Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »»«»»»»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII MU den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. »iiminr Anzeiger - bi» spät« s »t» S s § MWltWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates L Vt« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Oien»» L In-, D»nn«r»tag »no Sonnabend. V« V«,»a»«Prei» wird mit Begin» » »» jede« Monat» bekannt gegeben. »» Z« Fall« h-h«r»r Bemalt (Krieg ob. sonst. L - kgenbmelcher Störungen de» Betriebe» der L H Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- " Ttnrichtungen) hat der Bezteher keine» An- » -- spruch auf Lieferung »der Nachlieferung der »» I Zeitung »d. RScktahlung d. Bezugspreises. L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitun^ Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 13L Nummer 77 MittwoÄ), den 6. Juli ^927 26. Jahrgang. OertlrcheS «rrv Sächsisches. Gitendorf-Nkrilla, den s. Juli fyrp. — Kirchgcmrindtvertretersitzung. Zunächst beschäftigte Man sich im B'iskin de« Herrn Rcvierförßer Rochlitz mit d«m kirchlichen Waldbeiitz und beschließl Maßnahmen, die d« Vcrbkfferung de« Waldbestandr« dienen sollen. Weiter «kennt man die Notwendigkeit, die Linden im Pfarrgarten so zu kürzen, dos keine Gefahr mehr für Friedhof und den Dnrchgangrvtlkebr auf dem Wege droht. Allerdings beklagt man, daß diese über 200 Jahre alten Bäume sich da« ge fallen lösten müssen. Ein Gesuch um Verkauf von Pfarr, lehnsgrundstücken wird an das Landerkonfistorium abgegeben. Die rückständigen Pacht- und Gebührengelder werden in Zukunft versuchsweise vom Mitglied der Ktrchgemeindever- tretung Herrn Kühne eing^zogen. Diese Maßnahme ist not- «endig, da viele Rückstände vorhanden sind. Ferner nimmt man Kenntnis von den eingeleiteten Mahnverfahren betreffs der Kirchensteuern und erklärt sich auch mit der Erhebung der Gebühr von 20 Pfg. für die Mahnung einverstanden. Doch wird von der Erhebung der Kosten abgesehen. Diese Mahngebühren fließen in die Gemrindekaffe und sind von der politischen Gemeinde für jede« Mahnverfahren bestimmt. Im übrigen wird bemerkt, das 4 Monate seit dem letzten Kirchensteuertermtn oeiflossen sind, sodaß da« Mahnverfahren jU Ende geführt werden muß, Etwaige Unstimmigkeiten «erden auch jetzt noch gern beseitigt, auch ist man gern noch bereit, die Steuer dort eine Zeit zu stunden, wie zu er- mäßigen oder zu erlassen, wo Not vorliegt. Doch erwartet man, daß, wenn man bei der Kirche Entgegenkommen findet ihr auch Treue hält. — Ja vergangener Nacht drangen unbekannt gebliebene Diebe in Zaschendorf bei Schönfeld, Bezirk Dresden, in «ine Gastwirtschaft ein, mit der zugleich ein Materialwaren- Mäst betrieben wird. Gestohlen wurden zwei Herrenfahr räder, Warst», 10 Dosen Oelsardinen, ein größerer Posten Ztgarretten und Zigarren und andere Sachen, ferner eine Aktmtasche mit 10 Paar Gurtpantoffeln. Von den vorge- sundenen Vorräten wurde sofort etwa« verzehrt und daun der Versuch unternommen, noch in ein« andere Gastwirtschaft einzudrinen. Als der Versuch mißlang, wurde da» Schmiedegrundstück erbrochen und alles durchwühlt. Erbeutet wurde »in Bund mit etwa 20 Sperrhakrn! Die Dicke die sich durch Anstechen der Scheiben und Auswirbeln der Fenster Zugang verschafft hatten, dürften die Sperr haken vermutlich gleich praktisch verwerten und in Zukunft Diebereien durch öffnen der Türen vornehmen. Vermutlich die gleichen Diebe find inzwischen in der Umgebung von Radeberg erfolgreich ausgetreten. Die polizeilichen Er- mterungen dauern noch fort. In Grumbach drang ein Dieb in die Räume eine» Wirtschaftsbefitzsr« ein, durchwühlte alle Behältnisse, stahl Kleidung«- und Wäschestücke, Speck Und Schinken, 20 Eier und 100 Zigarren. Aus ähnlich« Weise war, wie bereit« berichtet, eine Woche zuvor im Gast hof Grumbach ein Diebstahl verübt worden. Ein Einsteig, dick erbeutete in Pillnitz gegen 300 Mk- Bargeld und eine «olden» Damenuhr, mw in Coßmann«dorf etwa 100 Mk. Bargeld und eine Herrenuhr. . Dresden. Nach den bi«her angezeigtrn Taschen- dickstähftn schei.it di« Zunft der Taschendiebe auf der dir«- ährigen Vogelwiese außergewöhnlich zahlreich vertrete» zu um, Einer von ihnen war aber gestern an den unrechten «'kommen. Dieser, der 18 Jahre alte Arbeiter Erich Ehmann au« Freiberg, war beim Versuch, einem Besucher d« Vogelwiese dir Brieftasche zu ziehen von diesen ertappt Vörden. Der Betreffende übte sogleich schnelle Justiz und Zeigte den Dieb derart, daß er nach der Sanitälrwache gebracht werden mußte. Er wurde, da er vermutlich auch zu weiteren Taschendiebstählen in Frage kommt von Kriminalpolizei festgenommen. — Gestern vormittag gegen 12 Uhr wurde der 15 Meter hohe Turm de» Wasserwuke« Saloppe gesprengt, «er den hydraulischen Auszug zur Kohleubesörderung barg. Da da« gesamt« Werk elektrisiert worden ist und das Kessel- M« überflüssig war, nahm der alte Turm kostbaren Platz "'S- Der Turm war gewissermaßen ein Wahrzeichen der Döschwitzer Landschaft. Er war zusammen mit d«m Wasser- v«k in den 70 Jahren de« vorigen Jahrhundert« errichtet v-»d?n. E« besteht ferner di» Absicht, auch di« 56 Meter «vhs Ess, des Wasserwerke« Saloppe niederzulegen. -Dresden. Ein heftiger Zusammenstoß zwischen ""tm stadtwärtsfahrenden Straßrubahnzuge de: Linie 7 und einem Lastauto ereignete sich am Sonnabend kurz nach mittags 1 Uhr auf der Freiberger Straße. Ein au« der BauhoMaße kommende« Lastauto wurde beim Etnbiegen in die Freiberger Straße von einem ihm folgenden Straßen bahnzuge infolge Versagens der Bremsen angefahren, wo bei an beiden Fahrzeugen größerer Materialschaden entstand. Zur Klärung der Schuldfrage erschien die Kriminalpolizei und machte photographische Aufnahmen. Glücklicherweise erlitten bei dem Zusammenstoß keine Personen Verletzungen. Pirna. Der unter Mordverdacht verhaftete Arbeiter Knötig au« Heidenau wurde auf Antra« der Staatsanwalt schaft au« dem Amtsgericht Pirna entlassen, da fein« völlige Unschuld an den Verwundungen de« Arbeiters Schindler, der seinerzeit schwer verletzt und in Begleitung von Knötig auf- gesunden wurde, erwiesen ist. Die Nachforschungen haben ergeben, daß kein Mord vorlag, sondern daß Sch. einen doppelten Schädelbruch durch ein Radfahruuglkck erlitten, an dessen Folgen er starb. Bad Schandau. In einem Berggasthause der sächsischen Schweiz versuchte sich am Sonntag ein Bre-lauer Rechtsauwalt und sein« Gelirbte mit Veronal zu vergiften, wa« aber nicht gelang. Das Fräulein befindet sich auf den Wege der Besserung, der Rechtsanwalt ist noch nicht vernehmungsfähig. An denseblen Tage stürzte sich ein Kellner, der wegen begangener Unregelmäßigkeiten entlassen worden war, von dem Aursichtrturme de« Bsrggafihause« und vnlchtL sich hierbei schwer. Bischofswerda. Ein schwere« Autounglück er- «ign«t« sich Montag früh auf der Landstraße nach Dresden in der Nähe von Schmiedefeld. Das Auto, von Bautzen kommend, fuhr beim Ueberholeu eines Geschirrs, wahrschein lich infolge M»LFckerbmchr«, mit dem rechten Vorderteil an einen der zrrspltttttt wurde Infolge de« heftigen sich das Auto, das mit zwei Dresdner HeriW besitzt war, zweimal Während der eine Insasse unverM mit blosim Schrecken davonkam, erlitt dec zweite eine Bautz Gewitter von seltener Heftigkeit verbunden mit wolkenbMRrtigem Regen und orkanartigen Stürmen tobten am Mrtagabend stundenlang über der Lausitz und richteten verschiedentlich schweren Schaden an. In Bautzen wurde ein Kugelplitz beobachtet. Er schlug in di« Stark stromleitung, so daß die Stadt «tue Zeitlang ohne Licht war. In verschiedene Häuser schlug der Blitz, glücklicher weise ohne zu zünden. In Tautiwalde bei Wilthen äschert« er «in« Scheune ein wobei »in Pferd in den Flammen um kam. In Großschönau schlug der Bliß ius Postamt und zündet« doch konnte der Brand alsbald gelöscht werden. In Oberstrahwalde wurdr «in Bauerngut emgräschrrt. In Zerchr fegte der Sturm eine Waldecks hinweg, die Bäum« schleuderte er auf die Straße die sür den Verkehr gesperrt wurde, erst dis Feuerwehr machte sie wieder wegbar. In Neschwitz wurde ein großer Baumschaden angerichtet. Eine stürzende Linde richtete am Kirchenbsche bedeutenden Schaden an. Auch mehrere Telephonmastrn wurden umge- kntät. Zahlreiche Fernsprechleitungen wurden in der Lausitz durch da« Unwetter gestört. Bautzen. Die Ehrsran de« Tischlermeisters Kramer ist noch am Freitag ihren Versitzungen erlegen. Di« beiden Kinder Kramers stehen nicht in Lebensgefahr. Dagegen dürste Kramer da er sich die Luftröhre durchschnitten hat, wahrscheinlich ebenfalls seinrn Verletzungen erliegen. Wie dir Kriminalpolizei frststrüen konnte, hat Kramer die Tat nicht aus Rachsucht, sondern aus Liebe zu den Seinen ge tan, die er durch den Tod der drohenden Notlage entheben wollte. Während Kramer früher fünf Gesellen und zwei Lehrlinge beschäftigen konnte war da« Unternehmen bis auf zwei Mitarbeiter zmückgrganaen, und der Konkurs stand vor der Tür. Dies« Schicksalsschläge hatten den Manu schwer mütig gemacht. Niederwürschnitz. Au d«r Kreuzung der Harten, steiner Straße fuhr der 33 Jahr« alte Chauffeur Gotzlaff einer Jahnsdorser Strumpffabrik mit einen Kraftrads gegen einen Baum. Während sein auf dem Soziussitz mitfahrender Freund mit ziemlich unerheblichen Verletzungen davonkam, stürzte Gotzloff so unglücklich, da« er da« Genick brach und auf der Stelle tot war. Einsiedel. Auf der anläßlich "des Parkfeße« ausge bauten Karpathsnbahn überschlug sich ein Schlitten. Von den beiden darin fitzenden Damen erlitt eine einen schweren Schädelbruch, die andere ebenfalls schwere Kopfverletzungen. Angeblich sollen die beiden Insassinnen verbotswidrig mit den Füßen gebremst haben. Die Bahn wurde sofort polizeilich gesperrt. Lichtentanne. Auf «ine neue Gemeinheit ist der hiesige Schlosser Dmnewald verfallen, der einen Hausbe wohner srii längerer Zeit mit Hilf« eine« Blasrohre« Wanzen durch das Schlüsselloch der Vorsaaltür geblasen hatte. Chemnitz. Ja einem Hofe der hiefigen Tannen- kraße schoben ein zwei- und ein dreijähriger Knabe einen Wagen nach dm Waschhaus zu. Durch eine scherzhafte Bewegung ging der jüngere der beiden Brüder rückwärt» und fiel dabei in eine Wanne mit kochenden Srifenwaffer. Obwohl di« im Waschhaus beschäftigt« Muttrr sofort zur Stelle war und das Kiud herauszog halte «s doch bereit» so schwere Verbrühungen an Oberschenkel«, Armen und Ge säß erlitt««, daß es trotz sofortiger ärztlicher Hilse nach qualvollem Le.drn verschied. Auerbach i. V. Wolkenbrüche und verheerende Hagelniederschläge, di« mehrere Gewitter begleitete«, haben nach einen ungewöhnlich heißen Vormittag da« Göltzschtal beimgesucht. Regengüsse gingen besonder« im Stadtteil Rempesgrün ni«d«r und vewandelten die nach dem Göltzsch tal hinabführeode Ortsstraße in einen See. Die gesamt« Freiwillige Feuerwehr von Auerbach i. V. mit ihn« Lösch zügen von Sorga-Hiuterhain und Rempesgrün wurde alarmiert. Die Waffermaffen, die den Ortsbach an der Hauptstraße hinabstürzten, verursachte« vielfach Uferschäden und überschwemmten da« StickrnMiueuhauS der Firma Gottfried Sachsenröder, so daß die Autsmobilmotorspritz« zur Hilseleisturig herangezogen werden mußte. Neben Garten- zäunen, die vielfach hi«weggespi«lt wurden, rissen die Fluten einen Götzlsch-Brückenpfeiler hinweg. Selbst im Innern der Stadt wurdru die Keller überschwemmt u. a. wurden der Keller der Adl«r-Aphoth«ke in der Reichsstraße und der Bielkeller von Loui« Mehnert Nachfolger, in dem di« Fässer schwammen, überschwemmt. Die mußten leer- gepumpt werden. Die Hagelniederschläge waren besonder« in der Nachbargemeinde Brun» sehr stark und verursachten an den Garten und Feldfrüchteu beträchtlichen Schaden. Die neue Straße in Rützeugrün wurde wieder stark in Mit leidenschaft gezogen uud ihre Oberdecke hinweggrspült. Dir Fluten des Sorgabaches wälzten sich in das Sladibad von Rodewisch, dessen Verwaltung indessen für raschen Wasserab fluß gesorgt hatte. Auch die freiw. Fruerwrhr von Rode wisch wurde alarmiert, das durch feine Regulierung der Költzsch größeren Wasserschäden oorzubeugen gewußt hatte. Die Göltzsch wuchs zu einen reißendes Strome, der Balken, Bretter und Fenster von Baustellen mit sich führte. Dresdner Gchlachtviehmarkt. 4. Juli 1827. Auftrieb: 136 Ochsen, 312 Bullen, 326 Kalben und Kühe, 724 Kälber, 681 Schafe, 2752 Schweine. Goldmarkpreis« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochs«» 31—66. Bullen 45—64, Kalber- und Kühe 28—60. Kälber 58—78, Schaf« 43-66, Schwein« 50-60.