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gemach gegeben, aus dem sich Grans dann den Anzug geholt habe. Haarmann Habs geweint und gesagt: „Hans, was machst du mit mir?", woraus Grans geantwortet habe: „Sei man ruhig, du musst das nicht so schwer nehmen, du muht auch mal über Leichen gehen." Auf die Frage, wieviel Opfer er ungefähr in seiner Woh nung in der Roten Reihe umgebracht habe, meint Haar mann, daß. er im ganzen wohl etwa 14 ermordet habe, es könnten aber auch 27 oder 30 sein. Auf einige mehr oder weniger komme es ja nicht mehr an. Vorsitzender: Welches Instrument benutzten Lie zum Zerstückeln der Leichen? Angeklagter: Ein kleines Mes ser, wie man es zum Kartoffelschälen braucht. Tie Schädel habe ich mit einem Beil zerstückelt. Es folgte dann die Vernehmung des M i t a n g e kI a g t e n G r a n s. Aus die Frage des Vorsitzenden, ob er gewußt Habs, daß Haarmann Leute umbringe, erklärt Grans mit fester Stimme, daß ihm das völlig unbekannt gewesen sei. Er habe Haarmann auch niemals irgend ein Opfer zugeführt. FkMeM SMMsWliA P!m. In Paris beginnen jetzt die Handelsvertragsver handlungen über landwirtschaftliche Fragen. Als deut scher Sachverständiger ist bereits der F r h r. v. S ch ol le m e r in Paris eingetroffen. Auf französischer Seite wird diesen Fragen besonderes Interesse entgegen ge bracht. Es verlautet, das; die französischen Sachverstän digen gern bereit seien, den deutschen Wünschen in be zug auf landwirtschaftliche Zölle entge gen z u k o m m e n , wenn nur von deutscher Seite die Einfuhr französischer Weine nach Deutschland nicht all zu sehr erschwert werde. Jedoch bietet diese Frage große Schwierigkeiten, weil Deutschland im Interesse seines hochentwickelten Weinbaues, der in den letzten Jahren bereits schwer zu leiden hatte, nicht in der Lage sein dürfte, Konkurrenz ausländischer Weine ohne wei teres in vollem Umfange zuzulassen. Auf französischer Seite bestehen gerade in der landwirtschaftlichen Frage noch viel weitgehendere Pläne. Man hat in französi schen Wirtschaftskreisen mit Schrecken wahrgenommen, das; die französische Landwirtschaft infolge des verhält nismäßig niedrigen Standes ihrer Kultur und vor allem auch des immer mehr zunehmenden Mangels an Arbeitskräften nicht mehr imstande ist, die Ertrags fähigkeit des französischen Bodens voll auszunutzen. Man möchte nun deutsche landwirtschaftliche Sachver ständige und Arbeiter in größerem Umfange heran ziehen und vor allem in Sllddeutschland auf dem dor tigen sehr entwicklungsfähigen Boden der französischen Landwirtschaft zu neuer Blüte verhelfen. Es wird des halb von den landwirtschaftlichen Organisationen Süd- frankreichs ein starker Druck auf die Regierung ausgc- übt, um die wirtschaftliche und politische Verständigung mit Deutschland zu fördern und die Anwerbung deut scher Landwirte für Südfrankreich zu ermöglichen. Der Streit um die Beute. Reparationen und interalliierte Schulden. Ueber die Beratungen der Finanzsachverständigen, die nahezu 5 Wochen in Paris tätig sind, und mit ihren Arbeiten nicht fertig werden können, veröffentlicht das Echo de Paris bemerkenswerte Mitteilungen. Schon auf der Londoner Konferenz hatte der amerikanische Bot schafter Kellogg davon gesprochen, daß Amerika für seine Schadenersatzforderungen durch die deutschen Re parationsleistungen bezahlt werden müsse. Ursprüng lich forderten die Vereinigten Staaten hierfür 5 Mil liarden Goldmark. Aber da durch das Londoner Ulti matum vom Mai 1921 die alliierten Forderungen zum ersten Male, durch den Dawes-Plan zum zweiten Male herabgesetzt wurden, sei auch eine Verminderung der amerikanischen Forderung notwendig geworden, und dieser Notwendigkeit verschloß sich die amerikanische Re gierung nicht. Die Frage der 26prozentigen Ausfuhr taxe wird von den Sachverständigen eingehend bespro chen. Man berechnet, daß deren Ergebnis für den Mo nat Dezember nicht geringer als 19 Millionen Gold mark sein werde, also fast die Hälfte der monatlichen Zahlungen Deutschlands, sobald nämlich die Ve- satzungskosten und die Kosten für die verschiedenen alli ierten Kommissionen abgezogen sind. England erhält infolgedessen viel mehr als ihm nach dem Abkommen von Spaa zuküme. Das schwierigste Problem für die Amerikaner ist die Rechnungslegung über die Ruhrbesetzung. Paris und Brüssel Hütten gewünscht, daß ihnen die Be satzungskosten ersetzt werden und daß der verbleibende Ueberschuß auf Reparationskonto der Alliierten ge schrieben werde. Die englischen Sachverständigen konn ten aber auf ein zwischen Poincaro und den Belgiern getroffenes Abkommen vom 11. 3. 1923 verweisen, wo nach dis Besatzungskosten durch die beschlagnahmten Produkte im Ruhrgebiet gedeckt werden sollen. Die Engländer erklären, daß infolgedessen das Bargeld, das aus dem Ruhrgebiet einkomme, für die Reparations zahlungen verwendet werden müsse. Im ganzen habe man 850 Millionen Goldmark in barem Eelde, insbe sondere nach Aufgabe des passiven Widerstandes, aus dem Ruhrgebiet herausgebracht. Die Franzosen und Belgier fordern für die Vesatzungskosten 114 Millionen Goldmark, für ihre wirtschaftlichen Organisationen sMicum, Eisenbahnrsgie) 50 Millionen. Daß die Be satzungskosten durch die Naturallieferungen gedeckt wer den sollen, gibt Frankreich zu, fordert aber, daß von den Eeldeinnahmen die Kosten für die Micum, die Re gie usw. abgezogen werden sollen. Vorläufig hat Eng land dieser Forderung nicht zugestimmt. Endlich die Frage der belgischen Priori- t ä t. Diese beträgt 2 Milliarden Goldmark. Die Bel gier behaupten, daß sie noch 250 Millionen zu bekom men hätten. Die Engländer bestreiten dies und sagen daß die Belgier bereits alles bekommen hätten, worauf sie Anspruch haben. Wenn die Belgier demnach aus dem Ruhrgebiet 250 Millionen in Geld und außerdem Naturallieferungen bezogen Hütten, müßten sie ein Viertel dieser Summe an das amerikanische Schatzamt abführen, weil dieses auf den Betrag für seine Vesatzungskosten Anspruch erheben könne. Wenn aber Belgien tatsächlich 2 Milliarden bereits vollkom men bezogen Hütte, so möchte es, daß sein ihm auf der Konferenz von Spaa zugesagter Prozentsatz von 8 Proz. erhöht werde. Auch diese Angelegenheit ist noch nicht gelöst. Schwierigkeiten bei der französischen Schuldenregelung in Amerika. Washingtoner Gerüchten zufolge hat Jusserand sich entschlossen, seine für den 6. Januar geplante Abreise nach Paris aufzuschieben. Mellon habe ihm unzwei deutig erklärt, daß Amerika keinesfalls Reparationen und Schulden in Zusammenhang bringen lassen will. Diese Erklärung sei, wie aus politischen Kreisen ver lautet, deshalb notwendig geworden, weil England und Frankreich darauf hinarbeiten, die Schuldenfrage von den Reparationen abhängig zu machen. Außerdem scheinen auch Gegensätze zwischen England und Frankreich zu bestehen, da England in Washington die gleiche Behandlung der Schuldenfrage verlangt wie Frankreich. Die Pariser Finanzministerkonferenz soll über die 26- prozentige Neparationoabgabe entscheiden. Paris, 4. Dez. Nach einer Havasmeldung aus London dürfte die Frage der 26vrozentigen Ausfuhrab gabe der Konferenz der interalliierten Finanzminister in Paris unterbreitet werden. DerBeginn des Haarmann-Mord-Prozesses Vor dem Schwurgericht in Hannover begann gestern vormittag der Prozeß gegen den Massenmörder Haar mann. Der Vorsitzende, Landgericht^oireltor Dr. Böckel mann eröffnete die Verhandlung. Anschließend wird der Eröffnungsbeschluß verlesen, der sich auf die 27 Fäll e des Mordes in Sachen Haarmann und auf zwei Fälle der Anstiftung von Mord in Sachen Grans vc- zieht. Haarmann ist dann weiter noch wegen Diebstahls der Kleidungsstücke und Erans wegen gewerbsmäßiger Hehlerei angellagt. Die Mordfälle, um die es sich be' Haarmann handelt, sind folgende: 1) Etwa im Sep tember 1918 ermordete er den Schüler Fritz Rothe, 2) etwa im Februar 1923 den Lehrling Fritz Franke, 3) etwa im März 1923 den Lehrling Wilhelm schütze, 4) etwa im Mai 1923 den Schüler Roland Huch, 5) etwa in der Erbschaftsangelegenheit mit seinen Eltern. Als er behauptet, erschöpft zu sein, stellt der Vorsitzende anheim, eine Pause eintreten zu lassen. Darauf antwortet Haar- mann: Nein! Nein! Die Verhandlung soll schnell weitergehen, ich will vor Weihnachten noch tot sein. Der Vorsitzende stellt dann weiter fest, daß Ende Februar 1911 gegen Haarmann eine Anklage auf Grund des Z 175 StGB, erhoben ist. Das Verfahren ist dann eingestellt. Als der Vorsitzende ihn fragt, seit wann er ungefähr abnorme Regungen gehabt habe, erzählt Haarmann, daß er einmal auf dem Jahrmarkt in Han nover einen Mann getroffen habe, sei schließlich mitge- gangen und bis zum anderen Morgen bei dem Betref fenden geblieben. Er hat 1913 bis 1918 im Zuchthaus Haarmann im Mai 1923 den Arbeiter Hans Sonnenfeld, 6) etwa im Juni 1923 den Schüler Ernst Ehrenberg, 7) etwa im August 1923 den Bureaugehilfen Heinrich Strug, 8) etwa im September 1923 den Lehrling Paul Broni- schewski, 9) etwa im Oktober 1923 den Arbeiter Richard Gräf, 10) im Oktober 1923 den Lehrling Wilhelm Er- dener, 11) im Oktober 1923 den Arbeiter Hermann Wolf. 12) etwa im Oktober 1923 den Schüler Heinz Brinkmann, 13) im November 1923 den Zimmermann Adolf Hannappel, 14) etwa im Dezember 1923 den Ar beiter Adolf Hennies, 15) etwa im Januar 1924 den Schlosser Ernst Spicker, 16) etwa nn Januar 1924 den Arbeiter Heinrich Koch, 17) etwa im Februar 1924 den Arbeiter Willy Senger, 18) etwa im Februar 1924 den Lehrling Hermann Speichert, 19) etwa im April 1924 den Lehrling Alfred Hogrefe, 20) etwa im April 1924 den Arbeiter Hermann Bock, 21) etwa im April 1924 den Lehrling Wilhelm Apel, 22) etwa im April 1924 den Lehrling Robert Witzel, 23) etwa im Mai 1924 den Lehrling Heinz Martin, 2ck) etwa im Men 1924 den Reisenden Fritz Wittig, 25) etwa 'm Mai 1924 den Schüler Friedrich Abeling, 26) im Juli 1924 den Lehrling Friedrich Koch, 27) im Juli 1924 den Bäcker gesellen Erich de Vries. Es wird dann in der Vernehi- mung über den Lebenslauf Haarmanns sortgefahren. Haarmann schimpft wiederholt auf seine Verwandten, die ihn, wie er behauptet, immer betrogen hätten, so auch Erans, gesessen und ist dann nach Berlin gefahren. Hier habe man ihm sein Geld gestohlen, so daß er an seinen Bru der nach Hannover telephonieren mußte, der ihm dann das Reisegeld schickte. Hier hat er zunächst bei seiner Schwester Emma gewohnt. Ais nian ihm klagte, daß die Verpflegung sehr schwierig sei, will er auf den Gedanken gekommen sein, zum Bahnhof zu gehen, wo, wie er sagt, damals die Schieber und Hamsterer ankamen. Dort be hauptet er dann, Fleisch alvcr Art, Wild, Geflügel, auch halbe Schweine und Ochsen gekauft zu haben, das er an seine Verwandten abgelieferl habe. Nach kurzem Ausschluß der Oesfentlichkeit kommt der Vorsitzende dann auf die Bekanntschaft zwischen Haarmann und Grans zu sprechen. Haarmann berichtet dazu, daß er den Grans 1919 auf dem Bahnhof kennen ge lernt habe. In Hamburg habe Grans alles Geld durch gebracht und habe, als er ihm Vorwürfe gemacht Habs, gesagt, er solle doch auf die Strage gehen und betteln. Einmal sei Erans dazu gekommen, als Haarmann gerade eine Leiche zerstückelte. Er habe die Leiche indessen schnell unter das Bell geschoben, sich die Hände gewaschen und die Tür geöffnet. An der blutigen Waschschale konnte Grans eventuell etwas bemerkt haben. Erans fragte sofort nach dem Zeug und wollte unter das Bett fassen, weil er wußte, datz dort immer die Kleider lagen. Da habe sich Haarmann sofort davor gestellt und ihm den Schlüssel zum Neben Politische Tagesschau. Die Geldquelle Ludendorffs. Die Pressestelle der Nationalsozialistischen Freiheitspartei teilt mit: „Zu den Veröffentlichungen des „Vorwärts" und des sozialdemokratischen Pressedienstes, der Hitler putsch sei von der Schweiz bezahlt, wird von General Ludendorff mitgeteilt, daß diese tendenziösen Mittei lungen von Anfang bis zu Ende erfunden sind. Luden dorff ist nie in der Schweiz gewesen und hat niemals auch nur einen Schweizer Franken besessen." Frankreich. Krassins Empfang in Paris. Der rus sische Botschafter Krassin ist in Paris eingetroffen. Zu seinem Empfang auf dem Nordbahnhof waren ein un tergeordneter Beamter des Quai d'Orsays und der Vorsitzende des Komitees für russische Angelegenheiten, De Monzi, erschienen. Vor dem Bahnhof hatten sich über tausend Kommunisten eingefunden, die Krassin mit dem Rufe: Es lebe Rußland! Hoch Sadoul! begrüß ten. Vor dem Büro der kommunistischen Partei hielt der Zug. Am Fenster erschien der junge Abgeordnete Loriot und richtete Begrllßungswcrte an den Botschaf ter. Plötzlich griff Polizei ein. Die Kommunisten stie ben auseinander und Krassin erreichte in schneller Fahrt das Botschaftsgebäude. Atatteu. Angriffe auf Mussolini im Senat. Im italienischen Senat warf gestern Senator Albertini, der Direktor des Corriere della Sera. Mussolini vor, daß er um jeden Preis an der Regierung bleiben wolle. Je mehr die Regierung nach rechts steuere, desto stärker werde die Gegenbewegung nach links sein. Alber.ini forderte Neuwahlen, die mit der bisherigen Mehrheit vollständig brechen würden. Zahlreiche Senatoren stimmten den Ausführungen Albertinis zu. Die bei den Industriellen Conti und Crespi begründeten die Sympathien der industriellen und arbeitenden Klassen für den Faszismus, wiesen aber darauf hin. daß die Massen wieder unruhig würden und forderten anstelle der Störungen eine Politik der Versöhnung. Serbien. Blutiger Zusammenstoß zwischen Kroaten und Serben. Nach einem Bericht des offiziellen Blattes Reo kam es in Karlstadt zwischen kroatischen Separatisten und zentralistischen Nationa listen zu einem blutigen Zusammenstoß. Bei dem Hand gemenge wurde ein Offizier und 28 Personen, darunter auch Soldaten und Polizisten, verletzt. Außer in Karl stadt ist es auch in Belgrad zu blutigen Unruhen ge kommen. Eine Anzahl Belglader Studenten, Anhänger der Oppositionsparteien, veranstalteten in der Univer sität für ihre Agramsr Kommilitonen eine Kundgebung. Einschreitende Polizei wurde mit Revolverschüsscn empfangen, so daß Militär eingesetzt werden mußte. Dur völlis« diese auf tionale ! Der Will, ist rung mit Tie fürstin K gereist, u für die Ter klärte, Vcrteidic deren S 18 am Das öffentlich in der sic lisch-ä Tas Anarch einen vü Kriegsge gesproche Naö türkische t e st e r k gegen d Kennt Die Die fachen A Direktor Wendun noch kau gestellt v köpfigen Direk sind. Hi T der A) Zimm dacht Krank an der einjtiu Sachm mitte 4 Uhr gen, » »für si war) das H er die überw Geldsck Kalkst holt g und k! 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