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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint D tag, Donneretag und Sonnabend. Dien»« - den Beilagen «Neue Illustrierte", Mode Mit Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 23. Jahrgang Nummer 106 Freitag, den 3. Oktober 19^4 tragsmäßig diese Zettelchen ganz leicht am Rand an. — .,k entfliehen, doch gelang der Polizei seine Feststellung. Es i Hierzu eine Beilage. ML ig, mir 'N über ar mir in dem »rsleck» kommt Lebe» re M' r Wort so groit N, nicbt ckr ihn es doch ng, wie gee<"' oten.) »t, diese etwas cht, ob r ob da imerter u. s-wb" - KSÜ"' :n war ine Bc« Woche er auf. tau an- ht, von e, L'err hre ihn i: .Ich uSsM, ich nie n Nah« at mich Tages herum König' :r schon nt." Und »urhaltrn wird, das wird man erst abwarten müssen. — Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich unsere Schulweisheit nichts träumen läßt. Tottlob, daß wir eine Postbehörde haben, Die entdeckt »Iles, was dem gewöhnlichen Menschenverstand verborgen bleibt. Früher war eine Drucksache eine ganz einfache Tache; jeder kaufmännische Lehrling wußte damit Bescheid. Der Post blieb e« Vorbehalten, Nuancen einzuführen, dir die Sache, weil sie zu einfach war, komplizierte. Es hieß dann Bolld'ucksache und Tetldrucksache, und keiner wußte Kehr, welche Bestimmungen im einzeln maßgebend waren. Nährend sich sonst für alle Wirtschaftsfragen sofort Tpezialisten herausbilden, hat auf diesem Gebiet noch keiner den Mut ausgebracht. E» ist so, al» hätte der postalische Amtsschimmel eine krankhafte Abneigung gegen alle Druck- fachen, die er darum alle ausrotten will. Ander« kann darf beigelegt oder mit einer Klammer befestigt, aber nicht angeklebt werden. Liegt der Zettel lose bei, so weiß man nicht, wozu er gehört; liegt er innen, so sicht ihn keiner und der Zweck ist nicht erreicht. Es bleibt nur übrig mehrere tausend Drucksachen wechselweise mit Klammern zu beheften, erstehe» hervor, er ent' . Frau d muß aut zu sie bc- - .Ne de Sie recht in nsthasi. »en illf len, als rbot... Zittau. Tin entsetzlicher Unfall trug sich am Sonn« agabend im Hofe der Ttschauerschen Fabrik an der Fried- änder Straße zu. Der Chauffeur Gümpel war mit der Reparatur eines defekt gewordenen Autoteile« beschäftigt, ozu er einen Lötkolben benutzte. Von diesem muß ein funke auf die mit Benzin getränkte Kleidung gefallen sein, >rnn plötzlich stand G. in Flammen und rief — einer ebendigen Feuersäule gleichend — laut schreiend um Hilfe, wei im Hofe der Fabrik anwesende Angestellte der Fabrik »rangen herbei und warfen Decken über den Unglücklichen, leider hatte G. schon entsetzliche Brandwunden erlitten und mußte nach dem Krankenhause gebracht werden. Sein Zu- iand ist gefährlich, doch nicht hoffnungslos. — Al« am Sonntagabend an der Ueberführung der Sekundärbahn im Zuge der Görlitzrr Straße am Viadukt der Reichenberger Eisenbahn die wegen einer Brandunglück« nach dem Schlachthof alarmierte mit sieben Mann besetzte Motorspritze den Uebergang passierte, brauste eben ein Zug der Ohbin-Jovsdorfer Gebirgsbahn heran, besten Lokomotive da« Hinterteil der Motorspritze erfaßte und zur Seit» schleuderte. Von der Wucht de« Zusammenstoßes zeugt am besten di» Tatsache, daß ein Puffer der Lokomotive abbrach und in der Hinterachse der Spritze steckenblieb., Geradezu al« ein Wunder muß es bezeichnet werden, daß die Feuer- wehrmannschaft von blutigen Unheil verschont blieb. Wohl wurden die Leute von ihren Sitzrn geworfen, doch erlitten nur drei Feuerwehrleute leichter« Verletzungen, während di» anderen mit dem Schreck davonkamen. Der Zug erlitt durch den Zusammenstoß einen längeren Aufenthalt. Die Motorspritze selbst ist völlig unbrauchbar geworden. Kvnkur, grr!U. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 13S. Rothenburg (O.-L.) In der Gegend Roßnitz- Uederzibelle find durch Bohrungen größer» Erdöllager festste- tellt worden. Eine Gesellschaft hat sich bereit« den Abbau »er Lager gesichert und mit den Besitzern der ölhaltig«» Srundstück« Verträge abgeschlossen. Di« bevorstehenden Bohrungen, die vertraglich binnen drei Jahren in Angriff genommen werden sollen, bringen der ganzen Gegend ein« ,roß« industrielle Zukunft. Es werden bereit« Projekte über öahnbauten laut. Hetzdorf-Herrendorf. Zwischen de« an der hiesigen Schule amtierenden Lehrer und Schulleiter Hertrampf und dem nicht ständigen Lehrer Kloß fand im Lehrmittel zimmer eine Schlägerei statt. Ueber die eigentlichen Ursachen dieses beschämenden Vorkommnisse« lausen sonderbare Ge rüchte um. Die Elternschaft ist über diese Skandalszenr auf« Aeußerste empört. Gla « hütte. Die zu Besuch bei «tn»r Holzarbeiter- samilie weilende Kusine aus Dresden beobachtete, daß d« Mann au» einem Vertiko Geld entnahm, Al« er wieder zur Arbeit gegangen war und die Frau auf kurze Zeit da« Zimmer verlasten hatte, benutzte die undankbare Verwandte, die in reichem Maße Gastfreundschaft genossen hatte, die Gelegenheit, um aus dem Vertiko die ganzen Ersparnisse der Gastgeber zu entwenden. Nossen. Die Bewohner »ines am Bahnhof» ge legenen Hauser, bemerkten am Sonnabend, daß die Tür»u nicht mehr schloffen, die Möbelstücke schief standen und in den Wänden sich Riffe zeigten. Da» Hau» wurde sofort polizeilich geräumt und durch Unterbau die Gefahr de» Hauseinsturzes behoben. Von fachverständiger Seite wird die Ursache de« Schaden« auf die starken Erschütterungen durch den Lastkraftwagcnverkehr zurückgesührt. Geithain. Im hiesigen Wochenblatt» werde» 30 bis 40 Zentner gepflückter Birnen der Zentner eine Mark, al» Viehfutter angeboten. Alberode. Hier sind zwei Personen ausgetrtteu, die sich al» Kammerjäger ausgaben. Unter der Vor spiegelung, von der hiesigen Polizeibehörde geschickt zu sein, haben sie in einer Gastwirtschaft Gift zur Vertilgung von Ratten ausgelegt. Wie es sich jedoch herausstellte, war e» gar kein Gift sondern gefärbtes Roggenmehl. Die beiden Unbekannten sollen einen Ausweis von der Polizeidirektion Dreeden bei sich geführt haben. Bad Elster. Das Zollfranksche Bauerngut in Mühlhausen wurde durch einen in der Scheune entstandener Brand zerstört. Die eingebrachtr Ernte wurde völlig ver nichtet, Wohnhaus und Stallgebäude brannten au«. Da» Vieh und ein Teil der beweglichen Habe Zollfrank» wurde gerettet. Die Brandursache ist noch nicht festgestellt. verschüttet wurden. Einer zum Unfallort eilrnden älteren Fau, gelang es nicht, durch alleinige Tätigkeit dir Kinder auszugraben; erst al« aus dem Orte weitere Hilf«kräfte hrrbeigeeUt waren, wurdcn die Kinder nach reichlich halbstündiger Arbeit aus den Sandmaffen herausgegraben und waren zwar sichtlich erschöpft, aber zum Glück noch am Leben. Gröden. In der Nacht vom Sonntag zum Montag ist in das zum hiesigen Thonwerk gehörende Pulverhou« ein Einbruch vollsühtt worden. Bei diesem wurden 17 Kilo Dynamit mit Sprengkapseln und Zündschnur entwendet. Dieser Einb uch wird mit den Kommunisten in Zusammen hang gebracht, ein Kommunistensührer aus Merzdorf wurde in Haft genommen. Die Untersuchung ist im Gange. Ebersbach. In der Nacht zum Sovnaben drangen Einbrecher in die Geschäftsstelle de« hiesigen allge meinen KonsumvrreinS ein Da fchon wiederholte Einbrüche stuttgefunden hatten, hatte sich der Lagerhalter im Kelle versteckt, um den Täter zu fassen. Der Dieb stellte sic auch durch die Kellcrtür ein, schlug jedoch den Wächter, al er ihn sestnehmen wollte, mit einem Schlüffe! nieder. Der Lagerhalter wurde bewußtlos. Der Dieb konnte unerkann OerMcheH ««d Güchsisch^. Vtt«nd»rf-V?Ma, den 2. Vktober p-rq. Md MMW amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim" und «Der Kobold". Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Der wird mit Beginn jeden Wonair bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - H irgendwelcher Störungen dce Betriebe» der 2 ü Zeitung, d. Lieferanten od. d..Beförderung«- L Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«. 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ttsten bestellt, denen er zur besseren Beachtung 3000 kleine, rote Streifen beifügt, die in eindringlicher auffallender Form einen besonderen Hinweis tragen. Die Druckerei klebt auf- »nd Verbessemng ins Platzer wesentliche Verdienste erworben hatte. Moritzdols war nie eine selbständige politische Ge- keinde, sondrin von Anfang an und dauernd mit Otten dorf verbunden. Da» ursprüngliche alte Moritzdorf lag c recht» der Königrbrückerfiraße und hieß früher „Eichbusch". Han kann wohl anvehmen, daß sich die erste Ansiedlung an der jetzigen Moritzgaffe befand. Urkundlich wird sie in den fahren 1659, 1681 und 1707 erstmalig genannt. Um die Zeit wurden Pech- und Harzhütten errichtet, 1672, 1717 »nd 1726 wurden die ersten Kohlenbrenner erwähnt. Im 8°hre 1865 wurde durch den Gasthofbesitzer Karl Gottlieb Walther durch E-bauung einer Glashütte die Industrie doch Moritzdorf verpflanzt Au« kleinen Anfängen hat sich diese Anlage zu einem bedeutenden Werk unter der Firma flugust Walther L Söhne, A -G. entwickelt, in dem heute Segen 800 Arbeiter Glatwarcn erzeugen die Weltruf ge diehen. Da» kleine Moritzdorf von vor 100Jabren ist ein Ändustrieplatz ersten Ranges mit stattlichen Anlagen ge worden in welchem auch die Holzkohlenbrrnnerei noch heute lebhaft betrieben wird. Der weithin bekannte Gasthof zum goldenen Ring" im OrtSleil Moritzdorf wird in der Chronik 1683 als „die Rtnkschenke" erstmalig genannt. Durch die Bereinigung der Gemeinden Ottendorf-Moritzdorf, Groß- und kleinokrilla und Cunnersdorf zu einem stattlichen Gemein wesen unter Bezeichnung Ottendors-Okrilla ist die Benennung „Moritzdorf" zwar verschwunden, doch wird sie im Volks- »unde noch auf lange Zeit hinaus Platz und Klang haben, hat doch gerade dieser OrtSteil für die Entwicklung de» ver- kintgten Gemeinwesen« überragende Bedeutung Möge diesem Oristeil auch weiterhin eine gedeihliche Entwickelung zum begen der Gesamtgemeinde beschieden sein. — Meißner Domfahrt, Sonntag, 5. Oktober. Die Meldungen über die bisherige Teilnehmerzahl aus dem Sanzen Land find bei der Bundeslettung des Volktkirchlichen LairnbundrS tingegangen. Ueber Erwarten groß ist die Tnlnahmi und Begeisterung sür die protestantische Bundes- fahrt. Au« Chemnitz, Leipzig, Rochlitz, Nossen, Döbeln, Waldheim, Mittweida Freiberg, Kamenz, Co«wig und anderen Orten find zum Teil wider Erwarten große Teilnehmerscharen gemeldet. — Eine Trockenwelle in Sicht? Aus dem Lager der beruflichen Wetterpropheten kommt eine Kunde' die uns vom cvochenlangm Regelt durchweichten Binnenländlern fast un- «laublich erscheint. Doktor John-Altmünster, der die sommerliche Niederschlagswelle Prophetenhaft berechnet hat — «r behielt leid-r recht — weist nun auf da« Erscheinen einer »Trockrrwelle" hin, die etwa um den 19. September herum ihren Anfang Nchmm sollte und bi» Ende November aur- halten wird- Darauf ein niederschlag-reicher Dezember, im ersten Drittel meist mit Schnee und im dritten Drittel, bieder wärmer werdend, auch noch Schnee bringend. — Daß e« im Dezember schneien wird, ist ohne weiteres glaub haft. Ob aber die „Trockenwelle" bis Ende November Anzeigen werden an den Lrsch«irrung«iaae» bi» spiiepen » normitiaa 10 Uhr t» it» GesLAstsstelle «riete«. Di« Festsetzung de» Anzeigen-Pretse« wird bet cintrelender Änderung «I»« Nunn«er vorher bekannigegebe«. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, der Anzeigcn-Belrag durch Klag« «tng «,»-«« werden muß oder wenn d«r Auftraggeber in so daß in jedem Umschlag ungefähr drei bi« vier Klammern stecken. 2. Ein Fachverband versendet Rundschreiben an seine Mitglieder. Er benützt die Rückseite von alten Rund schreiben, die er zur jUngültigmachung blau durchstreicht. Die Post beanstandet die«; der Verband muß da» erhöhte Porto sür Teildrucksachen bezahlen. 3. Eine Firma verschickt ein Rundschreiben und legt eine Bestellkarte bei, auf die sie eine Freimarke aufklebt — Die Post beanstandet dies: die Freimarke ist ein besondere« Druckstück. Es ist Briefporto zu bezahlen l Oder die Marke muß wieder angeklammert werden. Vernunft wird Unsinn l Die Postbehörde belastet die Wirtschaft durch solche Maßnahmen mehr, al» sie an scheinend weiß. Die einfachsten Dinge müssen jetzt in stundenlanger Arbeit erledigt werden, weil der Amtsschimmel ein neues Gebiet grfunden hat, auf dem er seine Kunden verärgern kann. Wo bleibt da di« UN« immer wieder vor gepredigte rationelle Arbeittweise? Dem zur Beförderung dienenden Bnessack wird e« doch sehr gleichgültig sein, ob zwei Drucksachen aminandergeklebt oder geklammert sind. Eine Behörde, die ihre Aufgaben ernsthaft nimmt, dürfte andere« zu tun hoben, al» solche Kleinlichkeiten auszuknobeln. Dresden. Gemeinschaftlicher schwerer Diebstahl wurde dem Arbeiter Walter Fornseis, den Sattlern Karl Alfred Goltzsche und Robert Paul Kühn sowie dem Sack- träger Georg Bernhard Sterner zur Last gelegt. Im Dezember vorigen Jahre« hatten sie den Keller eines Kaus- mannt Thielemann erbrochen und einen Posten Seife ent wendet. Es erhielten Fomfeis 5 Monate, Sterner und Kühn je 4 Monate und Goltzsche 3 Monat« Gefängni« auf erlegt. Der Kistenbouer Kurt Gerhard Neumann, der sich wegen Hehlerei mitoerantworten sollte, aber nicht zum Termin erschienen war, wird später abgeurteilt. Großenhain. Das Rrichrbanner Schwarz-rot-gold hält am nächsten Sonnabend und Sonntag seine Fahnen weihe ab. Fackelzug sowie Umzug wurden ihm genehmigt. Am darauffolgenden Sonnabend und Sonntag findet die Fahnenweihe der dortige»! OrtSgruppr de« Stahlhelmbuude» statt. Auch dieser beabsichtigte einen Umzug durch die Stadt der ihm aber durch ministerielle Verfügung verboten worden ist. Begründet wird die« damit, daß da« Reich«, banner neutral sei, während der Stahlhelm al« politisch« Vereinigung betrachtet werde. Adelsdorf. Am Freitag Spätnachmittag gerieten hier zwei Kinder in große Lebensgefahr. Sie hatten ober halb am Rande einer Sandgrube gespielt, als plötzlich ein Teil des Randes nachgab, zusammenstürzte und die Kind»r mit hinunterrtß, wobei sie von nachbrechenden Sandmaffen ar von> of und r einen te, wal r Braut ßten fit »en. BrSuti' tgiebigek gen, sia> zuhelse», tige Er- »ir uns »zeit fest' rmrndcN lätte l>e- 1S hätte r Anto» rl seine» obungs- bschievs- rnd noch in briesi her ver« m WüN' »ihr erst immer vard, fi bern b«' NoveM' Woche» Erörtt- hinaus im Ei* rchen t» 'S' "ui brtresst n. Da» igel««««' drein»«' ssennnv dum sich die« nicht vorstellen, wenn man folgende Fälle cniflieheu, ooa> gelang der Polizei sein« Hestfteuung. hört: 1. Ein Kunde hat bet einer Druckerei 3000 Preis-1 der Fabrikarbeiter Scholz, der frstgenommen wurde. Am 30. September waren es 100 Jahre, daß . >ser OrtSteil Moritzdois diese Bezeichnung erhielt Laut Das Ankleben wird vom Postamt beanstandet; der Zettel »Rescript vom 30. September 1924 hat König Friedrich August I. die Eilaubnts erteilt, daß den unweit „Ok'ylla" gelegen n Hüpfern der Name „Moritzdorf" beigelegt werde. Der OrtSteil umfaßte damals 15 Häuser mit 16 Familien. Die Beile ung diese» Namens sollte auch eine Ehrung de« Gräfin Moritz von Brühl darstellen, der sich um die Kultur