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Harte stlenteken. Roman von Alerander RSmer. q>1 (Nachdruck verboten.) Der Anziehungspunkt dort bestand für sie- in Wahr heit in einer alten Frau, die seit kurzem bei dem jungen Ehepaar wohnte. Frau Konze war die Tante der Frau und die Haushälterin des ermordeten Müller gewesen, Ilse nannte ste eine brave, prächtige Person, und inter essierte sich für ihre schweren Erlebnisse. Daher ließ ste sich jedesmal mit ihr in ein Gespräch ein. Die Frau war zurückhaltend in bezug auf die schreck liche Geschichte, aber Ilse hatte eine so teilnehmende, leut selige Art, ste trieb ja kein Neugierde. „Ich verdenke es Ihnen nicht, Frau Konze, wenn Sie sich hüten, darüber zu sprechen," sagte ste. „Ach Gott! Gnädiges Fräulein, ich bin so bange ge worden, da soll man gleich wieder vor Gericht, und ich bin ganz konfus geworden bei den vielen Fragen. Man will doch keinen Nebenmenschen an den Galgen bringen, wenn man's nicht ganz gewiß weiß. Ich habe gesagt: jetzt schweige ich ganz still. Der junge Herr Eckhoff, im ersten Augenblick habe ich festgeglaubt, er habe es getan. Nun ist ein anderer nach ihm dagewesen — na, wenn der einen Toten gefunden hätte, würde er doch Lärm geschlagen haben, und er sagt ja auch aus, daß mein armer Herr noch gelobt und er sich auch mit ihm gezankt hat. Er hatte viele Feinde, der alte Mann, Gott sei es geklagt." „Nein, Frau Konze, Sie haben ganz recht, Sie können ja nichts wissen, außer kleinen Nebendingen vielleicht, die in solchem Fall mitunter von großer Wichtigkeit sind. Und wenn nun dieser arme Mensch, der doch auch die Tat fest leugnet, ebenfalls unschuldig wäre — so zur Aufdeckung der Unschuld zu helfen, das würde Ihnen doch wieder lieb sein?" -Ja, ja, gnädiges Fräulein, ich will aber nichts mehr damit zu tun haben. Nebendinge — ja, du lieber Gott, in dem Hause ging es sonderbar zu, da wäre viel zu sagen, aber schwer zu verantworten." Ilse saß der alten Frau gegenüber, die behaglich von dem schönen Kuchen, den das freundliche gnädige Fräulein ibr meistens mttbrachte, in den Kaffee stippte. Die junge Frau brannte dann extra guten, und Ilse ließ sich sogar herbei, ein Täßchen mitzutrinken. Sie war so lustig und unterhaltend, das vornehme Fräulein, und hatte immer allerhand drollige Einfälle. „Eigentlich ist es wie ein Räuberroman, diese Mord^ geschichte," sagte sie lachend, „man kommt gar nicht wieder davon los. Sicher waren da auch Hinter, und Falltüren und Versenkungen, wie Frau Konze —" „Ach, lassen Sie man, gnädig' Frölen, Falltüren waren da nu' nich', und von der Hintertür wußten wenig Menschen. Der Schlüssel war ja auch weg, als ich fort ging, und wer den an sich genommen und gehabt hat, na — ick will's nicht wissen." Ilses Augen weiteten sich unmerklich. „Da haben wir's schon!" rief sie lustig. „Wer den Schlüssel übrigens gehabt hat — das muß ja schon einer gewesen sein, der genau im Hause Bescheid gewußt hat, der ja allezeit heim lich hineinkommen und den alten Mann hat totschießen können." „Ach! Ich bitte Sie um Gottes willen — ich — ich habe nichts gesagt — ich hab's mir fest vorgenommen — denn sonst — ich kenn' das, da soll ich Wohl zuletzt gar einen Eid leisten, und so 'n alter Schlüssel — der kann ja verlorengegangen sein, ich weiß nichts, ich weiß nichts!" „Seien Sie doch ohne Sorge, liebe Frau Konze. Ich verrate Sie nicht, ich dachte mir nur meine Räuber geschichte aus." Ja, ste war sehr lustig und sehr kordtal mit diesen kleinen Leuten, und sie zahlte die Mühewaltungen des jungen Tischlers sehr brillant, Sie war eine gute Kundin. Sechzehntes Kapitel. Bankier Eckhoff war in Freiheit gesetzt. Durch diesen andern, der bekannte, nach ihm bei dem lebenden Herrn Müller gewesen zu sein, war der ihm anhaftende Verdacht zusammengefallen. - Lieschen empfing den körperlich und geistig durch die Haft und beständige Aufregung Gebrochenen mit viel wärmeren Gefühlen, als sie je in guten Tagen für ihn gehegt. Auch ste hatte schwer gelitten. Die Gefühle für den ehemals Geliebten waren unter dem Druck dieser Zett völlig erstorben. Vor ihr stand nun ihre Schuld — ihre unsinnige Tat, sich ohne äußeren Zwang, aus Trotz an einen Mann gebunden zu haben, der ihr wenigstens gleich gültig war. Als ihre Liebe zu den andern noch einmal sündig aufflammen wollte, da verlöschte ihr Gott das Licht und warf sie in tiefe Finsternis. Er, der ste einst so feige verließ und es noch einmal gewagt hatte, Worte heißer Leidenschaft an ihrem Ohr zu flüstern, wie fern war er ihr gerückt. Nur voll Bitterkeit hatte sie seiner gedenken können. Er saß unter den Richtern, er suchte nach der Schuld ihre- Gatten, er hatte für sie kein Trostwort, gab ihr keine Hoffnung. Sein Verdienst war es nicht, wenn jetzt der wahre Täter ge funden wurde, ihre Schwiegermutter rühmte sich, das allein herausgebracht zu haben. Sie hatte unablässig ge forscht, ste war ruhelos umhergelaufen, bis ste den Ent lastungszeugen aufspürte und ihn zum Reden brachte. Nein — Erich Morbachs Verdienst war diese Freilassung nicht. Ihr Gatte war ein verwandelter Mann. Seine Augen lagen tief eingesunken in den Höhlen, seine Wangen waren hohl, seine Glieder schlotterten. Der lustige Hans Eckhoff war gestorben, ein müder, schwer grübelnder Mensch stand da an dessen Stelle. Lieschen packt« ein herzzerreißendes Mitleid. „Hans! Mein armer Hans!" Er umklammerte sie, er weinte wie ein Kind an ihrem Halse. Ste versuchte ihn aufzurichten. „Du bist gerechtfertigt, nun wird noch alles gut." „Ich bin ruiniert, so etwas hängt einem an bis an sein Lebensende. Hier können wir nicht bleiben, und wenn sie eS nun auch wissen, daß ich unschuldig bin, diese furcht- baren Wochen haben meine Lebenskraft gebrochen." (Fortsetzung folgt.) ^fert schnell u. sauber SochLruckertl K Me Kammergut Kalkreuth, den 7. August 1924, ro s«kö«> GWsts - DkllMg. i Meiner werten Kundschaft von Kermsdorf, H Kundschaft von Kermsdorf, in MI«' Sparkasse Ottendorf - Okrilla, Für die uns anläßlich unserer Vermählung in so reichem Maße über- brachten Glückwünsche und Geschenke danken wir an dieser Stelle Hüt spare« Mtt IM ? Ja, denn die wertbeständige Rentenmarkew Einlage ist gegen Geldentwertung geschützt und wird hoch verzinst. Einlagen auf monatliche Kündigung deren Wert beständigkeit zugesichert wird, verzinsen wir mit 10 Prozent. » ist er -as btliedteste Familikublatt aller Merschleßer in Stadt und Land Kein Oderschltster verabsäume sofort den „Oberschlesischen Wanderer" Gleiwitz, beim Post amt oder beim Verlag direkt zu be st eilen. u- L-aolrlarvr otI«„I«r1-0IlriU». 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