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Oer Herzog und sein UügefaWiLMi. Roman von Paul v. SzezePanM. LS. FsrisctziMg. «Nachdruck vmbchn.1 „Gern", sagte Denninghaus. „Soweit es mir möglich ist. Ich garantiere Eurer Exzellenz, Laß niemand im Palais sich widersetzen wird. Aber ich schlage auch vor, daß nicht mehr Leute, als für diese Staatsaktion notwendig sind, den Garten Seiner Hoheit und das Palais betreten. Sagen wir sechs Mann oder auch zwölf, wenn Eure Exzellenz Ihre persönliche Sicherheit ohne ein volles Dutzend Begleiter gefährdet glauben. Das Türchen zum Palais garten lasse ich offen — aber Lreiundzwanzig Schwerverwunüete sind bereit, ihr Leben zu opfern, wenn der vierzehnte versucht, in den Garten emzuörmgen. Jeder Tropfen Blut, der vergossen wird, auf das^Haupt Eurer Exzellenz." „Wird gemacht, DenmnghyOs", schrie wieder die Stimme aus dem Haufen, die Denninghaus schon vorher sympathisch berührt hatte. Denninghaus nickte lachend zu ihm hinüber. Der Kriegsminister hielt ein plötzliches Umschlagen der Volks- stimmung nicht für ausgeschlossen. Er kannte solche jähen Wechsel aus Versammlungen. „Sechs Mann genügen", sagte er gravitätisch und winkte sich die sechs heran. „Wenn einem von uns da drin ein Haar gekrümmt wird, steh' ich sür nichts. — Führen Sie uns in das Palais, Herr Denninghaus." „Bitte, meine Herron!" sagte Denninghaus und führte die sieben um das Anfahrtsrondell in das Palais. Die breite Marmor- treppe hinauf in den ersten Stock. Dem Haushofmeister, der seinen Kopf aus einer Tür steckte, winkte er, zurückzutreten and die Tür zu schließen. Denninghaus öffnete die Tür zum ArdM-zimme: des Herzogs, trat zur Seite und lud die sieben mit einer Hand bewegung zum Eintreten ein. „Wenn ich die Herren bitten darf, Platz zu nehmen? — Viel leicht wird Sein« Hoh«i«t bald erscheinen." „Was heißt das: Dielleicht! — Was heißt das: Bald!" herrschte ihn der Kriegsminister an. „Ersuchen Ei« den Herzog, Wart hierherzukommcn." „Das ist mir leider unmöglich. — Seins Hoheit, der Herzog, Ihre Hoheit, Li« Frau Herzogin, Seine Hoheit, der Erbprinz und Ihre Hoheit, di« Prinzessin Mix sind vor zwei Stunden aus- gefahren — im Auto — und noch nicht zurückgekehrt. Ich hoffe, sie kommen bald zurück!" Der Kriegsminister sprang auf. „Das ist ein« Finte, Herr Denninghaus!" „Befragen Eure Exzellenz di« Dienerschaft", erwiderte Denning- Haus achselzuckend. „Dann ist der Herzog gefloh«nl" schrie der Kriegsminister. „Vielleicht abgereist!" sagte Denninghaus. „Wohin?" schrie der Kriegsminister, „Wenn er gut fährt, kann er morgen früh in der Schweiz sein", sagte Denninghaus. „Ah!" sagte der Kriegsminister. „Sie haben uns an der Nase geführt! Sie haben dem Herzog zur Flucht verhalfen! Sie haben Schindluüer mit uns getrieben! Im Namen der Republik ich erkläre Sie für verhaftet, Herr Denninghaus!" Denninghaus verneigt« sich leicht. „Von Denninghaus, Eure Exzellenz. Fritz, Freiherr von Denninghaus. Der Gewalt fügt sich jeder Verständig«. Und Eure Exzellenz haben augenblicklich die Macht, jedes Unrecht zu begehen." VI. Dem n«u«rnannten Kriegsminister stiegen Bedenken ans, ob er sich mit der Verhaftung von Denninghaus nicht übereilt habe, noch bevor er mit seinem Gefangenen das Neue Palais verlassen hatte. Als Denninghaus ihn und sein« sechs Begleiter in das Arbeits zimmer des Herzogs hineingeführt hatte, war das Palais wie aus- gestorben gewesen. Nur der Kopf des Haushofmeisters Richter hatte sich für eine Sekund« in einer vorsichtig geöffneten Tür gezeigt und war auf einen Wink von DenninghaÄ»- sofort wieder ver schwunden. Als der Kriegsminister wieder aus dem Arbeitszimmer des Herzogs hinaustrat, gefolgt von Denninghaus, d«n di« sechs Be gleiter des Kriegsministers in ihrer Mitte führten, fand er den Korridor belebt von Leuten beiderlei Geschlechts, die sehr aufgeregt wa«n und durchaus wissen wollten, mit welchem Recht und welches wegen der Flügeladjutant des Herzogs verhaftet worden s«i. Erregte Männer und weinende Frauen — di« Dienerschaft des Herzogs bis zum letzten Küchenjungen. Ihre Wortführer der HausHML-üsser Richter und der Portier. Der erstere seine eigen; Würd« wahrend, aber Hn'^Ernannten Kriegsminister re^-ektlsd duzend, da er mit ihm auf derselben Schulbank gesessen und von dem schwindelhaften Aufstieg, den sein Schulkamerad in den letzten Stunden genommen, noch kein« Ahnung hatte. Der Portier grob wie Bohnenstroh. Der Kriegsminister warf'sich vergebens in die Brust. Seine sechs Begleiter versuchten umsonst, das Personal ei-nzuschüchtern. Denninghaus goß Oel auf di« brandenden Wogen. „Beruhigen Sie sich, Richter! Schweigen Eie, Portier! Ich gehe mit den Herren ins Schloß, um der neuen Regierung di« nötigen Aufklärungen zu geben. Erwarten Sie den Herzog heute nicht mehr, Richter! Damit Sie alle es wissen — die Hoheiten sind nicht spazieren gefahren — die Hoheiten sind abgereist!" Ausrufe der Bestürzung, lieberrafchung und Erleichterung seitens der Dienerschaft unterbrachen ihn. „Ob es mir möglich ist, aus dem Schloß bald wieder hierher zurückzukehren, ist mir noch zweifelhaft", fuhr Denninghaus fort. „Das Palais bleibt unter Ihrer Aufsicht, Richter. Das Neue Palais ist Privateigentum des Herzogs." Er wandte sich an den neuernanntcn Kriegsminister. „Ich nehme an, Eure Exzellenz, daß die neue Regierung vorläufig wenigstens von der Absicht beseelt ist, das Privateigentum zu respektieren?" V , „Was heißt das: /Vorläufig wenigstens'?" brummte der Kriegs minister. „Selbstverständlich respektieren wir das Privateigentum. Enteignungen können nur auf dem gesetzlichen Wege erfolgen." „Da hören Sie's", sagte Denninghaus. „Das Privateigentum ist gesichert. Seine Exzellenz wird jedenfalls die Güt« haben, eine Schutzwacht von zuverlässigen Stützen der neuen Regierung vor dem Palais — nicht im Neuen Palais — zurückzulassen. V V billigst aus K. 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Feder Band in Leinen gebunden 4.2S Marl, in Halbleder gebunden mit Toldoberschnitt 7.S9 Marl ' Bbe. . 3 . 4 . 3 . 8 . 5 . 4 Bd«. 7 3 3 3 ... 6 Heine, Kleine Ausa. 4 Hölderlin Keller Kleist Körner 2 Meyers Klassiker-Ausgaben In Neudrucken auf holzfreiem Papier wieder lieferbar: Rich: wahr Exzellenz? — Das souveräne Volk auf der Straß« ist oiAirlch! untermischt mit weniger zuverlässigen Elementen, di« nicht ganz oLgenchft sind, die Freiheit zu mißbrauchen. Die neue Negierung wird vm so sicherer fundiert sein, je energischer sie diesen unzuverlässigen' Elementen auf die Finger sieht." „Gute sichren brauchen wir nicht, Herr Denninghaus", ermannte sich der Kriegsminister. „Folgen Sic uns ins Schloß — für alles übrige zu sorgen ssi unsere Seche." tüe.gnrmm sollet V grsa 15 M „ Imsixs-kriiM ZV «. ZV „ „ ^stüHre!^ L ssrde» 1? „ empfiehlt Buchhandlung H. Rühle. 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