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Ottendorfer Zeitung Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. MerftliM Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wem 8 der Dn^gen-Betrag durch Klag« «IngqaHu - werden muß »der wem» der MstraMV» « - KonLur» gerSt. , 8 Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. > »«»»iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinii, 2 Di« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«« 2 tag, Donner,tag und Sonnabend. E Der V«»«g,«Pret» wird mit Beginn - jede« Monat, bekannt gegeben. I« Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - - irgendwelcher Störungen de, Betriebe« der H 8 Fettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen An- - » sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der »» -» Fettung od. Rückzahlung d. Bezugipreise». - »IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »Iiiiiiiiiiiiriiiiiiiiiiiiittzi^ - Anzeigen werden an den Erscheinungstagea § - bi« spLtest«ns vonnittag 10 Uhr tu die » BeschSfirstell« erbeten. H Die Festsetzung der H>i«tgen-Pr,is»i 8 L wird bei elntretender Änderung eine Nummer 8 ü ' vorher bekänntgegevett. A Nummer ^4 Mittwocb, den 2. Februar 1927 26, Jahrgang. Oertliches uud Sächsisches. Vttrndorf-Dkrilla, den z. Februar i-?r. ' — Am Montag sand abends '/,7 Uhr die Eröffnung^ der hyziemschm Ausstellung statt. Durch dir Gemeindever-i lrelung waren alle Brhörden, die Leh.erschüft und Vertreter' der Industrie und der Gewerkschaften sowie aller Kreise der- Bevölkerung und für die Gesuudheitsxfleg« in Betracht kommenden Vereine geladen und «'schienen. In dem schön, geheizten und von der SanitälSkolonne vom Roten Kr«uzj Und der Arbeitersau-.nite'.kolonne bergerichteten Saale des Gasthofe« zum Hirsch, wo die Aufstellung aufgestellt ist, be-' grüßt, Herr Bürgermeister Richter die zahlreich Erschienenen und bemerkt«, daß schon 1913 d«r Orisverein «ine Tubers kulose-Ausßrllung vermittelt habe, di, großeu Eindruck ge macht habe, und daß auch dieses Mal der Ort«- uud Bürger verein di« Anregung zu dieser Veranstaltung gegeben habe, der die Gemeindevertretung gern brigetreten sei. Die Aus- strllung sei sehr dienlich, da ja der Krieg und die Nach- krieg«zeit schwere gesundheitliche Schäden mit sich gebracht hätte. Er dankte dann noch dem Wohlfahrtrverband der Amtthauptmannschafl Dresden sür die U berlassung der Aus stellung Herr Dr- Hermann, Fürsorgearzt de» Bezirk« teilte mit, daß namentlich durch da« sächsische WohlfahrtSgesitz ein« gewiße Besserung ter gesundheitlichen Verhältnisse ein- getreten sei, doch dü se man nicht nur zu heilen, sondern vorzubeugen. Er führte dann durch die Ausstellung, die zeigt«, wie aut e« iß gcm.inverständlich, Ausklä'ungru auf grsundheitlichrn Gebiet geben zu könnrn. Er wrrdeu nun verschiedene Veranstaltungen ßattsinden, die, wie die Aus stellung selbst da« Interesse der Beoölk«rung finden möchten. — Nachdem bereit« im vorigen Jahr der hiesige Kaninchen-tjuchtverein «ine gleiche Speisung durchg«führt hatte, hielt er am 23 Jrrruar im Gasthof zum H , sch seine die«jährtg« Alter«, und Juvalidenspeisung ad. A^ festl-ch geschmückter Tafel ließen sich 75 Veteranen der Arbeit den wohlschmeckenden A ninchenbrafsn munden. In einer kurzen Ansprache begrüßte der stellv. Vo sitzende all« erschienenen Gäste und die Vertreter der Gemeinde und führte u. a. au«, daß der Kaninch«uzuchlv«ein wohl allein nicht in der Lage gewesen wäre eine so stattliche Zahl Gäste zu bewirten wenn nicht die hiesigen Geschäftsleute diese gemeinnützige Sach« in dankenswerter Weise finanziell unterstützt hätten. Musik- und GesangSvorträge hielt die Festteilnehmer bis in di, Abendstunden beisammen. Dem Kaninchen-Zuchtvcrein möge di« Gewißhtit, s«inen Gästen einige frohe Stunden bereitet zu haben, Dank und Genugtuung sein sür ihr« warmherzige Tat der Nächstenliebe. — Es ist bisher üblich gewesen, in dringlichen Fällen vorläufige Baugenehmigungen zu erteilen, um den sofortigen Baubeginn zu ermöglichen' Die Baupolizetbehördrn sind nunmehr angewiesen worden, solche im allgemeinen Bauae- setz nicht vorgesehene vorläufige Baugenehmigungen vor Ab- schluß der vorgeschriebenen Genshmigungsverfahrrn« nicht m«hr zu erteilen. Nach tz 152 der allgemeinen Baugesetze« soll «in« Baugenrhmtgung in der Regel spätesten« innerhalb vier Wochen nach Eingang der Genrhmigungsunterlagen erfolgen. — Im Briefkasten de« „Freiberger Anzeigers" steht folgende pikante Notiz: „Eine ganz bescheiden« Frage. Ist der neue Finanzmintster Hugo Wrber derselbe, der im Sommer vorigen Jahre« in einer Protefioersammlung de« Freibrrger Handwerk» und Gewerbe« gegen die Steuerbe- lastung so mächtig gegen die Maßnahmen der sächsischen Finanzämter lo«zog? Die Versammlung sand in Tivoli statt, «ar sehr besucht uud e« machte sich eine scharfe Er- regung gegen die Finanzbehörden geltend. Wenn Herr Hugo Weber von damal« wirklich der heutige Finanzmintster sein sollte, dürfte e« tnteresant sein, zu sehen, wie heute d«r Herr sich einstellen wird. W-nn er seinem damals ver tretenen Prinzip treu bleibt, haben wir großartig« Steuer erleichterungen zu erwarten. So verlangte er u. a. die Zuziehung von. Sachverständig«»! im Schätzung«, und Ein- spruchsversahren, Freilassung« des persönlichen Arbeit sver« kienstr«, vor allem aber die Anerkennung der Einschätzung der Steuerpflichtigen. Gegen die Finanzämter erhob er den Vorwurf, daß diese ihre Einschätzungen ohne Rücksicht auf die Belange de« gewerblichen Mittelstandes und ohne Fühlungnahmr mit den maßgebenden Körperschaften vör. nehmen. Das wird nun hoffentlich alle« anbei« und besser. Zu dieser Anf.age schreibt der „Freiberger Anzeiger": »Ihre Annahme stimmt. Ju der Prousive sammlung des gesamten Handwerks, Kleingewerbe«, Gastwirtsgewerbe«, Haurbcsitz « der Stadt und Amtshauptmannschaft am 11. August vorigen Jahres im Tivoli sprach ter Syndikus Hugo Weber vom Landesautschub des sächsischen Handwerk«, der heutige Finanzminister." Die sächsischen Finanzämter find autführende Organe de« Reichsfinanzministeriums. Zugunsten des neuen sächsischen Finanzministers möchten wir anvehmtn, daß er seinerzeit in Freiberg g«grn diese B-Hörde polemisiert hat, denn der sächsische Finanzminister kann natürlich an den Reichsfinanzen nicht« ändern. E« verlautet ober, daß Herr Weber noch als Syndiku« eine große Denkschrift über Reformen im sächsischen Finanz ministerium eingereicht hat. Vielleicht gräbt der Finanz minister Weber jetzt diese Denkschrift de« Syndikus Weber aus den Akten aus und führt uns wenigsten« foweit die sächsischen Landeesteuern in Frage kommen, herrlichen Zeiten «ntgegen. Meisatal. Die Gemeindeverordnelrn genehmigten für 1. April den Uebertritt dr« Bürgermeister« in den Ruhe stand. Dir Aurschreibung der Stelle erfolgt nach Gruppe 9 der Besoldung-ordnung. Da Meisatal mit über 3000 Einwohnern unmittelbar Vorort von M«tßrn ist, wurde die Frage der Eingemeindung erörtert. Di« sozialistische Mehr heit der Äemrindeverordneten sprach sich gegen eine Ver einigung mit Meißen au«. Neukirch. Nachdem erst kürzlich eine greis« Händler«, flau hier ermordit wurde, durcheilt« am Sonntag schon wieder die Kunde von einem Mord unseren Ort. Rau fand den 73 Jahre alten Händler August Jäger in der Wesenitz tot aus. Offenbar hatte der Täter s«in Opfer vorher erwürgt und er dann, um dt« Spur«n zu beseitigen in den Fluß geworfrn. Nachbarn hatten in Jäger- Wohnung verdächtige Geräusche gehört. Sie benachrichtigten die Polizei, die sosort Nachforschungen vornahm. Der Täler hat eine Fensteischeibe eingrschlagen und die ganze Wcchniü'g durchwühlt. Zweifello« liegt Raubmord vor. Als der T tverdächlige wurde ein 38 Jahi« alter Töpfer« geselle fesigenommen und der Staattanwallschaft Bautzen übergeben. Penig. Eine Episode, die einer Komik nicht entbehrt, ereignete sich kürzlich in unserer Stadt. Wurde da an einem Vormittag rin junger Mensch nach verbüßter Strafe au« der Haft entlassen. Da aber der junge Herr nun schon seit längerer Zeit auf den Pfaden der Liebe wandelt, hatte er nicht« Eiligeres zu tun, al« sich noch am selben Tage mit seiner Braut aufbleten zu lassen. Jedoch am Nach- mittag wurde er bereiis wieder durch einen Gendarmeriebe- amten frstgenommen, da er bei einem Gultbefitzer im be nachbarten LangenleubaZ- Oberhain etnaestiegen war und au« der Mädchenkammer eine Damenuhr, wabrschrinltch al« Brautgeschenk, gestohlen hatte. Am nächsten Tage war es bereits mit dem kurzen Liebestraum wieder zu Ende. Johanngeorgenstadt. Der 13 Jahr« alt« Schulknabe Alfred Kltnkhauf fuhr mit seinem Schlitten an einen Straßenbau« und «»litt «inen Kirfer- und Schädel« bruch; man brachte ihn io dar Kreiskraukenstist Zwickau. Waldenburg Am Donnerstagvormtttag stürzte der Lastwagen «ine» Grünwarenhändler« infolge Versagen« der Bremsvorrichtung am Waldenburger Berge in d«n Straßengraben. In schwerverletzten Zustande mußten di- drei Insassen nach d«m Krankenhaus gebracht werden. Eine Frau erlitt einen Rückgratbruch. Zwickau. Der in Wilkau sestgenomm« 21 Jahre alte landwirtschaftliche Arbeiter Wutzler hat nunmehr ein voller Geständnis abgelegt und zugegeben, auch den Brand in der Hübnerfchen Lohgerberei in Wilkau und den Brand der Bauerschen Scheune in Reinsdorf verurfacht zu haben. Wutzler ist zwar arbiitslo« gewesen, hat dir« aber selbst verschuldet, da er die Arbeit im Kohlrnschacht freiwillig nied«rgelegt hat. Er hat also bi« jetzt sechs Bränd« zu gegeben. Er will die« au« Aerg«r darüb«r getan haben daß er Krim Betteln in den betreffenden Ortschaften nicht genug Gaben erhalten habe. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzliche aber nicht die ideelle Verantwortung. Betrifft Eingesandt in Nummrr 13 unserer Zeitung. Darauf soll nur erwidert werden, das e« wohl selbst- verständlich ist, da» derartige Bedenken von vorn herein von der Gemtlndebrhörde unterbunden «irden, damit nachträglich nicht wieder wie beim Ga« und beim Elektrisch berechtigte Klagen über Mißstände und Mängel an« Tagerlicht treten. Ra» sollte aber durch solche Beleuchtung nicht die Leut« ängstlich machen; denn an einer guten Leitung soll uud darf nichts Vorkommen, denn dafür überwacht die Grmeiudt ja auch jede Privat-Jnstallation, und daß ist ihre Pflicht. Wir wollen froh sein, wenn e« nun endlich soweit ist, da« wir überall einwandfreie« Wafser bekommen. Bedenken brauchen wir gar keine zu haben, unser Wunsch ist vorläufig nur, wenn e« möglich ist, daß die Be dingungen der Gemeinde recht bald einmal bekanntgegrbeu werden. Wieviel wird eine Leitung von ca. 10 Metern fix und fertig kosten, wieviel 1 cbm. Wasser, wieviel ebm. werden in einen gewöhnlichen Haushalt im Monat gebraucht und soll für jede Wohnung oder nur sür jede» Hau« eiu Zähler eingesetzt werden, wieviel muß mehr Riete im Durchschnitt bezahlt werden usw. Dafür müßten eigentlich schon die Hau«brfitzer und hiesigen Fachleute im eigenen Interesse sorgen, dar jeder einzelne richtig unterrichtet wird wenn e« so weit ist; und sich mit der Verwaltung in Ver bindung setzen. Aber unsere Hausbesitzer stellen sich die ganze Sache viel zu schlimm vor. Bei wem die Sache besonder» teuer zu werden scheint, so muß der Betreffende Rücksprache mit der Gemeinde nehmen, denn diese hat doch die Vorteile wenn recht viele Grundstücke angeschloffr» werden. Wir Mieter bezahlen sür eine gut« Sache daun auch gern etu paar Mark Ri«t« mehr, - 'M. .. .... > — — 1 Sport. Sonntag, den 30. Januar 1927, Fußball. Jahn I. - Zschachwitz II. 2:4 (0:1) D«r Verlauf de« Spieles zeigte, daß Ottendorf tu der oergangrn Serie viel gelernt hat. Heroorzuheben find befonder»: SlellungSvermögrn, genaue» Zuspiel uud Angriffs geist. Lediglich etwas mehr Schußvermögen und der Steg wäre sür Ottendorf sicher gewesen. Todsichere Sachen wurden ausgelassen, sodaß mit viel Glück Zschachwitz al« Sieger den Platz verlassen konnte. Zur Halbzeit ging e« mit 0:1 sür Zschachwitz in die Pause. Nach Wiederbeginn war Ottendorf dauernd über legen, daß sich auch durch 3 Tore au«drückte, von denen eiu« wegen Abseits nicht gepfiffen wurde. Gelegentliche Durchbrüche von Zschachwitz die von den Läufern und von der oftmals zu wett aufgerückteu Verteidigung nicht gehalten werden konnten, brachten Zjchachwitz den Ausgleich und Sieg. Außerdem stellte ein wegen Handmachen« verwirkter 11m- Ball da« Ergebot« auf 4 :2. Jahn Jugend — Weißer Hirsch Jugend 0:10. Dresdner Schlachtviehmartt. 31. Januar 1927. Auftrieb: 87 Ochsen, 228 Bullen, 354 Kalben uud Kühe 643 Kälber, 651 Schafe, 3013 Schwein«. Goldmarkprtif« für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 28—58, Bullen 40—57, Kalben und Kühe 21—54» Kälber 54—76, Schafe 35-62, Schweine 55—70. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstell« sür Rinder 20 <>/,, für Kälber und Schafe 18 v/o und für Schweine 16 »/, niedriger al« die hier aufgesührten Marktpreise. Produttenbörse. 31. Januar 1927. Weizen 26,5—27. Roggen inländischer 25,8—26,3. Wintergerste 21—23,5. Hafer 19,7—20,7. Mai« 19,2— 20,7. Raps 31-31,5. Erbsen 32-38. Wicken 30— 33. Lupinen 20—21. Trockenschnitzel 13—14,3. Kartoffelstock«» 32—32,5. Weizrnkleie 13,9—14,8. Roggen- klei« 15-16,5. Weizenmehl. Type 70 <>/<,, 38,5-40,5. Roggenmehl, Type 70 °/o, 38—40. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Roller, Reh!, Erbsen, Peluschken, Wicken uud Lupinen tu Mengen un'er 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« andrre in Rindestmengen von 10000 Kilogramm wgrf. Dresden. Hierzu eine Beilate,