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die Regierung, weshals sie die Verordnung noch nicht aufgehoben habe, wie es der Landtag beschlossen habe. — Abg. Dr. Seyfert (Dem.) beantragt, die Regierung zu ersuchen, recht bald dem Landtag einen Plan vorzulegen, nach dem in möglichst kurzer Frist das Schulbedarfsgesetz vom 31. Juli 1922 durchzufüh ren ist. Abg. Kunath (Wp.) richtet an die Regie rung eine Anfrage wegen Beseitigung von Ueberstun- den der Handelslehrer. — Wirtschaftsminister Dr. Wilhelm sagt zu, zur Beseitigung der Ueberstunden stellenlose Schulamtskandidaten heranzuziehen. — In der Aussprache über sämtliche Punkte wendet sich Abg. Weckel (Soz.) gegen den deutschnationalen Antrag aus Wiedereinführung der Prügelstrafe, beantragt Schaffung ständiger Lehrerstellen für die durch voll' beschäftigte Aushilsslehrer. vertretenen Schulstunden, Aufhebung der Gebetsverordnung vom 14. Jan. 1924 usw. Seine Partei werde nicht ruhen, bis an Stelle des Volksparteilers ein Vertreter der Arbeiterparteien dem Volksbildungsministerium vorstehe. Abg. Claus (Dem.) erklärt den Antrag Weckel, der dem Mangel an fehlenden Stellen abzuhelsen ver sucht, für unannehmbar, da er „stündige Stel len" fordert, die das Gesetz gar nicht kennt. Scharf be kämpft er das Anwachsen des Aushilfslehrersystems, das im Gesetz überhaupt nicht verankern ist. Die Volks schullehrerschaft sei nicht vorwärts gekommen, sondern sei anderen Lehrergattungen gegenüber zurückgedrängr worden und habe einen stetigen Abwehrkampf zu sichren gegen geplante Verschlechterung. Den heutigen Zuständen gegenüber seien die Anstellungsverhättnisse des alten 73er Schulgesetzes geradezu glänzend gewesen. Früher sag jeder Hilfslehrer auf einer Stelle und der Volksschulehrer wurde in der Regel mit dem 23. Lebensjahre ständig. Heute seien nicht einmal aus reichende Stellen für 27jährige Lehrer vorhanden. Die Regierung sei nicht gewillt, neue Stellen zu errichten, sondern sie versuche mit allem Nachdruck auch noch den einzigen Schutz der Lehrerschaft gegen Hinauszögerung der Ständigwerdung, den tz 13, II, des Schulbedarfs Das Intrigenspiel aus dem Balkan. 4 Mai 1927 In Belgrad fand am Dienstag eine wichtige Ministerratssitzung statt, die heute fortgesetzt werden soll. In diplomatischen Kreisen mißt man diesen Kabinettsberatungen große Bedeutung bei. Die Bel grader Regierung soll nämlich im Besitz von zuverlässi gen Informationen sein, nach denen in Tirana Be strebungen im Gange sind, den Ministerpräsidenten Zaglul Pascha zu stürzen. Man erklärt, ita lienische Agenten seien am Werke, die auf den Sturz des albanischen Ministerpräsidenten hinarbeite ten. Die italienische Regierung warte nur auf diesen Moment, um auf diese Weise einen willkommenen Vorwand zu einer mili tärischen Intervention in Albanien. zu haben. Eine Besetzung Albaniens durch italienisches Militär würde naturgemäß zu unübersehbaren Kom plikationen mit Jugoslawien führen. In Belgrad ver folgt man diese Möglichkeiten mit großer Aufmerksam keit und infolgedessen hat der König den Ministerrat zusammenberusen. Auch noch andere wichtige hoch politische Momente gaben sür die Zusammenberusung des Ministerrates den Anstoß. In Belgrad herrscht nämlich große Nervosität über die weitere Fortschritte machende Einkreisung Jugoslawiens durch Italien. In Nom will man jetzt nämlich auch Fuß fassen auf dem Balkan. Es sind diplomatische Vorbesprechungen zwischen Nom und Sofia über den Abschluß eines mili tärischen Bündnisses im Gange. Die Verhandlungen darüber sollen bereits soweit fortgeschritten sein, daß mit der Unterzeichnung des Abkommens durch Musso lini und den bulgarischen Gesandten in Rom für die allernächste Zeit gerechnet werden kann. Die durchaus neutrale Haltung der deutschen Außenpolitik im italienisch-jugoslawischen Konflikt hat inzwischen in Belgrad große Befriedigung ausgelöst und man hat dort den Eindruck, der Sympathie Deutschlands zu Jugoslawien sicher zu sein. Zwischen Berlin und Belgrad schweben bekanntlich seit einiger Zeit Verhandlungen über den Abschluß eines Handelsvertrages und nach Ratifizie rung des Handelsabkommens sollen Besprechungen über die Möglichkeit eines deutsch-jugo slawischen Freundschaftsvertrages eingeleitet werden. Das Belgrader Kabinett Hut der artige Verhandlungen durch den jugoslawischen Ge sandten in Berlin schon vor einiger Zeit angeregt. Das Auswärtige Amt hat im Prinzip seine Zustimmung Sächsischer Landtag. Sitzung vom 3. Mai 1927. Zunächst findet ein demokratischer Antrag An nahme, daß Urkunden, von denen, im Verfahren Gebrauch gemacht wird, nur insofern stempelpflichtig sein sollen, als sie auch über das Aufwertungsverfahren hinausgehende Angelegenheiten betreffen. Kap. 72, Anstalten für Taubstumme, Ertaubte und Schwer hörige wird ohne Aussprache nach der Vorlage ge nehmigt. Es folgt die Beratung über Kapitel 79, Volks- und Fortbildungs-(Verufs-)Schulen. Abg. Claus (Dem.) erstattet einen längeren Bericht und empfiehlt Annahme der Ausschußantrüge. — Abg Siegert (Dn.) begründet den Antrag seiner Partei, die Regierung zu ersuchen, dem Anträge weitester Elternkreise des Landes auf Einrichtung christ licher Versuchsschulen baldmöglichst stattzu geben. Die sächsischen Schulverhältnisse auf dem Ge biete des Religionsunterrichts seien nach keiner Seite befriedigend. Das Elternrecht sei durch die schulische Entwicklung in Sachsen in Frage gestellt. Volksbildungsminister Dr. Kaiser gibt zu, daß die vom Vorredner festgestellten Tatsachen, daß es in Sach sen mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung keine evangelische Schule gebe, sich nicht ableugnen lasse. Demgegenüber sei es den Katholiken gelungen, ihre katholischen Volksschulen zu erhalten. Er stehe der Er richtung evangelischer Versuchsschulen nicht entgegen und halte sie auch für gesetzlich möglich: selbstverständ lich müßten erst die Grundlagen für ihre Erhaltung gegeben sein. Abg. Grellmann (Dn.) beantragt, die Negie rung zu ersuchen, unverzüglich eine geheime Urabstim mung innerhalb der sächsischen Volksschullehrerschaft über die Wiedereinführung des körperlichen Zllchti- gungsrechtes vornehmen zu lassen. Die als Zuchtmittel eingeführten Arbeitsstunden hätten keinen Zweck und würden von der Mehrheit der Lehrer und Gemeinden abgelehnt. — Abg. Hentschel (Wp.) verlangt durch einen Antrag seiner Partei, daß der 8 11. Abs. 4 des Schulbezirksgesetzes dahingehend abgeändert werde, daß die Wahl der Elternvertreter zum Schulausschuß nicht durch die bürgerlichen Eemeindevertreter, sondern durch die bestehenden Elternräte vorgenommen werde. Abg. Rötzscher (Komm.) fordert namens seiner Partei Aufhebung der Verordnung über das Schulgebet und die kirchlichen Feiertage, Erteilung des R e - ligionsunterrichts nur auf Antrag, Unter sagung des Schulausfalts aus Anlaß vaterländischer Feiern, öffentlichen Aushang der Verordnung über das Verbot der körperlichen Züchtigung und Ueberlassung der Schulräume auch an die Bildungs- und Jugend organisationen der politischen Parteien. Die Arbeits stunde als Strafmittel lehne er ab, denn es sei die Stunde, in der sich alle Rowdys träfen. — Abg. Hart sch (Soz.) beantragt Aushebung der Verord nung über die Ueberlassung von Schulräumen für Ver anstaltungen außerhalb des Schulbetriebes und fragt erteilt, doch gleichzeitig durchblicken lassen, daß der Ab schluß eines deutsch-jugoslawischen Freundschaftsver trages im gegenwärtigen Stadium des italienisch- jugoslawischen Konfliktes in Rom als eine offene Sym pathie-Kundgebung Berlins zu Jugoslawien und als eine unfreundliche Haltung der Reichsregidrung gegen über Italien ausgelegt werden könnte. In Belgrad hat man diesem Einwand Deutschlands gegenüber volles Verständnis entgegengebracht und die deutsch jugoslawischen Verhandlungen über den Abschluß eines Freundschaftsvertrages werden somit erst ausgenom men werden, wenn die jugoslawisch-italienischen Be ziehungen sich geklärt haben. Es muß schon zetzt aus drücklich sestgestellt werden, daß ein deutsch-jugoslawi scher Freundschaftsvertrag durchaus keine Spitze gegen eine andere Auswärtige Macht bedeute, sondern ein derartiges Abkommen würde lediglich im Rahmen der Locarnopolitik der Reichsregie- ' rung liegen. Bulgarische Banden als Slotzlrupp Italiens und Albaniens gegen Jugoslawien? 4. Mai 1921 In der Gegend von Korea auf albanischem Gebiet sind in den letzten Tagen nach Meldungen aus Alba nien starke Ansammlungen bulgarischer Komitadschi- Banden zu beobachten. Während bisher nur an der südslawisch-bulgarischen Grenze Bandenangriffe zu be fürchten waren, sind jetzt die Unterpräfekturen Struga und Ochrida, an der südslawisch-albanischen Grenze be droht. Diese Komitadschi stehen in organisatorischem Zusammenhang mit den mazedonischen Komitees, die infolge der Feindschaft des albanischen Diktators mit Jugoslawien jetzt ungehindert ihre Tätigkeit auf alba nischem Boden ausüben können. Die Banden sollen von Albanien aus über die südslawische Grenze Vor stößen und in Mazedonien Unruhen stiften. Sie sind mehrere hundert Mann stark und gut bewaffnet. Als einer ihrer Organisatoren ist ein bulgarischer Oberst zu bezeichnen, der sich seit einiger Zeit bei der bulgari schen Gesandtschaft in Tirana befindet. Er steht stän dig mit den Bandenchefs in engster Fühlung, wie ein wandfrei festgestellt werden konnte. Von durchaus zu verlässigen Personen, die mit der Organisation dieser Banden durchaus vertraut sind, wird dem Korrespon denten der „Voss. Ztg." mitgeteilt, daß der Sold für die bulgarischen Komitadschi, die sich in Albanien befinden, von Italien bezahlt wird. Hier wird die italienisch bulgarische Zusammenarbeit gegen Südslawien deutlich erkennbar. Auf diese Weise bekommt die Tätigkeit der mazedonischen Komitadschi einen erneuten starken An stoß. - gesetzes, zu beseitigen. Der höheren Schule gegenüber zeigt die Regierung das größte Entgegenkommen. Abg. Claus kündigt an, daß seine Fraktion beantrage" werde, eine gesetzliche Bestimmung zu schaffen, das; für dauernd benötigte Lehrkräfte die entsprechende Zahl von Stellen zu errichten ist. Ebenso fordert er, daß die Einführung der mittleren Reife durch Gesetz geregelt werde. Die von der Mehrheit bewilligten Darlehen zu Schulbauten hält er für ausreichend. Die Mittel des Staates würden anderweit ebenso dringlich ge braucht. In der Pflichtstundsnfrage fordert er die völlige Wiederherstellung des Schulbedarfsgesctzes Einer anderweitigen grundlegenden Regelung der Pflichtstunden könne seine Fraktion erst dann zustim men, wenn die freiwillig übernommenen Stunden wie der abgebaut werden. Volksbildungsminister Dr. Kaiser: Das schlimmst an Schulraumnot sei bereits beseitigt. Wenn auch noch sehr viel zu tun übrig bleibe, so würden nach seiner Meinung die für Schulbauten eingestellten Mittel jetzt genügen. Sein Vorgänger im Amte, der der Sozial demokratischen Partei angehörte, habe überhaupt nichl bauen lassen. Die höheren Abteilungen der Volksschule im 9. und 10. Schuljahr stellten keine Standesschule" dar, sondern bildeten Glieder der allgemeinen Volks schule. Auch die Aermsten könnten"'sie besuchen, den" auch für sie werde kein Schulgeld erhoben. Der Zweit der Einrichtung sei Hebung der Ziele der Volksschule Daß die Beziehungen zwischen Minister und Lehrer" nicht so vertrauensvolle seien, wie die zwischen andere" Ministern und ihren Beamten, liege an der Stellung, die ein Teil der sächsischen Lehrerschaft zum Minister einnehme. Das Ministerium habe leider nicht immer die nötige Unterstützung bei der Erfüllung seiner Aus gaben gefunden. Abg. Rötzscher (Komm.) und Abg Grellmann (Dn.) sprechen nochmals im Sinne ihres Anträge. Abg. Voigt (DVP.) erklärt, seine Partei sei nicht dagegen, daß den Bezirksschulräten Hilfskräfte für die Erledigung der Verwaltungsaufgaben bei gegeben würden. Dem Ausbau der Berufsschule" wünschten seine Freunde ein rascheres Tempo. Redner weist dann die Angriffe der sozialdemokratischen Red ner auf die Deutsche Volkspartei zurück und tritt wars" für den Religionsunterricht in der Volksschule und für das Schulgebet ein. Nur 15 Prozent der Eltern Hütte" ihre Kinder vom Religionsunterricht entfernt. De" 85 Prozent der Elternschaft müsse ihr Recht auf christ' liche Schulerziehung ihrer Kinder werden. Die bisheri gen Versuchsschulen seien in der Hauptsache weltliche Schulen gewesen, darum müßten jetzt christliche Ve» suchsschulen geschaffen werden. Seine Freunde setzte" große Hoffnungen auf das neue Reichsschulgesetz. Eine Urabstimmung unter der Lehrerschaft über die Wiedel' einführung des körperlichen Züchtigunqsrechtes halte es für ganz gut. — Hierauf findet ein Antrag aus Schlug der Aussprache gegen die Stimmen der Linksparteien Annahme. Die Minderheitsanträge werden abgelehnt. Die Mehrbeitsantrüue finden Annahme mit Ausnahme des Antrages, den Bezirksschulräten Verwaltungsbeamte beizugeben. Die zu den Kapiteln gestellten "Partei' anträge werden an den Rechtsausscbuß überwiesen. " Es folgt die Beratung Uber Kap. 20, Höhere Lehranstalten. Der Ausschuß beantragt die Genehmigung der Einste! lungen und alljährliche Beifügung einer Statistik i" den Haushaltplan über die Schülerzahl der einzelne" Klassenstufen und die Lehrkräfte, sowohl der staatliche" als auch der gemeindlichen. — Abg. Frau Dr. Uhlich Beil (Dem.) richtet an die Regierung die Anfrage, warum bei der Neubesetzung der Oberstudiendirettw' stelle an der staatlichen Höheren MädchenbildungS' anstatt in Dresden wiederum keine weibliche Lehrkraft für diesen Posten in Aussicht genommen sei. — Ein M" gierungsvertreter erklärt auf die demokratische Aw frage, das Ministerium werde nach wie vor an den i" seiner Denkschrift aufgestellten Grundsätzen festhalte" lind a u ch F r a u e n zu O b e r st u d i e n d i r e k to' r e n ernennen. Es hätte bereits jetzt die offen geww dene Stelle eines Studiendirektors in der staatliche" Höheren Mädchenbildungsanstalt in Dresden mit eine' weiblichen Lehrkraft besetzt, wenn eine Bewerberin vor handen gewesen'wäre, der man die Stelle ohne Be' denken hätte übertragen können. Die vorgeschlagen- Lehrerin habe bisher aber keine Gelegenheit zur Eim arbettung in die Verwaltunosgeschafte gehabt. DtzS Mißlingen eines erstmaligen Versuches mit einer weil" lichen Leiterin hätte eine Wiederholung sehr erschwere" müssen. Die an erster Stelle iür das Rektorat vorge schlagene Lehrerin habe das Ministerium als Konresttt berufen und sie habe sich mit diesem Ausweg einvcr standen erklärt. Sie werde jetzt Gelegenheit haben, M in die Verwaltungsgcschäfte einzuarbeiten, so daß iw evtl, später einmal ein Rektorat übertragen werde" könne. — Damit schließt die Aussprach vrr MlSmrub in Nus Kem Moskauer Museum für die schöne" Künste, das in der Nähe des Marr-Tngels-H"' stitutes und des Hotels Europa, des frühere" Mohnsihcs der deutschen HandelsoertragskommissilM, al o außerhalb des Kremls und der dort liegend'" Muscumskomplexe liegt, sind 5 weltberühmte Meister' werke gestohlen worden. Der Wert der Bilder beträgt nach einer Vorkriegsschätzuug 655000 Gold' rubel. Ihr heutiger Wert wird mehrere Millione" Mark überschreiten. Unser Bild zeigt die Außenausicht des Mo" Kauer Mweums für die Schönen Künste. Da den bisl Leuth In Abg. S wertu Regieru Ansicht führbar Auswerl Wi Cinne - Zösisch Mittwo De don ist des Bi sident Es und Ch des frai Probl land s und die Da lomit Regieru angenor In Marii getöti Di« De unter d lung dr fort,un rung dr der Kri eintreter -oziald mildern, schalten, folgende LM marktlai des Ve Mittlunc als Kri 88 bestimm Höhe dc können "nvcrän msenver! zuschlag lose den keit odei baß ein "der im entstand mährt, Hauptui , 8 ' Weins "ersicher den folc A-1 bei A. 2 bei A. 3 bei A. 4 bei P.öbei so; c, RagH K.°Pf g b'tt la so den Müssen. Er vie stie Sä den bei eher R dnntsct lemer Rolfs < °vn Gl Wr es ,Verkehr Men 8 deren » fechte F d«? r,« Achen i stell' W nur "ch ben Ke ms sic