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Ctratzensette uns noch dazu ohne Beleuchtung am Rave zu haben, von einem Automobil überfahren worden. Der eine --ar sofort tot, der andere erlitt schwere innere und äußere Verletzungen. poMilcke kunckckau Oeursches Reick Glückwunschaustausch Hindenburgs mit ausländischen Staatsoberhäuptern. Beim Jahreswechsel hat zwischen dem Reichs präsidenten und einer Anzahl von Staatsoberhäuptern ein Glückwunschaustausch, so mit den Königen von Bul garien, von Dänemark, von Norwegen und von Schweden, mit dem Verweser des Königreichs Ungarn, dem Schah von Persien und dem Präsidenten der Chinesischen Re publik, stattgefunden. Offener Brief an den Reichspräsidenten. Das Verkündigungsblatt der holsteinischen Landvolk bewegung bringt einen offenen Brief an den Reichsprä sidenten von Hindenburg. Dieser Brief, der u. a. von dem Landvolkagitator Hamkens unterschrieben ist, enthält eine Art Anregung an den Reichspräsidenten, sich der fünf zehn wegen Verdachts der Beteiligung an den angeblichen Bombenattentaten verhafteten Lente zu erinnern. Großbritannien. Zeitung der Sowjets in Loudon? Zum ersten Male erschien in London eine kommu nistische Tageszeitung mit einer Botschaft des Vorsitzenden der III. Internationale, in der von dem Blatte als einer „Waffe in der Hand der englischen Arbeiter beim Kampfe gegen Rationalisierung und die sozialfafchistische Arbeiter regierung" gesprochen wird. Indien. Unabhängigkeitsdcmonstration am 25. Januar. Der von dem eben beendeten indischen Nationalisten kongreß eingesetzte Ausschuß hat beschlossen, am 25. Januar in ganz Indien eine Demonstration für die neuen Ziele des Kongresses zu veranstalten, nämlich für eine Auto nomie, die der völligen Unabhängigkeit gleichkommt. Der Präsident des Kongresses ist ermächtigt worden, sämtliche den verschiedenen gesetzgebenden Versammlungen ange hörenden nationalistischen Mitglieder zur sofortigen Niederlegung ihrer Mandate aufzufordern. Die Organi sierung einer allgemeinen Verweigerung der staatsbürger lichen Pflichten ist, wie verlautet, vorläufig noch nicht in Aussicht genommen. China. » Entgegenkommen Englands. Der englisch-chinesische Notenwechsel über die Erter- ritorialitätsfrage ist veröffentlicht worden. England er klärt sich bereit, den 1. Januar als den Stichtag zu be trachten, an dem der etappenweise Abbau der englischen Exterritorialitätsrechte begonnen haben soll. Jeder An griff auf Rechte englischer Staatsangehöriger oder eng lische Interessen werde jedoch der englischen Negierung eine schwere Verantwortung auferlegen. In ihrer Ant wortnote begrüßt die chinesische Regierung die Anerken nung des 1. Januar als Stichtag für den Abbau der Ex territorialitätsrechte. Beide Noten sind freundschaftlich gehalten. Aus In- und Ausland Hamburg. In Hamburg wurde der 23 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Müller aus Stade unter dem Verdacht ver haftet, den Raubmord an dem sozialdemokratischen Mitglied des Kreistages Harburg, dem Eierhändler Steffens, verübt zu haben. Paris. Der Ministerrar ernannte an Stelle des zurück- getrelenen Generals Debeney denGeneralWeygand zum Chef des Generalstabes. Durch Erlaß oes Präsidenten wurde Marschall Petain als Gencralinspektcur der Armee und als Vizepräsident des Obersten Kriegsrates erlern bestätigt Moskau. Aach einer Meldung ves sowielrussischcn Konsuls in Chardin sind sämtliche von den chinesischen Behörden während des Konfliktes wegen der Ostchinabahn verhafteten Sowjetbürger freigelassen worden. Konstantinopel. Das türkische Jnnenministertum bereitet eine Änderung des bestehenden Paßgesetzes vor. wonach nunmehr auch Griechen und Armenier, soweit sie türkische Staatsangehörigkeit besitzen, freies Reiserccht in der Türkei erhalten sollen, ebenso alle Ausländer. RMeWe Mm M Wilsdruff uud Umgegend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Milch und Butterhandlung Barthel, Alfred, Braunsdorf (tägl. Lieferung ms Haus) Molkereierzeugnifse jeglicher Art (tägliche Lieferung frei Haus) Dampf Molkerei Blankenstein (Inh. Hans Bräuers Musik Philipp, Ewald, Stadlmusikdirektor, Orchesterschule, Hohe Straße 13411. »M- 76. Radio-Spezialgeschäft (Apparate und Zubehör, Reparaturwerkstatt) ehrmann, H., Meißner Straße 260. 119. Rechtsanwälte * auch Notar. Bäßler, Hermann, Meißner Straße 266. «ss- 598. * Hofmann, Alfred, Markt 101, 1. Etage. 3. * Kronfeld, Dr. jur., Freiberger Straße 108. Schleifanstalt, Drechslerei und Schirmreparatur werkstatt Aberle, Kurt, Meißner. Straße 266. Schlossermeister Linnert, Paul, Töpfergaste 246. Nickel, Arthur (W. Trepte Nachfolger), Rosenstraße 73. Steinsetz-, Straßen- und Tiesbaugeschäft Fendler, Otto, Zellaer Straße 32. s-K- 24. Stuhlfabrik Schreiber, Arthur, Löbtauer Straße 298 8. o-s- 51. Tischlereien Adolf Schlichenmaier, Möbelfabrik, Anfertigung von Fenstern und Türen forme Bauarbeiten aller Art, Möbellager, Spez. Schlafzimmer und Küchen. »-s- 38. Echte und imitierte Möbel, ganze Einrichtungen: Geißler, Robert, Feldweg 113. »-»> 131. Nur echte Möbel: Heeger, Georg, Fedtlerstraße 180. 31. Tonwaren-Spezialgeschäst Hänig, Clemens, Bahnhofstraße 142. Uhren, Gold- u. Silberwaren, Optik, Radio-Anlagen und Zubehör König, Fr. (Nicolas Nachf.), Freiberger Str. 58. 134. Viehhandlung (Nutz- und Schlachtvieh) Ferch, Gebr., Kestelsdorf. s-»> Wilsdruff 471. Viehkastricrer Holfert, Paul, Freital-P., Toschützer Straße 49. Woll-, Strumpfwaren- und Garnhandlung Rehme, Max, Bahnhofstraße 121. Zeitung Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 29. 6. Zentralheizungen Schwepcke, Franz, Ingenieur, Meißner Str. 266. 511. Neuss sus slier weit Krach mit Boxern. Bei einer Boxveranstaltung im Prado in Marseille, bei der der Boxer Kid Francis den Amerikaner Georgie Mac in zwei Runden knockout schlug kam es zu groben Ausschreitungen. Das Publikum, das mit dem Verhalten der Boxer unzufrieden war, zertrüm merte Stühle, Bänke und Barrieren und zerstörte den Ring. Einige Zuschauer versuchten sogar die Arena in Brand zu stecken, was jedoch durch die schnell herbeigeholtc Feuerwehr verhindert wurde. Die ganze Familie hingeschlachtet. In der Ortschaft Libanfalva bei Marosvasarhely in Ungarn schlachtete ein Waldarbeiter seine vier Kinder ab, tötete seine Frau durch Beilhiebe und erhängte sich sodann. Er lebte seit längerer Zeit in größter Not, da er arbeitslos war. Als er am Neujahrstage wieder ergebnislos von der Arbeitssuche heimkam, nahm er ein Messer und tötete die Kinder der Reihe nach, wonach er die Frau erschlug. Da das Anwesen abseits vom Dorse liegt, kamen die Bauern, die die furcht baren Hilferufe der Familienmitglieder hörten, zu spät um eingreifen zu können. Die Kinder standen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Feuer auf einem deutschen Dampfer. Nach einer Lloydmeldung aus Horta (Azoren) ist an Bord des deutschen Motordampfers „Rio Bravo" Feuer ausge brochen. Der „Rio Bravo" ist ein Passagier- und Nrackn, dampfer von 5945 Tonnen Größe und gehört der Flens. burger Dampfschiffahrtsgesellschaft. Er ist von Hamburg nach Verakruz unterwegs. Dynamit im Neujahrspaket. Die Bewohner eines Hauses in Seat Pleasant (Maryland) erhielten am Neu jahrstage ein Paket, das sie für ein verspätetes Weih nachtspaket hielten. Plötzlich explodierte das Paket, wo durch eine Frau getötet und ihre beiden Kinder sowie fünf andere Personen verletzt wurden. Das Haus wurde schwer beschädigt. Man glaubt, daß das Paket Dynamit enthalten habe. Bunte Tagesckronik Berlin. Gegen den Staatsanwaltschaftsrat Dr. Was- mund, der in der Sklarek-Sache mehrfach genannt wurde, ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Insterburg. Das Autobusunglück bei Insterburg Hai noch ein sechstes Todesopfer gefordert: eine Frau namens Wilimzig ist im Krankenhause ihren schweren Verletzungen er legen. bunckunk Programm j Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 317,1). Sonnabend,4. Ian. 13.15: Schallplatten. * 14.30: Bastelstunln >ür die Jugend » 15.15: Schallplatten. * 16: Stunde de: Jugendlichen O 16.30: Colistenkonzert Mitw.: Th. Horand /Ge lang). p Kollmaneä (Zitber). H Teubia iPiston). A. Simoi Plüge.. » 18- Bastelstunde. » 18.30: Dr. W. Kleefeld: Eü Opernwinler in Dresden unter Richard Wagner" » 19: A. Ben ncwü: Hochseefischerei » 19.30: Leon Jessel mil eigenen Werken Dresdener Orchester » 20.30: Gespräch über den Bau einer Orgel » 1.: Wann hat es zum letzten Male bei Ihnen gespukt, lustige literarische HSrsoige. » 22: Zeit. Wetter. O Änscki.: Berlin ^nzmusik Sonnabend, 4. Januar. Berlin W. Welle 418. — Berlin O., Magdeburg, Stettin Welle 283. 15.20: Jugendstunde (Berlin) Sprecher: Dr Walter Benjamin, 4- 15.45: Dr.-Jng. Achenbach: Bergung gesunkener Schisse. 4- l6.»5: San-Ra, Dr Paul Frank: Medizinisch- hygienische Plauderei, 4- 16.30: Unterhaltungsmusik. * 18.00: Grotesken von Arnold Hahn. Sprecher: Der Autor 4° 18.30: Französisch für Anfänger 4- 19.00: Italienische Gesänge. Archimede Bartolozzi (Bariton». 4- 19.30: Peter Graßmann, M. d R und M d R W. R.: Was erwarte, die Arbeit nehmerschaft vom Jabre 1930? 4- 20 00: Kabarett. 4- Anschlteß.: Dr. I. Rauscher: Politische Zeilungsschau. Deutsche Welle 1635. 12.00—12.50: Kinderthcaler: „Rotkäppchen". 4- 14Z0 bis 15.00: Kinderbastelstunve * 15.00—15.30: Aus der allgemeinen Zeitschristenlileratur 4- 15.45—16.00: Wünschen, Hassen und Dienen. 4° >6.00—16.30: Eine Krüppelwanderung in die Alpen 4- 16.30-17.30: Nachmittagskonzert Hamburg. 4- 17.30—18.00: Der Rechtspfleger, ein neuer Beamientyp 4° 18.00--18.30: Ar beiterbücherstunde. 4- >8.30—18.55: Französisch für Anfänger. 4- >9.00—19.50: Sillle Stunde: Lichter am Wege. 4- 22.00: Amerikanischer Jazz. 4- 2.1.00: „Wann Hai es zum letztenmal bei Ihnen gespukt?" Eine lustige literarische Hörfolge von Axel Arheus. -b Anschl.: Politische Zeitungsschau. So hab' ich MW dich gesunden Roman von Margarete Elzer. 35. Fortsetzung. (Nachdruck verboten). An dem Abend ihrer Ankunft fanden sie natürlich nicht gleich Zeit von den Dingen allen zu sprechen, die ihnen so sehr am Herzen lagen. Inge war viel zu selig, sich einmal wieder als Stadtmensch fühlen zu können, zu flirten und bewundert zu werden. Sie kam an diesem Abend ziemlich spät zu Bett, und genoß es am anderen Morgen, einmal wieder ohne schlechtes Gewissen bis in den Hellen Tag hinein zu schlafen, sich das Frühstück an das Bett bringen zu lassen, und mit knapper Not zum Mittag mit ihrer umständlichen Toilette fertig zu werden. Sie sah verstimmt und unzufrieden aus, als sie endlich für ihre Mama zu sprechen war. Frau Hoff sah sie ein wenig erstaunt an. „Höre mal, mein Kind, ich denke es macht dir Freude, einmal hier zu sein. Statt dessen siehst du verdrossen und verstimmt aus!" „Weil ich erst jetzt die ganze Torheit meiner Heirat begreife. Verstehst du das nicht? Ich bin auch nicht nur gekommen, mich zu amüsieren, ich mutz mich einmal aussprechen." „Meine liebe Inge, du heiratest doch den Mann, den du liebtest!" „Und euch war das mehr wie recht! Ihr hättet mich warnen müssen! Ich wußte ja nicht, was ich tat!" „Was ist denn eigentlich los, was ist geschehen?" „Geschehen? Nichts! Jahraus, zahrein geschieht bei uns nicht das geringste." „Aber dein Mann liebt dich doch!" „Ja! Dos schließt aber nicht aus, daß er mich neben her gründlich langweilt." „Ich weiß gar nicht, mein Kind, was ich dazu sagen soll." - „Habe keine Angst. Ich will mich nicht scheiden lassen. Ich weiß ja nur zu genau, daß ich keine anderen Chancen habe." „Aber Kind, zu irgendeiner Verzweiflung ist doch gar keine Veranlssung. Eine kluge Frau erzieht sich ihren Mann eben." „Bei uns ist das anders, ich werde erzogen, Mama, und wie ein Wickelkind behandelt. Ich soll mich für Sachen interessieren, die mir bodenlos gleichgültig sind. Ich muß mir tagaus, tagein die Lobreden über die „prachtvolle Gundula" anhören." „Aber Kind! Du bist unvernünftig! Eine gescheite Frau kann einen Mann wirklich leiten." „Dann bin ich eben nicht gescheit." „Ihr könntet doch im Winter zum Beispiel nach München kommen." „Das können wir eben nicht. Da gibt es tausend Ausreden für eine eine." „Mein Gott, Inge, das klingt ja ganz verzweifelt? So schlimm habe ich es mir nach deinen Briesen nicht gedacht." „Ich bin es auch. Und dabei noch immer die glück liche und beglückte Frau spielen müssen, und einen Mann zu haben, der so vortrefflich ist, daß man sich nicht einmal mit ihm zanken kann. Er ist höchstens „traurig". Tas bedeutet für mich: doppelt langweilig." Frau Hoff sah ganz erschrocken aus Inge, und ein wenig mochte es ihr zum Bewutztsein kommen, wie viel sie selbst Schuld an dieser Entwicklung ihres Kindes trug. Sie machte nachträglich einen verun glückten Erziehungsversuch: „Inge, das ist ja albern, wie du dich ausführst. Das klingt fast als machst du mich verantwortlich für die Langeweile in deiner Ehe. An Langeweile ist man immer selbst schuld, und wie man sich bettet, so liegt man. Du hast Xaver unbedingt heiraten wollen. Sein Geld hat dich gelockt, und du hast es dir wunderschön ausgemalt, Gutsherrin zu spielen." „Von letzterem kann gar keine Rede sein. Ich bin zu allem zu dumm, mutz mir in allem ein Beispiel an Gundula Reichberger nehmen. Also wie unaussteh lich mir die Person ist, das kann ich dir gar nicht sagen." „Bist du eifersüchtig — dann will ich mit Xaver reden." „Lächerlich — Mama! Langeweile — tötende Lan geweile!" „So lade dir doch Gäste ein." „Habe ich auch versucht. Aber wer einmal bei uns war, kommt nicht wieder!" „Wie kann das sein?" „Stellst du dir es sonderlich unterhaltend vor, als Krone der Unterhaltung Lie Neichbergers und noch einmal die Reichbergers vorgesetzt zu bekomme»? Der einzige, der immer wiederkommt ist Berty, weil er mich liebt!" Frau Hoss war wirklich autzer sich. „Berty liebt dich?" Aber Mama — das merkt ein Blinder, nur mein Mann nicht!" „Inge! Das ist beinahe srivol, wie du Las sprichst! Wo soll denn das hinführen!" Frau Hoss sah ihr Kind mit wachsendem Grauen an, Se.lbstvorwürfe überfielen sie. Inge blieb kalt und ungerührt. „Mama, bitte, alteriere,Lich nicht! Es wird immer so weiter gehen. Ich werde meinem Mann und aller Welt weiter die Komödie der kleinen, glücklichen Fran vorspielen, und wenn es mal gar nicht mehr gehl, dann komme ich eben wieder auf ein paar Tage zu sir und erhole mich von meinem „Glück"!" „Und wenn nun dein Mann den Betrug einmal merkt?" „Er wird ihn nicht merken, sei ganz ruhig! Er ist so sicher, daß er mich unendlich glücklich macht, daß ihn aus diesem Wahn nichts wecken kann." (Fortsetzung folgt.)