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Der Herzog und sein Uügeladjuiüni. , Roman von Paul v. Szezepanski. l 7. F»rtsthun,. (N-Kruck ve botkn ) ' Baron Denninghaus nickte dem Lämmchen zu und schritt aus dem Hause, ohne sich umzusehen. . . Audienztag. Me an diesen Tagen üblich, holte Denninghaus den Herzog Im Reuen Palais ab und begleitete ihn in das alte Schloß, in i cm Herzog Friedrich Audienzen erteilte. Beide waren in Uniform. Wie immer bei leidlichem Wetter, machten sie den kurzen Weg zu Fuß. u . Der Herzog war einsilbig. .Angenehme Nachrichten!' sagte er. Er nahm an, daß Denning- Haus ebensogut unterrichtet war wie er selbst. „Schön sind sie nicht!' erwiderte Denninghaus. Er war durch den Fernsprecher in der Tat ebensogut unterrichtet wie der Herzog, vielleicht noch bester. .Die Neukirch« Arbeiter haben gedroht, heute mittag zu mar schieren', sagte der Herzog. Neukirch war die Fabrikstadt des Herzogtums, zwei Stunden von der Residenz entfernt. Herzog Friedrich und sein Vater waren keine Freunde von Fabrikschornsteinen gewesen. Sic hatten den Qualm der Arbeit von ihrer Residenz fernzuhalten gewußt. Neu kirch, das durch Braunkohlenlager und Wasserkraft die Fabrikanten lockte, war infolgedessen im Lauf von vierzig Jahren zu einem unförmigen Wasserkopf herangewachsen. .Sie werden marschieren, Hoheit', sagte Denninghaus. „Ich nehme an, daß sie um vier Uhr etwa hier sind. Eben schlägt dis Schloßuhr zehn. Wenn Eure Hoheit darauf verzichten, Audienzen zu erteilen, und es vorziehen, dem Trubel aus dem Wege zu gehen, ist noch reichlich Zett.' „Wohin?' fragte der Herzog. „Die Neukirch« sind nicht die einzigen, die zu marschieren drohen. Was sie Trubel zu nennen belieben, Denninghaus, erwartet uns im ganzen Deutschen Reich.' „Ein tüchtiger Chauffeur findet auch im Trubel noch den Weg in die Schweiz', sagte Denninghaus. Herzog Friedrich war sehr stolz darauf, daß er sein Auto selbst wie der tüchtigste Chauffeur. sah Denninghaus an. „Haben sie einmal Daudets »Uss rois in exü' gelesen? — Lin ganz amüsanter alter Schmöker.' „Ich erinnere mich', sagte Denninghaus. „Fürstliche Boheme', sagte der Herzog. .Die Krone im Koffer. Heimatlos. Wenn der Zehrpfennig verpatzt ist, wird die Krone versetzt. Pfui Teufel! — Ich bin ein Deutscher. Ich expatriiere mich nicht!' Sie schritten über die Brücke, die über einen ausgetrockneten und mit gärtnerischen Anlagen geschmückten Wallgraben führte, dem Portal des alten Schlosses zu. Der Doppelposten, der sonst davor- gestanden hatte, war längst eingezogen — die deutschen Soldaten hatten Wichtigeres zu tun, als Fürstenschlösser zu bewachen und Honneurs zu erweisen. Nur der greise Schloßkastellan stand im offenen Portal und zog die Mütze. Der Herzog und Denninghaus gingen schweigend durch hal lende Korridore bis vor die Tür des Audienzzimmers. Zwei Lakaien halfen dem Herzog und seinem Adjutanten, sich ihrer Pale- tots zu entledigen und nahmen ihnen Mütze und Säbel ab, um sie in dem im Korridor aufgestellten Garderobenständer aufzuhängen. Der Herzog trat in das Audienzzimmer, Denninghaus in den Borsaal. Einer der Lakaien kam Denninghaus eilends nach und überreicht« ihm drei Depeschen. Denninghaus erbrach sie, sobald der Lakai den Saal verlassen hatte. Von drei auswärts wohnenden Herren, die eine Audienz erbeten hatten. Alle drei entschuldigten sich, nicht erscheinen zu können. Der eine wegen plötzlicher Er- krankung seiner Frau, der andere wegen Verkehrsbihinderung, der drttte etwas unbestimmter, .wegen plötzlich eingetretener Der- HLItnisse'. Denninghaus klopfte leise an die Tür, die aus dem mit dem Prunk alter Schlösser — riesigen Porzellanvasen auf Tischen mit Malachitplatten, vergoldeten Stühlen mit Eobelinbezügen, nach gedunkelten Bildern alter Meister — ausgestatteten Dorsaal in das Audienzzimmer führte. Er fand den Herzog an seinem Schreibtisch fitzend, in einem Band des Gothaer Hoskalenders blätternd. Der Herzog sah auf. „Was gibt's, Denninghaus?' „Drei Absagen, Eure Hoheit.' ' Denninghaus überreichte die geöffneten Depeschen. Der Herzog überflog sie, schob sie mit der Hand beiseite und sah Denninghaus au. „In der Bibel muß es etwas Aehnliches geben, Denyinghaus' sagte er. „Ich kann nicht kommen — ich habe ein Weib genommen — und so weiter. Erinnern Sie sich?' „Hoheit verzeihen — ich bin nie sehr bibelfest gewesen', sagte Denninghaus. „Auf der Audienzliste steht nur noch Fräulein Meister. Was sie will, weiß ich nicht. Persönliche Angelegenheiten hat sie in ihrem Audienzgesuch angegeben. Sie ist auf drei Viertel elf bestellt. Wenn Hoheit befehlen, schicke ich sofort -u ihr und be stell« si< ab.' Der Herzog schüttelt« den Kopf. „Warten wir bis fünf Minuten nach drei Viertel, Denninghaus. Sollte sie unpünktlich sein — auf den Proben ist sie's immer —, dann gehen wir. Neugierig bin ich nicht, etwas von ihren persön- lichen Angelegenheiten zu erfahren.' Denninghaus ging in den Dorsaal zurück. Er blätterte in den dort aufgelegten Zeitungen, trat an eines der hohen Fenster, blickte üb« den Wallgraben hinaus auf die Stadt, nahm eine Zigarette «ms dem Gtut und zündet« si« an. Mt schlechtem Gewissen. Im Dienst rauchte er sonst grundsätzlich nicht. D«r ein« d« beiden Lakaien kam in den Dorsaal und machte sich am Ofen zu schaffen. Offenbar nur ein Vorwand. Ms Denning- hmia sich nicht um ihn kümmert«, hustet« er. Ein alter Mann, im Hofdtenst grau geworden. Denninghaus wandte sich um. .Die Zett wirb Ihnen lang, Parlow?' ' ... Der Alte richtete sich auf- ' - „Schon h<ttb eif, Herr Major. Stoch niemand dm' ' Denninghaus Mt« sei« Neugierde. „Die Herren hab«« sich entschuldigt. Aus drei Viertel P Arbu- l«i« Weift« bestellt. Bann find wie fertig. «e ko«UM Mftiih W>ch Haus«.' „Mt de« Damen« ist das 'n« Sache, HE Masti». Pkottchsnat biauche« fie la»«.' i UH Mt« SWWisohlen glitt er t LIinMeLkUo,.üenkmiler<i> Aaseiennilittls seifersciorkei'lsl! Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig Geschichte der Kunst aller Zeiten und Völker Zweite, neubearbeitete Auflage Don Professor vr. Karl Woermann Wit 2028 Abbildungen im Text und S8l Ta- sein in Farbendruck, Kupferätzung und Holzschnitt v Bände, tu Ganzleinen gebunden SO M. oder in tzalbleder-Prachtband geb. mit Goldschnitt 120 M. .Unter der übergroßen Zahl guter Handbücher der Kunstgeschichte wird Woermanns Werk immer an vorderster Stelle stehen. An Fülle, Gediegenheit und wissenschaftlicher Zuverlässigkeit wird ei von keinem anderen übertroffen.' Deutsche Wart«, Berlin. Ausführliche Ankündigungen kostenfrei VOM Koten Lr6N2, OtttzMork-Okriiln. Eintritt frei! Ende 3 Uhr. Tanz: Herren 1,20 Mk. Damen 0.80 Mk. reiche,hefte gr„ 15 ?lg Buchhandlung H. 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