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Hai*1e stlenfeken. Roma» von Alexander RSme§. 45; (Nachdruck verboten.) Lieschen tröstete, aber sie bedurfte selbst deS Trostes. Ihr Herz war sorgenschwer und traurig genug. Was sollte jetzt werden? Wo war der Glanz geblieben, nach dem sie getrachtet hatte, damals in ihrer verbitterten, ehr geizigen Seele? ' Die schrillen Reden der aufgeregten Schwiegermutter tönten ihr so verletzend ins Ohr. Ihre Freude, den Sohn wiederzuhaben, äußerte sich so sonderbar. Zwischen die Schimpfreden über die ungerechte Verhaftung, über die Rechtspflege im Lande flocht sie allerlei wirre Fragen ein. „Werden denn nun die Siegel abgenommen von des Alten Schlössern? Das muß nun doch geordnet werden, ein Testament ist ja nicht da — wir sind die Erben. Das hatten sie sich so schön ausgeklügelt, du solltest den Alten umgebracht haben, dann fiel das Erbe dir nicht zu, dann nahm es der Fiskus. Schändlich! Schändlich!" Hans Eckhoff saß erschöpft und apathisch da. Seine müden Augen glitten verwundert über der Mutter Gesicht. „Dich hat es aber auch arg mitgenommen, Mutter," sagte er traurig. Er hielt die Hand seiner Frau fest. „Bleibe bei mir," bat er weich. Ihr Herz schmolz. Da war jetzt einer, der sie brauchte. Seine Mutter dachte nur an das Geld. Liesc^n war jetzt nicht imstande, ihre finanzielle Lage ins Auge zu fassen. Sie erhoffte nichts mehr vom Leben. „Sobald wir erst das Geld haben, gehen wir von hier fort, weit weg, wo uns niemand kennt. Ich habe es mir schon alles ausgedacht," sagte die Alte. „Wenn nur die Langfinger nicht noch die Hälfte davon schnappen, der Alte muß ein, hübsches Sümmchen nachgelassen haben. Hätten wir's nur erst, hätten wir's nur erst!" Lieschen widerte das Gebaren der Schwiegermutter, ihre Gier nach dem Gelds, an. Darauf konzentrierte sich nun ihr Verstand wieder, sie hatte sie in der letzten Zeit für ganz unzurechnungsfähig gehalten. Also fort sollte sie von hier, von ihren Eltern, an denen sie jetzt wieder hing wie ehedem — mit diesen beiden fort in die Fremde. Ihr graute. Sie ging hinaus, um etwas Stärkendes für ihren Mann zu besorgen. Die alte Frau setzte sich dicht zu ihrem Sohne und wisperte unauf hörlich an seinem Ohr. Der Mordprozeß beschäftigte noch immer aller Ge müter. Eckhoffs Freisprechung, die Verhaftung dieses Fremden, den wenige kannten, füllten die Spalten der Blätter. Die abenteuerlichsten, unsinnigsten Gerüchte über den Neuangeklagten zirkulierten im Publikum. Die Hauptverhandlung sollte noch vor den Gerichts ferien stattfinden. Man war auf den Ausgang gespannt. Es hieß, die Sache stände für den Angeklagten schlimm. Es sollten einige Entlastungspunkte für ihn, gewichtig durch seinen Verteidiger ins Feld geführt, zutage gekom men sein. Die Angaben des wortkargen Mannes waren indes zu ungenau, als daß die Richter großes Gewicht darauf legen konnten. Wenn er überhaupt entschlossen war, die Tat zu leugnen, so war es begreiflich, daß er nach Verdachtsmomenten, die einen dritten in die Affäre ziehen konnten, suchte. Einige der nächsten Freunde der Eckhoffs, welche die guten Tage in dem gastlichen Hause mitgenossen hatten, kamen jetzt, um dem Freigesprochenen zu gratulieren. Die alte Frau Eckhofs redete dann, als sei dieser Reller schon verurtellt. Das lag ja sonnenklar, daß er ihren armen Bruder in seiner Wohnung überfallen und erschossen habe, der schändliche Kerl, der das Weite gesucht und einen Un schuldigen für sich habe haften lasten. Sie redete meist allein, Hans Eckhoff saß still und Wortkarg. Die Besucher steckten die Köpfe zusammen, wenn sie gingen. Das war und blieb eine traurige Ge schichte. Der einst so leichtlebige Mann wurde nicht wie der, was er gewesen war, und seine Mutter machte allen einen unheimlichen Eindruck. Man erging sich in Vermutungen, wie viel der Nach- IWaursA;.foMbauz MviMen DonrmrytnK kiUtMe ! Mäler steiv MM. Is. tzvslWs-Kigsrkttell 1000 Stück 8 Alk., von 5000 Stück aufwärts 7,50 Nk. pro 1000 Stück (Folä-öuuäkrol« 1 ktK. KeKSN lVitviinrrkme! st, Mm!, Arn-e« A., 24. DevtLckeL Heim, tsglieke O ä«o k.ow«vea. LrummdLr, 4 Leite» «tsril, jede» Lortnsirerrä. TvUdÜÜvr, Leil-^e mit Novell», ^Vitr- vaä DiessteG, laß des alten Müller wohl betragen mochte. Fama ver größerte die vermuteten Summen ins Ungeheuerliche. Die Eckhoffs würden das Erbe doch jetzt antreten, das rehabilitierte sie völlig. Die Gläubiger, alle, die im Besitz unsicherer und wert loser Papiere waren, hofften jetzt auf Ersatz, auf ein günsti ges Ordnm ihrer Angelegenheiten. Andere waren skeptischer. Wer konnte wissen, ob der jetzt Angeklagte der Tat überwiesen wurde. Bis der wirk liche Mörder verurteilt war, blieb doch das Vermögen des Ermordeten unter Sequester. Da war noch vieles dunkel. Die Eckhoffs waren die einzigen, welche ein starkes Inter esse an dem Tode des alten Mannes gehabt hatten. Ilse Morbach stand in Begleitung des Justizrats Meves vor dem Eckhoffschen Hause. Sie kannte den ge achteten Juristen, war ihm öfter in Gesellschaften begegnet, sie verkehrte ja in den verschiedensten Kreisen. Sie übte auf jeden, insbesondere auf das männliche Gefchlecht, ob alt, ob jung, ihren Zauber aus, und auch dieser, ihr heuti ger Begleiter, der ältliche Mann, schien unter ihrem Bann Zu stehen. Sie waren schon die Straße miteinander her aufgekommen und traten auch zusammen in das Eckhofffche Haus. „Ich wiederhole Ihnen, gnädige- Fräulein, e- ist wohl ein zu überlegendes Wagestück, was Sie da Vor haben," sagte der Justizrat kopfschüttelnd. „Und ich — in dem ich mich durch meine Gegenwart indirekt beteilige, komme mir eigentlich wie ausgetauscht vor. Sie haben eine Art, die Dinge darzustellen — na ----- sehen wir, was folgt." Ilses Wangen warm schmal und blaß geworden, um ihren Mund la-Ztn harter fester Zug. Sie atmete jetzt schwer. „Wir halten unsere Verabredung inne, sind beide ganz unbefangen," antwortete sie hastig, „wir haben uns zu fällig getroffen, Sie haben Ihre geschäftliche Besprechung mit Eckhoff, ich — na, Gott steh« mir bet!" (Fortsetzung folgte NeEnumm dlittvüei,: 6«ri«l>t»»»»l mit Dir <r«d«» 81« Ikr« ^«lr«»»«. 01« «rUsIt«» prodenummer vom Verl»Z, kerlw StV SS, l7I!»te!nd«NL Empfehle mich für sämtliche und sichere reelle und öillige Arbeit zu, sämtliche Aufträge werden sofort ausgesührt. Hochachtungsvoll AlOecktmÄn KM Um, Königsbrück. WM" Aufträge nimmt entgegen: Herr Gustav Mohme, Mahnrestanraut Httendorf-HLrilla. Kleines Kätzchen (grau-weiß) eutlaufen und gegen Welohnung znrückzu- ge-en. Näheres zu erfragen in der Geschäftsstelle dss. Bl. Wie das Unwetter hauste! Eine Serie von vier Stück WMLM Soeben erschienen sind zu haben bei Hermann llüble vis Wirkung äks ges. gesch. Kräuter-Haarwuchs- ist unübertreffl. gegen Haar ausfall u. Ergrau, d. H are. 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Aber der Nechtsunlundige hatte sich unklugerweise selbst belastet und erschwerte seinen Fall durch verschiedene Antwortverwcigerungen. Wenn die Wahrheit an den Tag zu bringen, sein Klient zu retten wäre, er war geneigt, jedes Mittel zu benutzen, und dieses famose Mädchen — sie hatte ihn, den Nüchternen, auch beinahe hypnotisiert. Er rückte jetzt zustimmend und schellte an der Tür. Ein Mädchen öffnete. „Ist Frau Eckhoff zu Hause?' fragte Ilse, und auf die bejahende Antwort trat sie rasch ein, der Justizrat folgte ihr. Ohne sich weiter melden zu lassen, drangen sie bis zum Wohnzimmer Lieschens, dessen Eingang Ilse gut kannte, vor. „Die Herrschaften sind in dem Garttnzimmer!" ricf ihnen das Mädchen nach, und Ilse übernahm die Führung. Die Familie, Hans Eckhoff mit seiner Fiau und der Schwiegermutter, saßen in dem nach den: Garten gelegenen Hinterzimmer. Die Tür nach der Veranda stand geöffnet. Es war gegen 6 Uhr nachmittags. Der noch immer schlaff und müde aui sehende Haus herr lag in einem bequemen Lehnstuhl, die Beine lang von sich gestreckt. Lieschen, blaß und ernst, eine völlig andere alS ehedem, saß, mit einer Handarbeit beschäftigt, neben ihrem Manne. Auf dem Sofa, sich in die Kissen lehnend, die alte Frau Eckhoff. In ihren Augen war noch immer das flackernde, unstäte Licht. LS war schwüle Lust im Gemach, kein Lüftchen rührte sich draußen, eine erdrückend« Atmosphäre, wie vor ciucm Gewitter. Der Rasen in dem Gärtchen, in das man durch die offene Tür blickte, sah verdorrt aus, die Büsche mit grauer Staubschicht überzogen, die Hand des Gärtners hatte hier in diesem Jahre gefehlt. Selbst die Kelche der hochstämmigen Rosen hingen schlaff an ihren Stengeln. Das Gärtchen sah traurig vernachlässigt aus. Ilses und ihres Begleiters unvermuteter Eintritt er regte einen allgemeinen Aufstand. Lieschen schnellte empor und ging mit einer leichten Röte aus ihren Wangen der Freundin entgegen. Sie hatte deren Besuch schon früher erwartet, Ilse httte iln und ihrem Manna nach dessen Freilassung noch nicht (Ruck gewünscht. Nach Ilses Herzlichkeit während der schwe>cn Zeit hatte es Lieschen gewundert, daß sie jetzt nicht ein mal gekommen war. Hans Eckhoff erhob sich schwerfällig; seine Mutier aber schrie laut auf, als sie Ilse gewahrte und starrte sie in wirrem Entsetzen an. „Nun, nun, Frau Eckhoff," sagte Ilse mit ihrer klang vollen Altstimme, „was habe ich denn so Furchwnics mir, daß Sie mich anstarren wie eine leibhaftige Teuft!!-!?" Lieschen raunte leise ein paar begütigende Worte an Ilses Ohr. Sie wußte, daß die Schwiegermutter, seit sie so verändert und nervös war, eine förmlich abcrglänbt! !'e Furcht vor der Rothaarigen — wie sie Ilse stets bezeich nete — hatte. „Sie ist noch immer nicht wieder ganz o>deutlich," sagte sie, — „nimm ihr nichts übel." Die Alte hastete sich von ihrem Sitz empor, sie mackste Anstrengungen, aus ihrer Ecke hcranSzukcnnucn, sie wvm lieber nach oben gehen, murmelte sie. Ilse aber war schon neben ihr, legre bescbwichugcud ihre Hand auf di« Schulter der alten Krau, deren Gestatt so zusammengefallen war, daß sie jetzt viel kleiner erschien und der hochgewachsenen Ilse nur bis zur Achsel reinste. „Bleiben Sie ruhig hier, Frau Eckhoff, ich setze mich Ihnen gegenüber, wir haben alle Platz, ich möchte Sie um keinen Preis vertreiben!" rief Ilse. Hans Eckhoff hatte unterdessen den Justizrat bewill kommnet, der sich während der ersten Niinute im Hinter« gründe gehalten. „Ich komme Wohl ungelegen," meinte er, „ich wollte mit Ihnen, Herr Eckhoff, wegen der Minenaktien, bei denen Sie so verhängnisvoll beteiligt sind, reden. Sie werden wissen, daß Herr Reller die Beweise für die Un redlichkeit des ganzen Handels beizubringen im stände sein will, und mir die Klagesache übertrug, die jetzt durch den Tod des Beklagten hinfällig wird. Erlauben Sie mir vorerst, bei dieser Gelegenheit Ihnen meine Teilnahme auszusprechen an all dem Schweren, das über Sie gekom« men und nun für Sie zu glücklichem Ausgang geführt hat. Hans Eckhoffs Züge belebten sich. „Ja, ja, ich danke Ihnen, — diese schreckliche Geschichte — die Aktten — mein Kopf ist noch wüst." — Er hielt inne, er war augenschein lich noch gar nicht befähigt, schwierige geschäftliche Dinge zu besprechen. Es entstand eine Pause. Des JustizratS Auge und Ohr war bei den Vorgängen an der andern Sette de- Tisches. Lieschen wenigstens wunderte sich ungemein, warum die Schwiegermutter wirklich blieb. Früher hätte sie nie mand in ihrem Wollen beirrt, aber freilich, von der frühe ren Energie waren nur noch schwache Spuren vorhanden. Wie peinlich und quälend sie die Gegenwart Jlst- empfand, wußte Lieschen ganz genau. Ilse hatte nach den ersten, ihre Teilnahme und ihren Glückwunsch für dcn Freigesprochcuen ausdrückenden Sätzen ohne Bedenken von dem neuen Prozeß zu reden be gonnen. Dieser Krcwoe — es Ivar doch eine ganz wunder« bare Sache -- dessen Aussagen waren ja widerspruchslos und klar. (Forlsctzung folgt.) F» § L» * mit u. ohne Firmendruck »im» ? Die - tc - Der S - i - Im F m irgend- I Heitun * Einriß » spruch » I eitun »IIIIII Postsct Numr der Herrn IlH rasch ästige E d« Bettie K.-G. wm Anm S - 2 spritze wu »c>m Bahr -6 lebhaft e empfohlen »o« Prob »Ankauf d« Bezi. Umgebung dirherigen würden sic 3m bcson dem bishe Tleuer be Erschallt Aeinhand Der Klein diN Stem birher in 'N Preis dkN Verbi MlUNg Mß dkS dü dcshl Monn d n dieser ! die, wie d! » Bezir Mgebung Wmmei vand aut — ( Nens d« Tertcht zi »l» mäh, schule", wurden, l Melden. 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