ver ordnung der Kongregation des Heiligen Officiums, das die Bücher von Mario Missiroli „Gebt dem Cäsar. Dir religiöse Politik Mussolinis mit unveröffentlichten Doku menten" und von dem Anonymus Jgnotus „Der faschistische Staat, die Kirche und die Schule" wegen der in ihnen nach der Ansicht des Heiligen Officiums ent haltenen Verstöße gegen die katholisch« Lehre, vor allem, was das göttliche Recht der Kirche sowie die Gewalt und Mission des Papstes anbetriffh auf den I n d e x de r verbotenen Bücher setzt. Diese Verordnung hat großes Aufsehen erregt, da ihre Bekanntgabe in eine Zeit fällt, die durch eine scharfe Polemik zwischen der faschistischen und der katholische» Presse über die Frage der Jugenderziehung gekennzeichnei ist. Dieser alte Streit lebt bekanntlich mit der letzten Enzy klika des Papstes über das Vorrecht der Kirche in der Jugenderziehung wieder aus. Gewissermaßen als Antwort auf die Enzyklika betonte eine Erklärung des Befehls- blatts der Faschistischen Partei, daß der Staat von dem beanspruchten Vorrecht auf die Jugenderziehung nicht ab- gehcn werde. Der Parteisekretär hat angeordnet, diese Erklärung in den Universitäten in Vorträgen besonders zu erörtern. Seemannslos... Der Untergang der „Monte Cervantes". Wie jetzt bekannt wird, hat als einziger von der Be satzung der „Monte Cervantes" Kapitän Dreyer den Tod in den Fluten gefunden. Der Kapitän stand noch auf der Brücke des Schiffes, als der Untergang nur noch eine Frage von Minuten war. Die Offiziere und wenige Leute von der Besatzung, die sich noch auf dem Wrack befanden, Kapitän Dreyer. eilten in größter Hast in die Rettungsboote. Einige Offi ziere erstiegen die Kommandobrücke und versuchten, ihren Kapitän zu retten. Dreyer lehnte es jedoch ab, die „Monte Cervantes" zu verlassen. Als die Offiziere die Bitte, mit ihnen zu kommen, wiederholten, forderte der Kapitän sie auf, sofort in die Boote zu gehen, wenn sie nicht selbst mit dem Schiff versinken wollten. Kaum waren auch die Ret tungsboote aus der Gefahrzoue, als das Schiff versank. Der Kapitän winkte seinen Leuten mit seiner Mütze einen letzten Gruß zu und schien einen Arm hoch zuheben und die Hand an die Stirn zu legen, so daß man annehmen könnte, daß er sich i m l e tz t e n A u g e n b l i ck erschossen hat. Einem der Offiziere hat Dreyer ein Schreiben an seine Frau übergeben. Kleine Nachrichten Das Urteil gegen die Note Fahne. Berlin. Im Prozeß gegen die Note Fahne wurde der An geklagte Firl wegen öffentlicher Beleidigung zu 600 Mart Geldstrafe bzw. einem Monat Gefängnis und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Dem Berliner Polczeipräsi- dentcn wurde die Befugnis zugesprochen, das Urteil in der Roten Fahne, im Vorwärts und im Berliner Tageblatt zu ver- öfscntlichcn. Ncichsbcrufswettlamps des G. d. A. Berlin. Im ganzen Reiche fanden Berusswettkämpfe der Jugendlichen des Gcwcrkschaftsbundes der Angestellten statt, die dazu beitragen sollen, die berufliche Leistungsfähigkeit zu fördern. Es liegen 25 000 Anmeldungen vor. Zu den Pro tektoren des Berufswettkampfes der ängestellten Jugend ge hören u. a. Reichswirtschaftsminister Robert Schmidt, der preußische Minister für Handel und Gewerbe, Dr. Schreiber, Reichsbankpräsident Dr. Schacht. Für die besten Lösungen ver gestellten Aufgaben sind wertvolle Preise ausgesetzt; das Ergebnis dürste erst in zwei bis drei Wochen zu erwarten sein. Frau von Reznicek französische Hallcntennismeisterin. Berlin Die Schlußrunde in der französischen Damen- hüllcnlcnniLmeisterschaft bestritten die deutsche Tennismeisterin Frau von Reznicek und die Französin Madame Bördes- Paris. Frau von Reznicek konnte sich nach anfänglicher Un- sicherhelt klar gegen ihre Gegnerin durchsetzen und gewann das Spiel überlegen 6 :2, 6 :2. Fünf Tote in Stettin. Stettin. Nach polizeilichen Feststellungen sind bei dem furchtbaren Stratzenbahnunglück insgesamt fünf Menschenleben zu beklagen. Während zwei Personen sofort tot waren, ver storben drei weitere bald darauf im Krankenhaus. Außer diesen fünf Todesopfern forderte das Unglück noch 21 Ver letzte, bei denen es sich zum größten Teil um Frauen handelt. Stürmische Sitzung im Hessischen Provinziallandtag. Kassel. Im Hessischen Provinziallandtag kam es bei der Beratung kommunistischer Dringlichkeitsanträge zu derart stür mischen Auftritten, daß der Präsident durch Verlassen seines Platzes die Sitzung aufhebcn und das Überfallkom mando d e r S ch u tz p o l i z e i herbeirufen mußte. Diese sah sich genötigt, die Tribünen zu räumen, da die Tribünenbesucher gemeinsam mit den Kommunisten die Sitzung unmöglich machten. Es trat eine längere Vertagung ein. Eisenbahnunglück in Rumänien. — Drei Tote. Bukarest. Bei Vuzen stieß ein Güterzug mit einer Loko motive zusammen, die aus bisher unbekannten Gründen auf offener Strecke stehcngeblieben war. Drei Eisenbahnange stellte kamen ums Leben, vier wurden verletzt. Der Stations vorsteher von Buzen wurde verhaftet. Drei belgische Bergleute verschüttet. Charleroy. In einem Kohlenbergwerk bei Gilly wurden drei Bergleute verschüttet. Sie gaben auf Klopfzeichen keine Antwort mehr Man hegt die stärksten Befürchtungen für die Verunglückten. Autimilitaristische Propaganda in Elsaß-Lothringen. Paris. In Elsaß-Lothringen soll eine weitverzweigte kommunistische Organisation entdeckt worden sein, die sich mit antimilitaristischer Propaganda beschäftigt habe. Es seien be reits fünf Militärpersonen, die sämtlich dem 12. Artillcrie- rcgimcnt in Hagenau angehören und aus der Pariser Gegend stammen, verhaftet worden. Sie hätten in den Kasernen kom munistische Flugschriften verteilt oder verteilen lassen. In Nancy sei eine Zivilperson festgenommen worden. Allgemeiner Studentenstreik in Spanien. Madrid. Der Studentenstreik in Madrid hat nun aus die Provinzuniverfitäten übergegriffen. Darauf hin hat die Regierung als letzte Frist für die Wiederaufnahme der Studien den Montag festgesetzt. Sollten die Studenten der Regicrungsaufsorderung nicht Folge leisten, dann treten die gleiche» Strafmasmahmen wie im Februar 1929 iu Kraft; also Geldstrafe für die Eltern, Semesterverlust und Fortschaffung der Studenten in die Provinzortc. Zu Ausschreitungen ist es Sonnabend nirgends gekommen. Hus unlerer kelmat Wilsdruff, am 27. Januar 1930. Merkblatt für den 28. Januar. Sonnenaufgang 7'° Mondausgang 7°^ Sonnenuntergang 16» Monduntergang 14°° 1868: Der Novellist Adalbert Stifter gestorben » Zuerst die Pflicht! Wie oft nicht kann man solches lesen oder hören: Ein Feuerwehrmann springt, der Gefahr nicht achtend und sein Leben, an das vielleicht das Leben einer um sein Schicksal bangenden Familie gekettet ist, in die Schanze schlagend, mitten hinein in die züngelnden Flammen, um eines anderen Menschen Leben zu rette u — ein Arzt begibt sich, den zahlreichen Möglichkeiten gefährlichster Ansteckung trotzend, ruhigen Blutes und festen Mutes zum Seuchenherd, um Pest- und Typhuskranken seine Hilfe angedethen zu lassen — ein Kapitän bleibt, dem Tod ins Auge schauend, an Bord seines Schisses, bis ver letzte Passagier gerettet ist, bis er den letzte» Man» der Besatzung tu Sicherheit weiß — wie oft nicht steht »lan bewundernd vor so heldischem Tun, wie ost nicht senkt man, bis ins Innerste erschüttert, das Haupt oor solchem Pflichtgefühl von Mitmenschen! Wo immer man solchem Pflichtgefühl, wo immer man solcher ernsten uns strengen Befolgung des ethischen Gebotes: „Du sollst! Du mußt!" begegnet, sollte man ehrfurchtsvoll den Hut ziehen und ves braven Mannes, der auch iu ve» höchsten Fährlichkeiten, unbekümmert um das, was ihm zustoßcu könnte, seine Pflicht und nichts als seine Pflicht tut, preisend gedenken. Sicher haben viele über das, was jetzt aus Amerika von einem pflicht treuen Funker gemeldet wurde, rasch und gedankenlos hinweg- gelesen. Der Funker hat in dem Augenblick, in dem die Rede des Königs von England zur Eröffnung der Londoner Ab rüstungskonferenz verbreitet werden sollte, festgestellt, daß die von ihm bedienten Kabel gebrochen waren. Kurz entschlossen faßte er da mit beiden Händen die Enden der elektrischen Leitung an und hielt trotz des 250 Volt starken Stromes und trotz gewaltiger Schmerzen durch bis zur Beendigung der Rede. Seine Hände waren verbrannt — aber er hatte seine Pflicht getan, die Pflicht gegen die Hunderttauscnde, die auf die Rede gewartet hatten, die Pflicht, die er mit der Über nahme seines Berufes auf sich genommen hatte, die Pflicht, unter allen Umständen und bis zuletzt das zu tun, wozu er bestallt war Gewiß, view werden »räkelnd sagen, daß solche Pflichterfüllung in einem Falle, wo es sich ja nur um eine Be friedigung menschlicher Neu- und Wißbegier gehandelt habe, ein Zuviel gewesen sei, und daß solches Pflichtgefühl nicht gleich zu werten sei etwa der Pflichtanssassung der Kranken schwester, die Tag und Nacht am Krankenbette des Tuber kulosekranke» ausharre — aber daraus, so dünkt es uns. sollte und dürfte es nicht ankommen, denn die Pflichterfüllung eines Menschen, der anderen zu Nutz den eigenen Körper in die Bresche wirft, verdient unter allen Umstände» unsere Hoch? rchtung, und darum auch hier: Hut ab! * Der Weg zum Eigenheim. In Weistropp wird in die sem Jahre mit Hilfe der Deutschen evangelischen Heimstätten gesellschaft m. b. H. Berlin -eine Siedlung mit 4 oder 5 Häusern entstehen, zu der der dortige Kirchenvorstand Has Land nach vor-, herigem Tausch in Erbpacht gibt. Es war auch von hiesigen Bau lustigen der Wunsch ausgesprochen worden, einmal Näheres über die Sache zu hören. Das geschah nun am Sonnabend im „Adler" durch Architekt Karl Hübne r - Hellerau. Es waren eine ganze Anzahl Interessenten erschienen. Der Vortragende ging zunächst ganz allgemein auf die Wohnungsnot und ihre angestrebte Be hebung ein und -beantwortete dann die Frage, ob es denn bei den jetzigen schweren Zeiten überhaupt möglich sei, ein Eigenheim zu bauen, mit einem glatten Ja. In Dresden wurde beim Bau eines großen Häuserblocks der Quadratmeter Wohnfläche für 19,38 M. Miete erstellt, während das beim Einfamilienhaus mit Hilfe einer verhältnismäßig billigen 2. Hypothek für 10—^12 Mark möglich ist. Bauland ist genügend vorhanden. Wenn jeder Deutsche ein Eigenheim besäße, dann wäre dazu nur 1 Hundertstel des gesam ten Ackerlandes nötig. Heute bauen in der Hauptsache arme Leute, denen dazu 90 Prozent aus öffentlichen Mitteln dienen, während sie selbst 10 Prozent aufzubringen haben. Auf dieser Grundlage ist die Deutsche evangelische Heimstättengelellschaft aufgebaut, die als ihre Hauptaufgabe die Beschaffung billiger 2. Hypothe ken ansieht. Ausführlich ging der Redner auf die Organisations grundsätze der Deutschen evang. Heimstättengesellschaft und die verschiedener anderer Bausparkassen -ein. Es würde zu weit füh ren, das hier wiederzugeben. Interessenten tun gut, sich persönlich bei dem Vortragenden zu erkundigen. Nach dem Vertreter eines Konkurrenzunternehmens betonte Baugeschäftsinhaber Kuhr, daß er zu der Deutschen evang. Heimstättengesellschaft bisher das meiste Vertrauen habe, weil eine von ihm eingeholte Auskunft über dieselbe sehr gut laute, und im übrigen eine ganze Reihe kirchlicher Organisationen dahinterständen. Pfarrer Richter bezeichnete die Uebertragung von Kirchenland in Erbbaurecht in Wilsdruff als garnicht so einfach. Zunächst liefen die bereits ge tätigten Pachtverträge auf 6 Jahre und dann bilde die Lage des Landes auch ein gewisses Hindernis. An der weieren Aussprache beteiligten sich Hauptwachtmeister Siegmund, Baugeschästs- inhaber Bertholdt und Wirtschaftsbesitzer Junge - Grum bach. Der Haus- und Grundbesitzerverein hatte am vergangenen Sonnabend seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung nach dem Vereinslokal „Tonhalle" eingeladen. Anwesend waren 34 Mitglieder. Der Vorsitzende Stadtrat Zienert eröffnete die Versammlung mit begrüßenden Worten und gab die Tagesord nung wie folg: bekannt: 1- Jahresbericht, 2. Kassenbericht, 3. Wahlen, 4 Verschiedenes und Eingänge. Den Jahresbericht er stattete in ausführlicher Weise Schriftführer Berthold. Im Berichtsjahre wurden 11 Mitgliederversammlungen, 1 Vorstands sitzung und 1 Jahreshauptversammlung abgehalten. Die Mo natsversammlungen wurden von zirka 382 Mitgliedern besucht, was jedoch als nicht befriedigend anzusehen sei. Das Jahr 1929 habe leider nicht die erhofften Erfolge gebracht, es müsse aber weiterhin das Ziel des Vereins sein, die den Hausbesitzer drük- kenden Lasten zu erleichtern versuchen. Der Verein zählt zur Zeit 213 Mitgleider, davon wurden im Berichtsjahre 46 neu gewon nen. 1 Mitglied schied durch Wegzug von hier aus, 4 Mitglieder wurden durch den Tod abgerufen. Man ehrte ihr Andenken durch Erheben von den Plätzen. Der Vorsitzende dankte dem Schrift führer für seine Mühe und nahm weiter Veranlassung, dem krank darniederliegenden Mitgliede Otto Rost im Namen des Vereins beste Wünsche für baldige Genesung auszusprechen. Das sehr um fangreiche Rechnungswerk brachte Kassierer Weise zum Vor trag. Die darin vermerkten Ausgaben brachten eine längere Aus sprache mit sich. Die Kasse war von den Mitgliedern Schrei ber und Haußner geprüft und für richtig befunden worden. Dem Kassierer wurde durch den Vorsitzenden Entlastung erteilt und ihm sowie den Rechnungsprüfern gleichfalls Dank für die ge leistete Arbeit ausgesprochen. Zu Kassenprüfern für das Jahr 1960. wurden die Mitglieder Schreiber und Aehlig ge wählt. Nach Ablauf der Amtszeit schieden aus dem Vorstände der