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rfer Zeitung Mit Gemeinde - Giro - Konto Nr. 1SS. dm Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates " Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- « Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -- L Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«, ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29143. " Anzeigen werden an den Lrschcinunastaae« - bi. sprießen» uormtttaa 10 Uhr «»«i GeschüstBeil. eckte«. 2 Di« Festsetznng de« An-etaen-Pretf». H wird bet etntretender Änderung »in« Nmm»« L vorher bekanntgegeben. L Jeder Anspruch auf Rachlatz »iltscht, »e>o« - der Anzeigen-Betrag durch Klag« eiugyeg«« »» werden mutz »der wenn der Austraggeb« i» Konkurs gerät. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend " Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. « Der Bezugs-Preis wird wii Beginn jeden Monate bekannt gegeben. 2 Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. 2 irgendwelcher Störungen des Betriebes der Nummer j20 23. Jahrgang Mittwoch, den 5. November 4Y2H Amtlicher Teil. Die Auszahlung der K'eiil- und Soft^fteninerunterfiützunp findet Mittwoch, den 5. November ds. Jr. vitM. 11 Uhr im Rathaus (Gemeindek^sse) statt. Httendorf-Hkrilla, den 3. November 1924. Der GemeinderaL. OertltcheS und GKchßsches. Bttsnd,rf-VSMa, den November l92-z. — Jrderzeit hilfsbereit so war die Gesinnung des am Sonntag Nacht unerwartet aus dem Leben geschiedenen Arztes Herrn Dr. mcd. Paul Stolzenburg. Seit März 1909 übte er seine Praxis im hiesigen Orte aus. Sehr schnell durfte er sich allgemeiner Beliebtheit und Vertrauen erfreuen. Sein Talent als Chirurg wurde auch bald in der weiteren Umgebung bekannt und so wurde er ost zu den schwierigsten Fällen nach auswärts zu Hilfe gerufen. Durch seine Tätigkeit während des Weltkrieges wo er bis zum Stabsarzt befördert wurde, zog er sich eine Krankheit zu, deren Folgen er nun zum Opfer gefallen ist. Unser Ort verliert in ihm einen aufopferungssreudigeu Berater und Freund, der selbst als ihm die schwere Krankheit anhaftete, noch zu anderen eilte um hilfreich bei zu stehen. Er hatte sein Leben selbstlos in dem Dienst seiner leidenden Mitmenschen gestellt. Den Vereinen unseres Ortes brachte er sehr viel Interesse entgegen. Als Kolonnenarzt und erster Vorsitzender der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hat er sich «in bleibender Denkmal gesetzt. Wir aber rufen ihm ein „Habe Dank" für die unendliche Selbstlosigkeit und ein „Ruhe sanft" von seinem schweren Leiden in die Ewigkeit nach. — In der Nacht zum Montag gegen 2 Uhr wurde im hiesigen Orte aus der Königsbrückerstraße ein junger Mann aus Hnmrdorf von zwei Wegelagerer überfallen. Aus die Hilferufe eilten ihm einige Einwohner und der' Nachrjchutzmenn zu Hilft, worauf die TL er von ihm ab- llehen und iu der Dunkelheit entkamen. Der Uebnsallenr hat beträchtliche Kratzwunden im Gesicht und am Hals davongetragen. Dadurch das einer der Täter einen Pelz kragen und einen Hut zurücklassen mußte, wird es möglich sein die Täter zu ermitteln. — Ehrt den Pfennig! In den vergangenen Jahren ist das Wort vom „Pfennig in Thrun" leider gänzlich in Vergessenheit geraten. Die Inflation hat alle dazu ver leitet, die kleinen Beträge nach oben abMMden, zuerst auf Mark, später auf Hundert, T rufend, eine Million und gar auf Milliarden. Schließlich sind 10 Milliarden Mark zu einem ganzen Pfennig geworden. Jeder hat sich daran ge wöhnt, großzügig auszugrben, und die meisten haben nicht gemerkt, daß seit der Stabilisierung unserer Währung der Pfennig heute wie morgen, in einer Woche und auch nach Monaten immer noch den gleichen Wert behält und 5 von ihnen sitzt eine Summe darstell-n, für die man wieder dies Und jenes Nützliche kaufen kann. Kaufleute und Käufer, Kassierer und Zahlende, alle find immer noch zu leicht ge- Neigt, die Zahiungrbeträge des täglichen Bedarfs willkürlich aufzurunden. Sowohl dem Preisniveau al« auch der Spar samkeit unsere« Volke« gereicht die« sehr zum Schaden. Seit Einführung der Rentenmark ist die Kaufkraft des einzelnen Pf-nnigs wieder hergeßellt. Ein jeder muß sie nun auch anerkennen und würdigen. Statt aufzurunden sollte man heute die restlichen Pfennige sparen. Das ist die Sache: Nur einen Pfenig jeden Tag, macht einen schönen Taler im Jahr. — Husten, Schnupfen und alle Arten und Abarten der Grippe sind jetzt wieder einmal an der Tagesordnung! Die beständige, küble, feuchte Witterung bringt eine klein» Revolniion, auch „Eruption" im Körper hervor, bei der die „Schlacken" angestoßen wrrdm. Uebrigens haben auch Husten, Schnupfen und Grippe ihre Zeit, und er ist nur Natürlich, '.daß dem Frühjahrsfchnupsen rin Herbflschnupfen gegenübersteht. Der Körper muß sich erst an die jetzt ein- setzende kühlere Temperatur gewöhnen und sich auf die in Aussicht stehenden Härten de« Winter« vorbereiten. Damit dem Körper nicht plötzlich zu viel Wärme entzogen werde, ist einem jeden sehr zu empfehlen, auf genügend schützende Kleidung zu sehen. Dabei umgehe man e« möglichst, bei staubigem W-tter auszugehen. Kälte und staubfreier Wind können nicht entfernt soviel schaden als oufgewirbelter Staub, der sich auf die Schleimhäute legt und Entzündungen verursacht! Dresden. Im Neustädtrr Güterbahnhof wurden raffinierte Diebereien bzw. Beraubungen von Frachtgütern aufgedeckt und als Täter die Güterbodenarbeiter Forkert und Böttcher ermittelt und von der Kriminalpolizei festge- nommm. Forkert war der Vorsitzende, Böttcher der stell vertretende Vorsitzende des Betriebsrats im Güterbahnhof Dresden-Neustadt Die behördlichen Ermittlungen sind noch im Gange. — In eine Erdgeschoßwohnung in der Bienertstraße in Vorstadt Plauen wurde in der Nacht zum 27. Oktober ein Einbruch verübt. Gestohlen wurden 782 amerikanische Dollar, 19 i/z englische Pfund, HO */z holländische Gulden, 4 schweizerische 5-Franknoten, 25 dänische Fravknoten, 2288 Rentenmark, eine goldene Damenuhr mit grünem Leder- armband (sie trägt auf der Rückseits das Monogramm „G. H.") und ein goldener Dameming mit einem großen und zwei kleinen blauen Steinen. — Von der Polizei wurde der Jockei Arno Taute aus Leipzig wegen Betrugs festgsnommen. Taute gab sich Wett- lustigen gegenüber als der bekannte Herrenreiter Freiherr O- v. P. aus und suchte von ihnen Wettbeträge für Pferde, die er selbst zu reiten versprach, zu erlangen. Dabei stellte er hohe Gewinne in Aussicht- Leipzig. Am Sonntagabend gegen halb 11 Uhr ist auf dem Viadukt an der Berliner Straße in Leipzig ein Verbrechen an einem jungen Mädchen versucht worden, das in seinen Einzelheiten on die Mordtat erinnert, der An fang Oktober die 19 Jahre alte Hildegard Wcchselbaum zum Opfer gefallen ist. Etwa 200 Meter von der Stelle an der sich der Ueberfall auf die Wechselbaum ereignete, wurde wiederum ein junges Mädchen überfallen und ist dann von der hohen Mauer des Viadukt- herabgestürzt worden. Sie wurde verletzt in ein Krankenhaus übergeführt. Zehn Minuten nach dec Tat erschienen Polizsibeamte an dem Orte der Verbrechens. Leider war der Rohling, der die Tat begangen hat — möglicherweise handelt es sich um denselben Burschen, der seinerzeit die Wechselbaum er- mordete — inzwischen entkommen. Hohenstein-Ernsttal. Gegen den alten Volks brauch des Polterabends geht der Stadtrat mit folgender Bekanntmachung vor: „Das Herabwerfen und Auswerfen von Töpfen, Geschirr und ähnlichen Gegenständen vor den jenigen Häusern, in denen sogenannte Polterabende gefeiert werdkn, ist verboten. Diese« Verbot wird aber neuerdings gar nicht beachtet, vielmehr hat sich da« „Poltern" geradezu zu einer Plage herausgebildet. Der Stadtrat steht sich ge zwungen nunmehr gegen alle bekannt werdenden Fälle von Poltern mit strengen Strafen vorzugehen." Wolkenstein. Ein Eisenbahnunfall, der größere Betriebsstörung zur Folge hatte, ereignete stch Mittwoch auf der Linie Chemnitz—Annaberg—Weipert. Nach ringe- tretener Dunkelheit entgleiste beim Rangieren unterhalb der Station Wiesenbad ein sehr langer Güterzug, wobei drei Güterwagen aus den Schienen sprangen und sich ein Lang« holzdoppelwagen zufammenschob. Personen kamen hierbei nicht zu Schaden. Der Verkehr konnte durch Umsteigen aufrcchterhalten werden. Schneeberg. Zwischen Schneeberg und Griesbach haben unbekannte Täter über die Drähte der 30 000-Volt- Leitung einen starken Ast geworfen, an dem eine lange Schnur mit einem Stein befestigt war. Durch die gewaltige Flamme, die durch den Kmzfchluß ausgelöst worden war, wurden die Leitung, die Isolatoren und der Leitungsmast zerstört und die Stromführung für dar vom Elektrizitäts werk in Oelrnitz i. E versorgte Gebiet auf mehrere Stunden unterbrochen. Es bedurfte längerer angestrengter Arbeit, um den Schaden wieder auszubesiern. Brunndöbra, Ein hiesiger Gutsbesitzer verlor vor etwa 6 Jahren seinen Trauring. Jetzt wurde bei einem Flüscherweifier in Friedrich-grün ein Ochse im Gewichte von 18 Zentnern geschlachtet, der vom Viehbestände des Gutsbesitzers iu B-unndöbra stammte. Beim Ocffnen des Magens kam der Trauring unversehrt zum Vorschein. Falkenstein. Auf der Eisenbahnlinie Falkenstein— Muldenberg—Klingenthal wurden am Dienstag nachmittag von unbekannten Tätern zwischen die Schienen große Steine eingeklemmt, die den Zug zum Entgleise» gebracht hätten, wenn nicht der Zugführer den Frevel rechtzeitig bemerkt hätte. Da der Zug dort eine sehr abschüssige Stelle zu passiere« hat wäre ein unabsehbarer Unglück entstanden. Oelrnitz i. E. Ein hiesiger Einwohner lernt« kürzlich hier einen angeblichen Berliner Kaufmann kenne« der ihn zu überreden wußte, mit einem noch zu gewinnende« Kollegen etuen Raubüberfall zu verüben. Sie wollten zwei Beamte eines hiesigen Schachter, die abendr mit Lohugeldern kämen, niederschlagen und auch den Kaffenraum de« be- treffenden Schachtes plündern. Der Oelrnitzer ging zum Scheine auf diese Pläne ein, benachrichtigte aber die Polizei der es gelang, den Verbrecher festzunehmen. Oberwiesenthal. In diesem Jahre konnte di« Ernte im oberen Erzgebirge bis auf wenige noch außen stehende Kartoffeln glücklich hereiugebracht werden. Der kleine Landwirt kann nun dem kommenden Winter mit et was mehr Ruhe entgegensehen, denn die drückendste Sorge ist beseitigt. — Die drei Kilometer lange Schwebebahn, die in Zu kunft Oberwiesenthal mit dem Fichtelberg verbinden soll, geht ihrer Vollendung entgegen. Es find zurzeit gegen 100 Leute mit dem Bau der Bahn beschäftigt. Auch die An legung einer neuen, einen Kilometer langen Rodelbahn vom Fichtelberg herab iß geplant. Oelrnitz i. V. Vor einigen Tagen stieß der hiesige 53 Jahre alte Uhrmachermeister Schumann, als er kurz vor Tirpersdorf einem ihm entgegenkommenden Rad fahrer ausweichen wollte, mit seinem Rade an einen Straßen- baum, stürzte und zog sich dabei einen schweren Schädelbruch zu, der am Mittwoch abend den Tod des rüstigen Manne« herbeiführte. Entluden Heute 2 Waggons Speisekartoffeln (weiße und rote, besonders haltbar) aus Sandboden, zum Preis von 3,4V vnd 3,—ML. per 50 kg. ab unserem Lager Ottendors-Okrilla-Süd. vrrgi. Runkelrüben per 50 kg. ML. 1,25 VöllgsrdsüllölsMeagesellsedsst IN Vkesäeu LwsixstsNtz O1ttzllüorL-OkriI1»-8üü. Fernsprecher Amt Hermsdorf Nr. 10. Dresdner Schlachtviehmarkt. 3. November 1924. Auftrieb: 270 Ochsen, 246 Bullen, 400 Kalben und Kühe, 385 Kälber, 1003 Schafe, 1582 Schwein«. Goldmarkprtise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 24—54, Bullen 30—52, Kalben und Kühe 20—52, Kälber 50—84, Schafe 24-50, Schweine 60—82. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespretsprüfungsstelle für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 v/» und für Schweine 16 »/„ niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 3. November 1924. Weizen 19,50—20. Roggen inländisch. 19,5—20. Sommergerste 24—25,8. Haser 17,9—18,8. Mais 20,8— 21,3. Raps 36-38. Erbsen 25-27. Rotklee 240—275. Trockeuschnitzel 11,75—12,50. Zuckrrschnitzel 18—20. Weizenkleie 12,1—12,5. Roggenkleie 12,1—12,5. Weizen mehl 31,5—33,5. Roggeumehl 32—34 Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« andere in Mindrstmeugen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Hierzu eine LeUas«.