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itendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Gemeinde-Giro-Konto Nr. 118. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 72 Sonntag, den 9 September M3 22. Jahrgang Di« »Ottendorfer Zeitung" erscheint Mitt- ft wochs und Sonnabends. Der Bezugs-Preis wird am Ersten seden ft Monats bckanntgcgeben. H Im Falle höherer Gewalt sKr^eg od. sonst, ft irgendwelcher Störungen des Betriebes der 8 Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung-- 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- ft spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der U Zeitung od.ausRückzahlungd.Bezugspreise», ft Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ft Anzeigen werden an de« Erscheinung*»«»« bi» spätesten» vormWchg» 10 U-r t» «« Geschöstistelle «beten. ft Di« Festsetzung de» Anz«igen-Pr«is»» ft wird bei etntretender Änderung eine Nmmn« bekanntgegeben. ft Jeder Anspruch auf Nachlaß ««lischt, »«» ft der Anzeigen-Betrag durch Klag« eiug«»»a« ü werd« muß »d«r wenn d« Auftrags«« i» Kontwr» g«ät. der der — Aus die für den 15. Mai, 15. August und 15- am 25. jede« Monats für die Lohnzahlungen in der, November fällten Teilzahlungen staatlichen Gewerbe- Zeit vom 11. bis zum 20. dcs lausenden Monats. steuer für da« Rechnungsjahr IS23 ist eine Abschlagszahlung Montag, abends 8 Uhr Jugendvereinigung im Ring. »MM oder vom YMnlMe vel«nmlms»iing 8e»NedrNeurr-Hrdettgrberadgabr. Vorm. Kinderchor. Vorm. Am 5. jeder Monats für die Lohnzahlungen in Zeit vom 21. bis zum Schluffe des Vormonat», am 15. jedes Monats für die Lohnzahlungen in Zeit vom 1. dis zum 10. des laufenden Monats, U-berschreiten der Straße von einem Aulo überfahren. Der Inhaber des Wagen« fuhr die Verunglückte sofort zum Arzt Mrchennachrichte«. Sonntag, 9. September 1923. 9 Uhr Erntefestgottesdienst Hymne 3 stimm. Jauchzet dem Herrn 4 stimm, gem. Chor. 11 Uhr Ktndergottesdienst in Höhe des 450 fachen Betrage« der für das Rechnungsjahr 1922 festgesetzten Steuer entrichten. Die Abschlagszahlungen find bis spätestens 22. September 1923 an die hiesige Ort«, steuereinnahme zu entrichten. — Nach einem Runderlaß de« Reichsministers für Er. nährung und Landwirtschaft vom 17. August 1923 ist am 1. Oktober eine Viehzählung vorzunehmen. Neben der Zahl der viehbefitzenden Haushaltungen find bei dieser Zählung da« Rindvieh, die Schafe, die Ziegen und die Schweine zu ermitteln- Die Aufforderung seitens der Kirchen- und Schul- inspektion an den Gemeindsrat, seine in das Befitzrecht der Kirchgemeinde eingreifenden Beschlüsse betreffs de« SchullehnS wieder zurückzunehmen, war eine dienstliche Anweisung auch der Amtshauptmannschüft, die ja sowohl in der Kirchen- al» auch in der Schulin spektion al» gleichberechtigte Behörde neben den schulischen und kirchlichen Behörden vertreten ist. Auch hat sich dec Gemeinderat in Fragen de» Schulbezirkes ohne weiteres der Schulinspeklion zu fügen. E» darf sich also kein Pächter der Schulwiesen mit der Gemeinde einlaffen. Tut er es doch, dann ist die Kirchgemeinde ohne weiteres berechtigt, den Pachtvertrag zu kündigen. Sollte auf der anderen Seite aber die Gemeinde wirklich sich an dem ihr nicht gehörenden Besitz vergreifen, dann würde sie für hohe Schadenersatzansprüche der Kirche wie der Pächter aufzu- kommen haben. — Das zentral gelegene Speisehaus und Bayrische Bierstuben, Rest. Schloßkeller, Dresden, Schloßstr. 16., hat infolge seiner preiswerten und vorzüglichen geleiteten Küche in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung ge nommen. Man kann daselbst, was für Fremde besonder« angenehm ist, bereits ab früh 8 Uhr zu erschwinglichen Preisen warme Speisen erhalten. Zum Ausschank gelangen echt bayrische Biere. In den anheimelnden Räumen im Parterre und I Etage spielt abend» je eine Kapelle. Der Besuch ist besten- zu empfehlen. Zschachwitz. Zu der Erpressung von Schlachtvieh im Ortsteil Svorbitz, ist noch mitzuteilen, daß die staatsan. waltschaftliche Untersuchung diese» Falles die Notwendigkeit ergeben hat, nicht weniger als 34 Personen wegen Land friedensbruchs zu verhaften. Stolpen. Der 14-jährige Lehrling Hans Zenker ließ sich am Donnerstag abend aus dem hiesigen Bahnhof von dem 9 Uhr-Zug überfahren. Der Tod de« Bedauerns werden trat sofort ein. Bautzen. Hier wurde die zwölfjährige Tochter de» Kaufmanns Mühl, Vie mit ihrem Lehrer und ihren Schul freundinnen von einem Schulaurfluge heimkehrte, beim körperlich verletzt worden. Um sich diesen Mißhandlungen zu entziehen, wollte sie sich zum Fenster Hinausstürzen; der Ehemann faßte sie aber noch am Kleid, das jedoch zerriß, woraus die Frau mit dem Kopfe zuerst au» dem Fenster stürzte und in einen im Garten befindlichen Strauch fiel. Dadurch wurde die Schwere des Sturzes gemildert, trotzdem mußte sich die Frau in ärztliche Behandlung begeben. — In der Südlaufitz hat eine Sitzung der Eltern vertreter der acht am Schulstreik beteiligten katholischen Schulen stattgesunden. Es wurde darin eine Entschließung gefaßt, die an die gesamte katholische Elternschaft der Süd laufitz gerichtet ist. Sie lautet: „An die katholischen Ater« der Südlaufitz. Nachdem wir nunmehr volle Gewißheit darüber erlangt haben, daß unsere Schulan gelegenheit beim Reichsgericht sicher zur Entscheidung kommt sehen wir im Interesse unserer Kinder von einer Fortsetzung des Eltrrnstreiks ab und find dabei der festen Ueberzeugung daß wir dadurch unser uraltes Recht auf Bekenntnisschule und Schulgebet in keiner Weise preisgeben. Wir lehnen nochmals die vom sächsischen Kultusministerium erlassene Gebetsverordnung aus das entschiedenste ab. Unser Ver halten in diesem Sinne ist für alle Zukunft klar". Straßgräbcheu. Ein Unglücksfall ereignete sich dieser Tage auf der hiesigen Bahnlinie. Der in den 20 Jahren stehende Arbeiter Müller aus GroßröhrSd^f hatte es verpaßt, in Straßgräbcheu auszusteigen. Als der Zug bereit« wieder im Gange war, sprang er au« diesem heraus und stürzte dabei so unglücklich auf den Bahnsteig, daß rr eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und ins Krankenhaus überführt werden mußte. Meißen. Am Montag beging die Firma C. E. Klinktscht L Sohn in aller Sltlle den Tag de« 125 jährigen Bestehens der Buchdruckerei in den Händen der Familie Klinkicht. Augustusburg. Das hiesige Bergfest am Sonn tag fand einen bereit» erwarteten trotzdem unerfreulichen Abschluß. Die turnerischen Uebungen wie auch die an schließende Preisverteilung waren ungestört vorübergegangen. Zum Schluß warteten einige Turnergesangvereiue mit Liedern auf. Der größte Teil der auswärtigen Turner hatten das Fest bereits verlassen. Da zogen an 2000 Kommunisten, ausgesperrte Bauarbeiter von Chemnitz, heran und verboten das Singen von Liedern. Um des lieben Friedenswillen fügten sich die Turner, auch schon mit Rücksicht auf di», vielen anwesenden Frauen und Kinder, diesem „Machtgebot". Zur Feier dieses Siege« stimmten die Helden dann inter nationale Lieder an. Also geschehen im „Frei"staat Sachsen im Jahre 1923. Adorf. Im benachbarten Dorf« Untergetteugrün wurde der 80 jährige ehemalige Landwirt Schreiner, der unverheiratet war und sich zuletzt hauptsächlich mit Besen binden ernährte, in der Hausflur des von ihm bewohnten Hauses an einem Balken hängend tot aufgefunden. Zu nächst nahm man Selbstmord an. Aber Blutspuren am Fußboden ließen den Verdacht eines Mordes aufkommen, der sich auch bestätigte; denn der Tote zeigte am Kopfe eine große Beule. Schreiner ist zweifellos erschlagen, beraubt und zur Vortäuschung eines Selbstmorde» aufgehängt worden. Der hochbetagte Mann hatte vorige Woche 3 Meter Holz von seinem Waldgrundstücke verkauft. Davon scheint der Täter Kenntnis erlangt und sich zur Verübung der Tat in da» Grundstück eingeschlichrn zu haben. Plauen. Eine 30 jährige Arbeiterin namens Franke aus Triebes war voc einiger Zeit auf der Straße mit einem aufgespannten Regenschirm, den sie infolge des regnerischen und stürmischen Wetters vor sich halten mußte in ein ihr entgegenkommendes Geschirr hineingelaufen. Unglücklicher weise erhielt sie dabei durch die Deichsel d:S Wagen« einen Stoß gegen den Leib, wodurch sie eine Darmzerreißung er litt. Mit dieser schweren Verletzung wurde sie am gleichen Tag; ins hiesige Krankenhaus eingeliefert, wo sie infolge der Schwere der Verletzung am Sonntag verschied. pelle der von ihnen in dieser Zeit einbehaltenen Lohnsteuer- betrüge an die Finanzkaffe zu entrichten. Die Abgabe ist — gleichviel ob Steuermarken verwendet werden oder im Ueberweisungsverfahren eingezahlt wird — zu bezahlen: Amtlicher Teil. Wegen Ackeitrüderhäusung bleibt die Saar- und Siro- kaffe von nächster Woche ab Dienstags und Donnerstag überhaupt, an den übrigen Lagen nachmittags geschlossen Geschäftszeit an Sonnabenden 8—12 Uhr vormittags. Httendorf-HLriTa, den 7. September 1923. Der Gemeindevorstand. vertlichrs «nd Sächsische-. Gttrnd<ttt-G?rMa, d«, g. September zyr. -- Auf die Bekanntmachung des Finanzamtes Radeberg betr. Betriebsßeuer-Arbeitgebsrabgabe machen wir hiermit besonder« aufmerksam. — Milchhöchstpreise. Kg« 9. September ab kostet bei Abholung ab Gehöft 1 Liter Vollmilch 220000 Mark, 1 Liter Mager- oder Buttermilch 110000 Mark. 1 Pfund Quark 220 000 Mark, i Pf^d Butter 2 800 000 Mark. Bet Abgabe durch den Rilchhändler 1 Liter Vollmilch 280 OM Mk-, 1 Liter Mager- oder Buttermilch 140 000 M. — Zuckerveifor-ung ir. der AmtShauptmannschast Dresden-Neustadt. Nach einer Bekanntmachung de« Wirschaftsminifleriums vom 30. August ist von der Zucker wirtschaftsstelle in Berlin neuerdings Mundzucker frcigezeben worden. Dieser Zucker wird mit 1 Pfund auf den Ab schnitt IV und »/« Pfund auf den Abschnitt X der Zucker karte abgegeben. Mir Zucker dieser Freigabe werden auch die von der AmtShauptmannschast Dresden-Neustadt ausge- gebenen mit dem August-Stempelvermerk versehenen Bezugs karten beliefert. G Wer Ursache hat, Gott dem Herrn zu danken für die schönen Ernt-aaben mag sich im Gottesdienst morgen einfinden. Vergesse aber auch niemand, daß es die beste Dankerpflicht ist, für weitere Ausbreitung des Wortes Gottes zu sorgen. Hierin liegt aber der eigentliche Beruf der Kirche, die aber infolge der Geldentwertung ihre Pflicht nicht so tun kann, wie sie gern möchte und deren persönliche und sachliche Ausgaben nicht gedeckt werden können. Darum bringe jeder mit einem dankbaren Herzen eine offene Hand mit, die gern auch durch die Tat den Dank dem Herrn be- zrugt. Wer selbst aber Getreide geerntet hat, sollte nicht Papiergeld, sondern ein oder mehrere Pfund Korn für die Kirche im Pfarrhaus abgeben, da solche Gaben in natura dem Verfall der Währung trotzen. An die Kirchenvorsteher sowie an die Gemetndeglieder ergeht die Bitte, sich heute nachmittag an der Schmückung der Kirche zu beteiligen. Alls Inhaber von ttdustricsteu, gewerblichen Handelsbetrieben haben als Beiriebssteurr in der Zeit 1. September 1923 bis zum 29. Februar 1924 das Dop — Die Brandverficherungrkammer zu Dresden hat be schlossen, den September-Zwischrulermtn in einem au« Zwischentermiu und ordentlichen Oktobertermin vereinigten Septembertermin umzuwandeln und den für die Gebäude- einheit festgesetzten Betrag von 650 Mark auf 6500 Mark zu erhöhen. Die gestellte Zahlungssrist wird bis 30. Sept. , ... verlängert. Soweit die Beiträge «ach den Sätzen von doch war inzwischen der Tod eingetreten. 650 Mk. entrichtet sind, ist eine Nachzahlung von 5850 M.^ Löbau In der „Neuen Sorge" war eine Ehefrau « «, 7 k für die Einheit zu leisten. ^von ihrem Ehrmann in schwerster Art mißhandelt uud eMU. V. 1. - Bi» zum 10. September 1923 ist das Doppelte der jenigen Beträge zu entrichten, die vor dem 1. September 1923 al» Lohnsteuer eiuzubehalten waren, für die aber erst noch dem 1. September die Ueberweisung an die Finanzkaffe oder die Verwendung von Steuermarken vorgeuommen wird. Gleichzeitig mit der Ueberweisung der Arbeitgeberabgabe ist eine Bescheinigung au«znstellen, zu der Vordrucke unent geltlich vom Finanzamt abgegeben werden. Bei verspäteter Zahlung ist Beitreibung zu erwarten. Auch werden Zuschläge in beträchtlicher Höhe verwirkt. Nadeöerg, den 4. September 1923. Das Finanzamt. Die Anstalt für staatliche Schlachtviehverficherung er hebt al« wettern Vorschuß auf die nächste Umlage für Vieh- sevchrnentschädigungrn und für Entschädigungen bei den nicht Sewrrbltchen Schlachtungen für jedes Pferd und jede» Rind von 3 Monaten aufwärts 1000 000 Mark, für Rinder unter 3 Monaten 1MM0 Mark. Maßgebend für die Bet- tragaberechnuug ist die Viehaufzeichnung vom 1. Dez. 1822. Die Beiträge find bi« spätestens 15. d«. Mt». an unsere Ort«steuereinnahme zu bezahlen. Werden diese Beiträge bi« zum 15. September nicht oder nur teilweise entrichtet, so ist für jeden auf den Fällig- keitrzeitpunkt folgenden angefangenen halben Monat ein Zuschlag von 50 vom Hundert de» Rückstandes zu be zahlen. Htteudorf-Hßrilla, den 6. September 1923. Der Gemeindevorstand.