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Wilsdruffer Tageblatt : 08.01.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193001087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19300108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19300108
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-08
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.01.1930
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Bearünunasamprache, die Ausstellung sei ein gewaltiges Lehrbuch der Volksgesundheitspflege der Menschheit. Nehmt Rücksicht aus die Rundfunkhörer. Ist dieser Appell aus dem Lager der Rundfunkhörer gerechtfertigt? Immer größer wird in allen Orten die Zahl der Klagen gegen die Störer, in der Hauptsache gegen die Besitzer der Hochfrequenz-Heilgeräte, von welchen die Störwellen ausgehen, die den Rundfunk in stärk stem Matze beeinflussen. Wie festgestellt worden ist, sind durch Hausierer alle möglichen Typen dieser Heilgeräte fragwürdigster Bauart an Stromabnehmer verkauft worden. Leider haben die Elektrizitätswerke noch nicht den nötigen Einfluß auf die Beschaf fenheit solcher Anschlußgeräte, weil diese Geräte erst seit kurzer Zeit den V. D. L.-Vvrschriften unterstellt worden sind, wonach diese Geräte nun weitgehendst in sicherheitlicher Hinsicht (Feuer- und Gesundheitsschädigung) hergestellt werden müssen. Ls ist vielen noch unbekannt, daß der Hvchfrequenz-Heilapparat ebenso wie alle elektischen Haushaltgeräte hinsichtlich des konstrukiven Aufbaues und der Auswahl des verwendeten Materials als An- schlußgerät den Sicherheitsvorschristen des Verbandes Deutscher Elektrotechniker entsprechen mutz und aus diesem Grunde auch vor Inbetriebnahme in der Anlage anzumelden ist. Im Interesse des Stromabnehmers sei nochmals daraus hingewiesen, datz es von großer^ Wichtigkeit ist, beim Kauf elektrischer Haushaltgeräte dem V.D.E.-Zeichen, welches immer die einwandfreie Beschaffen heit und den Sicherheitsgrad des Gerätes attestiert, besondere Beachtung zu schenken. Die Heilgeräte mangelhafter Bauweise und ohne Schutzeinrichtung beeinträchtigen den Empfang dadurch, datz sie de>i von her Funkenstrecke erzeugten sogenannten Heilstrom von hoher Schwingungszahl je nach den örtlichen Verhältnissen in einem ^Umkreise bis zu zwei Kilometer in den Aether aus- strahlen, ^er Heilapparat wirkt also wie ein Apparat ähnlich dem Rundfunksender, nur mit dem Unterschied, das; er gleichzeitig ein lehr breites Wellenband besetzt. Diese Ausstrahlung der Stör- Elen, welche in gleicher Weise wie Rundfunkwellen von den Empfangsapparaten ausgenommen werden, kann durch Anwen- Sung einer einwandfreien Schutzeinrichtung (Störschutz-Zusatzge- rat) gänzlich verhindert werden. Der Rundfunk erfüllt wichtige Aufgaben, auch hinsichtlich der Unterhaltung grotzer Dolkskreise und ist die Erbitterung der Rundfunkhörer zu verstehen, wenn heute trotz der bestehenden Störbefreiungsmöglichkeiten der Emp- fang vieler Teilnehmer Tag für Tag durch den Gebrauch von un- zulänglichen Heilgeräten unmöglich gemacht wird. Es liegen Mehrere Fälle vor, wo die Besitzer störender Geräte, welche in keiner Weise Einsicht und guten Willen zeigten, durch Amts- oder -Msugmchte auf Grund der besitzrechtlichen Bestimmungen des BGB. verurteilt wunden, die Störung zu unterlassen. Die An- bahnung der Anerkennung des prägnanten Satzes „Rundfunk- storung ist Besitzstörung" seitens der Gerichtsbehörde verpflichtet geradezu jeden Besitzer eines störenden Gerätes, dasselbe aus eigenem Antrieb mit einem Störungsschutz zu versehen oder min destens dasselbe außerhalb der Hauptsendezeiten zu benutzen. Tierseuchen im Bezirk der Amtshauptmannschast Meißen. Aach dem amrlichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen am 31. Dezember 1929 waren in der Amtshauptmannschaft Meißen zu verzeichnen: Maul- und Klauen seuche 1 Gem., 1 Geh., Schweineseuche 1 Gem., 1 Geh., anstecken de Blutarmut'der Einhufer 2 Gem., 2 Geh., Gehirnrückenmarks entzündung der "Pferde 1 Gem., 1 Geh., Bienenseuchen 1 Gem., 2 Geh. Bewertung der Natural- und Sachbezüge und der Deputate für den Steuerabzug vom Arbeitslohn. Die Präsidenten der Lan desfinanzämter Dresden und Leipzig haben eine Bekanntmachung erlassen, nach der der Wert der vollen freien Station (Verpfle gung, Wohnung, Feuerung und Beleuchtung) beträgt: a) für weibliche Hausangestellte, Lehrlinge, Lehrmädchen, Mägde usw. monatlich 25 RM.; b) für männliche Hausangestellte, Knechte, männliche und weibliche Gewerbegehilfcn und für Personen, die der Angestelltenversicherung unterliegen monatlich 40 RM.; c) für Angestellte höherer Ordnung (Aerzte, Apotheker, Hausdamen, Geschäftsführer, Hauslehrer, Werkmeister, Gutsinspektoren usw.) monatlich 60 RM. Die Werte der Deputate wie Getreide, Mehl, Kartoffeln usw., die hauptsächlich den Arbeitnehmern in der Land- und Forstwirtschaft gewährt werden, sind bei dem Finanzamt zu erfahren Kesselsdorf. Ein kompliziertes Autounglück ereignete sich heute mittag gegen °/»12 Uhr auf der Staatsstraße inmitten des Ortes unterhalb des Gasthofes zur Krone. Aus Richtung Grumbach kam eine Limousine aus Hannover. Nach der kleinen Kurve bei der Schmiede kam dieselbe auf der glatten, nicht gestreuten Straße ins Rutschen und wurde mit aller Gewalt nn den Gartenzaun des Privatiers Friebel gedrückt. Die starken ZkMentsäulen am Eingänge wurden wie Streichhölzer umgeknickr. Gebinden darnach kam her Autohändler Lommatzsch aus Rade- derg dort vorbei. Er wollte in Freiberg ein Auto abschleppen. Er sah sich nach dem verunglückten Wagen um und geriet dadurch an der genannten Kurve zu weit nach links. In demselben Augen- bück kam aber auch noch ein anderer Wagen entgegen. Lommatzsch Machte seinen Wagen bei der Glätte nicht schnell genug mehr herüber und beide Wagen stießen gewaltig zusammen. Beide wurden um sich selbst gedreht und schwer beschädigt. Einem Lehr ling des Autohändlers wurde ein Finger weggerissen, während Ein Insasse des anderen Wagens Verletzungen durch Glassplitter >m Gesicht erlitt. Sanitäter Hauptvogel leistete die erste Hilfe und nach ärztlichem Beistand durch Dr. Müller-Freital wurde der Lehrling ins Krankenhaus nach Dresden befördert. Grumbach. (90. Geburtstag.) Die älteste Einwohne rin unseres Ortes, Frau Pauline Schöne, die Großmutter von Schneidermeister Trepte im Niederdorfe, feiert am heutigen Tage ihren neunzigsten Geburtstag. Sie ist in Halsbrücke geboren und kam im Jahre 1919 nach Grumbach. Wir wünschen ihr einen freundlichen Lebensabend! Sora. (Schadenfeuer.) Gestern abend nach 7 Uhr brannte die dem Gutsbesitzer Steuer gehörige, etwa hundert Meter nach Birkenhainer Seite vom Gut entfernte Feldscheune nieder. Große Mengen Stroh, ein Wagen und landwirtschaftliche Maschinen sind mit verbrannt. Dem Besitzer erwächst trotz Ver sicherung „och bedeutender Schaden. Es liegt Brandstiftung vor. Die von den benachbarten Gebäuden abkehrende Windrichtung schloß jede weitere Gefahr aus, so daß auswärtige Hilfe nicht in Anspruch genommen werden brauchte. Röhrsdorf. Seine abschließende Jahreshauptversammlung hielt der Sächsische Militärverein für Röhrsdorf und Umg. unter Vorsitz des Gutsbes. Otto Seifert am 5. Januar nachm. 4L4 Uhr im Vereinslokal Gasthof „Deutsches Haus" ab, an der 57 Mitglieder sowie als Vertreter des Bezirks Kamerad Pietzsch- Groitzsch teilnahmen. Der Vorsitzende warf, nach Begrüßung aller Erschienenen und besten Wünschen fürs neue Jahr einen Rückblick auf das vergangene, das ost enttäuscht habe und gedachte der ver storbenen Kameraden Arno Seifert-Röhrsdorf u. Paul Schulze- Klipphausen, während sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Bezirksvertreter Pietzsch überbrachte die Grüße des Be zirks und gab seiner Freude Ausdruck, einer so ansehnlichen Ver sammlung beiwohnen zu können. Aus dem vom Schriftführer Vollmann abgefaßten Jahresbericht ging hewor, daß dem Verein zur Zeit 9 Ehren-, 1 außerordentliches und 112 ordentliche Mit glieder angehören. Im Berichtsjahre waren 3 Zugänge, ein Ab gang durch Wegzug und 2 Todesfälle zu verzeichnen. An Ver sammlungen wurden 1 Iahreshaupt-, 7 Monats- und 7 Gesamt vorstandssitzungen abgehalten. Durchschnittlich waren die Monats- versammlungen von 42 Kameraden besucht. Vorträge wurden ge boten über: „Der Weltkrieg in französischer Beleuchtung" (Pf. Küchler - Röhrsdorf); „Das tausendjährige Meißen" (Kantor Klotzsche-Sora); „Der Friedensvertrag von Versailles" (Dr. Gör ler-Dresden); „Reiseerlebnisse in Dalmatien" (Lehrer Krum- biegel-Burkhardswalde). Vereinsfeste wurden zwei gefeiert. Beim Bruderoereinsjubiläum „Appell" Mohorn und Meißen l nahmen eine größere Anzahl Kameraden mit Fahne teil. Für 40jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet Rudolf Angermann und Hermann Schulze - Röhrsdorf, Ernst Sauer - Weinböhla und Paul Schulze - Klipphausen. Für 25jährige Pfarrer Dr. Größel - Hainichen, Max Bruchholzu. Otto Seifert- Röhrsdorf. Der Jahresbericht schloß mit dem Wunsche, daß die Kameraden weiterhin recht zahlreich treue Besucher der Ver sammlungen und sonstigen Veranstaltungen bei Freud und Leid bleiben möchten. Der vom Kassierer Kirsten erstattete Jahres bericht wies ein Plus von 188 Mark auf. Dem Kassierer wurde, zufolge beantragter Entlastung durch die Rechnungsprüfer Fritz sche und Palitzsch, dieselbe mit Dank ausgesprochen^ Zu Punkt Wahlen wurden alle ausscheidenden Vorstandsmitglieder durch Zuruf wieder in ihre Aemter gewählt, diese nahmen dieselbe mit Dank an. Das diesjährige Stiftungsfest soll am 29. Januar, be stehend in Konzert und Ball der Stadtkapelle Wilsdruff gefeiert werden. Nachdem der Vorsteher noch eine Statistik über den Bundesbezirk Meißen und den Sächsischen Militärvereinsdund vorgetragen und die Benutzung der dem Bunde gehörigen Er holungsheime empfohlen hatte, dankte Bezirksvertreter Pietzsch dem Vorsteher für die hingebende Ausführung feines Amtes, so wie allen Vorstandsmitgliedern und für den guten Besuch der Hauptversammlung, worauf Vorsteher Seifert dieselbe mit Dankesworten gegen ><7 Ahr schloß. Burkhardswalde. (75. Geburtstag.) In körperlicher und geistiger Frische beging am vergangenen Sonntage Schuh machermeister Anton Fischer seinen 75. Geburtstag im Kreise seiner Familie. Ihm wurden von verschiedenen Seiten Ehrungen dargebracht. So brachte ihm ein Pvsaunenquartett der Orchester schule der Staatskapelle in Dresden, an welcher sein jüngster Sohn studiert, ein Ständchen. Die Feuerwehr ließ ihrem lang jährigen ehemaligen stellvertretenden Hauptmann und jetzigen Ehrenmitglied durch das Komamndo die Glückwünsche überbringen. Der Gesangverein ehrte sein Ehrenmitglied am Abend durch den Vortrag von 2 Liedern. — (Standesamtsnachrichten.) Im vergangenen Jahre wurden hier 11 Eheschließungen vollzogen. Es wurden verzeichnet 21 Geburten und 14 Todesfälle. Mohorn - Grund. (Jahreshauptversammlung d e s T u r n v e re i n s D. T.) Die Turnerschaft versammelte sich Sonntag Abend im Vereinslokal Gasthaus zu den Linden zu ihrer Jahreshauptversammlung. Dieselbe wurde von ihrem Vorsitzenden Albert Seyfert mit begrüßenden Worten eröffnet, der nach ein leitendem Turnerlied die Tagesordnung bekannt gab. Zuerst be richtete er selbst über das Turnen, dessen Leistungen zufrieden stellender als im Vorjahre waren. Hierauf erstattete der Kassierer Martin Börner den Kassenbericht. Nach Prüfung und Richtig- sprechung wurde dem Kassierer Entlastung erteilt. Hierauf gaben beide Vorturner ihre Turnberichte. Ehrenturnwart Kretzschmar erteilte 13 Turnstunden an Knaben von Juni bis September mit 102 Besuchern, 15 Turnstunden an Mädchen von September bis Dezember mit 182 Besuchern, 39 Turnstunden an die Turnerinnen mit 368 Besuchern. 13 Wochen fiel der Unterricht wegen allzu großer Kälte aus. Turnwart Menaty berichtete vom 1. April an, daß er 45 Turnstunden abgehalten habe, die im Durchschnitt von 15 Turnern besucht worden sind; insgesamt wurden in dieser Zeit 487 Stunden geturnt. Die Teilnahme der Kinder am Turnen steigerte sich von 11 auf 28, insgesamt turnten 355 Kinder. Mit den besten Wünschen fürs Turnen schlossen beide Vorturner ihre Ausführungen. Hierauf beschäftigte man sich mit den Wahlen. Satzungsgemäß schieden aus der 1. Kassierer, der 1. Schriftführer und der Kassenbote. Linstimimg wählte die Versammlung Martin Börner als 1. Kassierer, Max Voigt als 2. Kassierer, Oberlehrer Sobe als 1. Schriftführer wieder und als Mitarbeitende des Kassierers und Schriftführers Turnschwester Else Wüstner. Die Vorgeschlagenen nahmen die Wahl an. Die Wahl eines Gauver treters setzte man vorläufig von der Tagesordnung ab. In ver flossenem Jahr traten dem Verein 19 Turner und Turnerinnen bei, 10 traten aus. Zu Ende der Sitzung beschloß man, die Zeit schrift „Der Turner aus Sachsen" auf Kosten des Vereins wieder zu beziehen und ermahnte die Turnjugend, stets nach außen und innen hin die Interessen des Turnvereins zu wahren. Kurz nach X>10 Ahr endete die Sitzung, an der 26 Turner- und Turnerinnen teilgenommen hatten. „Sängerkranz". Mittwoch pünktlich Singestunde. Funkverein. 8. Januar erste Jahreshauptversammlung im Bahnhofsrestaurant. „Liedertafel." 10. Januar Singestunde. „Sängerlranz." Sonnabend, den 11. Januar, Hauptver sammlung. G. D. A„ Ortsgruppe Wilsdruff. 11. Januar Jahreshaupt versammlung. Turnverein Grumbach D. T. 12. Januar Theaterabend. Turnverein Wilsdruff D. T. 18. Januar Jahreshauptver sammlung. Wetterbericht Allmähliches Aufkommen verstärkter Bewölkung. Im späte ren Verlaufe bestehende Niederschlagsneigung. Temperaturen schwankend, aber noch nicht grundlegend geändert. Winde aus südlichen, später zuerst im Gebirge aus westlichen Richtungen, Flachland schwach bis mäßig, Gebirge mäßig bis frisch. Freital. (Diamantene Hochzeit.) Das Ehe paar Eberwein in Freital-Deuben feierte das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Lobau. (Weihe eines Heimes.) Die Weihe eines Heimes des Deutschnationalen Handlungsgehilfen verbandes fand hier statt. Zahlreiche Vertreter der Be hörden, der Stadtverwaltung, der Ortsgruppe sowie der Freunde des Verbandes hatten sich in dem mit schlichter Zweckmäßigkeit und sicherem Geschmack ausgestatteten neuen Heime auf der Margaretenstraße versammelt, um dem festlichen Akte bci^uwohnen. Kuncwalüe. (Festnahme eines Falschmün zers.) Ermittelt und festgenommen wurde durch die Aufmerksamkeit eines hiesigen Einwohners ein Falsch münzer in der Person eines 24 Jahre alten, vielfach vorbestraften Händlers P. Wildenhof aus Slsa. Wildenhof versuchte bei kleinen Einkäufen falsche Zweimarkstücke an den Mann zu bringen. Es wurden bei ihm eine Anzahl falscher Zweimarkstücke und die zur Herstellung der Falsch stücke verwendeten Werkzeuge gefunden und gesichert. Wildenhof wurde in das Amtsgericht Neusalza-Sprem- bcrg eingeliefert. Ncusalza-Sprcmberg. (Wilddiebereien.) Als Wilddieb ermittelt wurde dieser Tage ein 23jähriger Ein wohner aus Neufriedersdorf, der schon seit Jahren aus Neufriedersdorfer und Spremberger Rittergutsflur ge wildert hat. Die Schußwaffe sowie die Wildeisen wurden im Walde versteckt aufgefunden und beschlagnahmt. Wei tere Ortseinwohner sind in die Angelegenheit verwickelt. Limbach. (S t r e i k u n r u h e n.) Streikende Arbeiter der Wirkwarenfabrik Recenia in Hartmannsdorf ver hinderten Arbeitswilligen den Zugang zur Fabrik. Mehrere der Arbeitswilligen wurden von den Streikenden ange griffen nnd mißhandelt. Die Polizei mußte einschreiten und stellte die Ruhe wieder her. Chemnitz. (Dr. Hübschmanns Abschieds gesuch genehmigt.) Wie nunmehr amtlich mitgeteilt wird, ist das Gesuch des hiesigen Oberbürgermeisters Dr. Hübschmann um Versetzung in den Ruhestand vom Rat der Stadt zum 1. April dieses Jahres genehmigt worden. Aue im Erzgebirge. (Lärmszenen in der Stadtverordnetenversammlung.) In der ersten Sitzung der neuen Stadtverordnetenversammlung kam es zu schwersten Zusammenstößen zwischen dem Kom munisten und früheren Stadtrat Brandt und dem seitheri gen kommunistischen ersten Vorsteher Georg Müller einer seits und dem ersten Bürgermeister Hofmann, der den Vor sitz führte, andererseits. Stadtverordneter Brandt ließ in einer äußerst scharfen Rede Bemerkungen gegenüber der Stadt fallen, so daß ihm der Bürgermeister nacheinander drei Ordnungsrufe erteilte und ihn dann des Saales ver wies. Erst als die Polizei erschien, verließ Brandt den Saal. Dasselbe Schauspiel erlebte man dann kurze Zeit später bei dem kommunistischen Stadtverordneten Müller, der sich ebenfalls nicht fügte, sondern erst von der Polizei aus dem Saal entfernt werden mutzte. Nun erst konnte die Wahl des Präsidiums, das mit drei bürgerlichen Ver tretern besetzt wurde, vollzogen worden. Meerane. (Steigende Einwohnerzahl.) Meeranes Einwohnerzahl ist dauernd im Steigen be griffen. Sie betrug am 1. Januar 1927: 24 537; am i. Januar 1928: 24 919; am 1. Januar 1929: 25 279 und beträgt zu Beginn 1930: 25 330. Gewaltig gestiegen ist die Zahl der Erwerbslosen in der Meeraner Textil Industrie. Während diese jeweils nach dem Stand vom 1. Juli im Jahre 1927 21 männliche, 4 weibliche betrug, stieg sie in den Jahren 1928 und 1929 auf 453 männliche, 316 weibliche bzw. 568 männliche und 743 weibliche Heute beträgt die Zahl der männlichen Erwerbslosen 1267 und die der weiblichen 403 und hat in neuester Zeit eine weitere Steigerung ersahren durch die Stillegung eines der größten Unternehmen der Stadt, der I. H. Borne mann A.-G. Der Riesenbetrieb steht auch heute noch völlig still, die Maschinen sind abmontiert; der Stadtver Wallung ist es bisher durch Verhandlungen mit aus wichtigen Industrieunternehmen noch nicht gelungen, hier Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Meerane. (Städtische Haushaltssorgen.' Während es im Jahre 1927 noch möglich war, den mit 182 840 Mark eingestellten ungedeckten Fehlbetrag auf 41 274 Mark herabzudrücken, war das im Jahre 1928 nicht möglich. Der im Haushaltsplan eingestellte vorläufig un gedeckte Fehlbetrag von 161 130 Mark wird voraussichtlich voll in Erscheinung treten und die Balancierung des Haushaltsplanes im Jahre 1929 wird kaum möglich sein, da insbesondere das Gaswerk den eingestellten Überschuß nicht abzuliefern imstande ist. Meerane. (Einweisung des neuen Stadt oerordnetenkollegiums.) Das neue Stadtver- ordnctenkollegium, das nach langer Zeit eine bürgerliche Mehrheit aufweist, trat zu seiner ersten Sitzung zu sammen, die einen Massenbesuch aufzuweisen hatte. Die Verpflichtung und Einweisung erfolgte durch den Ersten Bürgermeister Dr. Rüdiger. Zum Vorsteher wurde mit 16 Stimmen der bisherige Stadtrat Lehrer Schreiber (Bürger!.) gewählt. Erster stellvertretender Vorsteher wurde Stadtverordneter Amtsgerichtsrat Dr. Berndt (Volksrechtspartei), zweiter stellvertretender Vorsteher wurde Stadtverordneter Richter (Bürgerlich). Mit 5 Stimmen der Kommunisten bei 25 Stimmenthaltungen der Bürgerlichen und Sozialdemokraten wurden als Schriftführer die Kommunisten Winkler und Weber ge wählt. Das neue Stadtverordnetcnpräsidium setzt sich also aus drei bürgerlichen Vorstehern und zwei kommunistischen Schriftführern zusammen. Als ehrenamtliche Stadträte wurden gewählt die Bürgerlichen Gräf, Wolf, Gentzsch, Arnold, ferner die Sozialdemokraten Halbritter und Oberländer und der Kommunist Hochmuth. Meerane. (Weihe des neuen Kirchgemein de h a u s e s.) Hier fand die Weihe des Meeraner Kirch gemeindehauses unter riesiger Beteiligung der Bevölke rung und unter Teilnahme vieler Gäste von nah und fern statt. Anschließend fand ein Nundgang durch das Haus statt. Am Abend fand der erste grotze Gemeindcsamilien- abend statt, der einen erhebenden Verlauf nahm und in dessen Mittelpunkt eine Rede des früheren Oberpfarrers Harig-Dresden stand. Meerane. (S ä n g e r e h r u n g.) Der Ehrenbrief des Deutschen Sängerbundes wurde dem Mitglied der Mee raner Sängerschaft „Echo" Heinrich Arnold überreicht, der trotz seiner 73 Jahre noch treues aktives Mitglied ist und nunmehr 50 Jahre dem Deutschen Sängerbund an gehört. Der Vereinsvorsitzende überreichte dem Jubilar die seltene Auszeichnung in einer besonderen Feier. Eilenburg. (Eine stürmische Stadtverord nete n s i tz u n g.) Während der Stadtverordneten versammlung, in der die Wiederwahl mit einer geringen Abänderung vorgenommen wurde, fanden vor dem Sitzungsgebäude kommunistische Erwerbslosendemonstra tionen statt. Bei der Rede des sozialdemokratischen Ge werkschaftssekretärs Lenker, der erklärte, datz der Not der Erwerbslosen selbstverständlich gesteuert Weden müsse, daß er aber der heutigen Erwerbsloscnkundgevung kein Ge wicht beilege, weil sie von Unorganisierten ausginge, enr- stand auf der Tribüne ein derartiger Lärm, daß der Vor steher sie durch Polizei räumen lassen mußte.
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