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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- 2 tag, Donnerstag und Sonnabend. 2 2 Der Bezugs-Preis wird mit Beginn 2 jeden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. 2 2 irgendwelcher Störungen des Betriebes der 2 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Bcförderunge- 2 - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - M spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - Postscheck-Klmto Leipzig Nr. 29148. MttthMWS- H Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. 2 Anzeigen werden an den Erscheinungstagen > 2 bi» spLtesten « vormittag 10 Uhr in di« ? GeschSstsstelle «rbeien. 2 Di« Festsetzung des Anzetgen-Preise« ? 2 wird bei eintretender Änderung ein« Nummer 2 2 vorher bekanntgegeben. 2 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, w«m 2 2 der Anzeigcn-Detrag durch Klag« «iNg«zogen 2 - werde« muß oder wenn der Auftraggeber in z Konkurs gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Nummer 82 Freitag, den 8. August MH 23. Jahrgang. Hierzu eine Bella»«. Klotzsche. Der hiesige Oberschutzmann Beck, der seit Donnerstag vermißt wird, ist am Sonntag auf seinem Kartoffelacker erschossen aufgesunden worden. Wit seinem Dienstrevoloer hat er zwei Schuß auf sich abgegeben. Der Beweggrund zu diesem Selbstmord ist in unheilbarer Krank heit zu suchen. Dresden. In den letzten Tagen find beim Polizei präsidium mehrere Anzeigen etngegangen, die sich gegen einen Unbekannten richten, der hiesige ältere Rentenempfängerinnen ganz erheblich geschädigt hat. Er bringt ihnen im an geblichen Auftrage eine Unterstützung von 30 Wark, legt zur Begleichung dieser Unterstützung einen 50-Rentenmarkschein vor und läßt sich den Differenzbetrag von 20 Mark heraus zahlen. Bet näherer Besichtigung stellt sich heraus, da« dieser 50-Rentenmarkschrin ein gefälschter 50-Tausender- oder 50-Milltonenschein ist. Die Kriminalpolizei warnt vor diesem Unbekannten. Moritzburg, Schloß Moritzburg ist bekanntlich bei der Auseinandersetzung mit dem früheren Königshause dem König zugesprochen worden. In den letzten Tagen weilte dessen Sohn, der Prinz Heinrich in Moritzburg, um im Auftrage de» Vaters da« umfängliche Besitztum zu über nehmen. Prinz Ernst Heinrich rollt», wie verlautet, in Zu- kunft im Schlosse Moritzburg seinen Wohnsitz ausschlagen. In der letzten Sountagnacht haben übrigens unbekannte Spitzbuben von vier aus den höchsten Stellen de« Schlosse« befindlichen Blitzableitern die Spitzen gestohlen. Oberwartha. Die vom Klostergut Oberwartha am Eingänge de» Tännichtgrunde» unter den „Fünf Brüdern" (tausendjährige Edelkastanien) geschaffene Anlage ist dadurch zerstört worden, daß böswillige Bubenhände den schweren Steinttsch herau«gewuchtet und den Abhang hin- Untergeworsrn haben. Nach einem Schreiben der Klostergut verwaltung in Oberwartha an den Verschönerungsverein in Cossebaude beabsichtigt diese nunmehr, all« von ihr ge schaffenen Anlagen einzuziehen und für den Verkehr zu schließen. Dadurch wird ein großer Teil der prachtvollen Tännichtgrundwege der Öffentlichkeit nicht mehr zugängig sein. Bedauerlich ist, daß dir Täter niemals zu fassen sind und daß das anständige Ausflugspublikum unter den Folgen solcher Rohrttsvergehen zu leiden hat. Es wird alle« ver sucht werden, um dieser Vorhaben der Klostergutverwaltung zu mildern und einzuschränken. Riesa. Die Riesaer Pferdebahn, die vor einigen Monaten eine kurze Auferstehung erlebte, hat am 1. August ihren Betrieb wieder geschloffen. An ihrer Stelle tritt ein Autoomnibusoerkehr, der vor allem auch den neueinge- Meindetrn Ortsteilen Gröba und Weida zugute kommen soll. Der Betrieb wird demnächst mit zwei 36 sitzigen Auto- vmnibuffeu ausgenommen. OerMches GachßscheS. den .7 August >92^. — Die Gefahren der A.hre. Die Untugend, Blumen, Blätter oder Gctreideäbnn in den Mund zu nehmen, ist dem Heimwege sprang er auf eine fahrende Lokomotive, er! Beilhiebe auf das schwerste verletzt und blieb stundenlang glitt aus und kam unter die Räder. Ibesinnunglos liegen. Geraubt wurden 3104 Goldmark. Bockwitz. In der Nacht zum 31. Juli zwischen W'nige Tage nach der Lat konnte der Mörder Schmidt in 11 und 1 Uhr ist im Kaufhaus Ida Rother ein dreister seinem Freiberger Quartier verhaftet werden. Wegen voll- Einbruchrdiebstahl verübt worden. Gestohlen find Stoffe endeten und versuchten Morde« und wegen schweren Raube« im angeblichen Werte von 8-9000 Mark. Die Diebe find, wurde der Angeklagte kostenpflichtig unter dauernder Ab- bevor sie ein Loch in die Tür gesägt hatten, vom Hausflur erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte zum Tode und zu in den Laden gedrungen. Von den Dieben fehlt bl« jetzt 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Schmidt, der im Januar jede Spur 11906 in Strehla a. d. Elbe als uneheliches Kind geboren Kamenz. Der Räckelwitzer M.-G.-Verein plante^ nahm da« Toderurteil völlig ruhig entgegen. vor dem Räckelwitzer Kriegerdenkmale für den 3. d«. Mts. — Die zwischen Linda und Langenau gelegene Loch- eine Kranzspende mit wendischer und deutscher Ansprache mühle ist vollständig niedergrbrannt. Der Besitzer erleidet dabei. Als deutscher Redner war der Hausgeistliche der erheblichen Schaden. Ueber die Entstehungsursache verlautet Räckelwitzer Malteser-Krankenhauses, Pfarrer Goerlich, vom! nichts bestimmte«. Vorsitzenden des M -G.-Vereins dazu eingeladen. Unmittel'! Pausa. Dieser Tage ging der Schuldirektor von bar vor der Gedenkfeier ersuhr Pfarrer Goerlich, daß dem I hiernach Wolsshain und betrachtete gerade in einem Teich die M-G.-Vereine die Feier aus der Hand genommen sei, weil! Gänse, als er aus dem Wasser einen Kinderarm austauchen angeblich eine Verfügung der Amtshauptmannschaft inzwischen sah. Ohne weiterer Besinnen sprang er hinein und e« ge heim Räckelwitzer Bürgermeister eingelaufen sei, die dahin! lang ihm, ein 2 jähriges Mädchen herauszuschaffen, au dem Zeißholz. Tödlich verunglückt ist im Braunkohlen- mordet. Mittels eines am Tatorte Vorgefundenen Beile« iwerk Grube Klara III der 38 Jahre alte Führer der war ihm die Schädeldecke durch sechs Hiebe vollständig zer- elektrischen Werkbahn Erwin Geier au« Großröhrsdorf. Auf trümmert worden. Auch die Ehefrau Wüstners wurde durch aute, daß keine Korporation eine Gedenkfeier veranstalten l er Wiederbelebungsversuche anstellte. Es gelang, nach ge- dürfe, sondern nur die Gemeinden selbst sie abhalten sollen. I raumer Zeit, das Kind dem Leben wieder zurückzugeben. Wegen der Reihenfolge der Ansprache besragt, antwortete Leipzig. Ein schwerer Unfall ereignete, sich am der Bürgermeister dem deutschen Redner wörtlich: „Die «e- Dienstag in der Nacht gegen 1 Uhr in Leipzig-Neustadt. meinde wünscht keine deutsche Rede". Nach der Feier fragte «Dort war eine Kraftdroschke in eine Schienenstobausgrabung Zfarrer Goerlich vor allen Leuten den Crostwitzer Pfarrer der Straßenbahn gefahren, wodurch ein Rad de« Autos zer- Schewtschik, ob er verboten habe, eine deutsche Rede zu brach. Dadurch hatte der Führer der Kraftdroschke die halten. Natürlich verneinte er das. Daraus machte ihm «Macht über die Steuerung des Wagens verloren, der nun in deutscher Dorfinsaffe Vorhaltungen, daß wir Deutschen «unter die an dieser Stelle beschäftigten Straßenbahnarbeiter doch auch eimn Anspruch auf Trostworte in deutscher Sprache htneinfuhr. Zwei Arbeiter wurden schwer verletzt. Beide hätten, worauf Pfarrer Schewtschik laut in deutscher Sprache wurden nach dem Krankenhause St. Jakob gebracht. rief: „Ihr Deutschen seid Fanatiker". Einfach sprachlos Chemnitz. Aus Furcht vor elterlicher Straf- ver- waren die so verletzten und enttäuschten Deutschen. Das!^^ der 15 jährige Willy Veit au« dem dritten Stock der ^dAieier zu Näckel^tz. Möge breite Qeffent-1 Glichen Wohnung an der Dachrinne herabzuklettern und üchkeit es wissen, daß den Deutschen hier im deutschen!^ entfliehen. Er verlor jedoch den Halt und stürzte in Vaterland-nicht e »mal am Gedenkstein der im Krl-g-^ auf den Ptattenfußweg, wo er allenen zu reden sreisteht. W" mag die „Gemeinde sei«, schwer, wenn auch nicht lebensgefährlich verletzt liegen die dos verboten hat? Hoffentlich beschäftigt sich damit « » c. ' - i 4! "US, das drei Menschenleben forderte. Infolge eine» Lokal- , - o^werda. Ein noch junge» Ehepaar gerietIwar das Wirtshaus überfüllt, weshalb der Vater des infolge Eifersüchteleien d«r Ehefrau in Streit. Nachdem B^r« mit seinen drei Enkeln auf dem Heuboden schlief, die Frau wiederholt Schläge von ihrem Ehemanne erhalten ^r alte Mann ist mit zwei Kindern -l-ndiglich verbrannt; hatte, verletzte sie ihren Mann mit ernem Brotmesser der-! dritte Kind sprang au« dem Gtebelsenster au« 14 Meter artig am Kops, daß er sich in ärztliche Behandlung begeben hatte aber auch bereits so schwere Brandwunden da- Ebte. Ivongetragen, daß der Arzt ay seinem Auskommen zweifelt. Ebersbach. Der in Ebersbach wohnhafte Klempner-1 Wodurch da« Feuer ausgebrochen ist, konnte noch nicht mit gehilfe Felix Schneider passiert« in der fünften Morgenstunde l Sicherheit feßgestellt werden. in Spreedors die Gleise^ Bei de« herrschenden Nebel be- Ehrenfriederrdorf. Beim Klettem auf den obachtete er nicht das Nahen des Prrsonrnzuges, der ihm^^Eaffen der Greifensteine stürzte am Sonntag ein beide B-in- absuhr und schwere Verletzungen am Kop e L»- 17 jähriger, au« Ch-mnitz gebürtiger Mann ab und erlitt fügte. Schneider standim27Lebenrjahre und hinterläßt «schwer- innere Verletzungen. Frau mit zwei noch nicht schulpflicht.g-n Kindern. Plauen i. B. Seinen Verletzungen erlegen ist noch Wehlen. Im Uttewalder Grunde stürzte am Sonn-«am Sonnabend nachmittag im hiesigen Krankenhaus« der am tag nachmittag ein etwa 12 jähriger Knabe von einem zehn «Vormittag 10 Uhr in Göltengrün schwer verunglückte, au« Meter hohen Felsen ab. Die Sanilätskolonne vom Roten! Plauen stammende verheiratete Handelsmann Oswald Kreuz Lohmen wurde benachrichtigt und bereits zehn Minuten Mhlmann. Der Verunglückte ist, beim Aujspringen auf nach der Meldung durch Radfahrer waren vier Mann zur! dem bereit» fahrenden Zug abgerutscht, unter die Räder ge- Stelle. Nach erster Hilfeleistung wurde der Kleine auf einer lammen und hatte an beiden Beinen sowie au der linken als Bahre gepolsterten Bank zur Dampsschiff-HaltestellelHand sehr schwere Verletzungen erlitten. Wehlen getragen und nach Pirna gebracht, wo er zum Ferien- Naunhof. Seit einiger Zeit treiben sich in der aufenthalt wem. hiesigen Gegend ein paar Einbrecher herum und suchen de» Pirna. Am Montag nachmittag verunglückte auf Nachts ihre Beute. Während sie vorige Woche Grobstein- dem Zwinger ein Kind, das aus dem Fahrrad mitgenommen!herg unsicher machten, haben sie in einer der letzten Nächte worden war. Da« etwa vierjährige Mädchen rutschte von Sauf drei verschiedenen Flecken etuzubrechen versucht. dem schmalen Gepäcksländer, auf dem es saß, ab, kam mit Brunndöbra. Ein zahmer Rehbock durchstreift den Füßen in die Speichen und die Kette und schlug mit gegenwärtig den hiesigen Forst. Er kommt ungeniert an dem Kopf auf die Straße aus. Von Sanitätern wurde der P^rensammler und Pilzsucher heran und sucht sich tu der-n Kleinen, die am Kops und an den Füßen blutete, die erste unmittelbarer Nähe die schönsten Kräuter. Hilfe geleistet und sie dann zu einem Arzt gebracht. ; —— Freiberg. Als jugendlicher Schwerverbrecher hatte sich der erst 19 jährige Landarbeiter Friedrich Mox Schmidt au« Freiberg wegen vollendeten und versuchten Morde« und Kr«ttaa 1/ 9 im. r» schweren Raube« vor dm Mbelstunde in antworten. Folgender Tatbestand lag der Anklage zugrunde, der Kirche. In der Nacht vom 16. zum 17 Mai wurde der 68 jährige in seiner Gemeinde allseitig geschätzte Bürgermeister Wüstner in Dittmannsdorf bei Reinsberg in bestialischer Weise er- l-ider sehr verbreitet. Welchen Gefahren muß man sich durch solch gedankenloses Tun cussetzen kann, möge aus dem Folgenden klar werden. Ein Spaziergänger ergeht sich am Rande eines G-treidesfeld-«, pflückt eine Aehre uvd zieht sie durch den Mund. Wirft sie schließlich wieder weg. Ein paar Wochen später — der an sich geringfügige Vorgang ist längst vergessen — tritt am Unterkiefer eine harte Ge schwulst auf. Keinerlei Eiteransammlung ist zu konstatieren. Die Geschwulst bleibt trotz aller Umschläge hart, ja sie ver gröbert sich zusehends und erstreckt sich schließlich auf Brust und Hals. Nun eilt der Kranke zum Arzt. Diagnose: Aktinomykose. Höchst schwieriger Fall. An der harmlosen Aehre saß ein Aktinomykes oder Strahlenpilz, der durch einen hohlen Zahn in den Körper drang. Am ganzen Körper bilden sich Fisteln. Hat der Patient Glück, so wird er durch die gewaltigen Jodmassen, die der Arzt dem kranken Körper verordnet, ger tret. Viele aber müssen ihren Leicht sinn mit dem Tode büßen. Man unterlasse e« nicht, ein- dringlich vor dieser lebensgefährlichen Spielerei zu warnen. — Zu dem Bericht üb-r die Kriegergedenkfeier wird UNS folgende Berichtigung übermittelt: „Ja Nr. 81 der Ottendorfer Zeitung ist eins falsche Behauptung des Bericht erstatters. Sprecher der Freien Turnerschaft hat dieses Wort „Markstein" überhaupt nicht gesagt, oder auch jemals geäußert. Aus der Ferne, mit schlechten Gehör, läßt e« sich nicht gut ein Stenogramm führen. > „Du biß ein deutsches Kind, dein Wort sei wahr." Alles andere erübrigt sich."