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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mittwoch, den ^3. Juli M7 26. Jahrgang. Gemeind, - Giro»W tW > !I«ierh«lIuzs- ,H, M MetzeM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderates -u OttendochOkrMa. MU den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Schristleitüng, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. - rwHNÄÄsWM L vt, »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»» " »» tn», Donnerotag und Sonnabend. v« Be,«ao«Prrt» wird nrv Begin» jede» Monat, betannt gegeben. z I« yall» Höhner Gewalt (Krieg »d. so«-. L - irgendwelcher Störungen d«, Betrieb», der m L Zeitung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung,» I Z Einrichtungen) hat der Begieher Heinen An» - w sprach auf Lieferung »d« Nachlieferung der »» » Zeitung od. Nüchgahlung d. Bejugtpreise,. » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 80 An alle Bewohner Sachsens! In der Wacht zum 9. Juli d. I ist das Hottleuva- uud das Müglitz-Gal im östliche« Srzgeöirge von einer Nnwetterkatasirophe heimgesncht worden, die in ihrer Inrchtöarkeit und Schwere in unseren Kreise« ohne An spiel dasteht. Wolkenbrüche haben Städte und Dörfer innerhalb weniger Stunde« zerstört, was Wenschevsteiß und mühsame Arbeit i« lange« Jahren a«sva«te in Trümmer gerissen. Weit schmerzlicher als die Wer- «ichtnng «och ««gemessener materieller Werte ist die Tat sache, daß die Katastrophe, soweit sich jetzt erkennen läßt, a« die 150 Gode gefordert hat. Altern beweine« den God ihrer Kinder. Unmündige Kinder find zv Waise« geworde«. Hauze Kanshaltnuge« si«d de« reißende« Akuten zum Hpfer gefallen. Kundert unserer Volksgenosse« stehe« verzweifelt vor de« Wichts. Pie Uegierung des Kreistaates Sachse« hat als erste Kilse Wittek vereitgestellt, nm der dringendsten Wot zu steuer«. Per Weichstag hat sofort seine Wereitwilligung in große« Umfange zu helfe« erklärt. Weiteres wird «och vo« Staat n«d Gemeinden geschehen. Aber das Augkück ist so gewaltig in seine« «och gar nicht av- zosehende« Aolge«, daß der Oertliches ««d Sächsische-. Dttendorf-Dlrilla, den (2. Juli f-27. — Der Jugendlich, Gottfried Wurst, der im Verdacht Hand die in letzter Zeit vorgekommencn Gelddiebstähl, au«- geführt zu haben, gestand nach längeren Leugnen die Dieb» Hähle ein. — Die Heidelbeere, auch Blau», Bick--, Schwarzbeere Und Beafing genormt, gehört zur Unterfamilie der Baccinience und wächst besonders aus dem Waldboden der deutschen Mittelgebirge in großen Mengen. Diese Frucht Nit ihren purpurroten Fleisch wird außerordentlich geschätzt. Aon genießt sie roh und gekocht, bereitet daraus auch einen Obstwein. In manchen Gegenden ist das vorzeitige Einerntrn der Heidelbeere polizeilich mrtnsaLt und wird Nit Geldstrafen bedroht. Dadurch soll das Einsammeln von unreifen Früchten verhütet werden. Kommt dann der Tag, so läßt sich besonder« in den Wald- und Geblrgs- »egenden beobachten, daß die Bevölkerung in großen Scharen hinaus in die Wälder zieht, um die kleine blau schimmernde Frucht einzusammeln. Ostmal« gehen ganze Familien „in die Beeren", da genügt dann k-in Körbchen Und keine Kanne, einer der Familienangehörigen schiebt gleich ein Wägelchen vor sich her was vollgrbeert werden soll. Uebrigen« ist das „Beeren" durchaus keine so leichte Arbeit wir sich die« mancher vorstellt. Wer einen ganzen Tag gebeert hat kann auf eine ziemlich anstrengende «tbeit zurückblicken. Besonder« der Rücken schmerzt sehr bei längerem Beerensuchen. Auch ist diese Arbeit nicht ganz ungefährlich, weil sich die Kreuzotter oft unter Berren- mäucher versteckt hat. Schon mancher Brereusucher ist von der Kreuzotter gebissen worden. Darum Vorsicht I — Di« amerikanische Filmmetropol-, „Universal Cily, die Stadt ou« Holz und Pappe", lenkt immer wieder di, Aufmerksamkeit der Welt auf sich. — Es ist daher zu be grüßen, daß die neueste Nummer der „I Z." einen äußerst interessanten Beitrag über Hollywood aus der Jeder de« be- »mm«« Schriftsteller« Dr. Koch-Wrwra bringt. — Die deutschen Tran«ozeanpläne finden eine besondere fachmännisch. Plüsche Beleuchtung. — In die moderne Baukunst führt «n weiterer Aufsatz de« Kunsthistoriker« Prof. Hildebrand ein. — Sehr reich ist der bunt« T'il der Nummer Nit dem Titelbild der Seite „Baden und Kroxel", „Ich Einleitung einer großen privaten Hilfsaktion im ga«ze« Ireifiaat Sachse« nicht ««träte« werden kann. Darum ergeht an die gesamte Uewohnerschaft des Landes die dringende Witte «m freiwillige Habe«. Alle sächsische« Wanken, Spar- vnd Hirokassen der Gemeinde« werde» «m Kinrichtnug von Sammekstellen gebeten. Im Arveits «nd Wohlfahrtsminisierinm ist eine Kilfszentrale errichtet worden. An diese sind alle eingegangenen We- träge baldigst avzuführen. Die Staatsregiernng ist der Ueöerzeugung, daß es weiter keiner Worte bedarf, «m alle Wokksgenoffen die vo« der eutsetzkichen Katastrophe verschont geblieben sind wie ei« Man» znsammeustehe« zn lasse« «m den be mitleidenswerten Opfern helfend die Kände zn reiche«. Es gUt jetzt die Tat! Gebe ein jeder so viel er kann, denn schnelle Kilfe ist doppelte Kilfe. Auch die kleinste Spende hilft die Schwere der Wot lindern. blribe geborene Josrphinr Backer" usw. — Ein neuer Roman der viel Spannung verspricht, wird mit dem Titel „Der Mann, d,n die Welt nicht sah," angekündigt. — Hervorragend plastisch und eindmck«voll ist auch diesmal der prachtvolle Kupfertiefdruck der Illustrierten „Die J.Z." Dresden. Zu einer größeren Verkehrsstörung kam es am Sonnabend in der sechsten Stunde auf der Königs brücker Straße. Durch Radbruch legte sich ein kleinerer Möbelwagen schräg auf die Seite, wobei der Kutscher vom Bock« fiel, ohne glücklicherweise Schaden zu nehmen. Die schnell herbeigerilte Feuerwehr sorgte dafür, daß di« Schirnen frei wurden. Es dauert« aber noch Stunden, ehe der Hausrat in eine» anderen Wagen vrrstaut und der zer brochen« Wagen ausgeladen waren. Wurzen. Der Bahnarbriter Höhne Zau» Deuben bei Wurzen kam beim Rangieren zwischen die Puffer. Es wurde ihm die linke Achsel völlig zerquetscht und die Lung, zerrissen. Der Schwervtrktzls wurde d«m Wurzener Krankenhaus zugrführt. Bautzen. Sonnabend in der 11. Stunde ging auf der Schirßbltiche, dem gegenwärtigen Bautzner Schützenfest das große Weinzelt „Bodega Espanola« in Flammen auf. Zufolge de« ausbreitendrn Fru«r« sowie bet RrttungSarbei'en haben mehrere Männer und Frauen Brandverlrtzungen erlitten, die in der Hauptsache leichterer Natur find. Da« Feuer dürfte durch rin Jlluminationtlämpchen entstanden sein. Wartha bri Guttau. Eine seltsam« Begrguung im Wald« hatte eine hiesige Beerensucherin. Sie saß im Hridel« beerkcaut und war emsig mit Pflücken der Blaubeeren be- sckästigt, al« sie ein Rascheln vernahm. Und stehe da plötzlich steht Freund Reinecke mit einem feist«» Rebhuhn vor ihr. Di« Beerensvcherin war natürlich durch diesen unerwarteten Besuch erschrocken; nicht minder jedoch der sonst so dr«iste Fuch«, denn derselbe ließ seine Beute fallen und suchte das Weite. Zittau. Ein folgenschwerer Autounfall ereignete sich Mittwoch nachmittag auf der Staatsstraße Zittau- Reichenau. In der Nähe des Gasthofes zum Husaren in Rttchtnau fuhr ein mit Kohlen beladruer Lastkraftwagen der Firma F. A. Bernhardt in Zittau infolge Versagen« der Steuerung gegen einen Baum und stürzte dann in den Straßengraben. Der Lenker der Wagen«, der Chauffrur Arthur Halangk aus Zittau, Mozartstraßr, erlitt dabei erheblich« Unterlribsquetschungrn und «htblihe Schnitt wunden im Gesicht. Der Verunglückte wurde zunächst nach Reichenau in ärztliche Brhandlung gebracht und später in« Mauer Krankenhaus gebracht. Der Beifahrer kam mit dem Schrecken davon und hat nur einige Haniabschürfuugen zu verzeichnen. Das Auto ist vollständig zerlrümmert. Crimmitschau. Das Unwetter am Sounabeud nachmittag kam hier in einem kurzen Hagelschlag in die Erscheinung, der strichmrise so stark war, daß mau wieder einmal in einem Trommelfeuer vorm Feinde zu sein ver meinte. Eisstücks von »der Größe wie Tomaten, deren unter den Eisstücken vielfach festgestellt wurde, waren kein« Srltrnhetter'. Das Ergebnis war denn auch verheerend. Mehr wir 1000 Fensterscheiben, große und kleine, zer trümmerten unter der Wucht der Himmrlsgeschosse und wart-n auf de» Glaser. Es war also ein Glaserwetter von seit J^hrMtrn nicht bekannten Au«maßen. Im Kcarkmhau« find allein 60 Scheiben zertrümmert, in mehreren Falrikm blieb kein Oberlichtfenster ganz. Sehr betrübend war der Anblick in den Gärtner,ianlagt». Der Hagel hatte mit dem lrichten Glar der Gewächshäuser leichtes Spiel. Der Schaden an Blumen und Früchten ist groß. Auch «in T«il der Landwirt« in der Umgebung ist heimzesucht word«n. In den Anlagen war der Erdboden dicht bedeckt mit Zweigen nnd Aesten. Waldenburg. Im benachbarten Callrubrrg wurde bei« Hmeiusahren ein Hühnernrst mit 84 Eiern entdeckt; 67 Eier waren noch gut. Zwickau. Ein berüchtigter Einbrecher, ein stellen loser BäSrrgtf«lle aus Voigtsgrün, wurde hier festgenommen. Bei der Festnahme leistete er heftigen Widerstand, wobei ihm ein geladener Trommelrevolver entwunden «erden mußte. Niederschindmaa». Aus der Straße nach Mosel fuhr ein Personenkrastwagen auf einen Handwagen der vo» ein« Frau uud deren Kindern au« Mosel geführt wurde. Die Frau war auf der Straße gefahren und war al» sie da« Signal de« Kraftwagen» hörte nach links au«- gebogen. Beim Bremse» fuhr da« Auto »inen starken Kirschbaum um, Die Frau wurde vom Kotflügels de« Auto« getroffen und aus di, Straße geschleudert. Sie er litt Hautabschürfungen uud mehrere Rippenbrüche. Sport. — Werbetag de» Deutschen Motorradsahrerverbaude« in Augusturburg. Al« Auftakt zu der am Dienstag früh begonnenen srchtägigeu Wanderfahrt de« Deutschen Rotor- radfahrerverbande« an der rund 100 Motorradfahrer tetl- nehmen vtranstaltete di, Sächsisch, Land,«gruppe de« Deutschen Motorradfahrerverbandes auf der altehrwürdige» Augustusburg am Sonutagvormitttag einen Wirb,tag. In folge de« prächtigen Sommerwett«« war die Teilnahme a» der Veranstaltung eine so starke, daß bereits früh 11 Uhr nicht weniger al« 486 Krafträder die Einschreibekoutrolle aus dem romantischen Burghof passiert hatten. Wander- fahrwart Anton Bauer (Dresden) begrüßt« im Auftrage der Landesgruppe Sachsen di« Erschien«»«», worauf Bürger meister Geibel die besten Wünsche der Stadt Augustus burg übirbracht«. Sodann ergriff Verbandsleit« Dr. Wett« städt (Berlin) uud Verbaudssckretär Dr. Frurretsen uach- einandrr da» Wort, um in geistvollen Ausführungen über di» Ziele und Aufgabrn der Sportverbände bei ihren Ver anstaltungen zu birichten. Es sei i» erster Linie Aufgab, drr Ortsgruppen, die innere SportStättgkeit zu beleb«», durch GeWcklichkeit«fahrt«n ihre Mitglieder zu trainier«» und auf diese Weis« den Dienst an der Volkswirtschaft durch Brlebung der Motorradindustie zu leisten. Wichtig sei e« dabei, sich im Verband zusammenzuschlttßrn und seine Mit glieder auf Rat uud Tat zu untrrstützen. Nachdem sprach drr Vorsitz«»^ der Ortsgruppe Sachsen, Richard Grebs« (Dresden) Er widm«te dem Wanderwart Bauer warme Worte de» Danke« und schloß mit den besten Grüßen au die Fahrteilmhm«. Die Mrhrzahl der Sport!« b,nutzt, den h«rlicheu Sonntag zu einem Ausflug in da» nah, Erzgebirg». «iv» Die Regierung des Freistaates Sachsen. Das Gesamtministerium, Hsld, Ministerpräsident. Spenden nimmt die hiesige Hiro Kalle entgegen.