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MU amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. den Bellagen »Neue Illustrierte', »Mode und Keim' und »Der Kobold Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. - Aed« ehstm-ch «rrf - dir Nni«igta»Drtrsg - w»d«i «rj -dri»« Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136^ »iiiiiiiiiiiiiiieiiiiiiiiiiiiiiiiiiii» " Di« .Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- -- taz, Donnerstag «no Sonnabend. - D«r B«tua»-Preis wird mit Begin» jeden Monat» bekannt gegeben. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates « Im Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonst. », — kgnrowelcher Störungen de» Betriebe» der N L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- H j- Einrichtungen) hat d«r Bestehn keinen Bn- - sprach auf Lieferung od«r Nachlieferung der - -> Fettung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ? Anzeigen werd«« an d«n Trs-«iWig»taM - bt» spit«4 » « , v««M«g 10 Ltzr t» «I «eschLsirstUk« «ditien. L »orhn Nummer ^7 Mittwoch, den 20. April ^27 26. Jahrgang. OertlicheS nnd Gächfisches. Vttendorf-Vkrtlla, den 20. April :?rr. — Km Rohbeitrakt hat sich am 2. Feiertage in unserem O te ereignet und wohl allgemeine Empörung ver ursacht. Auf dem sogen. Poüvlatze in der Nähe de« Gast hofe« „zum schwarzen Roß' erregten abend« in der 9. Stunde einige junge Leute durch Händel« und Schlägerei die Aufmeiksamkeit de« Herrn Polizeioberwachtmeister Demme, der pflichtgemäß einschrttl und die Leute zur Ruhe ermahnte. Al« er zur Feststellung der Namen oorschreiten wollte, wurde er von den jungen Leuten (4—6) unter beleidigenden Reden«- arten zu Boden geworfen und mit Fäusten und Fußtritten derart bearbeitet, daß er die Besinnung verlor. Die Roh linge äußerten die Absicht, den PoMeibramten totzuschlagen. Den zufällig anwesenden Poli,eiwachtm.tster Knöfel gelang e» Herrn Demme in die nahe Hourflur zu ziehen und di« Tür zu schließt« und so weitere« Unheil zu vechtiten. Einer der Burschen zerschlug noch ein« Füllung der Haurtür. Mit- glieder de« Roten Kreuze« brachten dem oerlrtzt«n Polizei beamten die erste Hilfe, auch erschien alsbald Herr Dr. Förster, welcher den Verletzten in seine Wohnung brachte. Weit«re Polizeibramt« waren alsbald zur Ssille und stellten die O'dnung wieder her. 'Die Täter sind sämtlich ermittelt Und bi« zur Feststellung de« Tatbestandes festgenommrn worden. — Neue Fernsprechgebühren ab 1. Mai.. Vom 1. Mai 1927 ab wird eine Grundgebühr al« laufende Ver gütung für die Bereitstellung und Instandhaltung der An- schlußlettung innerhalb des b-Kilometer-Kreises der Ver- «ittlung«stelle sowie der technichrn Einrichtungen bei der Vermittlungsstelle und der Hauptstelle erhoben. Sie beträgt für jeden Hauptanschluß im Ortsnetz Hermsdorf b. Dresden Monatlich 5 RM — Die Olt-g-sprächsgebühr beträgt ab 1. Rai 0,10 RM mindesten« sind für jeden Hauptanschluß die Gebühren für 30 Ort«g«spräche monatlich zu entrichten Die Fernsprechteilnehmer find berechtigt, Einrichtungen bis zum 20. April 1927 auf den 30 April 1927 außerordentlich zu kündigen, wenn rin Verteuerung ihrer Einrichtungen Antritt. — Nach Meldungen au« Berlin sollen bei der Gla«. fabrtk A. G. in Brockwitz, di« mit einem Kapital von 2,4 Millionen au«gestattet ist, au«ficht«reiche Fusiourverhaud- lungen mit der August Walther öc Söhne A.-G in Otten« dors-Okrilla (Kapital 1,82 Millionen Stammaktien) und der Sächsischen Glasfabrik in Radeberg (Kapital 1,95 Millionen Stammaktien) im Gonge sein. Die Fusion hat den Zweck rationellerer Betriebsausnutzung, wobei vor allem beabsichtigt ist, die Produktion in den einzelnen Werkabteilungen zu spezialisieren. Soweit bis jetzt eine Ueberstcht gewonnen werden kann, wird die Sächsische Glasfabrik in Radeberg ihre Stammaktien für 1926 voraussichtlich ohne Dividende lassen. — An den beiden Osterseütagen war dar Gotteshaus recht aut besucht. Herrliche Osterchoräle erklangen! Und vom Chor herab (wurden unter Leitung von Kantor Beger innige Chöre geboten. So sang am ersten Feiertag der freiwillige gemischte Kirchenchor in recht ansprechender und die Herzen gewinnender Art die Motette „Ostern", während am 2. Feiertag der Kinderchor Prehl« „Osterjubel", wie immer die Herzen erhebend, darbot. Am ersten Feier- tag predigte der Ortspfarrer Gräf, am zweiten Feiertag Pfarrer Freyer au« Medingen. Da« so gern g-sungene geistliche Volkslied „O du fröhliche, o du selige gnaden- bringende Oste>zeit' schloß die erhebenden Gottesdienste ab. Die am 2. Feiertag sür die sächsische Hauptbibelgrsellschaft »«sammelt« Kollekte ergab 12 Rl. Nach d«m Gottesdienst am ersten Feiertag trat die Kirchgrmeiadevertrelung zu einer Besprechung zusammen. Man stimmte der Erweiterung des Orgelchore« zu, um mehr Platz zu schaffen besonder« sür die Fälle, wo größere Chöre und vielleicht gar Musik Mitwirken. Klotzsche. Am Karfreitag war in der Nähe dr» Cchänkhübel« rin mit einer Dam« unk ein«m Herrn be- s'tzter P-lsonenkraftwagen in voller Fahrt gegen «inen Baum gefahren. Während der Herr mit Versitzungen leichter Natur daoongekommen war, mußte seine Begleiterin in schwerverlktzteu Zustande in einer Prlvatklinik in Klotzsche üntergebracht werden. Sie hatte u. a. eiuen Bruch de« Oberkiefer» davongetragen. Dre« den. Vom Parkplatz Altmarkt wurde am 2. Osterfeiertag früh in der 3. Stunde der unbeaufsichtigte Kraftwagen eines Chemnitzer Fabrikanten gestohlen. Vom Täler fehlt jede Spur. Glashütte. Am Gründonnerstag abends in der 9, Stunde sah ein Fußgänger, der auf der Müglitztalstraßr ging, in der Näbe der Hartmavnmühle in der Müglitz einen Mann und ein Motorrad mit Beiwagen liegen. Mit Hilse anderer Leute wurde der Mann aus dem Wasser geborgen. Er lag unter dem Motorrad und war wie der sofort hinzu- gerufene Arzt feststellte berkit« tot. Die Landstraße ist an der Unfallstelle sehr abschüssig und bat viel« Kurven. Ver mutlich hat der Verunglückte, in dem ein Kaufmann Anger au« Altenberg erkannt wurde, die Gewalt über sein Motor rad verloren und ist in die Müglitz gefahren wo er er trunken ist. Bautzen. In Bautzen sand am 1. Osterfeirrtag das althergebracht« Eirrschitben statt, das darin besteht, daß große Mengen gekochte Eicr, Pfefferkuchen und Apfelsinen usw. den Abhang de« Proitschenberge« hinabgeworfen, und von einer Kindrrschaar jubelnd ausgefangen wurden. Außerdem fand auch in diesen Jahre wieder da« Osterreiten der wendischen Kirchspielprozeffionen in Ratibor be» Bautzen in Kloster St. Marienstrrn und in Wittichenau an der sächfisch-prrubischeu Grenz« statt. In Settendorf b«i Ostritz wurde rin Saatretten veranstaltet. Limbach. Unter furchtbaren Getöse stürtzte der hinter dem Vnwaltung«gebäude gelegene ältere Teil der Maschinen fabrik Ernst Saupe an der Karlstrab« ein. Vermutlich hat der anhaltende starke Regen das Erdreich, aus dem dir im Umbau befindlichen Rauern ruhten, gelockert. Dir Mauer rutschte in einer Länge von etwa 20 Metern in eine Aus- schachtimg und bildete einen großen Trümmerhaufen. Der Schaden ist bedeutend. Thum i. E- Vm drei nach dem Annaberger Flug platz unterwegs befindlichen Sportflugzeuzen stürzte am Ostersonnabend gegen 5 Uhr nachmittags das Flugzeug v 1044 in der Nähe von Thum i. E- ab. Da« Flugzeug war in einen Schneesturm geraten und wurde bei dem Ver- suche, eine Notlandung vorzunehmen, durch eine Böe zu Boden gedrückt und zertrümmert. Dabri fand der bekannte Fallschirmabspringer Unger den Tod. Der Führer Henzel kam mit einer Gehirnerschütterung und leichten Schulter. Verletzungen davon. Dir beiden anderen Flugzeuge konnten wohlbehalten nach Chemn'tz zurückkehren. Chemnitz. Wie da« Chemnitz« Polizriamt bekannt- gibt, find am Sonriabendnachmittag die 82 jährige W:rk- stättenaussrhrrs-Wilwe Fichtner ung ihre ledige Tochter, die 58 jährige pensioniert« Anstaltspflegerin Milda Fichtner in ihrer gemeinsamen Wohnung in der Josefinneustraß« er- mordet oufgesunden worden. Die in der Wohnstube liegend« Leich« der Frau Ftchtnrr wies eine etwa acht Zentimeter lange, breit klaffende Wunde am Halse auf, die offenbar von «inem spitzten scharfen Messer herrührte, während die Leiche der Tochter in der Küche lag und mit einer um den Hals festzusammengtkuotrten Schnur sorge- funden wurde. Der Mord ist wahrscheinlich am Sonnabend in der Zeit von 12 bi« 2 Uhr mittag« ausgeführt worden da Frl. Fichtner noch gegen 12 Uhr gesehen worden ist und Angehörige die gegru 3 Uhr zu Besuch kamen keinen Einlaß erhielten. Von den Hausbewohnern ist nichts v«- dächtige« bemerkt worden, nur ein unter den Räumen der Ermordeten wohnhafter Maschinist will kurz nach 2 Uhr einen dumpfen Fall über sich gehört haben. Die Motive zu dem Verbrechen sind noch vollkommen in Dunkel gehüllt. Raubmord kommt offenbar nicht in Frag«. Als d«r Lat verdächtig ist ein Verwandter drr Ermordeten der 26 jährige Elektriker Max Kurt Ochm, in Chemnitz wohnhaft einst- weil«n seßgeuommen worden. Meerane. Infolge Bruche» de» Hauptleituugsrohres der städtischen Wasserleitung war die Stadt am Freitag und Sonnabendvormittag ohne Wasser. Da am Freitag vor dem Feste der Wasserkonsum st«ts ein sehr starker ist, so wirkte sich drr fast vollständige Wassermangel fast katastrophal au«. Von früh bi« spät zog jung und alt mit allen mög lichen Ersäßen au«, um au» den wenigen Prtvatbruunen, die teilweise auch bald erschöpft waren, und au« benach barten Tümpel« und Teichen da« so dringend benötigte Wasser heranzuschleppen. Eingesandt. ' Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur Lie preßgesetzliche aber nicht die, ideelle Verantwortung. — Zu dem letzten Eingesandt: Fortschritt oder Rück schritt ist zu erklären, daß drr Verfasser de« ersten Artikel« sich noch nicht al« Hautbefitzrr fühlen kann, aber in schwerer Sorg« iß, daß bei d«n immer neu sich steigernden Ausgaben der Gemeinde sich bald ein finanzieller Zusammenbruch er- eignen kann. Ferner lag e« ihm garuicht daran, di« Wasserleitung an sich in Mißkredit zu bringen. Da aber dir Gemeindeverwaltung bei Bekanntmachung der etwa ge dachten Wasserpreise 6—8 fache Beträge als in anderen Orten der Umgebung nennt, so durfte wohl in der Oeffent- lichkeit dazu Stellung genommen werden. Jedenfalls ist er auch ungerecht, den Wafferzin« nach der Wohnung«miete be rechnen zu wollen. Denn di« Grüß« der Wohnung tut «» doch allein noch nicht. Es ist wohl auf die dort wohnenden Personen, aber auch ans sonstige Wafserbedürfniffe (Garten, Vieh) auch bei Privatleuten Rücksicht zu nehmen. So muß «ben rin audrrer Weg gesund«« werden, der gerechter ist. Und der Einsender hat ganz recht, wenn er Wasseruhren ansührt. Wird doch auch da» Ga» und Elektrisch zum größten Teile nach der Uhr abgegeben. Den jetzt avge- botenen kostenlosen Anschluß der Hause« wird die Ver waltung gewiß auch später gern frei gewähren, da ihr doch daran gelegen sein muß, neue Abnehmer zu finden. Wenn man aber dir Anstellung eine« Waffermeißer« auch für die große Leitung ablehnt, dann braucht man noch lauge nicht rin Beamtenfreffrr zu srin, souderu vielleicht gar da mit andeuten, daß mau technisch und durch eigenene Praxi» grschulte Beamte ihrer eigenllichrn Tätigkeit zusühren und nicht immrr Anfänger, di, mit solchen Ausgaben nicht vertraut find in solche Posten bringen will, weil st« führrnden Leuten der Gemeinde genehm find. Und tat sächlich läßt sich bet un« bet entsprechender Entlastung von anderen Arbeiten so etwa« erreichen. Und der Gemrinb« bliebe immer noch ein sehr großer Teil de» sür tiveu Wassermeister zu zahlenden Gehalte« (3 —4000 Rk.) erspart ein« Summ«, die auch bei einem großen Projekt wohl, be sonder» nach Jahren in« Gewicht fällt, und den Wafferzin» wesentlich verbilligen kann. Jedenfalls handeln andtre Se- meinden so. Ueberhaupt muß man sagen, daß mau wohl hätte di« Riutabilitätsb«« chnung genauer vor dem Anfang de» Werke» aufüellen müssen, denn man scheint sich gewaltig in Sorge zu befinden und glaubt nun durch hohe Preise, die nicht nur weit höher al« in anderen Orten, sondern auch vielen sonst vntragbar find, da» Werk ficherstelleu zu müssen, aus die Gefahr hin, daß viel», die erst dafür waren der Kost«n wegen zurückhalten. Nicht Hoh« Preise, souderu billige werden ein Werk fördern. So war e» auch beim Saswerk, da« auch nicht höchste Preis», al« e« noch in Privatbanken war, verlangen konnte sondern sich nach den billigeren Sätzen anderer Ort« richten mußte. Ueberhaupt haben wir ja auch bei Ga» und Licht solche Preise, daß e« wohl angebracht ist zu sparen. Zum Schluß kann man gern zugeben was d»r Verfasser im Schluß seines Artikel« sagt, rat«n ihn aber sich in Zukunft mehr sachlich zu äußern, al» sich immer gleich, wie e» ja bei un« leider so üblich ist, in persönlichen Anpöpelungen zu ergehen womit der Sache nicht gedient ist. Sport. Fußball. 2. Osterfeiertag. Jahn Jugend — Kreischa Jugend 3:0 (2:0). To. Jahn hatte mehr vom Spiel und konnte mit obigen Ergebnt« den Sieg an sich reißen. Rit etwa« mehr Glück konnte To. Kreischa auch besser stehen; da« Ehrentor wäre zumindesten» verdient gewesrv. Dresdner Schlachtviehmartt. 19. April 1927. Auftrieb: 44 Ochsen, 148 Bullen, 177 Kalben und Kühe 415 Kälber, 96 Schafe, 1882 Schweine. Goldmarkpreisr für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 32—62, Bullen 44—61, Kalben und Kühe 25—57, Kälber 55—78, Schafe 56-66, Schweine 52—64. Die Stallprris« find nach den neuen Richtlinie der Lande»prei«prüfung»stell« für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 °/, und für Schwein» 16 «/, niedriger al« die hier aufgeführten Marktpreise. Die nächste Nummer dss. Zeitung gelaugt Sonnabend mittag zur Ausgabe. ttne