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Wilsdruffer Tageblatt : 16.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193001162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300116
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-16
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.01.1930
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erkel an Stelle der Muttermilch zu ver- ANc Zusendungen an die Schriftleitung, auch Anfragen, find zu richten an den iverlag I, Neumann, Neudamm (Bez. Iso.). Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. rZcdingungen für die Beantwortung von «nfrage»: Der größte Teil der Fragen muß schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruck aller Antivorten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß sede Ansrlme die genaue Adresse des Fragesteller» enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unsere» BiaNe» ist, sowie als Portoerlatz der Betrag von S0 Nps. beizusügen. Für jede weitere Frage sind gleichfalls je so Nvf. mitzusenden. Anfragen, denen weniger Porto beigesügt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wen» der volle Portoersatz erstattet worden ist. Im Briefkasten werden nur rein landwirtfchastliche Fragen behandelt; in Rechtrfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unsere» Blatte» anpassen, tann Auskunft nicht erteilt werden. Die Schristleitung. Finge Nr, 1. Ein vierjähriges Ar» beitspferd, das ich vor einem Fahr gekauft hatte, macht mitunter einen müden Eindruck und läßt den Kopf hängen, als ob es Schmerzen hätte. Trotzdem geht es flott im Geschirr. Anfangs fraß das Tier sehr schlecht und wollte auch nicht das Heu fressen, hatte aber einen fürchterlichen Durst und nahm bei jeder Mahl zeit ganz gierig zwei bis drei Eimer Wasser zu sich. Der dünne Mist ging dabei im Boden weg. Fetzt macht es normalen Mist, wenn es alle Tage im Gange ist und frißt auch ganz aut. Wenn es aber im Stall steht, setzt es wieder dünnen, stinkenden Mist im Boden ab. Auck gehen die Winde manchen Tag dauernd. Es scheint auch zuweilen den Hafer nicht recht zu verdauen. Ist eine Heilung des Darm-l Katarrhs möglich? R. D. in S. Antwort: Eine Heilung des Darm- Katarrhs ist schon möglich, doch muß man bei empfindlichen Pferden bei dem geringsten Fütterungsfehler oder bei Erkältungen immer aut einen Rückfall gefaßt sein. Entziehen Sie dem Pferde möglichst das Wasser, wenn es nickt zu arbeiten hat, und füttern Sie ge rösteten Hafer. Auch einige Löffel voll Hes- kimal auf 'jedes Futter dürften den Katarrh beseitigen. l)r. W. Frage Nr. 2. Bei zwei Kühen zeigt sich seit einigen Tagen ein ständiges Tränen der Augen, die angeschwollen sind. In den letzten Tagen bildeten sich auf der Augenschleimhaut gelbliche Bläschen, die einen gelblichen, eitrigen Ausfluß absondern. Die Nachbarkühe scheinen von dieser Krankheit auch angesteckt zu sein, so daß wohl sofort eine Behandlung -ein geleitet werden muß. Um was für eine Krank heit handelt es sich? Was habe ich zur Heilung der Tiere zu unternehmen? D. A. in H. Antwort: Die Krankheitserscheinungen oei den Rindern können als bösartiges Ka tarrhalfieber gedeutet werden, dessen Ursache nock nicht geklärt ist. Bei diesem Leiden ist die Hornhaut der Augen verdickt und milchig getrübt. Die Pupille zeigt sich verengt und starr. Die Augenhäute sind geschwollen und sehr blutreich. Außerdem besteht Lichtscheu und Tränenfluß, der schließlich schleimig-eitrig wird. Die erkrankten Augen sind mit einem Ka- millenaufguß zu reinigen und dann mit des infizierenden Lösungen zu bespülen, z. B. mit g,5prvzentiger Kochsalzlösung oder zwei- bis vierprozentiger Borsäurelösung. Der Verlauf ist wechselnd, teilweise sehr langwierig, aber nicht stets ungünstig. vr. L. Frage Nr. 3. Eine Erstlingskuh, die vor etwa acht Wochen gekalbt hat, gibt täglich 13 Liter Milch, aber in nicht einwandfreier Form. Die Milch hat von Anfang an einen eigenartigen Ge ruch und Geschmack. Der Milchabnehmer nimmt sie infolgedessen sehr ungern und stellt in Aussicht, sie überhaupt nicht mehr abzunehmeu. Früher ging die Kuh aus Weide. Jetzt steht sie bei Stall- sütierung. Ich hoffte, daß sich diese Erscheinung bessern würde, aber leider vergeblich. Die Fütte rung besteht täglich aus 10 kg Steckrüben, 2S kg Runkelrüben, 2 bis 2,5 kg Kuhschrot (Nordkrast), gutem Heu und etwas Haferstroh. Wie läßt sich diese fehlerhafte Milch beseitigen? F. St. in H. Antwort: Bei Ihrer Kuh handelt es sich um bittere oder ranzige Milch. Diese kann aus verschiedenen Ursachen entstehen. Als solche können genannt werden: Ungünstiger Einsluß des Futters, Euterentzündung und Fäulnisbakterien im Stall, am Euter und in den Milchgefähen. Da Sie keine Angaben über Euterentzündung wachsende Unkräuter, wie z. B. die Ackerdistel und,, den Huflattich, mit ungeöltem Kalk stickstoff zu bekämpfen. Sie liehen die Arbeit wie folgt aussühren: Mädchen erhielten eine Zigarrenkiste voll Kalkstickstoff und einen Löffel, dazu ein Messer. Alle iSchößlinge wurden dicht an der Erdoberfläche abgcschnitten und auf den frischen Schnitt ein kleiner Löffel Kalkstickstofs gegeben. — Es wird berichtet, daß nicht nur die Schößlinge eingingen,, sondern auch das Wurzelwerk, denn ein neuer Stock ausschlag wurde selbst nach langer Zeit nicht beobachtet. Nachgrabungen zeigten, daß die Wurzelstöcke ausgefault waren. Anscheinend ist der Kalkstickstoff von der Schnittfläche durch den unterirdischen Stengel hindurch bis in das tiefliegende Wurzelnetz hinabgesogen worden. — Wir empföhlen, diese äußerst mühevolle Vernichtungsarbeit einmal auf einem kleinen Stückchen zu versuchen. Ein Erfolg er mutigt dann zur Fortsetzung der Arbeit, vr. E. Frage Nr. 7. Kann ein Schatten- morellenbaum, der neun Jahre an einem Platze steht und immer gut getragen hat, umgepflanzt werden? Auf welche Weise könnte das ge schehen, ohne daß befürchtet werden muß, daß der Baum eingeht? Mir wurde gesagt, daß Schattenmorel'len nicht empfindlich sind. Auch zwei fünfjährige Apfelbäumchen, die noch nicht getragen haben (Landsberger Reinette und Pippinger) sollen umgepflanzt werden. Würde sich das Umpflanzen der Schattenmorelle und Apfelbäume lohnen? W. N. in E. Antwort: Das Umpflanzen der Apfel bäumchen können Sie ohne weiteres vor nehmen, während mit dem geiviß schon etwas starken Kirschbaum vorsichtiger verfahren werden mutz. Am oesten ist es, diese Arbeit im zeitigen Frühjahr vorzunehmen. Es ist hierbei zu be achten, daß die seinen Faserwurzeln möglichst unverletzt in das neue Pflanzloch gelangen. Am besten ist es, wenn an den Wurzeln noch ein kleiner Erdballen verbleibt, die Gewähr des freudigen Weiterwachsens ist hier um so sicherer. Die verletzten dicken Wurzeln sind mit einem scharfen Messer glattzuschneiden. Rz. Frage Nr. 8. Einige Kakteen sind, seit sie im Zimmer stehen, von weitzen Läusen befallen; ich habe schon verschiedene Mittel zur Bekämpfung an gewandt, leider ohne Erfolg. Täglich finde ich etwa acht bis zehn Stück von diesen Läusen, die, wenn sie aus den Blättern der Kakteen sitzen, wie Wollfäserchen aussehen. Neuerdings scheinen sich die Läuse über meine ganze Kakteenzucht zu ver breiten. Raten Sie mir, bitte, wie ich diese Schäd linge schnell und sicher bekämpfe. H. B.in N. Antwort: Es handelt sich um Wolläuse. Zwecks Bekämpfung derselben spritzen sie die alten Pflanzen mit 3prozentiger, dis jungen Keimlinge mit 2prozentiger Parafitollösung mittels einer feinen Nebelbrause. Der Spritzkopf wird so dicht wie möglich an die Pflanze gehalten, damit die Wollpanzerung von der Flüssigkeit durchdrungen wird. Am besten eignet sich eine kleine Handspritze hierzu. Diese Spritzungen sind in Abständen vop acht bis vierzehn Tagen so lange zu wiederholen, bis das Ungeziefer endgültig verschwunden ist. Parasitol ist in jeder Drogerie oder Samenhand lung erhältlich, sonst von der chemischen Fabrik von F. Schacht, Braunschweig. Rz. Frage Nr. 9. Wie erzielt man am besten einen guten Landrauch für Mettwurst, Speck und Schinken? Besten Dank für die Be antwortung. H. B. in H. Antwort: Um guten Rauch zu erzielen, verwendet man Sägemehl, und zwar am besten geeignet, falls man es bekommen kann, ist das Sägemehl von Buchenholz. Eine Beigabe von einigen Wacholderbeeren oder ein wenig Wacholdergrün gibt den Räucherwaren einen besonders feinen Geschmack. Alles, was ge» räuchert werden soll, muß trocken in den Rauch kommen. Man räuchere nicht zu stark, da die Räucherware sonst einen bitteren, scharfen Geschmack erhält. Bei mildem Wetter genügt es, jeden zweiten Tag zu räuchern, bei stärkerem Frost gebe man täglich Rauch. Sehr wichtig ist es, für frische Luftzufuhr zu sorgen. E. Sch. legungsbefund bei der Henne sprechen für das Vorliegen von Tuberkulose. Die Ansteckung erfolgt in der Regel durch die Aufnahme von Futter, das durch den Kot erkrankter Hühner beschmutzt ist. Die Krankheit endet regelmäßig tödlich. Heilungen zählen zu den größten Seltenheiten. Die Bekämp fung besteht in der Vorbeuge. Die erkrankten Hühner, die durch die Tuberkulinkehllappenprobe ermittelt werden können, sind abzusondern und all mählich abzuschlachten. Bei örtlich begrenzter Tuberkulose ist nach Beseitigung der veränderten Teile das Fleisch genußtauglich, doch empfiehlt es sich, dasselbe nur gekocht oder durchgebraten zu genießen. Dagegen sind Tiere mit ausgebreiteter Tuberkulose und Abmagerung genutzuntauglich. Stall und Stallgerätschaften sind nach Entfernung der kranken Hühner gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Frische Luft, Licht und Sonne, ge räumige Ausläufe, kräftige, zweckmäßige Er nährung sind gute Unterstützungsmittel bei der Be kämpfung der Tuberkulose. vr. Lz. Frage Nr. 6. Ein Ackerstück ist mit sogenanntem Schilfrohr bewachsen. Alle Ver suche, es zu entfernen, waren erfolglos. Das Ackerstück wurde sogar vor zwei Jahren schon einmal gerodet. Aber das Schilfrohr zeigt sich dock wieder. Was muß ich tun, um dieses Schilf rohr vollständig zu vernichten? R. inF. Antwort: Das Schilfrohr ist auf ge wöhnliche Weise nicht zu vernichten, da das Wurzelwerk, aus dem der Stockausschlag stets erneut stattfindet, meist so tief liegt, daß man ihm felbst mit Rajolen nickt beikommen kann. Praktische Landwirte Haven daher in den letzten Jahren angefangen, ähnlich machen, dürfen wir annehmen, daß eine solche nicht vorhanden ist. Wir empfehlen Ihnen des halb zunächst die peinlichste Sauberhaltung des Stalles, der Milchgefäße und bes Milch aufbewahrungsraumes. Auch muß das Euter vor dem Melken gründlich gesäubert werden. Sodann ist ein Futterwechsel vorzunehmen. Wahrscheinlich liegt in der Fütterung der Hauptgrund für diese Milchsehlererjcheinung. Die Versütterung von Kohlrüben ist zunächst ganz einzustellen und die Runkelrübenration muh auf 15 kg je Tag herab gesetzt werden. Sodann ist ein anderes Kraftfutter zu wählen, da man nicht weiß, ob das von Ihnen verwendete Kuhschrot einwandfrei ist. Wir emp fehlen Ihnen, ein Kraftfuttergemisch zu verab reichen von Weizenkleie, Erdnußkuchen und Palm kernkuchen im Verhältnis von 3:1:1. Die Gabe ist je nach der erzielten Milchmenge zu bemessen und beginnt am besten mit 2,5 kg. Die Ver- fütterung von Haferstroh ist ganz einzustellen und dem Tier dafür ausreichend Heu vorzulegen. Ein geringer Zusatz von Viehsalz zu dem Kraftfutter wirkt belebend auf die Verdauungssäfte und fördert den Stoffumsatz. vr. Bn. Frage Nr. 4. Ein drei Monate altes Ferkel leidet an starkem Durchfall. Die Fütterung besteht aus Roggen, Kleie, verdünnter Vollmilch und einigen Kartoffeln. Wie ist dem Durchfall am besten zu begegnen? W. F. in P. Antwort: Die Ursache der Ferkeldurchsälle ist keine einheitliche, so daß im vorliegenden Falle, ohne Kenntnis der Ursache, nur allgemeine Ver haltungsmaßregeln gegeben werden können. Zu nächst empfiehlt es sich, dem Fe-"-' — Vollmilch saure Milch oder Bi ... abfolgen. Ist der Durchfall heftiger oder durch die erwähnte einfache Maßnahme nicht zum Stillstand zu bringen, dann ist Milch überhaupt zu entziehen, an deren Stelle gibt man dünne Reis- oder Mehlbreisuppen, evtl, wird vorher erst noch eine gründliche Reinigung des Darmes durch Verabfolgung eines Kinderlöffels Rizinusöl her- beigesührt. Innerlich empfiehlt es sich, Chino carbon zu geben. vr. Lz. Frage Nr. ö. Vor einigen Tagen schlachtete ich eine Henne, die beim Laufen ein Bein hinter herschleppte, in der Annahme, daß das Bein ge brochen sei. Beim öffnen hatte das Tier eine Menge harter, kugelförmiger Gewächse von Erbsen- bis Walnußgroße bei sich. Die Gewächse hatten sich hauptsächlich am Rücken und in der Leber angesiedelt. Um welche Krankheit handelt es sich? Hätte man das Fleisch essen können? Sollte die Krankheit ansteckend sein? O. in M. Antwort: Krankheitserscheiungen und Zer Der Mocken-beU-ge <ies Misärufter Kn Lmäwirtsckasr, Hsusiwirlfckstt. SchriftI««-»»,, D.t-N»minal Lnua»»-»», Qna-mm, Wilsdruff, 16 Jan. 1930 >d-r aachdaut dn» Zich-tt ». »I. «ft» straft Über den Maisbau des Nlein- stellenbesitzers. Von vr. A. Einecke. <Mit 2 Abbildungen.) Mexiko und Peru streiten sich darum, als die Urheimat der Maispflanze angesehen zu werden. So viel ist sicher: Heute ist der Mais in Nordamerika bis weit nach Kanada hinein die Hauptfutterpflanze Aus Amerika wurde der Mais, schon bald nach der Entdeckung dieses Kontinents, wahrscheinlich über Spanien in Europa eingeführt. In Deutschland ist die Maispflanze seit etwa 400 Jahren im Weinbauklima des Südens und den angrenzenden Gebieten beheimatet. Hier finden wir heute ausgedehnte Kulturen im oberen Rheintal, dann in Bayern, z. B. um Bamberg, um Nürnberg und besonders im fruchtbaren Chiemgau. Die Nutzung besteht nicht nur in der Gewinnung von Grünmasse als Frischfutter oder zur Silo füllung, sondern auch in der Becrntung vollreifer Körner. In Norddeutschlaud war die Mais pflanze vor dem Kriege noch ein seltener Gast. Wohl sah man in Westdeutschland hier und da kleinere Flächen von ameri kanischem Pferdezahnmais als Übergangs-Grünfutter für den Spätherbst stehen. Aber das waren Ausnahmen. Heuer hat diese Nutzung sichtlich an Boden gewonnen, überdies sind Be strebungen eingeleitet worden, um auch in klimatisch ungünstigeren Gegenden Ostdeutschlands eine unbehinderte Nutzung der Mais pflanze zu ermöglichen. Man glaubt dies durch den Anbau von neuen deutschen Zuchtsorten, die dem Klima angepaßt worden sind, erreichen zu können. Vom Sonderausschuß für Maisbau bei der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft, in welchem diese Be strebungen für ganz Deutschland zusammengefaßt sind, wurden für das Jahr 1929 zum Anbau empfohlen: Gruppei. Reine Körnermaise (früh). 1. Chiem- gauer Zuchtmais (Abb 1 f1j). Gruppe II. Körner- und Silomaise (mittelfrüh). 2. Gelber badischer Landmais (Abb. 1 (3j). 3. Weißer Kaiserstühler. 4. Janetzki Früh mais (Abbildung 1 f2j). 5. Pfarrkircher Frühmais. Gruppe III. Vorwiegend Silomaise (spätreif). 6. Caspermayers Deutscher Silomais (Ab bildung 1 f4Z. 7. Pfarrkircher Silomais- Wiederholte Versuche haben gezeigt, daß man die aufgezählten Sorten auch im nörd lichen und östlichen Deutschland mit Erfolg anbauen kann. Für den Siedler und Kleinlandwirt, die in der Regel Ziegen, Kaninchen und Hühner be sitzen, ist der Mais die ertragreichste und dabei anspruchloseste Futterpflanze. Alle Teile, selbst die harten Lieschen und die Kolbenspindeln, werden gern und restlos von der einen oder der anderen der genannten Tiergattungen ver zehrt, und die Wurzelstrünke sind, ausgerodet und trocken geborgen, ein willkommenes Material zum Ofenanheizen. Ich kenne keine Kultur pflanze, die so bis zum letzten Stüber aus genutzt werden kann. Die Ansprüche der Maispflanze an Boden, Düngung und Pflege sind mäßig. Die mittleren Abbildung 1. Reue deutsch« Mais-Zuchtlorten. und leichten Böden werden von ihr bevorzugt. Trockne Zeiten werden gut ertragen. Auch kann der Mais zwei Jahre hintereinander auf dem selben Stück angebaut werden. In der Vor frucht ist er nicht wählerisch. Am besten steht er nach Erbsen und Bohnen oder nach mit Stallmist gedüngten Kartoffeln. Leider hat sich die Frostempfindlichkeit bei den neuen Sorten durch Züchtung nicht vermindern lasten. Sie sollen daher, je nach den örtlichen Verhältnissen, nicht vor dem 10. Mai gesät werden. Die Körnermaise reifen bei normalem Sommerwetter, Anfang Mai gesät, bis Mitte September aus. Man hat Erträge je Hektar (10000 gm) ge wogen von: 25 bis 35 bis 40 är und darüber. Für den Kleinstellenbefitzer empfiehlt sich für die unten beschriebene Anbaumethode eine der unter 1, 2, 4 und 5 aufgezählten Sorten. Siehe auch Abbildung 1. Der früher viel an gebaute Kleiukorn- oder Hühnermais lohnt den Anbau nicht, seitdem wir die sicher ausreifenden Großkornsorten haben. Einige ältere Sorten sind in der Abbildung 2 wiedergegeben. — Man beachte: Die Keimfähigkeit des Maises läßt oft zu wünschen übrig, sie geht schnell zurück. Man Prüfe die Keimkraft der gekauften Saat durch Ankeimen einer gezählten Menge in an gefeuchteten Sägespänen. Sie soll bei guter Qualität 95°/, betragen. Sie darf keinen Schlmmelbesatz zeigen. Man vergesse nicht, die Körner vor dem Säen mit Mennige gegen den Zugriff der Krähen einzubeizen. Wie soll nun der Mais- anbau vor sich gehen? Der Kleinstellenbesitzer muß eine andere Nutzungsmethode an wenden als der Großbesitzer. Das Ziel soll für ihn sein, eine doppelte Nutzung zu erzielen. Das ist die zeitweise Gewinnung von Grünfuttcr und die Aus reise einer Körnerernte zur Ver- fütterung an die Kleintiere im Winter. Man verfahre wie folgt: Das Feldstück wiro zeitig tief umgegraben und sollte im Spät- Herbst eine mittlere Stallmist düngung, die nur flach unter gebracht wird, erhalten. Fehlt es hieran, so streut man zeitig im Frühjahr vor Zurichtung des Saatbeetes je Hektar 4 Zentner Nitrophoska I oder 4 Zentner schwefelsaures Ammoniak, 6 Zent ner Thomasmehl und 8 bis 10 Zentner Kainit. Nach dem Streuen wird gegrubbert, geegt, gewalzt und markiert. Man setzt den Mais in einen Neihenabstand von 60 am und in der Reihe auf zunächst 15 am. Je Loch gibt man zwei bis drei Körner. Die Löcher sollen etwa 5 bis 6 oiu tief sein. Nach dem Auflaufen läßt man die Pflanzen sich kräftigen, und dann beginnt man mit Auslichten, so daß schließlich in der Reihe auf 40 ow je eine Pflanze zur Ausreife und Kolbengewinnung stehenbleibt. Beim Auslichten werden bei den stehenbleibenden Einzelpflanzen auch die Geiztriebe ausgebrochen. Pflanzen, die keine Kolben angesetzt haben, werden ebenfalls verfüttert. Auf diese Weise kann man auf 100 Quadratmeter bis 100 schönes Grünfutter gewinnen. Das AuSlichten muß spätestens vierzehn Tage vor dem Ein setzen der Blüte beendet sein, weil sonst die Körnerernte ganz erheblich herabgedrückt wird. Das Hacken muß je nach den Verhältnisten zwei- bis dreimal geschehen. Es soll neben der Un krautbeseitigung den Boden locker erhalten. Die erste Hacke kann tief genommen werden, die / 1. Chiemganer. 2. Janetzki. 8. Gelber Badischer lDLG-Hachzucht). 1. Caspermeyer.
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