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Zoehmes Gierung rag der Penübcr Bei der n Mehr- der An- timmcn- ie Linke Abstim ließ, als wurde, c zurück >es Hau- H'äsidcnt heitsan- Mindcr- sche, daß t werde, rrauf in itner- iakdemo- die kom- licht das iner, be- meinten, r Klein- leinrent- und die Litzung hr statt. ir Mitt er 1918 erklärte, ourdc. mmluttg u wäre, wegen > ! n. urch den itreiklei- ewon - Zuwachs j : „Wirz atie aus rsuchten, Heu zu wollten, rt unter Rechts- trotz sei- absolut mninger !r Revo er diese nt wur- lommen. über die aufqe- sverrats atz eine kund zu t wurde. ' Poli- l918 die der Ur nen nur tung ge- n. Der Polizei- .eptower ! Rede ungs- >e Ebert se grad- lkorwurf alve- iStich Zeuge ellungs- ch dafür .'n wür- m. Auch ptungen eik nicht ' Eüter- auf die eptower sen, der itet und Smig gerufen, gangen. vereine, chsischen Sitzung fuß des begrüßt rusbesttz spartei, > beauf- i Reiche ich diese i Preu- jKurze Mitteilungen. Tie Gesetze und Verordnungen, die auch im besetz ten Gebiet Anwendung finden sollen, werden künftig durch die Reicksvermögensverwaltung in Koblenz derRhein- landkommission vorgelegt werden. Die Bayerische Staatszeitung meldet, datz dem Prä sidialmitglied des Bayerischen Industriellenverbandes, Geheimrat Dr. Kuhle, von einem amerikanischen Bank konsortium ein Kredit von 30 Millionen Dol lar für die bayerische Industrie gewährt wor den ist. Hellmut v. Gerlach unternimmt Ende dieses Mo nats eine Agitationsreise nach Frankreich. Er wird aus Anlah des Iahreskongresses der Liga für Menschenrechte sprechen. Das Schwurgericht in Hildesheim verurteilte den 30jährigen Landwirtschaftsarbeiter F. Kocher, der den Streckenwärter Hilgendorf erschossen hat, zu lebensläng licher ^uchthausyrnp:. Obgleich der Gesundheitszustand Herriots weiter günstig ist, mutz der Patient vorläufig noch das Bett hüten. Gestern nachmittag statteten ihm seine Mi nisterkollegen einen Besuch ab, bei dem innenpolitische Fragen besprochen wurden. Macdonald wird sich am 22. Dezember nach West in dien und Panama begeben, um dort seinen Erholungsurlaub zu verbringen. Konkursprozetz Mennong-Hetzlein. Vor dem Gemeinsamen Schöffengericht zu Bautzen fand der im Sommer d. I. erfolgte Zusammenbruch der Firma H. F. Mennong Textilwaren E. m. b. H. in Schirgiswalde ein gerichtliches Nachspiel. Verhan delt wurde gegen den 24 Jahre alten in Schirgiswalde wohnhaften Kaufmann Hermann Friedrich Mennong wegen Konkursvergehens und betrügerischen Vankerotts, gegen der früheren Bürgermeister Paul Hetzlein von Schirgiswalde wegen Anstiftung zum Konkursverfah ren, gegen den in Berlin wohnhaften Kaufmann Hein rich Natan Sklarz wegen desselben Deliktes und An stiftung zum betrügerischen Bankerott und gegen den in Berlin wohnhaften Kaufmann Albert Straßbur ger wegen Beihilfe zum betrügerischen Bankerott. Als erster Zeuge wird der frühere Stadtverord nete von Schirgiswalde R.-A. Dr. Müller vernommen. Er sagt aus, er habe von dritter Seite erfahren, datz in der Stadtgirokasse Schirgiswalde nicht alles in Ordnung sei, und Hetzlein darauf aufmerksam gemacht. - Ter nächste, Bürgermeister Voigt, ist der erste Zeuge, der zugunsten von Sklarz bestimmt bekundet, Sklarz habe auch von der Befriedigung der anderen Gläubiger ge sprochen. — Stadtrat Waurick bekundet, datz davon gesprochen worden sei, datz bei der Sanierung auch die anderen Gläubiger befriedigt werden sollten. Statoer- ordneter Kunze, Schirgiswalde, erklärte, datz er bei den Vertragsverhandiungen Gegner des Vertrags gewesen sei, weil dieser von der Stadt 6000 Mark gefordert hätte. Der als Sachverständiger geladene Konkursver walter Hinrichsen aus Charlottenburg bezeichnete den Sliarzschen Sanierungsplan als durchaus zweckmäßig. Inc übrigen müsse man berücksichtigen, datz die Zeit viel zu kurz gewesen sei. als daß sich Sklarz' Sanierungs programm vEommen hätte auswirken können. Stadt verordneter Lagerhalter Joseph Jänchen, Schirgiswalde, bekundet, Hetzlein habe die Annahme der Verträge emp fohlen. Bücherrevisor Gustav Lehmann, Reichenau (O.-L.) sagt aus, datz in einer Verhandlung des Gkäu- bigerausschusses Straßburger gefragt worden sei: „Wa rum kommt die Ware aus Berlin nicht in die Konkurs masse zurück?", so datz Straßburger damals gewußt haben mutz, datz Konkurs verhängt worden ist. Straß burger bestreitet dies auf das entschiedenste. Zeuge Leh mann bezeichnet die Buchführung im Mcnnongschen Ge schäft als unzureichend. Es folgt das Plädoyer des Staatsanwalts, dcni Landgerichtspräsident Köhler und Oberstaatsan walt Dewritz beiwohnen. Der Anklagevertreter bean tragt Steine am Weg. Roman aus schwerer Zeit von Hans Kurd. 6 ssorlleüung. (Nachdruck verboten.) „Ach?" »nackte er^ und um' seine Lippen zuckte « leise. „Wie geht es Ihnen, Herr Werner?" „Mir? Ich danke, so leidlich I Man muß zu frieden sein I" „Und Ihrer Frau?" „Ach . . . fragen Sie lieber nicht, gnädiges Fräulein. Es geht dem Ende entgegen", antwortete er leise und schmerzbewegt. „Die Aermste? Sie hat gewiß sehr, sehr gelitten." „Sehr sogar, ja." „Grüßen Sie sic von mir, Herr Werner!" „Danke! Darf ich fragen, wie es Ihnen geht und Ihren verehrten Eltern?" „^anke. Ich kann nichts Nachteiliges berichteil.* „Bas freut mich, bitte, mich zu empjehlen." „Ich werde es bestellen. Leben Sie wohl i" Erna ging langsam weiter. „Es geht zu Ende I" murmelte sie vor sich hin. Sie mußte jetzt nicht, sollte diese Auskunft sie freuen, sie traurig stimmen? Jenes Weib, es hatte ihr zwar den ärgsten Schlag versetzt, weil es sich in ihre Liebe zu Paul Werner hineingedrängt, ihr den Geliebten geraubt Kalte, ja, und sie hätte wohl auch Haß verdient, die Anni, wenn sie jetzt nicht so furchtbar leiden müßte. Aber iprach damals nicht eine heiße Liebe des Mannes, sein fiebernde» 'Blut, eine gewaltige Sprache? Und schließlich, hatte sie nicht damals all das geschehen lassen, ruhig, fast unbewegt, hatte sie nicht durch ihre eigene Sorglosigkeit, ja fast Sprödigkeit selbst den Geliebten von sich gestoßen? Sie durfte der Anni nicht zürnen. Mitleid, grenzenloses Erbarmen mit dem seelisch und körperlich darbenden Weibe nur konnte sie jetzt bewegen. Vielleicht war es eine Prüiung des Schicksals für Paul Werner und sie selbst. Lernte er jetzt Not und Elend und Armut am eigenen Leibe kennen, er, der nie in seiner Jugend sie gekannt, nie trocken Brot aeaelien batte, dann lernte er nachher für Mennong Gefängnisstrafen wegen Unterlas sung der Konkursanmeldung 1 Monat, wegen Gläu- bigerbezünstigung 3 Monate, wegen Beiseiteschasfung von Waren 8 Monate und wegen unübersichtlicher Füh rung der Bücher 2 Monate, insgesamt 10 Monate; für Hetzlein wegen Beihilfe zur Eläubigerbegün- stigung 1 Monat bzw. eine entsprechende Geldstrafe; für Sklarz wegen Anstiftung zur Gläubigerbe- günstigung und zum Verbrechen der Beiseiteschaffung von Waren je nach Befinden bei Aberkennung mildernder Umstände eine Zuchthausstrafe, deren Höhe er in das Ermessen des Gerichts stellt, bei Zubilligung mildernder Umstände 2 Jahre Gefängnis; für Straßburger wegen Beihilfe zum Konkurs verbrechen r.rd Beiseiteschasfung von Waren unter Zu billigung mildernder Umstände 6 Monate Gefängnis. Aus Mer Welt. Ein Branddirektor in Lebensgefahr. In Halle entstand in der Friedrichstraße ein Dachstuhlbrand. durch den einer in der obersten Etage wohnenden Familie der Ausweg ins Freie abgeschnitien wurde. In mühevoller Arbeit gelang es der Feuerwehr, die Familie zu retten. Dabei verunglückte der Branddirektor. Er brach durch die verkohlten Dachsparren durch und zog sich schwere Brandwunden zu. Die Mannschaft bewahrte ihn durch rasches Eingreifen vor dem Verbrennungstode. * Tot aufgsfunden. Der seit einigen Tagen ver mißte Stadtverordnete Kaufmann Rosenthal in Bad Schmiedeberg wurde im Walde im Dickicht tot aufgefun den. Er hatte sich aus unbekannten Gründen erschossen. * Fünf Arbeiter von einem Wolkerkraher abgestürzt. Ein schweres Unglück ereignete sich auf dem seiner Voll endung entgegengehenden Bau des Hochhauses am Han- iaring in Köln. Ein Teilgerüst in der Höhe von 27 Meter, am 15 Stockwerk, riß infolge des Bruches eines Gerüsthebels ab und fünf Arbeiter stürzten mit in die Tiefe. Einer der Verunglückten, war auf der Stelle tot, ein Weiter starb auf dem Transport nach dem Krankenhause, ein dritter schwebt noch in Lebensgefahr und die beiden übrigen trugen leichtere Verletzungen davon. * Ein siebenmonatiger Schulstreik. In Eoldlauter bei Suhl wird seit dem 5. Mai ein großer Teil der Schulkinder von den Eltern vom Unterrichte ferngehal ten, um auf diesem Wege neben der bisher bestehenden evangelischen Volksschule die Einrichtung einer Sammel schule für die Freidenkerkinder herbeizuführen. Trotz dem durch ministeriellen Entscheid die Einrichtung von Sammelklassen kür die Freidenkerkinder in Eoldlauter abgelehnt worden ist. ist es bisher nicht gelungen, die Eltern zu veranlassen, ihre Kinder dem ordnungsge mäßen Schulunterrichte wieder zuzuführen. Im Gegen teil: so veranstalteten vor kurzem die Freidenkereltern des Nachbarortes Heidersbach einen zweitägigen Sym pathie-Schulstreik. * Große Schneestürme im Nordwesten der Vereinig ten Staaten. „Journal de Debats" erfährt aus Chicago, daß das Gebiet der großen Seen in den Vereinigten Staaten non schweren Schneestürmen heimgesucht wurde. Die Schiffahrt mußte unterbrochen werden. Viele Schiffe sind gescheitert. Der Haarmann-Prozeß. Als letzter Fall wird der des 10v-jährigcn Ave ling behandelt. Haarmann leugnet nach wie vv: und erklärt, datz ein 10jähriger Junge doch nicht zum Amüsieren sei. Die Mutter ruft darauf sehr erregt und am ganzen Leibe zitternd: Aber die Schönheit memes Sohnes hat Sie gereizt! Medizinalrat Schackw'tz stellt noch fest, datz tatsächlich der Schädel eines zehn jährigen Jungen gefunden worden sei. Tic nächsten Zeuginnen Frau Lindner und Frau Wobbe wer den Wittkowski gegenüber gestellt. Beide erklären, ihn nie im Hause Note Reihe gesehen zu haben. Haarmann hatte die Beiden als Zeugen aufgerufen. Auf Antrag des Rechtsanwalts Lotze werden die Eltern des Grans vernommen. Der Vater des Erans erklärt auf eine Frage des Vorsitzenden, datz er nicht wisse, datz sein Sohn Haarmann junge Leute zugeführt habe, doch sei sein jüngster Sohn einmal von Haarmann angesprochen worden, wogegen Haarmann Einspruch erhebt. Kriminalkommissar Müller bestreitet entschieden, Haarmann einen Ausweis ausgestellt zu haben. Privatdetektiv Meyer, der behauptet hatte, bei Haar mann einen Ausweis gesehen zu haben, verwickelt sich in Widersprüche, so datz seine Aussagen proto kolliert werden. Der Strafgefangene Kappe behauptet, datz Erans ihn gebeten habe, Haarmann 'mitzuteilen, er möchte ihn doch nicht Hereinreitzen. Haarmann er klärt: Das ist alles Schwindel. Grans bezeichnet die Angaben ebenfalls als Lüge. Darauf werden die Ver handlungen auf Mittwoch vormittag 10 Uhr vertagt. Nach Vemehmung der letzten Zeugen sollen die Sach verständigen ihre Gutachten abgeben, denen die Plä- dcyers folgen werden. Aus dem Gerichtssaai. Ein Kind im Vadewasser tödlich verbrüht. Wegen fahrlässiger Tötung verhandelte das Gemeinsame Schöf fengericht Dresden am Dienstag gegen die Kindergärt nerin Alma Ida Epperlein gebornene Störl. Tie 34 Jahre alte Angeklagte wird beschuldigt, als Leiterin der Städtischen Kinderbewahranstall im Stadtteil Dresden- Rochwitz die ihr zur Obhut und Pflege anvertraute, 1920 geborene Ursula Georges in Heines Badewasser gesetzt zu haben, wodurch dem lleinen Mädchen der Unterleib und die Beine verbrühten, und so der Tod herbeigeführl worden ist. Die so schwer Beschuldigte führte aus. das verwendete Badewasser sei nicht übermäßig Heitz gewesen. Das Kind sei von ihr in das Badegefätz gesetzt und von einem anderen, etwas älteren Mädchen, beaufsich tigt worden. Nach kurzer anderweller Verrichtung will Angeklagte gehört haben, die Ursula sei im Gefäß ver rutscht und habe Wasser geschluckt. Deshalb will sie das Kind kräftig massiert und ein'gc wunde Stellen mit Oel gelindert und aus Vorsicht auch sofort die Feuer wehr herbeigerufen haben. Ein Eingreifen derselben mst dem Sauerstoffapparat sei aber nicht mehr nötig ge wesen, weil die kleine Ursula wieder bs' vollem Bewußt sein war. Auf Anordnung eines herbeigerufenen Arztes erfolgte dann die Uebcrführnng des Kindes nach dem Krankenhause in Iohannstadt, dort ist es noch am gleichen Abende verstorben. Stellvertretender Eerichts- arzt Dr. Schneller führte aus, die Sektion der Leiche habe ergeben, datz der Tod infolge der zuvor erlit tenen Verbrühung durch heitzes Wasser eingetreten sei. Nach dem Pefund der Leiche mutz das Wasser fast kochend gewesen sein. Als Zeugen, teils auch als Sach verständige stellten auch andere Aerzte fest, das Kind sei mit den Wunden ins Iohannstädter Krankenhaus ein geliefert worden. Es seien typische Brandwunden zwei ten Grades gewesen. Die mit dem Sauerstoffapparat ausgerückten Feuerwehrmannschaften erklärten nichts wahrgenommen zu haben, als leide das Kind unter Schmerzen, die von einer Verbrühung stammen. Eine im gleichen Hause wohnende Schristsctzerssrau war bei der Herrichtung des Badewassers zugegen, Zeugin will dem Kind, als es im Badegefätz satz, noch durch das Fenster zugcwinkt haben. Das verwendete Wasser war . keinesfalls zu Heitz, dann würde das Mädchen sicherlich geschricen haben. Durch weitere, sehr bestimmt gehal tene Angaben dieser Zeugin wurde die Angeklagte wesent lich entlastet. Staatsanwalt Dr. Korn hielt den ^-chuld- beweis für voll erbracht, wenn auch alle Sympathien für die Angeklagte seien, er beantragte drei Monate Ge fängnis als Sühne. Rechtsanwalt Dr. Pittrich plädierte für Freisprechung, es sei kein Beweis erbracht, datz eme Fahrlässigkeit vorliege. Tas Gericht erkannte auf Frei sprechung der Angeklagten mit der Begründung, die Beweisaufnahme habe kein einheitliches Bild erbracht. Nach den Gutachten der Aerzte ist das Kind verbrüht worden. Hierzu bestand keine andere Gelegenheit, an dererseits mutzten aber auch die entlastenden Zeugen aussagen zugunsten der Beschuldigten mit in Betracht gezogen werden. das neue Glück der "Ebe richtig würdigen, das Leben wieder von der Sonnenseite sehen. Und stand ihr ein Stein im Weg, nun, ihre Liebe war stark, die würde ihn an den Wegrand schieben und den Weg freigeben, ganz sicher. An der Ecke zur nächsten Straße blieb sie stehen und blickte zurück. Dori iah sie ihn gehen, gebeugt, hastend. „Du Lieber, Süßer!" flüsierte sie und ging weiter, zur Stadl zurück. Paul Werner hatte noch geschäftlich zu tun. Das Bild der so plötzlich vor ihm erschienenen Erna Kliem schwebte ihm noch vor. Was wollte sie hier? War das Absicht? Oder doch nur ZuiaU? Wie schön sie geworden war, seit er sie nicht mehr gesehen, so voll und liebreizend! Und er konnte sich einer stillen Lebenssehnsucht nicht verschließen, die ihn jetzt erfaßte, wollte es nicht, es dünkte ihm eine kleine Oase in der dürren Wüste seines Lebens. Zu Hause lag sein Weib, einst ebenso blühend, ver heißend. heute ein sterbendes Menschenkind. Dort hatte er das Glück der Ehe erwartet, und Not und Jammer waren eingekehrt statt dessen. Langsam stieg eine dunkle Erinnerung in ihm auf, die Stunde des Bruches mit seinem Vater. Er erinnerte sich jetzt, daß der Alte ibm Erna vor» geschlagen hatte. Freilich, er hätte an ihrer Seite nicht zu darben brauchen, nicht seelisch, nicht körperlich . . . Aber er liebte doch nun einmal Anni, und nicht Erna! Wer weiß, ob Erna ihn auch liebte? Gewiß, er hatte ja nie um sie geworben, und wenn sie ihn auch manchmal, gelegentlich der kleinen Feste, die er mit ihr verlebt hatte, auszeichnete, das war doch aber immer noch keine Gewähr für ihre Liebe zu ihm. Und sie tat auch nichts, thn zu ermuntern, ihn zu sessöln. Daß sie noch nicht verheiratet war, trotz ihres Reich tums und der glänzenden Position ihres Vaters, des Bankiers und Kohlengrossisten Eberhard Ktiem? Das war freilich merkwürdig, denn an ernsten Be werbern hatte es ihr doch sicher nie geseblt. Aber er hörte manchmal, daß sie jeden glatt abwies, der sich ihr in dieser Absicht näherte. Sie hatte Anni grüßen lassen. „Vielleicht hülle er sie bitten sollen, sein Weib zu be suchen ?" „Nein, nein!" verwarf er den Gedanken sofort. „Mein Weib ist siech, ansteckend, äh . . . ein Aus wurf . . ." Bitter quoll es in ihm empor. „Oh, ihr Gesunden, ihr wißt nicht, was es heißt, zu leiden! Ihr Wohlhabenden könnt eure Schmerzen lin dern. der arme Teufel aber muß im Elend sterben!" Und die Anfälle bei seinem Weibe wurden immer schlimmer, gefährlicher, hohler wurde der Husten, in den letzten Tagen konnte sie nicht mehr sitzen, nur noch liegen. Der Arzt kam auch nicht mehr. „Rusen Sie mich nur noch zum Totenschein I" hatte er gesagt, als er das letztemal da war. Es dauerte nicht mehr lange, dann war's aus aus für immer. Und dann? Er war frei ... ja . . . aber. . . teuer erkauste Freiheit . . . zwei liebe Tote . . . sein Kind . . . sein Weib . . .1 Und der Schatten der geliebten Toten würde nicht vcn ihm weichen, das wußte er ... wollte er .. . Sie sollten ihm Schutz und Trutz sein gegen neue Gefahren . . im Kampfe gegen des Vaters harten, eisernen Willen. Hastend ging er werter. 4. Kapitel. „Und das sage ich Ihnen, Herr Hiehmer, wenn das nicht oufhörl, können Sie gehen." Krebsrot war Franz Werner im Gesicht, und seine Augen funkelten den Angestellten an. „Aber, Herr Werner, ich habe doch erst zwei Kin der. und das ist das dritte." (Fortsetzung folgt.)