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Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193001110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300111
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-11
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.01.1930
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werden. Die Reichsregierung werde sich auch von allen Eingriffen in den Getreidehandel fernhalten, sobald dies nicht durch die je weilige Lage unbedingt erforderlich werde. Der Redner betonte dann, die Notwendigkeit der Umstellung der landwirtschaftlichen Abfatzorganisativnen, sie sei ebenso wich tig wie der Zollfchutz. Das deutsche Genossenschaftswesen befinde sich in einem katastrophalen Zustand. Die Bemühungen des Reichsernährungsministers gingen dahin, das Landwirtschaftliche Genossenschaftswesen zu reorganisieren. Die Versiitterung inlän dischen Roggens muffe gefördert und die Einfuhr ausländischer Futtermittel eingeschränkt werden. Der Minister schilderte dann die Maßnahmen, die zur Sta bilisierung der Schweinepreise unternommen worden seien. Aller größte Beachtung muffe dem Milchproblem entgegengebracht werden. Seine Bedeutung für die deutsche Landwirtschaft sei bis her nicht genügend erkannt worden. Der Absatz müsse unter allen Umständen gefördert werden. Die Produktion von Butter und Käse muffe in Deutschland eine gründliche Umstellung erfahren. Zum Schluß sprach der Minister die Hoffnung aus, daß die deutsche Landwirtschaft unter dem Schuh der gegenwärtigen Zölle in der Lage sein werde, sich umzustellen und so zu gesunden, daß Deutschland immer mehr die Einfuhr ausländischer wirtschaftlicher Erzeugnisfe einschränken könne. * Sofortige Inkraftsetzung der Zölle für Weizen und Roggen gefordert Berlin, 10. Januar. Der Reichsernährungsminister hat die Reichsregierung ersucht, den Zoll auf Weizen und Spelz mög lichst sofort auf 9.50 Mk. für den Doppelzentner, den für Roggen auf 9 Mk. festzusetzen, da sich ergeben hat, daß die Preise vom 1. September bis zum 31. Dezember v. I. nur eine Durchschnitts höhe von 229 Mk. für Weizen und 173 Mk. für Roggen erreicht haben. Das Kabinett wird in den nächsten Tagen in einer Ka- binettssitzung zu dem Antrag des Reichsernährungsministers Stellung nehmen. Es besteht kein Zweifel, daß es seine Zustim mung erteilen wird. Oie deutsch-polnischen Getreideverhandlungen. Gemeinsame Richtlinien ausgestellt. Die Verhandlungen der Vertreter der deutschen und der polnischen Getreidewirtschaft haben zur Aufstellung gemein samer Richtlinien für die zukünftig-- Organisation deS Roggenexports geführt. Die deutschen Unterhändler sind wie der nach Berlin zurückgekehrt, um den zuständigen Stellen Be richt zu erstatten. Das Zustandekommen einer praktischen Eini gung hängt jetzt von der Änderung der bisherigen polnischen Exportorganifation ab, mit der in den hiesigen landwirtschaft lichen Kreisen und Konsumentenorganisationen immer stärkere Unzufriedenheit geäußert wird. Die deutsch-polnischen Be sprechungen in Warschau sollen Ende nächster Woche fortge setzt werden. Wnesische Treibereien gegen Deutschland Unwahre Behauptungen. Die in Schanghai erscheinende revolutionär ein gestellte Zeitung „Evening News" veröffentlicht eine gegen Deutschland gerichtete Erklärung, deren Urheberschaft dem Führer der äußersten Linken, Wang Sching Wei, zugs- schrieben wird. Die Erklärung, die die Überschrift trägt: „Eine Warnung an Deutschland", enthält folgende Stellen: „Es ist eine Tatsache, daß zahlreiche deutsche militärische Sachverständige dem General Tschiangkaischck bei seinen verschiedenen Untcrdrüüungsfeldzügen zur Seite gestanden haben. Es wird angenommen, daß diese deutschen Off: ziere von der deutschen Regierung für die Verwendung in China empfohlen worden sind, und zwar nicht als Rat geber der nationalistischen Negierung, sondern als persön liche Werkzeuge Tschiangkaischeks bei der systematischen Vernichtung der Kuomintang. Deutschland verschickt große Mengen Waffen, Munition und Tanks und verletzt da durch den Versailler Verlrag. Jedes loyale Mitglied der Kuomintang und das gesamte chinesische Volk könnten nicht gleichgültig der schrecklichen Art und Weise, auf die Hun derte chinesischer Soldaten als Opfer deutscher Giftgas angriffe bei Kanton gefallen sind, gegenüberstchen. Di- deutschen Sachverständigen haben es gewagt, das, was das Völkerrecht zwischen zwei Nationen verbietet, gegen chine sische Soldaten zur Anwendung zu bringen. General Tschiangkaischck stehen 26 deutsche militärische Berater zur Seite, darunter Oberst Kriebel, der Tschiangkaischck bei dem letzten Feldzug ständig begleitet hat." Es ist natürlich gänzlich erfunden, daß die deutsche Regierung irgendeiner chinesischen Stelle Offiziere und Waffen zur Verfügung gestellt habe. Ehemalige deutsche Offiziere sind zweifellos nach dem unruhigen China gegangen, sie standen dabei nicht in der geringsten Beziehung zur deutschen Regierung. Der genannte Oberst Kriebel kämpfte seinerzeit lange gegen die republika nische deutsche Negierung, u. a. beim Hitlerputsch in München, und wanderte von dort mit Gesinnungs genossen nach China aus Kriegsmaterial ist nach China sowohl von Dampfern anderer Länder als auch von deutschen Dampfern befördert worden. Es besteht für Deutschland keine Möglichkeit, das zu verhindern, nachdem das Gesetz über die Waffeneinfuhr nach China aufgehoben worden ist, ebenso wie in anderen Ländern entsprechende Verbote aufgehoben wurden. Es ist bekannt, daß dieses Kriegsmaterial, auch wenn es von deutschen Schiffen cingeführt wurde, nicht aus Deutschland stammt, sondern in anderen Ländern fabriziert wurde. Aufhebung der Wohnungszwangs- wirtschast abgelehni. Die Wohnungsämter noch nicht entbehrlich. Der Wohnungsausschuß des Preußischen Landtages beriet am Freitag Anträge der Wirtjchaftspartei auf Aushebung der Gesetze über die Wohnungszwangswirt schaft, nämlich des Wohnnngsmangelgesetzes, des Reichs- mictengcsetzes und des Mieterschutzgesetzcs. Nach leb hafter Aussprache bekundete ein Vertreter des Wohl fahrtsministeriums die Auffassung, daß die Wohnungs ämter noch nicht entbehrt werden könnten. Alle dahin gehenden Anträge wurden schließlich a b g c l e h n t. AO MMonen Nebsiöcke vernichtet. Katastrophale Frostschäden am pfälzischen Weinbau. Im Haushaltsausschuß des Bäuerischen Landtages teilte bei der Behandlung einer Eingabe um weitgehende Hilfsmaßnahmen für den Weinbau wegen der katastrophalen Frostschäden im letzten Winter der Land- wirtschastsminister mit, in der Pfalz seien durch den Frost s>006 Hektar Weinberge u.nd 400 Hektar Tunafelder derart veicyavigt worden, daß sie neu angelegt werden muffen. Rund 50 Millionen Rebstöcke seien vernichtet. Im Hin blick auf die Notstände in der Pfalz sei die Landesregie rung mit der Reichsregierung in Verhandlungen einge treten, um eine allgemeine Hilfe vom Reich in Rahmen des Landwirtschaftlichen Notprogramms zu erwirken. Der Gedanke, zugunsten der Winzer die Weinsteuer wieder einzuführen, wurde von allen Seiten entschieden bekämpft. Zlugzeugkaiastrophe. Bei der Hilfeleistung tödlich abge stürzt. Auf dem Flugplatz von Jstres bei Marseille ereignete sich ein tragischer Unfall. Ein Pilot stürzte mit seinem Flugzeug ab. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach der Ein lieferung ins Krankenhaus verstarb. Ein Hauptmann und sein Mechaniker, die das Unglück vom Flugplatz aus beobachtet hatten, stiegen sofort zur Hilfeleistung aus. In etwa 390 Meter Höhe löste sich ein Flügel und der Apparat stürzte senkrecht zu Boden. Durch den Anprall ergoß sich das Benzin über den heißen Motor, so daß die Maschine sofort Feuer fing. Der Mechaniker konnte sich noch in letzter Sekunde durch einen Sprung Plit dem Fallschirm retten, erlitt aber schwere Bein- und Armbrüche. Der Hauptmann wurde jedoch als voll kommen verkohlte Leiche geborgen. Explofionskaiastrophen in Amerika. Vier blinde Passagiere verbrannt. Bei der Entgleisung eines Gütcrzuges in South Boston (Virginia) explodierte ein Benzintankwagen. Durch das brennende Benzin wurde der ganze Zug in Brand ge setzt. In einem der Güterwagen fand man die Leichen von vier Landstreichern, die als blinde Passagiere mitgefahren und von dem Brand im Schlafe überrascht worden waren. In Easton (Pennsylvanien) wurde durch eine Gas explosion ein von zwei Familien bewohntes Haus völlig zerstört. Zwei Personen wurden dabei getötet und fünf verletzt. Zwei weitere Personen werden noch vermißt. Kleine Nseftfickken Oie Papageienkrankheit. Erkrankungen in Bochum und Lübeck. Nunmehr ist auch in Bochum ein Fall von Papageien krankheit zu verzeichnen. Ein Vogelhändler hatte vor mehreren Wochen von Übersee zwei Papageien erhalten, von denen der eine bereits eingegangen ist. Ziemlich bald nach dem Eintreffen der Tiere erkrankte eine Angestellte an Lungen entzündung und vor kurzem auch die Ehefrau des Vogel händlers. Es hat sich in beiden Fällen ergeben, daß es sich um die Papageienkrankheit handelt. Auch in Lübeck ist bei der Frau eines Schneidermeisters die Papageienkrankheit festgestellt worden. Die Frau hatte zu Weihnächten von ihren Söhnen aus Hamburg einen in fizierten Papagei geschickt erhalten. 22 Grad Celsius in Amerika. Wie aus Newyork berichtet wird, herrscht in den amerikanischen Oststaaten anhaltend ungewöhnlich warmes Wetter. Die Temperatur in Newyork zeigt 17,7 Grad Cel sius, die Norinaltemperatur zu dieser Jahreszeit beträgt da gegen 0,5 Grad. Boston meldet gleichfalls 17,7 Grad, Phila delphia hält mit 22,2 Grad den Januarrekord. Großes Schadenfeuer auf einem Gut. Neustrttin. Auf dem Ritlergute Schildberg bei Preußisch- Friedland wurden zwei große massive Ställe, eine große Scheune und ein Geräteschuppen durch Feuer vernichtet. Mit verbrannt sind 66 Stück Rindvieh, 28 Schweine und ein Pferd Außerdem fielen dem Feuer etwa 2000 Zentner ungedroschenen Getreides und zahlreiche landwirtschaftliche Maschinen zum Opfer Als Entstehungsursache wird Brandstiftung an genommen. Rotfrontbundführer Grande vor der Verhaftung entflohen. Jena. Die irrtümlich gemeldete Verhaftung des Rotfront bundführers Grande konnte nicht durchgeführt werden. Als in der Wohnung Grandes ein Beamter des thüringischen Landeskriminalamtes erschien, um Grande im Auftrage des Oberreichsanwalts abzuholen, stellte es sich heraus daß der Beamte keinen Verhaftungsbefehl bei sich hatte so daß Grande freigelassen werden mußte. Als der Beamte später mit einem Haftbefehl in der Wohnung des G. erschien, war dieser spuclos verschwunden. 15000 Todesopfer der Kalte in China. Newyork. Associated Preß meldet aus Schanghai: Die Nachrichtenagentur Kuomin berichtet aus Peiging, daß in der Mongolei 15 000 Menschen infolge der herrschenden Kälte umkamen. Das Eisenbahnunglück in Indien. Delhi. Nach neueren Meldungen sind bei dem Zusammen stoß zwischen dem von Peschawar kommenden Schnellzug und einem Güterzug zwölf Personen getötet und dreizehn verletzt worden. Die Lokomotive des Schnellzuges wurde bei dem Anprall über die Lokomotive des Güterzuges geschleudert, während der Gepäckwagen und mehrere Personenwagen des Schnellzuges ineinandergeschoben wurden. Hus unferep keimst Wilsdruff, am 11. Januar 1930. Merkblatt für den 12. und 13. Januar. Sonnenaufgang 8°' 8°'«Mondaufgang 5" 7m Sonnenuntergang 16" 16"Monduntergang 13" 14"« 13. Iannar. 1859: Der Schriftsteller Karl Bleibtreu geb. Noch immer keine Frostperiode. Fast schien es in der Mitte der ersten Januarwoche, als wollte der Winter nun doch einziehen. Tas Hochdruck gebiet, das sich über Mitteleuropa ausgebildet hatte, war ziemlich kräftig geworden. Die Folge davon war eine all gemeine Ausheiterung, die uns nachts leichte bis mäßige Fröste brachte. Die Hoffnungen der Wintersportier auf Schnee erfüllten sich freilich nicht. Im Gegenteil setzte die Mittagssonne den in den Mittelgebirgen vorhandenen Schneemengen sehr stark zu, so daß die Skiläufer immer höher hinaufziehen mußten, um brauchbares Gelände zu finden. Zu Beginn der zweiten Januarwoche zog sich dann das Hochdruckgebiet etwas nach Südosten zurück. Unter dem Einfluß einer Randstörung trat in West-, Nordwest- und Mitteldeutschland eine schnelle Trübung ein, die an der Küste zu neuen Regenfällen führte. Die allgemeine Wetterlage ist jetzt so, daß mit einer strengen Frostperiode noch immer nicht zu rechnen ist. In den Mittelgebirgen sind im Laufe der nächsten Tage in den höheren Teilen Schneefälle zu erwarten, während für West-, Nordwest- und Mitteldeutschland mit Regen zu rechnen ist. „prost Bock'" Unmittelbar an den Neujabrstag schließt sich die „Bo4 biersaison" an. Nicht überall im Reiche mag das der W sein, aber im großen und ganzen läßt sich sagen, vatz da Januar den „Bock" (oder sagt man vielleicht: das Bock?> zu» Reife bringt. Das heißt, uni bet der historischen Wahrheit z» bleiben: erst seit einigen Jahrfünften ist die Sache in solch« Weise gediehen. Früher nämlich war das so, daß der „Bon bierausstoß", wie der biertechuische Ausdruck lautet, erst u« Ostern herum, am Karfreitag etwa, begann. Da die Bier trinker aber osfenbar ihren Bockbierdurst nicht so lange unter drücken konnten, hat man den Bockbieranstich immer weiter vor verlegt, so daß wir damit jetzt glücklich bei Anfang Janua» angelangi sind. Wenn das so weiter vor- oder eigentlich rück wärtsgehen sollte, werden wir in absehbarer Zeit das Bockbie» von diesem Jahre wahrscheinlich schon im vorigen Jahre tz trinken kriegen, über die Bedeutung des Wortes „Bock" Woller wir uns nicht lange herumstreiten: cs ist darüber schon so viel gesagt worden, daß uns zu sagen fast nichts mehr übrigbleibi Es sei nur kurz darauf hingewiesen, daß die Eimbecker noch immer dabei bleiben, daß sie das Bockbier erfunden hätten und daß das Wort „Bock" aus ihrem „deck" entstanden sei. Wei aber immer auch dieses Gebräu erfunden haben mag — es wa» eine gute Erfindung! Man mutz schon em unnahbarer Anti alkoholiker sein, um gegen das Bockbier irgendwelche Ein wendungen zu haben. Es ist ein festliches Bier, und mal trinkt es mit einigem Radau und unter Absingung mehr odei minder ergreifender Lieder, was schon beweist, daß es ein» Ausnahme unter den Bieren darstellt Die Bierologen nenne» es gewichtig und ernst einen zwar etwas schweren, aber rech» süffigen „Stoff", der einem lieblich eingehl Nur sollte ma» sich dabei nicht übernehmen, weil man dabei leicht aus den» Gleichgewicht geraten kann — aus v->n körperlichen natürlich Im übrigen: Prost Bock! Wintersport und Naturfreunde. Das alte Jahr brachte nu» wenig Frost und wenig Winterfreude. Vielleicht hat der heurige Winter seine Kraft auf den Jänner und Hornung aufgespatt Den von Jahr zu Jahr in stärkerer Zahl antretenden Sportfreun den und Naturschwärmern der Großstadt wär es zu gönnen, daß sie ihre Lungen in reiner staubfreier Winterlandschaft auf den Bergen des Erzgebirges gesund baden. Leider fehlt aber noch manchem Neuling der rechte Kontakt zur Natur, Erkenntnis und Verständnis. Wer -die herrliche Freiheit mit ganzer Seele gemeßen will, muß göttlicher Andacht voll sein. Dem rauhbeinigen Dutzendmenschen sagt auch das Erhabenste der winterlichen Berg welt nichts. Er kann es nicht lasten, die keucheste reinste Land schaft mit den steberbleibseln seiner Wegzehrung zu verschandeln. Er fühlt sich gar verpflichtet, sein bischen Erdenhirn „nutzbar" zu machen, indem er Dürräste, die als Schutz vor Wil-dfraß ihren großen Wert haben, beseitigt, um „freie Bahn" zu schaffen. Er will auch ein Zeichen seines Herumstrvlchens in der herrlichen Natur mit heim nehmen und reißt einen Arm voll Iungäste der spärlichen Edeltannen ab, um sie als Trophäen in die Stadt zu schleppen. Der wirkliche Naturfreund dagegen schont und schützt: er würde sich schämen, die heilige Schönheit der Landschaft ir gendwie zu schänden. Deshalb, Ihr Winterspvrtler und Natur freunde, adelt eure sportliche Betätigung durch wahre Liebe zur Natur! Für die Einrichtung einer Höheren Abteilung an der hiesige« Volksschule sind noch weitere Voraussetzungen nötig! Gestern abend tagte nach längerer Zeit wieder einmal der Elternrat. Schulleiter Kühne hatte ihn an Stelle des verstorbenen bisheri gen Obmannes Sonntag einberufen und als ersten Punkt die Wahl eines neuen Obmannes auf die Tagesordnung gestellt. Als solcher wurde mit Stimmzettel Stadtv. Zimmermann mit fünf Stimmen gewählt, während die vier Vertreter der weltliche« Schule weiße Zettel abgaben. Er übernahm das Amt mit der Versicherung, es immer im Hinblick auf das Wohl der Kinder z« führen. Dann gab Schulleiter Kühne Aufklärung über de« Stand der Vorarbeiten für die Einrichtung einer Höheren Abtei lung an der hiesigen Volksschule. Unterm 30. Dezember war über das Bezirksschulamt die Antwort des Ministeriums für Volks bildung auf das entsprechende Gesuch um Einrichtung und Ueber- nahme der Kosten eingegangen. Sie lautete ablehnend mit der Begründung, daß die Schülerzahl Wilsdruffs nicht ausreiche, un» die erforderliche Zahl einer Höheren Abteilung zu stellen. Das Lehrerkollegium hatte sich sofort mit der neuen Sachlage befaßt und angeregt, eine Kommission ins Ministerium abzuordnen. Die Anregung fand allseitige Unterstützung und so haben Schulleiter, Kühne, Stadtrat Zienert und Kaufmann Wehner im Ministerium die Wilsdruffer Verhältnisse und die schulischen Wünsche vorgetragen. Dieselben wurden anerkannt, aber die staatlichen Richtlinien verlangen eine Schülerzahl von hundert in einer Iahresklaste, da nachweislich erst dann das ^stehen einer Höheren Abteilung gewährleistet ist. Wilsdruff allein bringt die Zahl nicht auf, es wäre nur in Verbindung mit den umliegenden Gemeinden möglich. Dafür verlangte das Ministerium aber ver tragliche Bindung durch Gründung eines Zweckverbandes. Für diesen Fall besteht größte Aussicht ministerieller Genehmigung. Wenn die Angelegenheit sofort in Angriff genommen wird, hofft man auf Erledigung in etwa vier Wochen, so daß die Höhere Ab teilung doch noch diese Ostern ins Leben treten könnte. Wie Schul leiter Kühne weiter ausführte, sind die einleitenden Schritte be reits getan. Es steht zu erwarten, daß die Bestrebungen von de« interessierten Eltern und den benachbarten Gemeinden tatkräftig unterstützt werden. — Die Einführung eines neuen Lesebuches dürfte sich diese Ostern voraussichtlich kaum noch ermöglichen lasten, da das Lehrerkollegium anstelle des erst gewählten Vaterländi schen Lesebuches der noch im Erscheinen begriffenen „Mutter sprache" den Vorzug gibt, die Antragsfrist aber bereits am 2O.Ia- nuar abläuft. Der Elternrat beschloß weiter, seine Sitzungen Montags abzuhalten. Für die nächste am 3. Februar soll Lehrer Talkend erger um feinen Vortrag „Gesundheitliche Maß nahmen in der Schule" gebeten werden. Verkehrswünfche aus den Wilsdruffer Randgebieten. In den weitergeführten Verhandlungen der Dresdner Verkehrstagung wurden neben den bereits in der gestrigen Nummer veröffentlich ten Wilsdruffer Verkehrswünschen auch solche aus der weiteren Umgebung behandelt. So war Cossebaude der Meinung, daß jetzt nach dem Umbau des Meißner Bahnhofes kein Grund mehr für die Reichsbahn vorhanden fei, den lang gehegten Wunsch auf direkte Verbindung mit Meißen abzulehnen: der Reichsbahnoertreter aber bezweifelte die Rentabilität einer sol chen Zugdurchführung und glaubte kaum, daß dieser Wunsch er füllt werde, vor allem auch deswegen nicht, weil dadurch keine Zuglücke ausgefüllt werde. Um bestere Verbindung mit Dresden zu haben, wünschte Costebaude die Straßenbahn zweigleisig, 10- Minutenverkehr und mindestens einen Anhängewagen. In der Aussprache wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, durch Auto bus eine schnellere Verbindung mit Meißen zu erhalten: hieran st» auch Niederwartha stark interessiert, da dieses ja zur Amtshaupt mannschaft und zum Finanzamtsbezirk Meißen gehöre. — Ei« weiterer Antrag ging dahin, eine Autobus-Eillinie Dresde n—' Freiberg über Tharandt, Hartha, Grillenburg und Naundors einzurichten, doch wurde darauf hingewiesen, daß man in diesen» Falle in eine unangebrachte Konkurrenz mit der Reichsbahn treG Im übrigen war man sich einig, daß es bester wäre, wenn v der sä mir L Teleg und i kling Es i Arbc Erzk und gewc aus diese San ich h ich g Koh! very Erd! volle Geif zwee es n gewi Man läßt. Lied. Aed singt Z c Arbe zeige im I gang, gibt 344, Augv Dezei entfa In t grobe Wirk- ivare 13 A der ( die gewe Woll und ( und Mel Baur erzeu indus Basts Kurtz Aas die 5 Anze W sp vk k, ak R B tr I de sti ni de ka w G so w
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