Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und- »MftlMSS- .M, MMMÄ x 8« Faü« hth«r»r Gewalt (Krieg rd. s»«K. « ,, .. KL- - Sgendw-lch« Störungen d» Beiried« d« s Diese Zeitung veröffeMicht die amtlichen Bekannünachungen s L«m»g, d. vteferamen »ö. b. Beraroerung»« n s - des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. A ipkMH Luf virsernng svtt vlac^nsferung vrr « ' MU den Beilagen .Neue Illustrierte«, Mode und Heim« und »Der Ksbvlb«. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 79 Sonntag, den ;o. Juli l9Z7 26. Jahrgang. Amtlicher Teil. Straßensperrung. Der O Andors — Lommtzer — Kmnmunikaüon«weg wid wegen der Emlegrmg ven WasirrleiiunßSrohren innrr- hrlb der F ür Ouendorf - Olälla bi» 25. ds. Mr». für allen Fährverkehr gesperrt. Letzterer wird über SeiserSdors verwiesen. Zuwiderhandlungen werden nach 8 1 der Verordnung vom 9. Juli 1872, den Veik<h: auf öffentlichen Wegen btr., mit Geldstrafe bi» zu 30 RM. evil. mit Haft be- stillst. Htterrdorf-Hkrilla, am 9. Juli 1927. Der Bürgermeister. Oertliche» A«- Sächsisches. V ten-orf-Dkrilla, den v. Juli f-rr. — Er kann'» nicht lasse» I Der jugendlich» Spitzbube der vor einiger Zeit einem hiesigen Geschäftsmann die Laden kaffe plünderte, stahl heute Vormittag einer Frau beim Ein kauf die Geldtasche mit 13 Mark au« der Schürzentasche. Trotzdem nur er al» Täter in Frage kommt, leugnet da« hoffnungsvolle Bürschchen noch immer. Lauf«. An der bekannten scharfen Kurve der Königsbrücker Staatsstraße in der Nähe de» Pfarrhaus«» fuhr ein Motorrad an d»n Zaun di« Bäckermeistrr Blümft'schen Grundstücke« mit solcher Wucht an, daß die beiden auf dem Rade sitzend»« Retchswehrfoldaten über den Zaun in d»n Garten g»schl»udert wurden, ohne erhebliche Verletzungen zu erleiden. — In vorübergehender Abwesenheit der Bewohner statteten Dtrbr der Wohnung des Maurer» R. an der Königsbrücker Straße einen Besuch ab. Es fielen ihnen Kleidung»ßücke und Bargeld in die Hände. Der Verlust wurde erst abrnds bemerkt; die Tat muß vormittag» zwischen 10 und 12 Uhr verübt worden fern. Die Ditbr sind vermutlich durch den Stall in da« Wohnhaus gelangt. Klotzsche. Von einem nach Königsbrück au«- fahrenden Güterzug ist am Dienttag bei Stellerei 1 auf hiesigen Bahnhof die Maschinr durch Arbeiten am Gleis entgleist und der nachfolgende Packwagen umgestürzt. Der Lokomotivführer und ein Schaffner sind leicht verletzt. Br- lritbestörung ist nicht eingetreteu. — Erschossen hat sich am Mittwochmorgen in der 3. Slundr in den Anlagen des Albertplatze» der Obrrwacht- meister der Landespolizei Maschke. Der Grund zu diesem äußerst bedauerlichen Entschluß ist in Ehrzwistigkeitrn zu suchen. Dre» den. Am Donnerrtag geriet in drr fünften Nochmittag-stunde in dem bei Antons gelegenen Teile der Vogelwiese die Plane eine« Schankzeller plötzlich in Brand. Aus dem Ruf: »Feuer I" eilte» sofort die Inhaber und da» Personal benachbarter SchankzeUr mit Wasser herbei und erstickten die Flammen, bevor diese größere« Unheil an- richlelm. Die aus der Vogelwirfe stationierte Feuerwehr war glrichsall« rasch zur Stelle, brauchte aber nicht einzu« greifen. Die Entftehungsursach» dürfte auf groben Unsug zurückzusührru oder in Funkeuflug au» einer Lokomobile des dortigen Karusselplatzes zu suchen sein. Der Sachschaden ist gering. Pulsnitz M. S. Auf der Lichtenberger Straße in der Kurve Tranrformatorenhaus fuhr rin Motorradfahrer aus ein Geschirr auf. Der Motorradfahrer erlitt schwere Ver letzungen. Herr Dr. med. Schön», der sofort zur Stelle war, stellte Schädebmch fest und übernahm die Urbersührung in» Krankenhaus. Der Motorradfahrer stammt aus Thüringen. Leppersdorf. An Schadtvfeuer brach aur bi» ctzt unbekannter Msach» tu der Nacht zum Donnerstag in dem Scheunenbau und Wohnhaus der Frau vrrw. Hommel aur. Da» Feuer griff sehr rasch um sich und ver nichtete das gesamte Anwesen. Die Orttwedr bekämpfte Mit zwei Leitungen den Brand. Gegen 2 Uhr wurde vom rrblehngut die Freiwillige Feuerwehr Radeberg gerufen di», rasch mit ihc,m neuen Ueberlandgerät zur Stelle war, aber nicht mehr einzugrrtfrn brauchte. Kamenz Ja den Dors Braun« ist vor 13 Jahren Mi Mord oder Totschlag vnübt worden, der erst fitzt an da« Licht der Oeffentlichkeit gekommen ist. Mbsr den auf- schrnerrrgeuden Fall erfahren wir : E» w:r im Oktober 1914, als eines Tages dis Kunde von dem spurlosen Ver schwinden der Arbeitersehefrau Auguste Marte verehelichte Slotta verwitwet gewffme Hornuff geborene Bergk da» Dors durcheilte Die damal» 54 jährige Frau, dir auch da» Amt drr Heimbürgin für den Leichenfrauenbezirk Brauna osrsah, galt keineswegs als Lebensmüde, sie war im Gegen teil lebrnifrisch und arbeit»fr«udig, war Tags zuvor noch im Rittergut auf Arbeit gewesen und hatte mit zw»i anderen Frauen verabredet, in der Früh« dr» Tage», an dem sie vermißt wurde, nach Gersdorf zu gehen, um dort gemeinsam Petroleum zu holen. Ein Selbstmord erschien nach allen Umständen also als ousgefchloffen, und die Ur- rsache de» Verschwindens der Frau blirb allein ein Rätsel. Auch ihr Ehemann, drr 11 Jahre älter» Erwerbslose In- validevrentner Carl Slotta, mit dem sie in den klrinrn Ge- mcindchau» zu Brauna den gemeinsamen Haushalt hatte, wußte über dem Verbleib der Frau keine Auskunft zu g-ben. Zwischen drn beiden Eheleuten selbst hatte e« öftrr Streitigkeiten gegeb»n; der Mann, der eine kleine Rente be zog, war ein Trinker und behandelte di« Frau mitunter brutal. Die Zwistigkeiten steigerten sich, als infolge de» Kriegsausbruches rin Sohn der Frau aus ihrrr ersten Ehe demnach ein Stessohn Slottas, nach Hause kam. Infolge seines gebrechlichen Zustande» mußte der Mann im Jahre 1919 !m Bezirksheim Jrsau Aufnahme finden, wo er im darauffolgenden Jahre verschieden ist. So wuchs über da» dunkle Vorkommnis allmählich Gras, hin und wi»der wurde v7» Ortsbewohnern die Annohme geäußert, daß die Frau einen Verbrechen zum Opfer gefallen sein müsse. Jrtzt nun lange Jahre nach den Vorgang, ist e» der umsichtigen Tat kraft dss Grndarmeris-Kommffiar« Großmann gelungen, Licht in die duukl» Angelegenheit zu bring»». Er hatte von den Mutmaßungen der Nachbarn gihört und betrieb im Stillen eifrige Recherchen. Gemeinsam mit einen Beamt«» der Kriminalabteilung Bautz«« unternahm er am 23. v. M. in der Hausflur de« Gemeindehauses Nachgrabungen, di« aber erfolglos blieben. Am Mittwoch setzt«» di« Beamter, die Nachgrabungen in dem «eben dem Hause grlegenea Schuppen sott. Dabet stießen sie in dreißig Zentimctrr Tiefe auf einen Schädel, Arm- und Beinknochrn und andere Knochsnteil« die einwandfrei al« Ueberrrste der ermordeleu Frau Slotta festgestellt wurden. Allem Anschein nach ist die Leiche, bevor sie vergraben wurde zerßückrlt worden; die noch sehler.din Knochmteile, lassen darauf schließen, daß einzelne Stücke fottgeschafft wordrn find annehmbar ist dir Mordtat am Tage de« Verschwinden der Slotta frühzeitig verübt worden. Drr Vernacht liegt nahe, daß das Ver- brechen von drn verstorbenen Ehemann der Slotta aurz«-- führt wurde; ob sich diese Annahme bestätigt, werden die von der Kriminalpolizei weiterbetriebe» Erörterungen bald ergeben. — Der Gemeindevorstand Nix au» Michalken lud aus seinem Anwesen Reisigbündel, die er aus dem Walde geholt hatte, ab- Nachdem er mit dieser Arbeit fertig wsr trug er einige Reisigbündel in die Küche. Au« einem dieser Bündel schlüpfte eine Kreuzotter und biß den Gemeinde- Vorsteher, der an den Folgen schwer krank daruiederliegt. Da» Tier wurde getötet. Stolpen. In der Nacht zum Dienstag wurde im Cosel!»rm der hiesigen Burgruine eingebrochen, dis bzw. der Dieb entwendete alte, wrttvoll« Cosel-Dokument« sowie ein Bild. Bad Schandau. .Wegen der seit längerer Zeit Wischm dem hksigen Bürgermeister Dr. Boigt und dem hiesigen Ratskollegium bestehenden Meinungsverschiedenheiten über die Ausübung drr Amt-geschäste haben die Natsmit- glieber ihre Aemter niedergelegt. Riesa. Am Bahnübrrgange der PausitztL Land straße durchbrach abend« rin von Riesa kommendes Auto die hemniergelaffen« vorderste Schrank». Der au dsr Schranken- winde noch beschäftigte Wärtcr Otto R'-inhardt wurde in den Straßengraben geschleudert und »Mt einen schweren Schädelbruch. Die Insassen de» Autor blieben unverl tzt. Geschah der Unfall nur einige Augenblicks später dann wäre basAulo in den die Stelle passierenden Zug Prausitz ° Rirsa hinrinoesahren. Mutzschen. Keinen AlbtitZlofin Habnr die um Mutzschen liegenden, mit der Stadt Mutzschen eine Neben stelle der Oeff-ntlichm Arbrilsuschwsise» Grimma bildenden - Landgemeinden aufzn»eisen. Gefahren der Ladezeit. Ei» Mahnwort für Schwimmer uni) Nichtschwimmer. Es gibt Mahnungen, die immer und immer wie der gepredigt werden und die fast stets wieder — wirkungslos verhallen. Zu ihnen gehört die Mahnung, die Jahr für Jahr zur Sommerszeit erhoben wird: Mehr Vorsicht beim Baden! Das Bedenkliche bleibt, daß trotz der eindring lichsten Verwarnungen die Zahl der Unglücklichen, die beim Baden den Tod in den Fluten finden, von Jahr zu Jahr unaufhaltsam im Wachsen begriffen ist. Bet dieser Erscheinung ist freilich auch mit in Rechnung zu stellen, daß von einem Jahr zum anderen der Kreis derer, die Schwimmsport und Wassersport über haupt betreiben, bedeutend zunimmt. Vom sportlichen wie auch vom gesundheitlichen Standpunkte aus ist diese Zunahme aufs allerfreudigste zu begrüßen. Eines aber wird notwendig sein, daß dort, wo das noch nicht im ausreichenden Maße geschieht, alles unternommen wird, um endlich die Gefahren der WassersportbetÜti- gung herabzumildern, denn eines ist vor allem nicht aus dem Auge zu lassen, daß nicht immer nur ausgespro chene Nichtschwimmer das Leben einbüßen, sondern auch so mancher sportlich ausgebildete Schwimmer. Das geschieht oft dann, wenn der Schwimmer seine Kräfte überschätzt und die kluge Vernunft von dem Verlan gen nach möglichst großen Leistungen verdrängen läßt. Schiller hat wohl oas Wort geprägt: „Es rast der See und will sein Opfer haben", doch dieses Wort schließt nicht etwa in sich, daß Badeunfälle durch Vor sicht nicht zu vereiteln wären. Man höre endlich mit all den vielen Waghalsigkeiten auf, wenn nicht die Per sönlichen Körpcrkräfte unter allen Umständen Gewähr sind, daß man dabei nicht das Leben auf das Spiel setzt, denn von der Tüchtigkeit zum Leichtsinn ist häufig nur ein kleiner Schritt. Aber auch sonst hat das kühle Wasser seine heim tückischen Launen. Sich mit überhitztem Körper in Neptuns Fluten zu stürzen, ist eine höchstgefährliche Sache. Stets muß man sich im Bade auch genügend Bewegung verschaffen. Das gilt für Schwimmer wie für Nichtschwimmer. Wer sich im Bads urrbehaglich fühlt oder gar frieren sollte, der hat das Wasser sofort zu verlassen, denn er würde dann von: Baden nur Schaden statt-Nutzen haben. Schließlich ist auch ein zu langer Aufenthalt im Bade unter allen Umständen zu vermeiden. Die Norm ist ein Zeitraum von zehn Minuten. Diese Spanne ist durchaus hinreichend, um sich die genügende Erfrischung und Abkühlung zu ver schaffen. , , - 8por1. — Im Auftrage de« Deutsche» Motorradfahrrr - B»r- bandt» veranstaltet dessen Landesgruppe Freistaat Sachsen vom 12. bis 17. Juli di« deutsch« Sech»-Tage«Fahrt 1927, Die Veranstaltung ist «ine Zuvrrläfltgkeit»fahrt bezwrät di« Prüfung der Zuverlässigkeit der Fahrzeuge, der Ausdauer der Fahrer sowie deren Sport- und Fahrdisziplin. Sie findet im Gebirt der Freistaat»» Sachse» mit täglich»« Streckenroute» statt. Die Grsamtßrrck» beträgt ca 2700 km. Hauptsiandort iß Augustusburg im Erzgebirge, von wo die täglichen Fahrt«« aurgehen und an de« erste« süuf Tage« wilder end««. Am 6. Tage endet die Fahrt i« Leipzig, Austellungkgelände, aus der Straße dr» 18. Oktober. Nach d»n bisher vorliegenden Meldungen ist eine große Beteiligung namenhaster Fahrer sicher. Die Strecken werden durch Ordner drr dr«: Vlrbande angrschloffenea Club» bisrtzt. Bei diese« Ordner» werde» auch Program«» zu haben s»iu. Die Veranstaltung berührt auch unsere« Ort und zwar am 12. Juli etwa 8 Uhr früh ab in drr Richtung von Dresdt« nach Königebrück und wiederum am 14. Juli etwa V» 2 Uhr mittag« ab in umgekehrter Richtung. — Die Motorradfahrer - Sportgemeinschaft Groß« Dresden (D. M V.) wird grschloffen an den Motorrad fahrertag am Sonntag, 10. Juli, in Augustusburg teil- nehmen. Di« Anfahrt ist in der Wrise g«rezelt, daß jeder Club der Sportgemnuschaft für sich bi« Flöha fährt. Dort wird gesammelt und in geschloffener Kolonne um 8^/, Uhr vormittags nach du Augustusburg grfahre«, wo die Ein- schreibung-kontrolle für die Wanderfahrt der Landesgrupp« Sachsen des Deutschen Molormdfahrer-Vtrbandr« eingerichtet sein wird. — Ktrchermschrichtesr Vorm. 9 Uhr PreUgtgotkSdftnst. Borm. V« N Uhr KindergottrSdienß.