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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X- 52, 2. März 1922. zu erheben. Dieses Umrechnungsvcrhältnis ist auch für die Wert angabe auf Briefen und Paketen nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngespräche nach dem Ausland werden ebenfalls entsprechend er höhte Gebühren erhoben werden, ltber die Einzelheiten geben die Postanstalten Auskunft. Umfang des Postscheckverkehrs im Deutschen Reiche. — Zahl der Postscheckkunden Ende Januar 1922 773 494, Zahl der Postscheckkunden Ende Dezember 1921 759 839, mithin Zugang im Januar 1922 13 094. Auf den Konten sind im Januar ausgeführt 22 519 000 Gutschriften über 77 951 000 000 Mk., 15 138 000 Lastschriften über 78 522 000 000 Mk., Umsatz 37 657000 Buchungen iib. 156 473 000 000 Mk., Davon sind bargeldlos beglichen 132 495 000 000 Mk.. Durchschnittliches Guthaben der Postscheckkunden im Januar 11504 000 000 Mk. (Post-Nachrichtenblatt Nr. 15.) Postsendungen an Reisende. — An Reisende gerichtete Postsendun gen, auf denen ein nicht oder nicht mehr bestehender Gasthof u. dgl. als Wohnung angegeben ist, und die infolgedessen den Empfängern nicht ausgehändigt werden können, werden fernerhin von den Post anstalten nicht sogleich als unbestellbar an die Absender zurückgesandi. Briefsendungen werden vielmehr am Bestimmungsort 14 Tage, im Auslandverkehr 4 Wochen zur Verfügung der Empfänger gehalten. Uber Pakete wird zunächst die Bestimmung des Absenders dnrch Erlaß einer Unbestellbarkeitsmeldung eingeholt werden. Flugpostvcrkchr zur Leipziger Frühjahrsmesse. Für die Messe zeit vom 4. bis 14. März einschließlich erhält Leipzig Flugpostverbin dung mit Berlin, Nürnberg, Fürth, Augsburg, München, Hamburg, Magdeburg und Dresden. Flüge ab Berlin täglich dreimal: 8 Uhr iNumpler-Werke), 12.45 Uhr (Lloyd Luftverkehr Sablatnig) und 4 Uhr (Dt. Luftreedcrci). Flugdauer 1^4 Stunde. Rückflüge nach Berlin ab Leipzig 8.30 Uhr (Dt. Luft-Reederei), 1 Uhr (Rumpler-Werke), 3.45 Uhr (Lloyd-Luftverkehr Sablatnig). Flugdauer gleichfalls IVt Stunde. Die Rumpler-Flüge werden bis Augsburg durchgeführt, bzw. dort begonnen. Weiterflug ab Leipzig 10 Uhr, ab Nürnberg-Fürth 12.15 Uhr, ab Mün chen 2.15 Uhr, an Augsburg 2.40 Uhr. Zurück ab Augsburg 7.45 Uhr, ab München 8.10 Uhr, ab Nürnberg-Fürth 10.15 Uhr, an Leipzig 12.30 Uhr. Flugdienst auf der Strecke Hamburg—Magdeburg- Leipzig Dresden (Deutscher Luft-Lloyd): Täglich ab Hamburg 12 Uhr, ab Magdeburg 2 Uhr, an Leipzig 3.15 Uhr, ab Leipzig 3.30 Uhr, an Dresden 4.15 Uhr. Zurück ab Dresden 12 Uhr, an Leipzig 12.45 Uhr, ab Leipzig 1 Uhr, an Magdeburg 2 Uhr, an Hamburg 4.30 Uhr. Zur Flugpostbeförderung sind zugelasscu: Gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen aller Art, dringende Pakete und Zeitungen. Flugzu- schlag für Briefe bis 20 Z, Postkarten. Trucksachenkarten und als Druck sachen zugelasseue Ansichtskarten 20 Pf. Wenn die Flugpost den Z,el- ort planmäßig erst nachmittags erreicht, empfiehlt sich in jedem Falle das Verlangen der Eilbestellung nnd die Vorausbezahlung des Eilbe- stellgeldes, um die sofortige Abtragung am Fluglage zu sichern. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten. Zwischen dem Flugplatz Leipzig- Mockau und dem Messeplatz wird zur Beschleunigung der Postbesörde- rung ein Zubringcrdienst mit Flugzeugen im Anschluß an die avgcheu- den und ankommenden Fernflttgc eingerichtet. Die gemeinsame Tagung für Denkmalpslegc und Hcimatfchut; in Stuttgart wird in der Zeit vom 27. bis 30. September d. I. abge» halten werden; mit ihr wird eine Reihe von Ausstellungen verbunden sein. Dem vorbereitenden Arbeitsausschuß gehören u. a. an: Ober bürgermeister Lautenschlager als Vorsitzender, Direktor l)r. Gößler, Vorstand des Landesamts für Denkmalpflege, als stellvertretender Vor sitzender, Direktor Bäuerle, Prof. vr. Baum, l)r. Buchhcit, Direktor an den staatl. Kunstsammlungen, 1)r. Christ, Oberst Tiehl, Pros. l)r. Kicchter, Ministerialrat Frey vom Kultusministerium, Freiherr Fried rich von Gaisberg-Schöckingen, Oberbaurat Kuhn. Rockefeller-Stistung für ärztliche Ltudienzweckc. Ans New-Aork wird berichtet: John D. Rockefeller der Jüngere hat zur Förderung der Ausbildung von Ärzten die Niesensummc von 45 Millionen Dollar hergegeben. Die Verteilung auf die einzelnen Universitäten und wis senschaftlichen Institute ist dem Erziehungsamt des Rockcfeller-FnstitukS übertragen worden. Berantwortl. Redakteur: Richard Albert t. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adresse der 276 PersonalnMWeii. Goldenes Doktor-Jubiläum. Ter emerit. Professor der Philologie und Ästhetik an der Universität zu Leipzig Geheimer Hofrat vr. pliil. Johannes Volkelt konnte am 28. Februar die 50. Wiederkehr des Tages begehen, an dem er mit der Dissertation »Pantheismus und Individualismus im System Spinozas« zum I-r. pkil. promoviert wurde. Zum ersten und einzigen Ehrenmitglied der Leopoldinisch- Karolinisch-Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle wurde von der Akademie ihr bisheriger Präsident, der Mathematiker Geheimrat Pros. vr. Wangerin von der Universität Halle ernannt. öprechsM. Beförderung von mechanischen Vervielfältigungen als Drucksachen. Unsere Mitteilung über Beförderung von mechanischen Verviel fältigungen als Drucksachen im Bbl. Nr. 34 vom 9. Februar hat den gerichtlich beeidigten Sachverständigen für das gesamte Reklamewcscn Herrn Paul Schreiter, München 2, Bayerstraße 57, veranlaßt, an das R c i ch s p o st - M i n i st e r i u m, Abteilung 7 in München fol genden Brief zu richten, von dem er uns einen Durchschlag zur Ver öffentlichung übersandte: »Offen muß ich gestehen, daß die Bestim mungen des angezogenen Paragraphen 71 der Postordnung unter den heutigen Verhältnissen fast vorsintflutlich anmuten. Die Post sollte sich nicht eine Erschwerung, sondern eine Erleichterung des Verkehrs nnd damit Hand in Hand eine Hebung des darniederliegenden wirt schaftlichen Lebens angelegen sein lassen. Gerade nachdem die Post s.lbst zu den Reklame-Erzengern übergegangen ist, dürfte bei der Behandlung derartig einschneidender Fragen mehr Entgegenkommen er wartet werden. Es ist hoch erfreulich, daß die deutschen Vervielfältigungs-Appa rate heute hinter den leistungsfähigsten amerikanischen Maschinen nicht mehr zurttckstehen; und wenn die amerikanischen Postbeamten in der Lage sind, einen Schreibmaschinen-Bries von einer tadellosen Vervielfältigung einwandfrei zu unterscheiden, dann sollte auch die deutsche Reichspost ihre Beamten dementsprechend schulen oder aber die Nachprüfung zweifelhafter Sendungen auch nur solchen Beamten über tragen, die genügend Kenntnisse besitzen, um Vervielfältigungen von Originalbriefen einwandfrei unterscheiden zu können. Sie werden dem entgegenhalten, daß Sic im Postnachrichten-Blatt (Berlin) Nr. 102, 1921 unter Bescheid 21 die bestehenden Vorschriften schon dadurch wesentlich erleichtert hätten, daß, wenn solche mechani schen Vervielfältigungen in Schreibmaschinenschrift mit dem Bar srank o st e m p e l versehen werden, dieses sozusagen als Legitimation dafür gilt, daß die Sendungen anstandslos zur Drucksachcntare be fördert werden können. Gewiß, das ist ein kleines Entgegenkommen; aber es genügt bei weitem noch nicht. Abgesehen davon, daß die Bar- frankostempcl-Maschincn sich nur an einer begrenzten Anzahl von Orten befinden, deshalb Firmen in kleineren Orten die Vervielfältignnge» erst mittels Postpaket an diejenigen nächsten Stellen senden müßten, die über eine Barfrankostempel-Maschine verfügen, liegt cs auch gar nicht im Interesse der Absender, den individuellen Eindruck, den ein so vervielfältigter Brief Hervorrufen soll, wieder dadurch zu verwischen, daß der Briefumschlag statt der Briefmarke nur den Barfranko stempel erhält. Der Einwand, daß das nichts besagen will, ist nicht als stichhaltig anzusehen. Es handelt sich hier sozusagen um pfycho-reklametechnische Feinheiten. Das Fehlen der Briefmarke ist für reklametechnisch geschulte Empfänger ohne weiteres der Beweis dafür, daß cs sich uni Massen aufliefernngen handelt, ein Eindruck, der nicht so sehr aufkommt, wenn der Briefumschlag eine Marke trägt. Ich stelle deshalb den Antrag, daß die Post noch einen wesentlichen Schritt weitergeht und durch entsprechende Schulung ihrer Beamten oder durch Weitcrleitung von zweifelhaften Sendungen an eine maßgebende Zentralstelle in jedem Postdirektionsbezirke cs er möglicht, daß auch mit Briefmarken freigemachte Vervielfältigungen in Schreibmaschinenschrift anstandslos zur Drucksachentaxe befördert werden, wenn sie dnrch nachträgliche Einfügung des Datums und d--r Adresse des Empfängers täuschend einem Originalschreibmaschlnenbrtl.se glcichsehen. Denn das ist ja der gewollte Zweck aller der-- artigcn Vervielfältigungen. Hochachtungsvoll P. Schreiter. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche-Buchhändlerhrn». Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg SS sBuchhändlerbau-s.