Volltext Seite (XML)
ttendorser Zeitung Lokal-AnZeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M» ,ON»ndor?cr'Ze!!ung' erscheint MiU- wachs uiis Sennabcilds. Dar Veznqs-Prais wir- ain Ersten jeden Nivnllts bekannigegeben. » ^ni Aalls höherer Gewalt (Krieg od. sonst. fs irgendwelcher Störungen des Betriebes der l) Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung?» 8 Einrichtungen) hat Ler Bezieher keinen An» it sprach auf Liessning oder Nachlieferung der » Zeitung od.aufBückzahlung d. Bezugspreise», ei Mterhaliuss- M AizeigeblaN Postschock-Konto Leipzig Nr. 29148. Schnftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den 5. Dezember 4923 Nummer 9? Gemeinde-Dtro-Konto Rr. LtL 22. Jahrgang- Amtlicher Teil. SteuerabW. Di- VerhältniSzahl, mit der die in der zweiten Srp- temberhälfte 1923 in Geltung gewesenen Ermäßigungssätze beim Steuerabzug vom Arbeitslohn zu vervielfachen sind, beträgt für die Zeit vom 2. Dez. bis zum 8. Dezember 1923 — 850 000 —. Der Multiplikator für die Sachbezüge einschließlich Labakfabrikate (Frrizigarren usw.) beträgt vom 6. Dezember 1923 ab gegenüber den Sätzen der zweiten Septemberhälftr — 1000000 —. Nabeberg, den 1. Dezember 1923. Das Finanzamt. Oertttches rmd ESchsifcheS. Vttmdsef.VkrMa, dm s. Dezember ,92z. — Dit Firma Aug. Walther L Söhne, A.-G. hat in dankenswerter Weise der Gemeind« erneut 90 Brote zur Ab gabe an die Sozial» und Kleinrentner überwiesen. — Am Sonntag hielt der freiw. Kirchenchor sein erstes Stiftungsfest ab. Es erfreute sich eines guten Besuches. Nach den musikalischen „Grüß Gott" de» Chore« hielt der Letter des Chore« Herr Kantor Beger die Begrüßungsan sprache verbunden mit dem Jahresbericht, der in ernster aber auch wieder humorvoller Weise besten Arbeit schilderte und die treuesten Mitglieder aufführte. Nach einem Adventslied bot die Solistin des Vereins Frl. Wunderlich unter stim mungsvoller Begleitung durch Herrn Lehrer Marzahn drei Lieder, dem der Chor sich anschloß mit zwei lieben alten Weihnachtslied««. Die Solisten des Verein» sangen dann ergreifend 2 Quartette. Dann erstellte Frl Wunderlich, ebenso prachtvoll wir vorher, die Zuhörer mit einer Arie au« dem Freischütz. Nach dem der Thor noch da« Lied von der heiligen Nacht gesungen hatte, wurden die Zuhörer noch erfreut durch ein kleine« Weihnachtestück gespielt von Frl. Lotzmann und dem Herren Uhlig und Schreiber, das vor allem durch die gute Spielweise de« „Onkel Krautkopf", einen stürmischen Beifall fand. Nach diesen di« guten Leistungen de« Chores und die Fähigkeit de« Chorleiters zeigende Konzert, trat der Tanz in seine Rechte, der alle noch lange beisammen hielt. — Fußweg-Rrinigung. Nach 8 5 der verkehr-polizei lichen Bestimmungre find die Grundstücksbesitzer und Ver walter verpflichtet, bei starken Schneefall und Tauwrtter durch Beseitigung des Schnees an ihren Grundstücken ent» lang der Straße einen wenigsten« 1 Meter breiten Fußweg herzustellrn und gangbar zu erhalten auch diese Fußwege bei Eisglätte mit Sand oder Asche, die keine anderen Bestandt- teil« (Gla«, Scherben) enthalten darf, so oft zu bestreuen, daß sie sicher gangbar sind. Nichtbeachtung dieser Vorschrift wird bestraft. Auf Antrag der Schiedrstelle für Hauser haltung wird dm Verpflichteten die willige Befolgung der Anordnungen im Interesse der Sicherheit und Bequemlichkeit de« Verkehrs innerhalb de» Orte« nochmal« dringend em pfohlen. — Neuerungen bei der Post vom 1. Dezember ab. Postanweisungen, Zahlkarten, Nachnahmen, Postausträge und Postkreditbriefe müssen, wenn sie auf Papiermark lauten, aus volle Milliarden «»«gestellt werden. Bei der Betragr angabe in Ziffern ist anstelle der neun Nullen da» Wort „Milliarden" zu schreiben. Postanweisungen und Zählkarten müssen wieder wie früher vor der Einzahlung am Post schalter mit Freimarken fretgemacht werden. Für Briefe gibt e« nur noch 2 Gewichtstufen (bi« 20 Gramm und über 20 bi» 500 Gram«, die erste Gewicht«stufe für Drucksachen ist 50 Gramm, für Warenproben, Geschäftspaptere und Mtschsendungen 250 «ramm. Postanweisungen können au Papiermark oder Renteumark, Zahlkarten bi» auf weitere» nur auf Papiermark ausgestellt werden. — Einlegen von Briesftnduugen mit Geldscheinen in die Briefkasten. In letzter Zeit werden häufiger -- nament lich an den Tagen vor Gebührenerhöhungen — nichtfreige- machte gewöhnliche Brtessendungen unter Beifügung der zur Freimachung bestimmten Geldbeträge (meist in geringwertigen Papiergeldscheinen) in die Briefkasten eingelegt. Dieses Berfahren ist unzulässig und hat für den Postdienstbetrieb «chrblich lluzukäglichkeiten zur Folge. Insbesondere gelingt es den mit der Bearbeitung der Briefpost betrauten Beamten > nicht immer, di« zu abgefallenen Geldbeträgen gehörenden Briefe herauszufinden, so daß es dann öfter vorkommeu wird, daß Briefe die nicht freigemacht abgesandt werden ollen, postseitig mit Freimarken beklebt werden, wohingegen andere, für die die Beträge beigefügt worden find, al» nicht- reigemacht behandelt werden. Den Versendern wird daher m ihrem eigenen Besten dringend empfohlen, von dem oben- bezeichneten Verfahren abzusehen. — Die sächsische Regierung beabsichtigt die staatlichen Kohlenwerke und die staatlichen Elektrizitätswerke in eine Aktiengesellschaft unter der Bezeichnung Aktiengesellschaft Sächsische Werke umzuwandeln. Die Zustimmung de« Land- tage» hierzu wird durch Vorlage eine» besonderen Gesetzes sofort etngeholt werden. Dagegen sollen die übrigen werbenden Staatsbetriebe, die Hüttenwerke, da« Blaufarbenwerk, die Kalkwerke und die Porzellanmanufaktur al« reine Staats betriebe erhalten bleiben und in ihrer bisherigen Weise auch fernerhin bewirtschaftet werden. Dir in Meißen ausge tretene Beunruhigung, daß die Porzellan-Mavufoktur einer Bankfirma ausgeliefert werden würde, ist völlig unbe- gründet. — Der schon seit langem ersehnte Abbau der hohen Lebensmittelpreise scheint sich jetzt vorbereiten zu wollen. Zunächst macht er sich allerdings nur auf einzelnen Gebieten und zögernd bemerkbar. Vor allem fällt der Preisrückgang fvr Fleisch in di« Augen, der seit Sonnabend im Durch, chnitt 30 Prozent beträgt. Im Anschluß an die Konferenz im Reichsernährungsamt, die der Senkung der Fleischpreise galt, haben noch am Sonnabend Viehhändler, Engros» schlechter und Ladenfleischer beschlossen, einen weiteren Ab bau der Preise eintreten zu lassen. Drr Verbrauch ist seit einiger Zeit erheblich zurückgegangen, das Angebot dagegen größer geworden, wa« mit darauf zurückzuführeu sein dürfte daß dem Fletschergewrrbe Rentenmark in größerer Wenge zur Verfügung gestellt wurden, und so auch dem ländlichen Produzenten wertbeständiges Geld gezahlt werden konnte. Di« Senkung der Preise kommt schon beträchtlich zum Aus druck. So ist z. B. Rückenfett von 4,9 aus 3,2 Billionen im Preise gefallen. Auf dem Viehmarkte war das Angebot erheblich größer al« die Nachfrage. Ran rechnet damit, daß noch eine weiter« Preisermäßigung eintreten wird. E» soll auch der Versuch gemacht werden, auf dem Vieh- und Fleischmarkte die Goldnotierung eiuzuführen, und man will danach streben, die Fleischgoldpreise möglichst den Friedeus- preisen anzupaffen. Wie es heißt, käme in Kürze auch ein« Brotpreisermäßigung in Frage, da die Mehrpreis« in keinem Verhältnis zum Roggenpreis stehen. Dresden. Von der Polizei wurden zwei Personen festgenommen, die versuchten, 20 Millionenfcheiue, die sie in 20 Billionenscheine gefälscht, in den Verkehr zu bringen. In d.et Fällen ist ihnen die Verausgabung gelungen, beim vierten Versuch wurde die Fälschung sofort erkannt und die Festnahme der Fälscher veranlaßt. — Aus einem Kontorraum in detz Fröbelstraße wurden eine Schreibmaschine, 150 Spiralbohrer, 7 Sätze Schneide- bohre. verschiedener Stärke, eine Anzahl Zangen und Feilen ein brauner Handlederkoffer und etnr Reisedecke, die eine Sette schwarz, die andere bunt gestreift, gestohlen. — In der Nacht zum 4. Dezember wurde» au« eine« Grundstück an der Kötzschenbrodaer Straße von unbekannten Dieben eine Ziege, vier Gänse, vier Enten und sechs Hühner an Ort und Stell« abgrschlachtet und gestohlen. — Der Kriminalpolizei ist es jetzt nach vielen Be mühungen gelungen, zwei Personen festzunehmen, die sich in der Hauptsache al» Kellereinbrecher in Schankwirtschaften betätigten. Sie schnitten dort die Bterleitungsrohre heraus wodurch sie di« Inhaber ganz empfindlich schädigten, und nahmen auch Lebensmittel «it. Die Bierleitungsrohre setzten sie bei einem hiefigen Händler ab, der ebenfalls wegen Hehlerei festgeuommen wurde. 20 Fälle konnte« den beiden Einbrechern uachgewiesen werden. Reichenberg. Ein aufregender Vorgang hat sich am Montag in Reichenberg, Bezirk Dresden, zngetragen Der im Greisenalter stehende Befcnbinder Standfuß «ar wegen der Miete mit d-m etwa 40 Jahre alten Arbeiter Hermann Grafe in Streitigkeiten geraten. Standfuß, der Eigentümer eine« kleinen Landhäuschens ist, und der al« ein sehr aufgeregter Mann bezeichnet wird, holte plötzlick ein altes Deschin herbei und drückte die Waffe auf seinen Mieter Grase ab. Die Schrvtladuug draag ia Schulter Brust. Grafe brach zusammen und mußt« in da» Kranken haus geschafft werden. Standfuß wurde verhaftet. Döbeln. Die Papierfabrik Limmritz-Steina ist jetzt mit dem Einstampfen von Geldscheinen unter 1 Milliarde, die waggonweise herbetgeschafft werden, beschäftigt. Au» dieser Masse wird feine« Schreibpapier angrfertigt. Großnaundorf. Gestohlen wurde au« dem un verschlossenen Schuppen einer Bäckerei 1 Herrenfahrrad. In Verdacht kommt ein Unbekannter «it grauen Jakeit, welcher um die Zeit in den Hof drr Bäckerei gesehen worden ist. Pulsnitz. Durch Strafbesehl de« hiesige» Amt», gericht« sind die Fleischermeister Oskar Zschiedrich und Her«, vetzold, deide in Hau«walde, wegen Preistreiberei zu je drei Billionen Mark Geldstrafe oder je 5 Tagen Gefäugni« ver urteilt wordeu. Der erzielte übermäßige Gewinn, der sich auf 22 Billionen 723 Milliarde» Mark stellt«, ist eingezog« worde». Ohorn. Bei« Rodel» verunglückte a« Somttag gegen Abend der 20 jährige Sohn Kurt de« Stuhlbauer« Zschiedrich, wobei derselbe eine Gehirnerschütterung erlitt, welche am Montag Vormittag den Tod herbeiführte. Laußnitz. Hier wurden eine« Wtrtschaftsbefitzer aus verschlossenen Ställen mittel« Einbruch» 6 Gänse und 1 Ferkel gestohlen und im nahen Staatsforst abgeschlachtet. Kamenz. In der Nacht find dem Gutabesttzer Waury in Ostro 3 Gänse, 3 Enten und 20 rebhuhnfarbige schwarze und graugeschipperte Hühner gestohlen und unweit des Tatortes abgeschlachtet worden. Zittau. Als der Dollar kürzlich sprunghaft stieg, hatte ein hiesiger Lederhändler kein Sohlenleder mehr zu verkaufen. Eine Revision seiner Bestände ergab aber, daß er noch 6,5 Kilo Leder zum Verkauf vorrätig hatte. Da« Marktstandgericht sah in seiner Handlungsweise «ine Waren- zurückhaltuvg und erkannte auf zwei Wochen Gefängnis und 10 Billionen Mark Geldstrafe. Die Gefängnisstrafe wurde in eine Geldstrafe von 20 Billionen umgewandelt. Da« Leder, dessen Wert etwa 8 Billionen Mark betmg, wurde etngezogen. Plauen. Ein« unmenschliche Rache jugendlicher Holz diebe Auf ganz rohe Art rächten sich mehrere jugendliche Holzdiebe au» Langenbielau an dem Förster von Bolper»- dorf, der ihren Ditbstählen auf die Spur gekommen war. Sie lauerten ihm im Walde auf, überfielen ihn und banden ihn an einer einsamen Stelle an einen Baum und über ließen dem Mann seinem Schicksal. Landjäger, die sich aus gemacht hatte», de» Förster zu suchen, sande» ihn erst »ach fünf Tagen in bewußtloßen Zustand auf. E« ist inzwischen gelungen, die Täter zu ermitteln. Dresdner Tchlachtviehmartt. 3. Dezember 1923. Auftrieb: 21 Ochsen, 32 Bullen, 87 Kalben und Kühe, 250 Kälber, 176 Schafe, 384 Schweine. Preise in Milliarden Mar! für V» kg Lebendgewicht: Ochfeu 250—750, Bullen 400—800, Kalben u. Kühe 200—750, Kälber 300—620, Schafe 300—800, Schweine 1000— 1600. Die Stallpretse find nach den neuen Richtlinien der Landerpreisprüfungsstelle für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 °/, und für Schweine 16 «/, niedriger al» di« hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 3. Dezember 1923. Weizen 19,75—20,25. Rogge» 19,25—19,75. Sommergerste 19,50—20,50. Hafer 16,30—16,80. Mai» 25,5-27. Rotklee 180-210. Trockeuschnitzel 11—11,50. Zuckerschnitzel 16—26. Weiz-nklete 8,20—8,40. Roggeuklei« 8,20—8,40. Weizenmehl 41—42. Roggenmehl 41—42. Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» andere in Mindestmrugeu von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Ml.Mi>kr«»M.4.ir. sruMns»