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wiedergeben. In Mask« und Haltung war er gleich blendend. Seine Gemahlin wurde von Frau Raff ausnehmend gut darge stellt. Der Schwiegersohn Mittelbach war bei Herrn Irmer in den besten Händen. Als seine Frau stand Fräulein Liebscher an rich tiger Stelle. Sie mußte großen Anforderungen gerecht werden. Frl. Iacob verstand, die zweite Tochter des Senators Stephanie vorzüglich darzustellen. Den Rechtsanwalt 'Dr. Gehring stellte ausgezeichnet Herr R. Küttner auf die Beine. In kleineren Rollen leisteten Frau Kühne als Sophie Petzoldt, Herr Brendel als Arzt, Herr Eckelt als Sohn des Senators, Frl. Kretzschmar als das Stubenmädchen Thekla und Herr K. Küttner als Diener vor treffliche Dienste. Das vollbesetzte Haus raste vor Beifall. Die animierte Stimmung setzte sich auch bei dem sich anschließenden Ball fort. Wie wir hören, soll das Stück nächsten Sonntag wiederholt werden. X Röhrsdvrs. (Dieb e.) Nicht nur die Feldmäuse verlassen im Winter das Feld der Tätigkeit und suchen in Feimen, Scheunen usw. andere Stätten ihres Wirkens, sondern auch die Felddiebe. Im Sommer waren Erdbeer- und Gemüsegärten, Düngerhaufen, Getreide- und Kartoffelfelder, auch Obstgärten gern von ihnen be suchte Oertlichkeiten, und sie sammelten dort, wo sie nicht gesät batten. Jetzt haben sie ihre Tätigkeit auf das Sammeln anderer Dinge gerichtet, z. B. Kohlen, die sie durch Einbruch zu erlangen trachten, Wäsche, die sie von den Leinen sammeln, wie es erst kürzlich des uns geschehen ist. Sollte es denn wahrlich kein Mit tel geben, diesem lichtscheuen Treiben das Handwerk zu legen? M. Reinsberg. (A u t o u n f a l l.) Glück beim Unglück hatten vier Insassen eines Autos bei einem Unfall, der sie in der Nacht vom Sonntag zum Montag in Niederreinsberg auf der Straße zwischen dem „Lindengarten" und der Mühle ereilte. Ein großer offener Wagen aus Großvoigtsberg geriet auf der schmalen, vollständig vereisten Straße ins Schleudern, stellte sich quer und durchbrach hierauf das eiserne Geländer. Ein Sturz über die fast drei Meter hohe, den Dvrfbach regulierende Mauer wäre unvermeidlich ge wesen, wenn nicht das linke Hinterrad sich an einem der das Lisen- gelandei tragenden starken Steinsäulen festgeklemmt hätte und so der Wogen, dessen Vorderteil heradhängend in der Lust schwebte, sestgehalten'wurde. Das Auto ist stark beschädigt, während die In- lvssen heil davonkamen. .Siebeillehn. Infolge sittlicher Verfehlungen M einem 7jährigen Kind wurde ein 68 Jahre alter Rentner von mer verhaftet und dem Amtsgericht Nossen zugeführt. * DereiA" Kalender. Eewerbeverein. 14. Januar Jahreshauptversammlung. Iungdeutscher Orden. 15. Januar Staatsbürgerabend. . Landwirtschaftlicher Verein und Landwirtschaftlicher Haus- siAenverein Wilsdruff. 15. Januar Versammlung. Frauenverein Grumbach. 15. Januar Hauptversammlung bei 2ohr. Verein junger Landwirte. 16. Januar 10. Stiftungsfest. Turnverein Wilsdruff D. T. 18. Januar Iahreshauptver- ^mmlung. Turnverein Grumbach D. T. 18. Januar Jahreshauptver sammlung. Homöopathischer Verein. 19. Januar Iahreshauptversamm- lmig. Wetterbericht Wolkig bis bedeckt, örtlich zeitweise dunstig oder neblig, vor übergehend etwas Regen. Temperaturen allgemein etwas zurück gehend, aber für die Jahreszeit zu hoch. Oberes Erzgebirge leichter Frost, vorherrschend südöstliche bis südwestliche Winde, anfäng lich schwach, später, besonders im Gebirge, an Stärke zunehmend. Zachfen und Nachbarschaft Meißen. (Schwerer Zusammenstoß zweier Krafträder). Am Sonntag in den zeitigen Nachmittags stunden stießen auf der Nossener Straße zwei Krafträder heftig zusammen, wobei ein Todesopfer zu verzeichnen war. Der eine Krastradfahrer, ein 25 Jahre alter Kuhmelker aus Schletta, woll te mit einem landwirtschaftlichen Arbeiter nach Meißen fahren. Dy andere ein Friseur nebst Begleiter kam von dort und befand sich auf der' Rückfahrt nach Krögis. Der Kuhmelkor, den übrigens die Schuld trifft, erlitt einen Schädelbruch, der zum sofortigen Tode führte. Dessen Mitfahrer sowie der Friseur und sein Sozius kamen mit zum Teil leichteren Verletzungen davon. Döbeln. (Das neue Stadtverordneten- präsidium.) In der ersten Stadtverordnetensitzung des neuen Kollegiums wurde das Präsidium in folgender Zusammensetzung gewählt: Vorsteher Werner (Soz.), 1. Stellvertreter Studiendirektor Köppel (Bürgerliche Fraktion), 2. Stellvertreter Teubner (Bürgerliche Frak tion). * Prompter Alarm. Festnahme eines Automatenräubers. Der Verbrecher, der im Laufe der letzten Tage in Dresde» eine Anzahl Straßenfernsprechautomaten geöffnet und dic darin befindlichen Gelder geraubt hatte, ist in die ihm ge stellte Falle gegangen und festgenommen worden. Die eigenartigen Umstände, unter denen der Verbrecher gefaßt Werden konnte, entbehren nicht eines gewissen Humors. In einer Polizeibezirkswache der Friedrich stadt erschienen Postbeamte und erklärten den diensthaben den Polizeibeamten, daß sie soeben mit der Installierung der Alarmvorrichtung von dem benachbarten Stratzenfernsprechautomaten bis zur Polizeiwache fertig geworden seien. Einer der Postbeamten stellte den Apparat ein und erklärte, daß die Alarmglocke sofort in Tätigkeit treten würde, wenn sich jemand unbefugterweise an den Fernsprcchapparaten zu schaffen machen würde. Kaum hatte er ausgesprochen, da ertönte die Glocke. Einen Augenblick nur schauten Post- und Polizeibeamte einander verduzt an, dann aber kam sofort Bewegung in die Beamten. „Das ist er!" Und im Nu waren alle verfügbaren Kräfte — der eine mit Kopfbedeckung und ohne Uniformrock, der andere ohne Kopfbedeckung und Waffe — nach dem benachbarten Fernsprechantomaten unterwegs. In diesem stand ein feingekleideter Mann, rauchte in aller Ruhe seine Zigarre und bastelte an dem Fernsprechautomatcn herum. Er wurde sofort gefaßt und abgeführt, war aber von dem plötzlichen Überfall so über rascht, daß er kein Wort zu sprechen vermochte. Man fand bei ihm ein Lederköfferchen, das die modernsten Einbrecher werkzeuge barg. Außerdem hatte er noch den Raub, den er kurz vorher in einem anderen Fernsprechautomaten er beutet hatte, bei sich. Der Verhaftete hat ein Geständnis abgelegt, die bisherigen Fernsprechautomateneinbrüche be gangen zu haben. Schweres Exp'.osionsunglück. Ein Arbeiter tot, zwei schwer verletzt. In einer Azetylenfabrik auf dem Jndustriegelände in Dresden-Neustadt ereignete sich auf noch unermit telte Weise die Explosion eines Azetylenfüllbehälters. Durch die Explosion wurde ein Teil des Fabrikgebäudes zerstört. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei wurden schwer verletzt und sind ins Krankenhaus gebracht worden; an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Die Untersuchung über die Ursache des Unglücks ist seitens der Behörden ein geleitet worden. Zwei Todesopfer des AuioS. Wie aus Treuen i. V. berichtet wird, fuhr der 35 Jahre alte Käsehändler Otto Max Anzer aus Auer bach i. V. mit seinem Kraftwagen in der Nähe des Gast hauses „Grüne Aue" gegen einen Straßenbaum. Die beiden Insassen des Wagens wurden hinausgeschleudert und dabei so schwer verletzt, daß sie bald nach ihrer Ein lieferung in das Krankenhaus starben. Es sind dies der 21 Jahre alte Sticker Edmund Winkler und sein 30jähriger Bruder, der Flaschenbierhändler Otto Winkler. Anzer wurde dem Amtsgericht zugeführt. Drei Lehrlinge suchen den Freitod. Mit Gas vergiftet. Nach einer Meldung aus Reichenbach i. V. ver suchten drei etwa 15jährige Lehrlinge sich in der Wohnung der Eltern des einen mit Gas zu vergiften. Zwei von ihnen starben kurz nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus, der dritte konnte gerettet werden, über das Motiv, das die jungen Leute veranlaßte, den Freitod zu suchen, ist noch nichts bekannt. Krawall in Leipzig. Warnung an Neugierige. Der Polizeibericht über die Erwerbslosen demonstration in Leipzig gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der Stadtverordnetensitzung fand eine von der K. P. D. einberufene Erwerbslosendemonstration statt, der eine von etwa 1800 Personen besuchte Erwerbslosenversammlung vorausging. Anschließend marschierten die Versammlungs teilnehmer geschlossen nach dem Reichsgerichtsplatz, wo eine von der K. P. D. veranstaltete Demonstration der Erwerbslosen und Betriebsarbeiter stattfand. Nach dieser Kundgebung bildete sich ein Demonstrationszug, der sich über die südlich gelegenen Straßen zurück nach dem Stadt ilmern bewegte. Mittlerweile waren die nach dem Neuen Rathaus führenden Straßenzüge polizeilich abge sperrt worden, um ein Vordringen zum Rathaus zu ver hindern. Die etwa tausend Demonstranten stießen am Ein gang zur inneren Stadt aus die polizeilichen Sperrketten und nahmen nun unter lauten „Nieder!"-Rufen ihren Weg über den Rathausring, Hauptbahnhof, Goethestratze, Schillerstratze nach dem Rotzplatz, wo um acht Uhr abends der kommunistische Stadtverordnete Basecke, der vor dem Geschäftshaus Steiger wald und Kaiser Aufstellung genommen hatte, Bericht über den Verlauf der Stadtverordnetensitzung erstattete. Wenn auch hierauf einzelne kleinere Züge nach ihren Stadtteilen ab marschierten, so sammelte sich doch anschließend eine immer größer werdende Menge vor der polizeilichen Sperrkette am Eingang der Markgrafenstrabe an, die einmal den Verkehr be hinderte, zum anderen die Polizeibeamten fortgesetzt in der wüstesten Weise beschimpfte. Die Polizei mußte deshalb zur Räumung dieses Teiles der Schillerstratze und der anliegenden Plätze schreiten. Obwohl die Demonstranten schnellstens die Flucht ergriffen, so wurden doch die vorgehen den Beamten in zahlreichen Fällen mit Steinen, größeren fabrikfertigen Schrauben und Lattenstücken, die von Markt buden am Rotzplatz abgerissen worden waren, beworfen. Einige Polizeibeamte trugen dabei Verletzungen davon, auch wurden einige Pferde der berittenen Abteilungen verletzt. Da es den Polizeikräften gelang, die Straßenzüge und Pläye von den Tumultuanten frei zu halten, zogen die Demonstranten in kleineren Zusammenrottungen nach verschiedenen Richtungen ab, wobei sie eine Anzahl großer Fensterscheiben mehrerer Firmen mit Steinen und Eisenschrauben zertrümmerten. Im Verlauf der Demonstration und des sich anschließenden Tumults erfolgte eine größere Anzahl Zuführungen. Von Wilddieben erschossen? Der^5 Jahre alte Rittergutsbesitzer Anger-Coith in Eythra (Sachsen) wurde in feinem Walde erschossen aufgefunden. Vermutlich ist die Tat von Wilddieben ver übt worden. Anger-Eoith, der erst kürzlich geheiratet hat, entfernte sich nachmittags um 4 Uhr zu einem Kontroll gang durch sein Revier. Als er abends um 8 Uhr noch nicht zurückgekehrt war, schickte seine Frau Leute zur Suche aus, die in der Nähe eines Wehres die Leiche auffanden. Leipzig. (Das Ergebnis der polizeilichen Er mittlungen.) Wie die Leipziger Kriminalpolizei mitteilt, ha ben die im Mordfall Anger-Eoith angestellten Ermittlungen ein wandfrei folgendes ergeben: Der Rittergutsbesitzer Anger-Eoith von Eythra ist aus einer Entfernung von acht bis zehn Metern überraschend angeschossen worden. Er suchte Deckung zu nehmen und sich zu wehren, das geschah durch Abgabe von Schüssen aus seinem Trommelrevolver auf seine Gegner. Diese haben auf den Rittergutsbesitzer zwei- oder dreimal geschossen; Anger-Eoith konnte nur mit Vogeldunst aus seinem Drilling erwidern; er ist dann zusammengebrochen. Im Körper des Ermordeten sind 50 bis 60 Schrottügeln festgestellt worden; er ist hauptsächlich in die linke Brustseite und in den linken Arm getroffen gewesen; die Ver letzungen waren absolut tödlich. Dieser Befund deckt sich, wie die Kriminalpolizei weiter mitteilt, auch mit den Angaben zweier Gen darmeriebeamte, die am Sonntag abend auf einem Kontrollgang insgesamt fünf Schüsse im Revier gehört haben. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleltung: Pau! Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Heimann Lässig, für An zeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff. »er krblsmiisvk-kittsweksftliehe Lreckit-Vsrsin in llaohrsn gewährt auf Oüter jecker OröLe l^ernsprecker 60Z96 Wallotstrakv 2 Die Beerdigung findet Freitag, den 17. Januar, nachmittags 3 llhr von der Halle des Friedhofes zu Wilsdruff aus statt. Vereinz- Omekzaeken In drei Tagen IsiclMimcder Auskunft kostenlos! 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Dar um wühlen 8le nur lKaLKIeickung von Vierten 8ie! bassen 8is sick nickt durch marlctsckreieriscke, oftmals unwahre Reklame irre macken! Nein diesjähriger großer Inventur-^u8verksuk üncket nack gründlichster Vorbereitung vom 2S. januar bis 5. Februar statt. Derselbe wirck Ihnen Oslegenbeit bieten, meine bestbelcannten (Qualitätswaren ru ^usnalimepreisen 2u Hauken. — 8ämtlicke Nocleartckel sind rücksichtslos iin kreise herabgesetzt, um eine möglichst voll ständige ttäumung ru erzielen. Kommen 8ie! 8ie werden wirkliche Vorteile linden! D 31"! 1^ iedigt preiswert unä ssuber rn iktlc^mckel'ei /V Iscktikiks, MÜLdkuss. Sonntag abend entschlief nach kurzem, schwerem Leiden unser guter Vater früherer Schmiedeobermeister Ernst Schmidt im Alter von 74 Jahren. Dies zeigen tiefbetrübt an Frieda Vogel geb. Schmidt. Paul Vogel. Arnsdorf, den 14. Januar 1930. WUmck WM 2U günstigen Deckingungen. Anfragen unter Angabe ckes der. Wehrbeitrages sinck ru richten an ckie Qesckäktsstelle K. KunL«,