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März 1927 Die französisch-englischen Indü st r i e l'l c n b e sp r e ch u n g e n sind gestern abge schlossen worden. Im englischen Unterhaus kam es gestern bei der Beratung der Nachtragsvorlage, die für dis Ent sendung von Truppen noch Schanghai 950 090 Pfund verlangt, zu einer lebhaften Debatte. Macdonalds Rücktritt als Führer der llnterhaus-Oppofition soll aus Gesundheitsrücksichten bevorstehen. Die kanadische Regierung beschäftigt sich mit der Frage des Abschlusses eines Handelsver trages mit Deutschland. In Rom erschoß sich der Bruder des bekannten Weißaar di st en-Generals Wrangel. Das Erdbeben in Japan. 9 März l927 Amtlich wird bekanntgegeben, daß in Kyoto allein ureitaujend Personen bei dem Erdbeben umgekommen sind. Der Polizeipräsident von Kyoto meldet 1000 Opfer des Erdbebens in Mineyama und 400 in den zerstörten Nachbardörfsrn. Die Flieger, die in die vom Erdbeben betroffenen Gegenden entsandt wurden, sahen überall Zchwärme von Flüchtlingen längs der Eisenbahngleise. Weiter wird gemeldet, daß kein Ausländer in Osaka und Kobe verletzt wurde. Fünf Städte gelten als völlig vernichtet. Der Distrikt von Miniama ist am schwersten betroffen worden. In der Stadt Jwatake sind 1890 Häuser zu- sammengrstürzt und verbrannt. Furchtbare Glutwellen, die über die Küftenstädte Hereinbrechen, vergrößerten das Zerstörnngswerk des Erdbebens. Das Erdbeben, von dem die Insel Hondo, die Hauptinsel des japanischen Archipels betroffen worden ist, hat einen weit größeren Umfang gehabt und durch die später entstandenen Feuer noch größeren Schaden verur sacht, als aus den ersten Meldungen zu ersehen war. Obwohl der Erdstoß nur drei Minuten dauerte, war er von einer außergewöhnlichen Heftigkeit und hat überall schweren Sachschaden angerichtet. Besonders schwer be troffen sind die Städte Kobe und Osaka, die durch den Einsturz von Privathäusern und großen Fabriken ein Bilo der Verwüstung bieten. Beide Städte sind ohne jede Beleuchtung, da die Leitungen unterbrochen sind. Auch fehlen alle Verbin dungen mit der Außenwelt. In Osaka stürzte während der Vorstellung ein vollbesetztes Kino ein. Die Besucher stürzten in wilder Panik zu den Ausgängen, die schnell verstopft waren, so daß im Gedränge viele Menschen totgetretcn und erstickt wurden. Da zwischen Tokio und Südjapan durch das Erd beben alle Telephon- und Telegraphenverbindungen unterbrochen sind, kann man sich über den Umfang der Katastrophe noch kein genaues Bild machen. So liegen Nus den Provinzen Tamba, Targo und Tagina noch keine Nachrichten vor. In Tokio selbst wurde das Erdbeben nur wenig verspürt. Es genügte jedoch, daß sich in den großen Hotels unter den Hotelinsassen eine große Panik verbreitete und bei der ersten Erschütterung alle auf die Straße stürzten. Wie aus Tokio gemeldet wird, hat die japanische Admiralität eine große Flottenabteilung nach dem Erd bebengebiet entsandt, deren Mannschaften sich an der Hilfsaktion zur Unterbringung der Obdachlosen beteili gen sollen. Fast 5000 Todesopfer? Nach einer Meldung aus Tokio wird dort die Zahl der Todesopfer des Erdbebens offiziell mit 4774 an gegeben. Erdstöße in Sidney. Nach einer Mitteilung aus Sidney wurden dort Erdstöße verspürt, die wahrscheinlich mit der Erdbeben- .MM»««»««»««« (Nachdruck verboten.) Wenn Du mir verzeiben und es über Dich gewinnen kannst, so schreibe mir zuweilen, wie es Dir ergeht. In Zukunst werde ick wohl mit meinem treuen, alten Fried- Och allein hier Hansen. Deine Sachen lasse ich jetzt sofort packen und Dir auf kürzestem Wege zusenden. Alles Geschäftliche mache ich noch brieflich mit Heerfurt ab. Nun lebe wohl, meine liebe Sanna. Gott möge Dich beschützen und behüten und Dein serneres Leben glücklicher gestalten. Vielleicht denkst Du dann ohne Groll an Deinen törichten und einsamen alten Onkel, in dessen Leben es recht wenig glückliche Tage gegeben hat und der mit seinen Schrullen ein recht unpraktischer und freudloser Geselle ge wesen ist sein Leben lang. Ganz fern, in meinen ersten <mgendjahren, da hat es auch für mich manchmal Sonnen schein gegeben. Aber ich habe es nicht verstanden, ihn fest zuhalten. Und ich habe bisher nicht einmal Zeit gehabt, das zu behalten. Nun liegt das Leben hinter mir mit allen Irren und Wirren und vor mir nur noch ein kurzer, Aller Wetz. Mögest Du Glück finden. Ich begrüße Dich herzlich als Dein Onkel Michael." Diesen Brief machte der alte Herr sogleich fertig und ließ ihn dnrch Friedrich sofort zur Post bringen. „Ich will nicht, daß jemand im Hause diesen Brief steht oder davon erfährt, Friedrich, also Vorsicht — es braucht niemand von diesem Wege nach der Post etwas zu wissen. Verstanden?" „Sehr Wohl, Herr Professor, wird pünktlich besorgt." Und Friedrich führte den Auftrag seines Herrn mit großer Sorgsamkeit aus. Mit dem feinen Instinkt, der alten, vertrauten Dienern eigen ist in den Angelegenheiten wrer Herrschaft, ahnte' er, daß es im Profefsorenhause „kriselte" und daß diese Krisis für Frau von Rehling und ..Herrn Gregor" gefährlich werden konnte, ahnte er eben- Ms. Aber diese Ahnungen behielt er für sich. welke in Japan in Zusammenhang stehen dürsten. Die Erdstöße dauerten etwa drei Stunden. Aus aller Wett. 9. März 1927 * Aus offener Straße ermordet. Gestern abend überfiel in Buer-Erle der Bergmann Hochschulze aus Eifersucht seine Ehefrau auf offener Straße und schnitt ihr mit einem Rasiermesser die Kehle vollständia durch. * Vom einstürzenden Kellergewölbe erschlagen. Aus Frankfurt an der Oder wird gemeldet' In Saldin wurde durch ein einstürzendes Kelleraewölbe eine 74jährige Frau erschlagen, mährend ihre Tochter mn schweren Kopfverletzungen davonkam. * Wegen Betruges verhaftet. In Schreiberhau im Riesengebirge wurden der Major a. D. Eduard von ' Müller aus Berlin, seine Frau und jein Sohn fest- § genommen und in das Hirschberger Gerichtsgesängnis eingeliesert. Die Familie hat in Flinsberg gewöhn! und ist von dort abgereist, ohne ihre Schulden zu be- i zahlen. Major von Müller wird von mehreren Staats anwaltschaften io von Berlin und Elberfeld steckbrieflich wegen Betruges und Zechprellerei gesucht. * Unfall des Dampfers Deutschland vor Neunork. Bei der Einfahrt in den Hafen von Neuyork lief der Dampfer Deutschland in der Nähe von Staren Island auf Grund Das Schiff konnte nach einer Stunde wie der flottgemacht werden. * Schweres Eisenbahnunglück ir Rumänien. 30 Kilometer von Bukarest entfernt stießen gestern in später Nachtstunde zwei Eüterzllge zusammen. 30 Wag- qons wurden zerstört fünf Bahnbeamte getötet, mehrere andere verwundet. Der Verkehr nach und von Bukarest war zwölf Stunden unterbrochen. * Der Erfinder der Okarina tödlich verunglückt. Nach einer Morgenblättermeldung aus Vincenza stürzre > dort der 87jährige Luigi Silvestri, der Erfinder der ! Okarina, aus dem Fenster seines Hauses und verstarb. Er halte einem Maskenzug zugesehen und dabei das ! Gleichgewicht verloren. * Ein vierzehnjähriger Massenmörder. Wie aus j Leningrad gemeldet wird, erstach in einem Dorfe ein ' vierzehnjähriger Junge seine siebenköpfige Familie ! während des Schlafes. Der Junge ist festgenommcn ! worden. * Schweres BrwndunMck. Wie aus Leningrad ^gemeldet wird, sind dort beim Brande eines Wohn hauses sünf Personen ums Leben gekommen. KrMMffen Nd MMltzemrWmy. 9. März 1927 Der Hauptverband Deutscher Krankenkassen, dem. > 1600 Krankenkassen mit über 10 Millionen Versicherten angehören, Kat an den Reichstag eine Eingabe ge richtet, in der er seine Stellungnahme zu dem Entwurf des Gesetzes über Arbeitslosenversicherung zum Ausdruck bringt: Eingangs bedauert die Denkschrift, daß entgegen dem Ast. 162 der Reichsverfassung der Gesetzentwurf nicht Rücksicht auf eine maßgebende Mitwirkung der Versicherten nimmt, wie sie z. B. in der Kranken versicherung oder im Reichsknäppschaftsgesetz durchgeführt ist. Die Denkschrift äußert sich sodann zu der Bef re i- u n g s m ö g li ch keit, dis die ZZ 36 und 37 oor- sehen. Es ist zweifellos nicht richtig, so heißt es, daß das Risiko der Erwerbslosigkeit für die in der Land wirtschaft Beschäftigten nicht besteht. Die Befreiung von der Versicherung, würde jetzt nach der Umwandlung der Erwerbslosenfürsorge in eine Versicherung für den Ar beitslosen den Verlust sämtlicher Ansprüche bedeuten und ;onut für ihn unerträglich sein. Auch die in Z 42 vor gesehene Befreiung der Lehrlinge von der Versiche rung müßte beseitigt werden. Von den Kreisen der Versicherten wird nach der Denkschrift insbesondere vermißt, daß der Gesetzentwurf nicht die Möglichkeit zu einer Weiterversicherung bietet. Seit die höher bezahlten Angestellten, in die Versicherung ausgenommen werden, cst damit zu rechnen, daß immer wieder bisher Versicherungspflichtige wegen Ueberschreitung der Verdienstgrenze versicherungsfrei wer den. Es handelt sich dabei in der Regel um älter e Angestellte, die durch Ueberschreiten der Versiche rungsgrenze noch keineswegs der Gefahr der Arbeits losigkeit enthoben sind. Man sollte diesen Angestellten die Möglichkeit einer Weiterversicherung in der Arbeits losenversicherung unbedingt eröffnen. K 58, Abs. 4 schließt die Unterbrechung der Anwarts ch aftszeit durch Krankheitszeiten aus. Diese Bestimmung reicht nicht aus. Sie muß, so for dert die Eingabe, noch ergänzt werden durch die Worte „Schwangerschaft und Wochenbett" damit nicht den arbeitsunfähigen Schwangeren und Wöchne rinnen der Bezug der Arbeitslosenunterstützung schwerer gemacht wird als anderen Arbeitsunfähigen. Handel und Industrie. BetriebsstikegmrgLanzeigen. Im Februar Hal sich der Rückgang der Anzeigen fortgesetzt — es stehen 56 den 62 Anzeigen vom Januar gegenüber. Wie im Vor monat fallen wieder zehn Anzeigen auf den Maschinen- bau mit Gießerei, vier auf die Gewinnung und grobe Bearbeitung von narürlichen Gesteinen, drei auf Eisen-, Stahl- und Tempergießereien, auf die Herstellung von Holzbauten. Bauteilen und Möbeln und auf die Her stellung von Musikinstrumenten. Mit ie zwei Anzeigen sind vertreten die Glasindustrie, die Herstellung von Metallwaren, die elektrotechnische Industrie und die Papierverarbeitung, während fe eine Anzeige von ande ren Industriezweigen eingereicht wurde. Der EeschWs.qrmg am Messe-Dienstaq. Der Ge schäftsgang am Messe-Dienstag stand im Zeichen des soliden Bedarssgeschäftes besonders mit der Ervortkund- schaft. Allenthalben erfährt man. daß guter, zum Teil sogar flotter Unisatz sich gezeigt habe, insbesondere auch in Neuheiten. va» aem«r UMtüMMI. Borkum—Azoren. Am 4. März wurde das erste transatlantische Kabel, das nach Verlust der alten Kabel von Deutschland zwischen Borkum und den Azoren gelegt worden ist, seierlich in Betrieb genom» men. Das Kabel erhält in Horta auf der Azoren-Insel Fayal Anschluß an das amerikanische Uberseekabel. Unser Bild zeigt die Karte mit dem Verlauf des neuen deutschen Azorenrabels. Frau von Rehling ging bekniffen und unruhig im Hause umher. Sie hatte nochmals versucht, zu dem Pro fessor vorzudringen, aber Friedrich hielt vor dessen Tür Wache und erklärte, „der Herr Professor wünsche ungestört zu sein." Erst bei Tisch sah sie dann den Professor wieder. Er sprach aber kein Wort mit ihr. Nur als er sich erhob, sagte er kurz und bestimmt: „Laste sofort Sannas sämtliche Sachen packen und heute noch per Eilgut abgehen nach Glossow." Die alte Dame wußte nicht, wie sie das deuten sollte, aber sie glaubte, daß der alte Herr sehr zornig war aus Sanna, weil sie entflohen war. „Mein Gott, Michael, willst du mir nicht sagen, was eigentlich geschehen ist? Wird Sanna nicht wiederkom men?" fragte sie unsicher. ^,Nein — sie ist fort für immer," antwortete er kurz und verließ das Zimmer. Sie wischte sich ganz benommen über die Stirn. „Wenn man nur wüßte, was das alles heißen soll. Das ist ja ein unertäglicher Zustand," grübelte sie. Aber sie nahm jedenfalls an, daß der Professor sich nun völlig von Sanna lossagen würde. „Aus alle Fälle wird er sie Wohl nun enterben. Das kann uns nur zustatten kommen. Wenn sie doch nicht für Gregor zu haben ist, bleibt ihm dann wenigstens die Aus sicht, Michaels Erbe zu werden. Auf alle Fälle liegt aber Glossow nicht aus der Wett. Man darf es auch mit Sanna nicht verderben. Erst muß man einmal abwarten, was der Alte heraussteckt, Wenn Gregor Ostern kommt." So überlegte sie. Und sie machte sich gleich selbst daran, Sannas Sachen zu packen. Sie packte auch die aufgebauten Geburtstags geschenke mit dazu und schrieb einen rührseligen Brief an Sanna, den sie obenauf legte. Die angeblich von Gregor gestifteten Blumen mit seiner Visitenkarte stellte sie in ihr Zimmer. , „Schade um das Geld dafür, das hätte ich sparen können," dachte sie verdrießlich. Und als Sannas Sachen fort waren, setzte sie sich müde und obg.spanni on ihren Schreibtisch und schrieb an ihren Sohn von den Ereignissen des Heutigen Tages. Zwölftes Kapitel. Sanna erwachte am ersten Morgen in ihrem Eltern hause, als bereits die Sonne ins Fenster schien. Sie freute sich des Hellen Sonnenscheins, es war ihr wie ein gutes Omen. Schnell sprang sie von ihrem Lager, und auf dem weichen Teppich glitten ihre Füße bis zum Fenster hiw Durch einen schmalen Spalt in den Vorhängen sah sie eben den Verwalter über den Platz vor dem Hause schrei ten. Er führte sein Pferd am Zügel und schien schon von einem weiten Ritt heimgekehrt zu sein. Seine ehrlichen blauen Augen streiften mit einem frohen Lächeln über ihre Fenster hin. „Er freut sich wirklich, daß ich in Glossow bin, und ich glaube, seine Frau tut das auch," dachte sie mit einem warmen, wohligen Gefühl im Herzen. Und dann flogen ihre Augen über die große Wiese nach dem Wald hinüber. Die Bäume hatten schon dicke Blattknospen angesetzt und schienen zu strotzen vor Lebenskraft. Wie schön mußte es hier fein, wenn die Bäume erst ein dichtes, grünes Kleid trugen. Weit hin aus konnte ihr Blick ungehindert streifen. Da gab es keine häßliche, rote Gartenmauer, die ihr neues Reich einengte. Sie öffnete das Fenster ein wenig und atmete tief die herbwürzige Frühlingslust. Heimatluftl Sie drückte die Hände ans Herz und ihre Augen wur den feucht vor Erregung. Dann kleidete sie sich rasch an mit einem freudigen, erwartungsvollen Gefühl, Ihr war, als müsse der neue Tag mit tausend Wundern gefüllt sein. So ein wundersames, starkes und frohes Empfinden be- . herrschte sie, als lebe sie hier im Elternhause ein neues Leben, als sei sie nicht mehr eine arme, verirrte Seele, die nicht wußte, wo sie hingehörte. Hier in diesem Hause war sie geboren worden, hier hatten ihre Eltern gelebt, der Vater seit seinem ersten Atemzuge, die Mutter, seit sie als junge Frau hier einzog. Und tzlückliche Jahre hatten die Eltern vier nertebt, das fühlte sie instinktiv, bevor die Katastrophe über sie hereinbrach. (Fortsetzung folgt.)