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kunMunk-pfogrsmm Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 317,1) Dienstag, 7. Jan. 13.15: Schallplatten. * 14.3V: Musikalische Neuerscheinungen. » 15.15: Schallplatten. O 16: Dr. Lehmann: Von Hererei und Zauberkunst. » 16.3V: Operetten-Nachmittag Mitw.: Else Schumann, Funkorch. » 18.05: Adele Lurenberg: Um schau in der Wett der Frau. » 18.3V: Französisch. » 19: Min^Rat Dr. Mencke-Elückert: Die Ausbildung höherer Lehrer. » 19.3V: Ur aufführung von Schallplatten. » 20.30: Rundgang durchs Telegra phenamt Leipzig. O 21: Mandolinen-Konzert. Freie Mandolinister Dresden-Striesen. » 21.30: Studio der Mitteldeutschen Sender: Werke von W. Kehrer und Ilse Hercher-Zoellner. « 22.15: Zett, Wetter. Dienstag. 7. Kanuar. Berlin W. Welle 418. — Berlin O., Magdeburg, Stettin Welle 283. 9.00: Schulfunk. Dr. Karl Würzburger: Ein Vater erzählt Geschichten für die Kleinen. 4- 15.20: Anna Heinicke: Meisterin der Hauswirtschaft — ein neuer Beruf. * 15.40: Telegr.-Jnsp. H. Martin, Frankfurt a. d. O.: Wie kann ich meinen Fern sprecher wirtschaftlicher ausnutzen? 4- 16.00: Stunde mit Büchern. 4- 16.30: Aus Leipzig: Operettennachmittag. Solistin: Else Schumann, vom Landestheater Altenburg. Das Leipziger Funkorchester. 4- 18.00: Sportarzt Dr. Heiß: Grenzen jugend licher Leistungsfähigkeiten. 4- 18.30: Das physikalische Welt bild der Gegenwart. Physikalisches für Nichtphysiker. Prof. Dr. Hans Reichenbach: Licht und Strahlung. (Das Licht.) 4- 19.00: Unterhaltungsmusik. Paul-Godwiv-Ouintett. 4c 20.00: Programm der Aktuellen Abteilung 4- 20.30: Lieder. Lotte Walter. Am Flügel: Prof. Bruno Walter. 4- 21.00: Darf man fchon wieder? (Sentimentale Erörterungen über Dich tung und Musik.) Sprecher: Fr. Burschell, Fritta Brod. 4- 21.45: Berliner Bühnen. Aus dem Renaissancetheater: „Pariser Leben." 3. Bild. Operette von Jacques Offenbach. Deutsche Welle 1635. 9.00—9.25: Ein Vater erzählt Geschichten für die Kleinen. 4- 12.00—12.25: Französisch für Schüler. 4- 14.30—15.00: Tanzturnen für Kinder. 4- 15.00—15.30: Bauen von Futter- gerälen und Nistkästen für Vögel. 4- 15.45—16.30: Künst lerische Handarbeiten. 4c 16.30—17.30: Nachnnttagskonzert Leipzig. 4- 17.30—18.00: Dichterstunde. Frank Thieß: „Der Weg Hans Teßmers zur Freiheit." 4- 18.00—18.30: Musik verstehen: Kleine Formen der Klaviermusik. 4- 1^.30—18.55: Französisch für Fortgeschrittene. 4- 18.55—19.45: Unsere europäischen Nachbarn: Polen, die neue Macht im Osten. 4- 20.00: Claudio Arrau spielt. 4- 20.45: Unterhaltungsmusik. Verschiedene Instrumente. Dr. Ernst Römer mit seinem Orchester. Wenn die Töchier Geld verdienen. Von Dorothee Goebeler. Lotte wird Ostern aus der Schule kommen und in einen Beruf gehen. Sie ist bei einer Behörde vorgemerkt und wird gleich mit einem kleinen Gehalt beginnen. Lotte, die bisher nur ein paar Pfennige Taschengeld erhielt, soll über ein eigenes Einkommen verfügen so wie Kusine Grete, die schon lange in einem Geschäft ist. Was kann man sich da alles leisten! Lockende Bilder tauchen in den Träumen der Sechzehnjährigen auf. Da macht Vater einen Strich durch ihre Rechnung. Sechzig Mark wird sie daheim ab- liefern und nur dreißig für sich behalten, für Fahrgeld vielleicht und kleine Ausgaben an nötigen Dingen. Selbst Handschuhe soll sie sich von ihrem Gelde kaufen, auch mal ein Paar Strümpfe und dergleichen. Lotte ist empört! Wo ihre Eltern doch leidlich gestellt sind und es gar nicht so nötig haben, auf Geld zu sehen. Grete braucht auch nur dreißig Mark abzuaeben und kann ück kür das andere Geld kaufen, was sie will. Vater ist wirklich ungerecht. Es werden viele, und auch viele Mütter ihr bei dieser Meinung zustimmen. Sind sie dabei auch im Recht? Die Frage wird wieder einmal zeitgemäß, denn der Schul entlassungstermin kommt heran und viele junge Mädchen werden zum Erwerb hinausgehen. Soll man ihnen ihr ganzes Gehalt lassen, wenn man daheim nicht darauf an gewiesen ist, oder soll man ihnen einen Teil abnehmen und wieviel? „Meine Siebzehnjährige wird ihr Gehalt abliefern," sagt der eine Vater, „sie ist noch viel zu unerfahren, um mit einer größeren Summe umzugehen; sie bekommt ein Taschengeld, für das übrige sorgen auch weiterhin wir, der Überschuß ihres Geldes wird für sie gespart." — „Ich werde mir doch von meinem eigenen Kinde nichts geben lassen für Wohnung und Kleidung," sagt dagegen eine Mutter, „das Kind arbeitet doch, man kann ihm doch die paar Groschen nicht fortnehmen. Wenn es sich dafür kleidet und seine kleinen Nebenausgaben bezahlt, bleibt ja auch nicht viel übrig." Vaterverstand und Mutterherz liegen miteinander oft in Fehde, wenn die Frage auftaucht: Was soll das Kind abgeben? Soll es überhaupt etwas abgeben? Die Fräu lein Töchter werden bestimmt mit den Müttern sein, und doch liegt es lediglich in ihrem Interesse, wenn Vater verstand die Oberhand behält. Natürlich soll man der Halbwüchsigen, die eben anfängt zu arbeiten, nicht das ganze Gehalt fortnehmen, wenn nicht bitterste Not dazu zwingt. Und auch dann noch sollte man ihr ein wenig lassen, damit sie Lust und Liebe zur Arbeit behält. Aber unsinnig ist es Wohl, ihr das ganze Geld zur völlig freien Verfügung zu überlassen. Gerade das Mädchen, das zum Erwerb hinausgeht, muß vor allen Dingen rechnen und sich einrichten lernen, muß wissen, daß das tägliche Leben Geld kostet. Mit den paar Mark, welche meistens daheim abgegeben werden, ist ihr Lebensunterhalt nicht bezahlt. Von einer „Unterstützung der Eltern" kann also gar keine Rede sein. Für fünfzig bis sechzig Mark würde keine Wirtin sie in Pension nehmen und ihr ein Zimmer dazu geben. Wenn Lotte oder Martha oder Liese, odsr wie sie sonst heißen, die heute grollen, weil ihnen zu Hause „so viel" abgenommen wird, morgen das Elternhaus ver lieren würden, sie könnten sich umsehen nach einer ebenso billigen Wohn- und Eßgelegenheit! Hilflos ständen sie, denen die Mutter bisher alle Sorge abnahm, dem Leben gegenüber. Und ebenso hilflos stehen sie meist da, wenn sie selber Ehefrauen und Mütter werden. Welcher Ehe mann kann seiner Frau heute im Monat die vierzig, fünfzig Mark Taschengeld geben, die das erwerbende Mädchen vielfach zur Verfügung hat und mit denen es oft genug nicht auskommt? Es ist schon ganz gut, wenn väterlicher Verstand.das weiche Mutterherz in dieser Frage zurückdrängt. Lehrt die Mädchen beizeiten rechnen, gebt ihnen nicht das ganze Ge halt zur freien Verfügung, spart einen Teil davon für sie, wenn ihr selbst es nicht braucht. Jedenfalls aber lehrt sic erkennen, daß das Leben Geld kostet, und daß man nur ohne Schiffbruch hindurchkommt, wenn man schon in der Jugend sehr genau und gründlich — rechnen lernte. Die Trinkprobe -er Geschworenen. Vor dem Geschworenengericht der Stadt Columbia im nordamerikanischen Staate Südkarolina stand Mister George Buckhalter unter der Anklage, im Hause Alkohol gehalten und davon auch an andere abgegeben zu haben George Buckhalter aber sagte, das beschlagnahmte Gebräu babe er sich selbst beraeitellt und es sei völlig alkoholfrei. Daraufhin ließen sichere Geschworenen die beschlagnahm-^ ten Getränke bringen. Es waren im ganzen 97 Flaschen. Bei der Behauptung des Angeklagten mußte das Getränk unbedingt probiert werden, und ein Geschworener machte sogleich eine Flasche auf, andere Geschworenen ahmten das Beispiel nach, und bald hatte jeder Geschworene eine Flasche in der Hand. Die weisen Richter kamen jedoch zu keiner Einigung. Die einen meinten, das Getränk enthalte keinerlei Alkohol, die anderen waren der Ansicht, das Gebräu sei nichts weiter als Vier. Weil man zu keinerlei Einigung kam, mußte das Experiment fortgesetzt werden. Abermals kamen zwölf Flaschen auf den Richter- j tisch. Auch beim zweiten Versuch war eine Einigung nicht möglich, so daß man das Kosten fortsetzte, bis sämtliche beschlagnahmten Flaschen leer waren. Nun wollten sich die Geschworenen zur Fällung des Urteils zurückzieheu Doch jetzt sprang der Rechtsanwalt des AngeNagten etu und forderte die Vernehmung sämtlicher Geschworenen als Zeugen. Da ein Zeuge nicht Richter sein kann, mutztr die Sache vertagt werden. Oer Kalender im Volksmund. Über den Kalender, der soeben in neuer Auflage in die meisten Häuser eingezogen ist, sind in den einzelnen Ge- genden Deutschlands mancherlei Sprichwörter entstanden. So heißt es im Westen Deutschlands: „DenKalender machen die Leute, das Wetter der liebe Gott." „Kein Kalender setzt nur Feiertage," sagt man im Nordwesten, oder auch: „Im Kalender steht ein Name wie der andere." „Einem den Kalender lesen," heißt ihn verspotten. Von einem Menschen, dem es ständig gut geht, sagt man: „Er hat einen Kalender, in dem kein trübes Wetter steht." Wer ständig trübsinnig ist, von dem heißt es: „Er macht Ka lender," und auf einen Menschen, der zu lange ver gangenen Dingen nachtrauert, ist der Spruch gemünzt: „Er macht Kalender für das vergangene Jahr". „Ich will nicht sein Kalender sein," heißt so viel wie: „Ich will mich nicht nach seinen Ratschlägen richten," und auf einen, dem es- schlecht geht, wendet man das Sprichwort an: „In seinem Kalender ist immer Fasttag." Von einem, der stets mit untauglichen Ratschlägen hervorkommt, heißt es: „Er will den Kalender verbessern," einer, der immer Grillen fängt, ist nach dem Volksmunde ein Kalender macher, und Witze, die schon oft aufgewärmt wurden, heißen Kalenderwitze. A. M. Heitere Umschau. Brüderliches Gedenken. „Aber Fritzchen, wie konntest du nur den ganzen Kuchen allein essen? Hast du denn nicht einen Augenblick an deinen Bruder gedacht?" — „Aber doch, Mutter! Ich habe dauernd gedacht: Hoffentlich kommt Kärtchen nichi eher herein, als bis ich mit dem Kuchen fertig bin!" Zweifel. Wie unzuverlässig die Sprichwörter sind, habe ich erst jetzt erfahren. Das Sprichwort sagt, wie der Mensch ißt, so ist er auch! Run habe ich gesehen, wie meine Braut in einem Augenblick, als sic sich unbeobachtet glaubte, ihren Teller abgeleckt hat. Was ist sie nun: reinlich, sparsam oder gefräßig?" Finanzielle Schwierigkeiten. Krankenhausarzt (zum frisch eingelieferten Patienten): „Weswegen sind Sie hier eingeliefert?: — „Wegen finanzieller Schwierigkeiten!" — „Nanu. . .?" — „Ja, das war nämlich so: Ich sah auf der Straße einen meiner Gläubiger mir entgegenkommen, wollte ihm ausweichen und nach der anderen Seite gehen. Als ich mitten auf dem Fahrdamm bin, sehe ich auf der anderen Seite auch einen Gläubiger kommen; da wußte ich im Augenblick nicht, ob ich rechts oder links gehen sollte. Schon kam ein Auto, überfuhr mich, und so bin ich hierhergekommen!" <2. 7S-Ü " c?. Teekleid aus Lyon-SchnUte z« de« ode« abgebildete« Modelle« find erhältlich im Verlag Gustav Lyon, Berlin SOL«. <5 !847 Kleid aus bedrucktem Samt. Am Glockcnrock eine „gezackte Hüft- pasie. Kragen, und ArmctaufWSgs aus Weiger Seide. Unterhalb des KragensfchrSgerKnopffchiutz. Lyon - Schnitt, Kröge 44, (Gr. Schnitt) tr !848 Elegantes gellem Samt. Den Glockenrock ziert lintsicitlich ein zipfeliger Earniiur- tcil. Effektvolle ecrufarbens Spitzen garnitur. Lyon-Schnitt, Gröhe 44 erhält!., (Großer Sch:- LSS2l Besuchskleid aus stahlblauem, weih gepunktetem Samt, mit wei- tzem Gcorgettekragen am runden Ausschnitt. Gürtel, aus Heller Sei- denlitzegeflochten. Lyon-Schnitt, Gröhe 44 erhllltl., (Grotzer Schnitt) 6I84ö Nachmittagskleid aus schwar zem Sami mit leicht anliegender Taille, die Lurch Biesen unterbrochen ist und auf den Glockcnrock greift Weiher Georgettckragcn. Lyon- Schnitt, Gröhe 44, (Er. Schnitt) Samt, die große Mode 3n der Geschichte der Mode taucht der Samt in gewissen Zeitabständen immer wieder als Favorit auf und jeder von uns besinnt sich auf frühere Samtkleider, die er besonders gern getragen und die ihm noch nach Jahr und Tag als be sonders hübsch in der Erinnerung geblieben. So hebt sich auch jetzt der Samt in seiner schmeichlerischen Kleidsamkeit l von den übrigen Geweben ab und weiß seine Beliebtheit auszunutzen. Samt ist nicht nur das Material der großen Abendtoilette, des Festkleides, er hat den Vorzug allerbester Wirkung auch bei schlichtester Verarbeitung und ist auch bei den anspruchsloseren Toiletten, die den kleineren Gesellig keiten dienen, des effektvollen Eindrucks sicher. Die kleinen Druckmuster, die man uns für die Besuchs-, Tee- und klei nen Theaterkleider zur Wahl stellt, sind ganz besonders hübsch. Natürlich herrschen auf Beige-braun abgestimmte, ost durch leuchtendes Rot belebte Muster vor, die man gern noch durch einen roten Gürtel, eine rote Schleife, einen wei ßen Kragen aufhellt. Auch die übrigen neuen Farben — Bordeaux-, Burgunder- und Granatrot, Myrthen- und Russischgrün — sind ein wenig stumpf, und eine Helle Geor gette- oder Spitzengarnitur macht sie frischer, jugendlicher. Eine Farbe, die man mit Bedacht wählen sollte, ist das neue rötliche Lila, Dahlia genannt, das nicht jedem Teint anzuraten ist. Es ist in Samt, mit seinem Licht- und Schattenspiel, kleidsamer als in anderen Geweben, wird aber wohl stets für eine hellere Zutat dankbar sein. Ob man Seiden-, Transparent- oder den ebenfalls sehr effekt vollen Baumwollvelours wählt, richtet sich nach den Mit teln, die man für das Kleid anwenden will. Auch der preis werte Baumwollsamt wird jetzt vielfach mit sehr kurzem Flor hergestellt, wodurch er sehr leicht und überraschend weich ist. Druckstellen, die sich im Tragen kaum vermeiden lassen, sind durch einfaches Aufdämpfen zu entfernen. Die nebenstehend gezeigten Kleider zeichnen sich durch schlicht vornehme Schnittformen aus. — Zu allen Modellen sind Lyon-Schnitte erhältlich.