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Zeilung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend " Die »Ottendorfer Zeiluna- erscheint Diens» - tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn " jeden Monats bekannt gegeben. m Im Falle höherer Vewalt (Krieg ad. sonst. - ü irgendwelcher Störungen des Betriebes der " ü Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beföidcrunge- - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- - -- spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - «, Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises, ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MerWtWS- M M MeizMt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. - Anzeigen werden an den Trscheinungstagen L -bis spätesten« normiitag 10 Uhr t» d« ? Geschäftsstelle erbeten. H Die Festsetzung des Anzeigen-Preise« 2 - wird bei eintretcnder Änderung ein« Nummer L - vorher bekanntgegebert. Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wann 8 der Anzsigcn-Bctrag durch Klage »ingezogen » - werden muß oder wenn der Auftraggeber in M Konkurs gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 1S6. > Nummer 76 Freitag, den 25. Iuli jY2H 23. Jahrgang. silberne Kolliris, goldene und silberne Ohrgehänge und Ohr-f Personen besetztes Auto auf der Straße zwischen Zittau und ringe, Zigarettenetuis aus Alpaka, Herrenuhrketten aus Gold, Großschönau verunglückt. Der Führer des Auto», ein — Ju der Nacht -um Mittwoch ist ein mit fünfl Hierzu eine Seitaue. Silbrr und Double, Emaillemedaillons, silberne Anhänger, zwei Goldtopa« mit Brillanten und Tropfen, ein Steinkollier (Türkis-matrix), Trauringe aus Gold uud Double, fünf Dutzend Kaffeelöffel und vieles andere. Radeburg. Die Spitzbubenangelegenheit zieht noch weitere Blasen. Dem festen Zugreifen der Gendarmirie- posten von Ebersbach und Schönfeld ist es vor allem zu ranken, daß die ersten Spitzbuben ermittelt wurden, die sich )ann zur Einräumung weiterer Spitzbübereien veranlaßt sahen. Nicht ohne Interesse ist, daß auch der fast vergessene Einbruch in die Fiebtgsche Fahrradhandlung, bei dem diese nahezu ausgeräumt wurde, bei diesen Ermittlungen mit zur Erörterung steht und es hat sich auch bereits eine Verhaftung erforderlich gemacht, die mit diesen Einbruch zusammenhänqt. Der Hauptschuldige, der erst in Haft war, wurde aus dieser zwar entlassen, doch seine Strafsache geht weiter. Für die ;anze Stadt ist es ein großes Gefühl der Erleichterung, )aß endlich dem Spitzbuben das Handwerk gelegt worden ist. Im Rittergut sollen allein über 30 Zmtner Getreide ge- iohlen worden sein; ein hübscher Haufen, dessen Fortschaffen nach und nach viele Arbeit und — Spitzbuben-Schlauheit er- fordert hat. — Kürzlich wurden in Thiendorf vier Schweine ge stohlen. Dem Gendarmerieposten in Schönfeld ist es ge lungen, durch Weiterverfolgung bestimmter Spur die Spitz buben zu ermitteln, sodaß sie festgenommen und am Montag dem Amtsgericht Radeburg zugeführt werden konnten. Glauschnitz. Eine neue Erholungsstätte im Rahmen der städtischen Erholungsfürsorge bildet die Dresdner Wald schule für berussschulpflichtige Mädchen in Glauschnitz bei Königsbrück. In einer großen Militärbaracke, die eine Küche, einen Tagesraum, zwei Schlofräume und zwei Zimmer für die Leiterin und Helferinnen enthält, find 30 erholungsbedürftige Dresdner Berufsschülerinnen unter Leitung einer Oberlehrerin und einer Haushaltungslehrerin untergcbrachk. Zwei Schülerinnen der Sozialen Frauen schule haben sich freiwillig in den Dienst des Liebeswerkes gestellt. Die Berufsschülerinnen werden durch das Jugend amt (Erholungsfürsorge) aurgewähit. Neben der körperlichen Ertüchtigung wird in der Waldschule auch auf die geistige Fortbildung der Berufsschülerinnen Wert gelegt; sie erhalten deshalb im Umfange der halben wöchentlichen Pflichtstunden ¬ zahl wissenschaftlichen und Haurhaltungsunterricht. Mit der Waldschule ist eins Jugendherberge verbunden, die einen Wohn- und einen Schlafraum umfaßt. Wandernde Klaffen finden hier gastliche Ausnahme, Gelegenheit zur Be reitung der Mahlzeiten ist vorhanden. Pulsnitz. Am Sonntag früh 7 Uhr ertönte Feuer alarm. Im Plätteraum der Firma E. W. Müller war ein Brand entstanden, welcher noch im Entstehen unterdrückt werden konnte, sodaß die erschienene Feuerwehr nicht erst in Tätigkeit treten brauchte. Arnsdorf. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Donnerstag vormittag am Tannenberg. Der Bahube- amte Meter von hier holte mit einem Handwagen für seine Kleintiere Futter vom Felde. Wie man er schon so ost gesehen hat, setzte sich auch Herr Meter bergab auf den Wagen, um mit den Füßen zu lenken. Der Wagen fuhr unglücklicherweise über einen Stein, verlor dadurch die Fahrtrichtung und fuhr gegen einen Baum. Herrn Meier wurde durch den Anprall ein Bria zerschmettert, so daß er, nach Anlegung eines Verbandes durch Herrn Dr. Kroemer, in» Krankenhaus nach Radeberg überführt werden mußte. Rammenau. Am Sonntag ereignete sich hierorts in der Nähe des Erbgertcht» ein Unfall dadurch, daß ein Motorradfahrer mit einem Auto zusammenstieß. Wie wir hören, hat der Motorradfahrer durch den Zusammenstoß mehrfache schwere Verletzungen erlitten. Bautzen. In der Nacht zum Sonnabend brannte das Erbgericht zu Kleinsaubernitz vollständig nieder. Beim Bergen von Wertgegenständen erlitt der Gastwirt schwere Brandwunden im Gesicht. Zittau. Drei halbe Tonnen Lebertran hat Theo Häbler in Nmyork ,der in der schweren Zeit seine Heimat«- gemeinde Großschönau und den amtshauptmannschaftlichen Bezirk Zittau nicht vergessen hat, erneut gespendet. Neun- zehn Tonnen sind dem Wohlfahrtsamte der Aml-Haupt- MLNnschüft Zittau bereits kostenlos zuoegangen. Kaufmann au» Zittau, ist tot. Die vier anderen Fahrgäste sind sämtlich schwer verletzt. Eine Frau ist auf dem Tran«, port nach Zittau verstorben. Das Unglück ist darauf zurück- zuführen, daß das Auto nicht auf der Ehauffes, sondern auf einem schmalen Wege fuhr, von dem er abglitt und die Böschung hinunterstürzte. Warnsdorf i. B. Beim Schöberberg-Rennen vor 14 Tagen erwarb der Drogist Walter Köpper au« Hohen- elbe auf seinem Motorrade trotz stärkster Konkurrenz den zweiten Preis. Köpper fuhr jetzt in rasendem Tempo von Hohenelbe nach Forst. Beim Platzen eines Reifen wurde er vom Rade geschleudert, erlitt einen Bruch der Schädel basis und des Nasenbein« und verschied trotz ärztlichen Bei- stände« nach kurzer Zeit- Er war erst 25 Jahre alt uud galt al« ausgezeichneter Fahrer. Waldheim. Am Sonntag vormittag wurde von einem Pilzsucher im Gebüsch die Leiche der seit dem 27. August vorigen Jahres vermißte« achtjährigen Marianne Kühnel aus Richzenhain aufgesunden. Der Ptlzsucher be nachrichtigte sofort die Kriminalpolizei und die Staatsan waltschaft. Der Tat verdächtig ist der bereits wegen Dieb- strhls und Sittlichkeitsverbrechen vorbestrafte Zuchthäusler Swiez au« Waldheim, der zurzeit eine Strafe abbüßt. Swiez hat schon al» fünfzehnjähriger Junge einen Kinder- mord begangen. Wermsdorf. Am Sonnabend nachmittag gegen sechs Uhr hat sich am Luppaer Berg ein schwere« Auto mobilunglück ereignet, bei dem die Ehefrau de« Gastwirt« Werner vom „Lindenbaum" in Wermsdorf und ihr kleiner Enkel einen jähen schnellen Tod gefunden haben, während ihre Tochter schwere Verletzungen erlitt und in da« Wurzener Krankenhaus einqeliefert werden mußte. Werner befand sich mit feinem G schirr auf der Rückfahrt «ach Wermsdorf. Am Luppaer Berg kam ihm ein Auto entgegen. Da da« Pferd Werners unruhig wurde, stieg dieser au« und hielt es; e« bäumte sich aber auf und schob den Wage« zurück, wobei die Frauen und da» Kind heraurstürzten. Frau Werner wurde von dem im Augenblick vorüberfahrenden Auto tödlich überfahre«, ebenso ihr kleiner Enkel. Ihre Tochter wurde etwa 20 Meter von dem Auto mitgeschleift uud erlitt schwere Verletzungen am Kopf. Marienberg. Mit seinem Fahrrad au« Groß rückerswalde kommend, verlor Pfarrer Herold au« Pobershau an der scharfen Biegung der Großrückerswalde! Straße bet der Eisenbahnbrücke die Gewalt über sein Rad und kam zum Stürzen. Von Sanitätsmannschaften wurde der Be wußtlose schwerverletzt nach dem Krankenhaus Marienberg gebracht. Er hat einen schweren Schädelbruch davon- getragen. Plauen. Nach zehnwöchigen schweren Krankenlager verschied im städtischen Krankenhaus« in Plauen der hiesige vierzigjährige Stickereifabrikant O. Zöbisch an den Folgen eines schweren Sturzes von seinem Motorrad, den er am 11. Mai d. I. auf der Fahrt zum Start de« Wolsberg- rennen« unweit Schöneck i. V. erlitt. Auerbach. Im benachbarten Vogt»grün stürzte in folge vorzeitigen Oeffnens der Waggontür der Bürgermeister Haertel aus dem Zuge und fiel zwischen die Wagen. Zu« Glück konnte er den Körper noch schnell zurückwerfen, doch wurde ihm der linke Unterarm glatt abgefahren. Der Be dauernswerte wurde in die hiesiae Klinik gebracht. Amtlicher Teil. MannlnMmig Die Sielle tine« Glöckner«, FriedhofsverwaltN« und Tottnbet'meisterS ist zu vergeben. Meldungen sind bis Sonntag, de« 27. Anli beim Pfarramt cinzureichen. Httendorf-Hkrilla, den 22. Juli 1924. Der Kirchenvorstand. Dresden. I« der Zeit vom 19. bi« 21. IM Arde in einem Juweliergeschäft in der Zohannstraße ein Mruch verübt. Die Täter drangen vom Keller au« nach Durchbrechen der Decke in den Juwelterladen und entwendeten M für etwa 5000 Mk. Gold- unö Silbischen, u. a. *l<Matlolliers, Magacilkollier«, goldene Priuzeßkolliers,' vertliches ««d Sächsisches. Vttmd-rk-GkriÜa, den 2z. Juli l9rz. — Das am vergangenen Dienstagabend hier aufge- tretene Gewitter hatte sich für unsern Ort zu einem Unwetter entwickelt, wie es kaum gedacht werden konnte. Nachdem der Hagel- und Schloßenniederschlag, sowie der herrschende Sturm sich etwa« gelegt hatte, konnte man schon in den Nachtstunden feststellen, daß der angerichtete Schaden ein ungeh urrr sein mußte- Umgestürzte Bäume uud stellenweise Wreiche Dachziegel aus den Straßen zeugten von der Ge walt de« Sturmes. Gegen 3 Uhr trat das Gewitter zum Weiten Male mit ungeheuren Regengüssen auf. In den Morgenstunden sah man daß das Unwetter furchtbar gehaust und schreckliche Verheerung angerichtet hatte. An den Straßen lagen die großen Obstbäume abgebrochen, Dächer waren mehr Und weniger beschädigt, an der Hammermühle war nur noch ein Gewirr von Bäumen, dort waren die großen Linden über und durcheinander gestürzt sodaß der Verkehr unmöglich var, aber auch in den Obstgärten hatte es unermeßlichen Schaden angerichtet, da nicht nur die Früchte herabgeschlagen sondern unzählige Bäume umgebrochen worden find. Im 2rt»teil Kleinokrtlla drückte der Sturm eine Giebelwand ein, sodaß die Ansicht des Jnnenraumes freilag. Die fertig- Schellte Exhauster-Anlage der Fa. Aug. Walther L Söhne vnrde vernichtet, fodaß der Betrieb gestört wurde. Am aller- schlimmsten wütete der Sturm aber in der Heide, dort liegen die Räume wie hingeweht. Von der Gewalt de« Sturmer Wn man sich einen Begriff machen, wenn mau sieht daß wichen bi« zu einen Umsang von 2*/, Meter umgelegt vvrden find. Der abends ^/,10 Uhr nach Königsbrück Mende Zug hatte mit den über den Gleisen liegenden Räumen besondere Schwierigkeiten und mußten einige Bäume sch abgesägt werden, ehe di« Weiterfahrt erfolgen konnte. Durch die stürzenden Bäume war die elektrische Leitung Unterbrochen, sodaß der größte Teil der Einwohner beim Arzepschtin saß, aber auch in der Gasbeleuchtung trat eine Körung ein, al» der Sturm die 250 Zentner schwere Glocke m Gasometers aurhob und so den Druck auf kurze Zeit vegnahm, daß die Lampen zum Verlöschen kamen. Auch 'N der Vogelwelt richiete das Unwetter große Vernichtung A wurden doch unter einem Baume über 20 und in einem «arten über 50 tote Vögel gesunden. Am gestrigen Tage Und vor allem in den Abendstunden war der Weg nach der Hammermühle, Kleinokrilla, Dammweg und dem Hauptgraben ^on zahlreichen Fremden und Einheimischen belebt, die sich ve angerichteten Verwüstungen ansahen. . — Brieftaubensport. Der Wettflug ab Flensburg in vchletw.» Holst, am 19. uud 20. Juli über 510 Km. stellte UN die Leistungsfähigkeit der Tauben die höchsten Än derungen. Sonnabend früh V«10 Uhr wurden sie in mensburg aufgelassrn, trotz des Sturmes und des starken ^tttknwinde», mit denen die Tauben aus der ganzen Strecke ^kämpstn hatten, traf abends kurz nach 6 Uhr die erste Meldetaube, im Besitze des Gutsbesitzers Oswin Lange, Gedingen b. Dresden, ein. Abends errichten noch weitere ^Tauben ihren Heimatschlag in Dresden. Sonntag früh °°er waren alle acht Preirtauben zurück. Lange-Medingen ^lgte außer der ersten noch die 5., Schmidt-Dreeden die > 9., Götze-Dre«dm die 3., 4., 7., 10, Pohle-Dresden die Kunze-DreSden die 8., 11., 12., Taube. Da« beste ^samtergebnis hatte Götzr-DreSden, ihm folgte Lange-Me egen. Beide erhalten die Reisevecetnigung«- sowie Silberne Mderverbandmedaille. Ehrenpreise erhalten Lange-Medingen Götze-Dresden sowie Schmidt-Dresden erhalten je einen, nenkel's Kleick- u. iVssckmittel tzibt sckneevsiöe Vlssck» Spart Teile unö ersstrt öie kasenbtsicbe Völlig unrctiäällck. — Ottdtk! cUKOK