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42. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Richte du es so, wie du magst, mein Kind! Mir ist alles recht — du weißt's am besten! Es ist doch schön, wenn man nicht mehr so nachzudenken braucht! Könnte ich es nur immer so gut haben! Die Lina ist ja so weit ganz brauchbar — aber darin kann sie einen nicht ein bißchen unterstützen man wird doch alt!" Die alte Dame gähnte ein paarmal herzhaft — — „Die Frühjahrsluft macht doch recht müde — ich habe nun so schön geschlafen und bin noch müde — -^! Vielleicht lege ich mich noch ein Weilchen —" Sie stand auf und ging nach dem Sofa. Ein plötzliches Schwindelgefühl ließ sie taumeln, so daß sie sich am Tische festhalten mußte, um nicht zu fallen. Tödlich erschreckt sprang Elisabeth hinzu, sie zu stützen. Mit mattem Lächeln wehrte die Rätin. „Es ist nichts Kindchen, es ist schon wieder vorüber! Nur ein bißchen schwindelig war ich —" »Ich schicke nach Herrn Doktor —" sagte Elisabeth auf geregt. „Das wirst du schön bleiben lassen, Elisabeth, wenn du mich nicht böse machen willst — mir ist ganz wohl!" sagte die Rätin energisch. Aber als Elisabeth die alte Dame auf das Sofa gebettet und sorglich zugedeckt hatte, eilte sie zu dem Kaufmann, bei dem sie einkauften, und der nur wenige Häuser von ihnen wohnte, um dort zu telephonieren, da im Hause kein Te lephon vorhanden war. Ulla selbst war am Telephon. was ist, Fräulein Schwarz? Ich habe nicht recht verstanden —" „Ein kleiner Schwindelanfall der Frau Rat ängstigt mich sehr! Ich bin in großer Sorge und bitte Herrn Doktor, nochm^. >. ü. aber wie zufällig! Frau Rai wollte nicht, daß ich ihn ries — er möchte darum auch nichts von meinem Anruf erwähnen " „Mein Mann fand seine Mutter in den letzten Tagen doch selten wohl -— deshalb kann es doch nicht so schlimm sein —" „Zch vermag es nicht zu beurteilen! Jedenfalls bitte ich Herrn Doktor dringend um sein Kommen —" „Gut, Fräulein Schwarz, ich werde es bestellen, so bald er heimkommt! Wie —? — Nein, er ist noch nicht da! Er kommt immer erst in den letzten Minuten! — Natürlich vergeße ich es nicht! Jede Minute erwarte ich ihn eine halbe Stunde kann immer noch vergehen, bis er bei Ihnen ist " Als Ulla den Hörer wieder anhängte, lächelte sie spöttisch vor sich hin. „Du hast wohl Sehnsucht, ihn nochmals zu sehen, heilige Elisabeth? Bis morgen mußt du dich schon noch gedulden!" dachte sie und pries ihren glücklichen Einfall, das Telephon zu kontrollieren, während ihr Gatte sich zum Feste um kleidete. Es war ihm sonst zuzutrauen, daß er noch jedem Rufe nach ihm folgte, und das wollte sie verhindern. Es war sowieso schon mal wieder höchste Zeit — das Auto, das sie abholen sollte, konnte jeden Augenblick eintreffen, und er war noch nicht fertig! Richtig sie hörte schon das Rattern eines Kraftwagens! Aufgeregt eilte sie an das Fenster; ihre Ahnung hatte sie nicht getrogen — es war der Wagen des Fürsten, der vor dem Hause hielt. Ein Diener stieg ab. Unwillig stampfte sie mit dem Fuße auf — unerhört von Werner! Sie klopste an die Tür des Schlafzimmers — - der Wagen ist bereits da! Beeile dich —" ^ch bin fertig!" Werner stand auf der Schwelle. Sie überflog seine Erscheinung mit kritischem Blick, und sie mußte sich gestehen, daß er im Frack eine sehr gute Figur machte; seine statt liche Erscheinung mit dem markanten klugen Gesicht konnte nirgends übersehen werden. Und sie —? Ein selbstbewußtes sieghaftes Lächeln lag um ihre Lippen - — „du hast mich noch nicht gesehen, Weiner — wie gefalle ich dir —?" Sie trat einen Schritt zurück und hob ein wenig die Arme. Er sah sie an. „Du bist immer schön, Ulla! Und Las Kleid ist auch sehr schön und geschmackvoll —! Ich bin damit einver standen, daß du einmal etwas anderes als schwarz gewählt hast!" Wieder lächelte sie. Wenn er wüßte, mit wem sie ihre Toilette bis in die kleinsten Einzelheiten besprochen hatte, und wer sie gern auch einmal in weiß sehen wollte! „Du meinst also, wir können uns in dieser hochfeudalen Gesellschaft sehen lasten?" „Du jedenfalls wirst dort sicher eine der schönsten Frauen sein!" Werner war sehr überrascht, wie glänzend Ulla aussah; doch kein wärmeres Gefühl regte sich in ihm. Diese kalte Pracht wärmte ja nicht; sie blendete nur! klebrigen», Ulla, ist irgendwie telephoniert?" „Nein, gar nicht!" entgegnete sie leichthin, „doch ja. dein Bücherhändler telephonierte, die bestellten Bücher seien nun da " Er machte eine abwehrende Bewegung — „das ist nicht so wichtig! Ich meine: wegen Patienten —" „Nein, nichts!" Schmeichelnd hängte sie sich in seinen Arm. „Nun komm! Wie ernst du aussiehst! Als ob du zu einem Leichenbegängnis und nicht zu einer fröhlichen Ge sellschaft gehst -" „Offen gestanden, bin ich heute gar nicht so recht aus gelegt —" meinte er. indem er Ulla in dem Pelzmantel half, „ich muß heute so viel an Mütterchen denken —" „Du sagtest doch aber, du seiest zufrieden mit ihrem Be finden " „Nein, Ulla! Es ist alles nur trügerisch. Die Sorg-? verläßt mich nicht " „Nun. du gehst ja morgen wieder zu ihr — Befriedig, lehnte sich Ulla in die Ecke des Kraftwagens, und in Ge- vankeii malte sich ihre ehrgeizige eitle Seele die Triumph- aus, die sie sicher feiern würde, wenn sie auch nur die Fra, eines schlichten bürgerlichen Arztes war! Denn ihre Schon heil fiel Überall auf! (Fortsetzung folgt.) WU s. schmfl W Ke«te Sosntag von nachmittag an UsMr M-Dzitz Hierzu noch nie dagewesen als Tanzeinlagen 3 gr. Bühnen-Radrennen auf den weltbekannten Hometrainer-Apparaten. Auftreten der Herren Berufsfahrer Fischer. Herrlich, Hart mann und Stiegel aus Dresden. Auch hiesige Fahrer können sich beteiligen. Meldung im „Roß" erbeten. Nieman- versäume diese Sensation. 1.Hle»mm7Mr. 2.W.9Mr. 3. Neunen V, 11 Ahr. Hierzu ladet freundlichst ein st. Kaumann. Mbur Kania. WuschsHänke Lomnih. Sonntag, de« 13. Akvrnar, von nachm. 4 Mr an 8kat-7urmer. Rino r. Mrsed Rur SonntaK, 4 und 8 vdr . Vorführung des Sensations-Films Io iiirsolo (La1Ltz88tzIttz 6r6V»It6v) Ein Drama aus den kalifornischen Wäldern in 7 Akten Außerdem 5 Kente Sonntag von nachm. 6 Uhr an LWm-MnA Um zahlreichen Besuch bitten Paul Schuster u. Arau-^ stefluuraut M guten Melle. Nächsten Souuaöend, den 12. und Sonntag, de« 13. Aeörnar Hierzu sind alle werten Skater freundlichst eingeladen, für gute Bewirtung ist bestens Sorge getragen. Einen recht zahlreichen Besuch sieht gern entgegen Rudolf Rambach u. Frau. Zcheilkotr beste Uermarr gibt ab ° IMiges Mumps-Angebot! Lmävr-8trumpk. brrmn, plattiert Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Pfg. 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 Lill6eL'-8trumpl,kraiiv,r6inv^soH. 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