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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »mmiiimmiiiiimemmmm« ? Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. M Der Bezugs-Preis wird mit Beginn - jeden Monats bekannt gegeben. - Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - - irgendwelcher Störungen des Betriebes der 2 L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befördcrungs- ü - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - 2 spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» ü Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - »mmiemimmimiceiimmmü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MerWWS- ,K, M ÄMM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte', „Mode und Heim' und „Der Kobold'. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. xmmmmmmmmmmttHittH - Anzeigen werden an den Trscheinungstagen S " bi« spätestens normittag 1V Uhr in di« w Geschäftsstelle erbeten. - Di« Festsetzung des Anzeigen»Preise« »» 2 wird bei eintrctcnder Änderung «ine Nummer 2 " vorher bekanntgegeben. L 2 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, ««im 2 - der Anzeigen-Betrag durch Klage Ungezogen - werden muß oder wenn der Auftraggeber in » Konkurs gerät. Ummmmmiiimmmmmm» Gemeinde - Giro - Konto Nr. 136. Nummer Sonntag, den 20. Juli 23. Jahrgang. Hierzu eine Beilage. wolle. M" Beuch' «'Es er alle V"'berettungen get"-ff-" Kircheuuachrichte«. Sonntag, den 20. Juli 1924. Vorm. 9 Uhr Predigtgottrsdienst. Vorm. V» 11 Uhr Kindergottesdienst. Jugendvereinigung im Tetchhaur. Als Diebe wurden durch die zuständige Gendarmerie zwei hiesige erwerbslose Männer ermittelt. Bei den weiteren Nachforschungen an der Hand des in ihrem Besitz Vorge fundenen Diebesgutes mußten sie zugeben, in voriger Woche in Naunhof die Wäsche sowie zuvor in Ober- und Mittel ebersbach die Ziege gestohlen zu haben. In diesen Spitz- , buben war der Gendarmerie ein ganz besonder« guter Fang geglückt. Denn den Dieben und noch anderen Mitschuldigen die in da« Gerichtsgefängni« in Radeburg eingeliefert wurden, wurden weiter ein Einbruchsdiebstahl, der im Dezember 1923 in Ober- und Mittelebersbach, wobei Gänse und Hühner ge stohlen worden find, ein Einbruchsdiebstahl in Cunnersdorf am Montagabend, ein Diebstahl am gleichen Abend in Oberrödern, der Diebstahl eines Schafes im Rittergut Cunnersdorf im Sommer 1923 nachgewiesen. Endlich muhten sie zugkben, im Mai 1924 in Büberach ein Fahrrad mittels Einbruch« gestohlen zu haben. Das Rad wurde in der Wohnung eines der Diebe gefunden. W itere Nach forschungen sind im Gange und es ist zu erwarten, daß noch eine größere Anzahl von Diebstählen, die in letzter Zeit in der Radeburger Gegend vorgekommen find, nunmehr ihre Auskläiung finden. Die Ermittelung der Diebe wird be sonders in den Ortschaften begrüßt, in denen schuldlose Per sonen im Verdacht stehen, an den Diebstählen beteiligt zu sein oder sie ausgeführt zu haben. Pirna. Ein schweres Automobilunglück ereignete sich am Donnerstagmittag auf dem Wege von der Bastei nach Doberzeit. Ein dem Besitzer des Dampffchtffhotel« in Dresdcn-Blafiwitz, Kubisch, gehörendes Automobil, da« seine erste Fahrt unternahm, rannte, von der Bastei kommend, kurz vor dem Gasthof Doberzeit gegen einen Baum und überschlug sich. Kubisch und seine beiden Schwägerinnen waren sofort tot, »ährend fein Schwager und ein Kind schwer, ein zweiter Schwager und Frau Kubisch leicht ver- letzt wurden. Der Chauffeur kam mit einem Nervenschock davon. Das Auto wurde zum Teil zertrümmert. Hohenstein (Sächs. Schweiz). Das Schloß Hohen stein, dar bisher ein Arbeitshaus in seinen Mauern barg, ist nach Auflösung dieser Anstalt an die Deutsche Turnerschaft verpachtet worden, die da« alte Schloß nach umfangreichen Umbautem in ein Wander- und Genesungsheim für erholungs bedürftige Mitglieder der deutschen Turnerschast umwandeln will. Schirgiswalde. In dem idyllisch in den Lausitzer Bergen gelegenen Städtchen ist in den Tagen vom 10. bi« 12. August eine Zusammenkunft oller auswärts lebenden Schirgiswalder geplant. Auch diejenigen, die früher in Schirgiswalde länger gewirkt haben, mög-n an der Zu sammenkunft teilnehmen. Die Festordnung sieht ein über aus reichhaltiges Programm vor. Zittau. Von der Grenze wird gemeldet, daß in diesem Jahre in den böhmischen Grenzwäldern eine Rekord ernte in Blaubeeren zu verzeichnen ist. Sie kennzeichnet sich nicht nur bu'ch massenhafte« Wachstum, sondern auch durch seltene Größe und Saflreichtum der Beeren. Auch die Pilz- ernte ist außergewöhnlich gut. Von dem Angebot an Beeren und Pilzen in den nordböhmischrn Städten kann man sich kaum eine Vorstellung machen. Der Prei« ist billig und viel niedriger al« bei un« in Sachsen. Oberrofsau. Der Mord an der 13 jährigen Margarete Agsten scheint nun doch seine Sühne zu finden. Unter dem dringenden Verdachte, die scheußliche Tat be- gangen zu haben, ist jetzt ein auswärtiger Wirlschaflsgehilfe verhaftet worden. Oschatz. Vermißt wird seit Sonntag früh der hier in der Marthauüschen Fabrik beschäftigte Arbeiter Springer. Nach einer Mitteilung ou« Wermsdorf hat ein Kuischer Montag früh Kleider am Ufer des Kilchenteiche« bei Werms- dorf liegen sehen. Al« er sie bei der Rückfahrt noch liegen sah, nahm er sie mit. Springer ist also entweder beim Baden verunglückt oder hat sich das Leben genommen. — Erschossen aufgefunden wurde Mittwoch früh gegen 6 Uhr ein besser gekleideter Herr im Stadtpark zu Oschatz. - Der Selbstmörder ist der Gettridehändler Böttger in Leisnig > Ec hatte die WiLdersehenrfeier in Oschatz mitgemacht un > war Sonntag abend mit seiner Frau heimgefahren. Am Dienstag fuhr er ohne Angabe des Zieles mit der Bahn j fort. Von Oschatz au» schrieb er an seine Frau einen Brie i in welchem er ihr Mitteilte, daß er sich da« Leben nehmen ein gehetzte« Wild. Man nimmt an, daß schwere geschäft- iche Sorgen der Grund zum Selbstmorde waren. Auf einen Zettel gibt er al« letzten Wunsch kund, daß er in seiner leben, alten Garnisonstadt begraben sein möchte. Leipzig. Am Mittwoch früh 7 Uhr wurde in irrem Gasthause von zwei Kriminalbeamten ein angebliche» Ehepaar angetroffen, das sich durch einen Lrauschein au<- wies. Bei einer getrennten Befragung kamen Widersprüche zum Vorschein, die Veranlassung boten, die beiden Leute au Amtsstelle im Präsidium einer genaueren Prüfung zu unter stehen. Auf dem Wege dahin warf der Manu vor dem Ge bäude der Präsidiums plötzlich dem neben ihm hergeheuden Beamten einen Koffer, den er trug, auf die Füße und er- griff die Flucht durch die Wächterstrabe. Auf die Haltauf- Rufe machten mehrere Passanten den Ve such, den Flüchtigen aufzuhalten. Dies gelang erst einem Minne, der einen Hand wagen zog, vor dem Gebäude des Institut» für graphische Künste in der Wächterstraße, indem er sich dem Ausreiber entgegrnwarf und ihn zu Falle brachte. De« Beamten, der ihm dicht auf den Fersen war, infolgedessen auch stürzte, gelang es aber noch rechtzeitig, den Flüchtigen frstmhalten und ihn dann dem Polizeipräsidium zuzufahren. In de« Mann« wurde «in 32 jähriger Kellner au» Mühlberg festge- iellt, der zwecks Verbüßung einer Gefängnisstrafe gesucht wurde. Die Frau, gegen die nicht» vorlag, war seine Braut. Leipzig. Die Leipziger Polizei, unterstützt von Landespolizei, nahm am Mittwochabend im Schönefelder Stadtparke, wo sich seit einiger Zeit zahlreiche Personen au- sammelten und in den Parkanlagen und in den anstoßende« Wiesen übernachteten, eine Streife vor. Es wurden nicht weniger als 300 Personen festgenommen, die teil« in Kraft wagen, teil« zu Fuß den Weg zum Polizeipräsidium an- treten mußten. Unter den Festgenommeneu befinden sich viele Leute, die wegen irgend eines Verbrechen« von der Polizei gesucht wurden. Ehrenfriedersdorf. Beim Ptlzesuchen wurde ein junger Mann von einer Kreuzotter in die Hand gebissen. Nach Anlegen einer Knebelbinde wurde er nach Thum in da» Krankenhau« gebracht. Chemnitz. Beim Hochziehen eines mit kochendem Teer gefüllten Elmer» an einem Baugerüste der Oststrabe riß plötzlich da« Seil und der Eimer stürzte auf den Bürger stieg. Der heraurgeschl'Uderte siedende Teer bespritzie drei vorübergehende Schulmädchen fo sehr, daß sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußten. Oelsnitz. i. E. Von der hiesigen Gewerkschaft „Deutschland" wird zu der Unwetterkatastrophe in Oelsnitz vom 15. Juni ergänzend mitgeteilt, daß da» sragltche Senkungsgebiet einen Flächeninhalt von 4500 Quadratmeter hat und daß davon 1350 Quadratmeter aus den 75 Meter langen und durchschnittlich 18 Meter breiten sogenannten „See" entfallen Sobald der Regen vorüber war, verliefen sich die Wasser rasch und die ganze Verkehrsstörung hat nur kurze Zeit angedauert. Geräumt werden müssen vorläufig infolge von Bergschäden sechs Häuser mit zwölf Wohnungen, in absehbarer Zeit werden ebensoviel Häuser mit etwa der gleichen Anzahl Wohnungen hinzukommen. Die Befürchtung, daß der ganze Ortsteil Rittelölsnitz mit einem Flächen inhalte von mehr al« einer Million Quadratmeter vom Erdboden verschwinde, besteht nicht. Für die wegfallenden Wohnungen wird Ersatz geschafft; insoweit die Straße ge fährdet ist, wird sie verlegt. Lengenfeld, i. B. Nichtswürdigen Schlingen- legem find dieser Tage auf Hauptmannsgrüner Revier drei Rehe zum Opfer gefallen. Von Beerensuchern wurde zunächst ein Muttertier (Ricke) mit einer Kupferdrahtschtinge um den Hal« erwürgt ausgefunden und einige Tage später fand man in der Nähe der Fundstelle der Mutter noch zwei etwa acht Tage alte Jung« auf. Die Tierchen waren ver hungert. Radeburg. Von einem Felde wurde am Montag Nach, ein Fahrrad und tu der darauf folgenden Nacht von einem Bleichplatz an der Rüde- Wäsche, und zwar, 33 ,^«.» Hemden, 6 Bettbezüge, 1 Bettuch und 2 Handtücher gestohlen. 1 In einer Notiz in seinem Notizbuch« vezeichurre er sich al«i Oertttches rmd Sächsisches. d«n jy. Juli i?7H. — Am vergangenen Montag versuchten Spitzbuben sich in den Besitz der im Stationsgebäude Ottendorf-Okrilla-Süd ausbewahrten Gelder zu setzen. Da da« Geld jedoch sicher ousbewahrt war, mußten die Diebe mit ein paar Mark, die frei da lagen, wieder obziehen. — Trotzdem am Donnerstag nicht gerade besonders schöne« Wetter war, hatte das im Gasthof zum Hirsch statt- gefundene Konzert der Löhnertschen Kapelle einen Halbwegs Kulm Besuch aufzuweisen. Wünschenswert wäre es aber auch im Interesse unseres Ortes wenn derartige Veran staltungen eine bessere Unterstützung fänden, damit öfter Wiederholungen stattfinden würden. — Nachlösen von Eisenbahnfahrkarten. Vom 20. Juli an werden die Bestimmungen über die Nachlösung von Fahrkarten auf der Deutschen Reichsbahn geändert. Der Reisende, der sofort unaufgefordert dem Schaffner meldet, daß seine Fahrkarte abgefahren ist, oder daß er eine höhere Wagenklaffe al« die benutzt, die seiner Fahrkarte entspricht, oder daß er eine Zuggattung mit höheren Fahrpreisen be- nutzt, hat künftig einen Zuschlag von 50 Goldpfennig zu dem nachträglich zu entrichtenden Fahrprei«, jedoch nicht mehr als das Doppelte diese» Preises zu zahlen. Der Zu schlag ist für jede Person, für die nachgelöst wird, also auch für jede« Kind, und sowohl bei Nachlösung im Zuge al« auch bei Nachlösung aus einer Station zu zahlen. In den Fällen, in denen rin Reisender mit einer ungültigen Fahr- karte betroffen wird, ohne daß er sich vorher unaufgefordert gemeldet hat, verbleibt e« bei der Bestimmung der Eisen- bahnverkehrsordnung, daß er'für die von ihm zurückgelegte Strecke da« Doppelte de« Fahrpreise«, mindesten 3 Gold- Mark, zu entrichten hat. — Nr. 20 der „Neuen Illustrierten^! zeichnet sich durch einem ganz besonder» vielseitigen Bilderschmuck aus. Die sensationellen Mordtaten in Italien und Amerika, die Stimmen der Völker, die für ein'Museum ausgenommen werden, menschliche Abnormitäten und eine Reise quer durch die Sahara geben dieser Nummer ein internationales Ge präge. Bei den Bildern vom Tage sei besonder« da« dem Andenken de« Kommandanten der Emden, Kapitän v. Mücke, gewidmete Denkmal zu erwähnen. Dresden. Die Feuerwehr wurde gestern, 6,25 Uhr Nachm. nach dem Stadtteil Loschwitz, Rofeggerstraße, gerufen. Dort waren beim Spielen in einer Sandgrube zwei Kinder verschüttet. Durch Ausgraben mit Hilfe der dortigen frei willigen Feuerwehr und Zivilpersonen wurde ein Kind lebend befreit, während da« andere bereit« tot war. Die mit dem Sauerstoffapparat bei dem letzteren Kinde angestellten Wieder- brlrbungSverfuche blieben ohne Erfolg. Der Tod wurde von zwei Lerzteu einwandfrei festgestellt. — Eine weitere Hilfe leistung fand nach Loschwitz, Grundstraße 33, gelegentlich der Fahrt zur ersten Unfallstelle statt. Hier hatten sich ein 45 jähriger Mann und ein 20 jährige« Fräulein durch Spirtiutkocher schwere Brandwunden zugezogen- Beiden Verletzten wurden Notverbände angelegt. Das Fräulein wurde mittel» Krankenwagen nach dem Krankenhaus über- gesührt. — Am Donnerstagnachmittag ereignete sich ein Auto- Unfall auf der Straße von Keffelsdorf nach Wilsdruff. Ein Dresdner Gastwirt aus der Johannstädt rannte infolge schlechter Straße mit seinem Kraftwagen gegen einen Baum. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon, der Kraftwagen wurde zertrümmert, er mußte abend« nach Dresden geschleppt werden. — Beim Reinigen von Pistolen in der Johann-Kaserne entlud sich in der Hand eines Polizeibramlen die Waffe und die Kugel drang einem Polizeioberwachtmetster in den Unter leib. Der Poltzeiobrrwachtmrister verschied nach wenigen Stunden. — Am Dienstagnachmittag erlitt ein Schraubendampfer der sich auf einer R«vision«sahrt befand, in der Nähe der Gottleuba-Mündung Havarie. Er geriet wahrscheinlich auf einen Stein und erhielt im Maschinenraum ein Leck, so daß dar Wasser schnell eindrang und der Dampfer auf Grund geriet. Hilfe war bald zur Stelle.