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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend I Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn - jeden Monats bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - »» irgendwelcher Störungen des Betriebes der ü m Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- 2 ? Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - »IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII-IIIIIIIIIIIH Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MUMM- K, M MWU Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. SII ü Anzeigen werden an den Erscheinungstaaen r »» bis spätestens vormittag 10 Uhr in oi« S Geschäftsstelle erbettn. » Die Festsetzung des Anzeigen-Preis»» 8 - wird bei eintretender Änderung ein« Nümm« D " vorher bekanntgegeben. 2 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, w«m 5 - der Anzeigen-Vetrag durch Klage eiuguogen Z - werden muß oder wenn der Buftraggeb« in - Konkurs gerät. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 138. Nummer Freitag, den 23. Mai MH 23. Jahrgang. verein und Landbund eingebrachter Antrag mit 11 gegen 9 Hierzu eine Beilage. Hauswalds. Bei dem am Montag in der 9. Vor- Mittagsstunde über unsern Ort dahinziehenden Gewitter traf kalter Blitzstrahl in da» Wohnhaus des Gärtnereibefitzers Hentzsche und richtete an demselben erhebliche Verheerungen Der Blitzstrahl ging zunächst in eine Fichte und sprang Mn auf da« Wohnhaus über. Das Dach wurde so be- Mdtgt, das er umgedeckt werden muß, dir Giebelwand hat gleichfalls Schaden gelitten und im unteren Stockwerk find Einig« Wände geborsten. Mehrere Türen und fast sämtliche Stimmen zur Annahme, nach welchem Bürgermeister Schmidt deswrgen das schärfste Mißtrauen ausgesprochen und seine Abberufung nach § 186 der Gemeindeordnung beschlossen wurde. Der Bürgermeister stellte daraufhin seine Aemtcr sofort zur Verfügung. Oederan. Als der Freigutsbefitzer R- Richter ouf einer Viehweide Bäume aurputzen wollte, wurde er von einem dort auf der Weide befindlichen, sonst als sehr gut mütig bekannten Bullen übel zugerichtet. Er erlitt außer verschiedenen weniger gefährlichen Verletzungen einen doppelten Rippenbruch und einen rechtrfeittgen Fußgelenkbruch. Dazu kommt noch, daß die Mehrzahl der Fabriken lauge Zeit auf Lager gearbeitet und große Vorräte aufgespeichert hat, die man bei steigenden Preisen zu verkaufen hoffte. Da der Jnlandsmarkt täglich an Kaufkraft verliert, bleibt den Fabrikanten nichts anderes übrig, al« ihre Erzeugnisse mit Verlust abzugeben. Die deutsche Finanzkrise würde jedoch niemals den un geheuren Umfang angenommen haben, wenn nicht die riesigen Verluste bei den verfehlten Franken-Baissespekulationen ent standen wären. Die Fraukenspekulation war al« Fortsetzung derselben Geschäftes gedacht, von dem in den letzten Jahren Tausende von Leuten bequem und üppig gelebt haben. Erst spekulierte man gegen die Mark, eine Spekulation, di« ohne Risiko zu sein schien. Danach oder gleichzeitig kaufte man deutsche Effekten, wie die Mark fiel. Nach der Stabilisierung der Mark, zu einer Zeit, wo auf dem Effektenmarkt nicht» mehr zu verdienen war, warfen sich die Spekulanten auf den Frank. Die plötzliche amerikanische Intervention zugunsten de« Franken bedeutete für Deutschland den Ruin Tausender, die seit Jahren ausschließlich vom Spekulieren lebten. Diese Gruppe Börsengeier wird kein Mensch bedauem. Kein einziges Symptom weist im Augenblick auf eine baldige Ueberwindung der Krifi«. Mau muß im Gegenteil erwarten, daß der Zustand sich noch weil verschlimmern wird. Nach der Entwicklung des Effektenmärkte«, wodurch der Kur» dec meisten Werte auf 40 Prozent ihre« Stande« im Januar herabgedrückt wurde, wird voraussichtlich ein großer Sturz der Warenpreise folgen. Die ersten Anzeichen diese« Preis sturzes find bereits wahrnehmbar. Das Inland kauft an dauernd weniger, und allgemein hört man die Klage, daß die Detaiüisten nicht in der Lage find, ihren Verpflichtungen pünktlich nachzukommea. Ja einer einzigen Woche find jetzt mehr Konkurs« al» noch vor kurzem in einem ganzen Jahre zu verzeichnen. Bei der Lederoersteigerung in Frankfurt a. M. mußte der Verkauf eingestellt werden, da die Preise kaum 40 Prozent unter der offiziellen Schätzung blieben. Die Kreditnot zwingt viele Händler, ihre Vorräte gegen jeden Preis abzustoßen. Beispielsweise find Weinvorräle über haupt nicht mehr lombardierfähig, ein Umstand, der die Weinpreise von ihrer fabelhaften Höhe weit herunterschnellen ließ. Der Sturz der Warenpreise zeigt zweifelsohne neue katastrophale Folgrn. Ein« ist sicher, will Deutschland seine Betriebe im Gang halten, so muß es ausländisches Geld im erforderlichen Umfange erhalten. Vie aemDe IM. Das ganze deutsche Wirtschaftssystem unterliegt zurzeit iner so schweren und gefährlichen Krise, wie sie seit der Revolution noch nicht in Erscheinung getreten ist. Die ganze Wirtschaft kracht in ihren Fugen. Eine Reihe von Bank- äusern von altem soliden Ruf mußte vorübergehend oder ür immer ihre Pforten schließen. Zwar halten sich die großen Banken über Wasser, aber die mittleren und kleinen Finanzinstrtute haben mit den allergrößten Schwierigkeiten zu kämpfen. Derselbe Zustand zeigt sich bei den Handel», gesellschaften und Jndustrieunternehmungen. Während die Zrirnthändler einfach Konkurs anmelden, gehen die Industrie- Unternehmungen in die Hände ihrer stärkeren Konkurrenten über. Vier Jahre lang hat sich die deutsche Bankwelt und die Industrie auf Kosten der deutschen Rentner und der ausländischen Markspekulation bereichert und ausgedehnt. Jeder, der ein Geschäft aufmachte, erzielte große Verdienste. Als Deutschland dazu überging, mit eigenen Mitteln die Mark zu stabilisieren, rechnete er auf große Auslandskredite. Da jedoch das Auslandsgeld ausblieb, entstand ein außer ordentlicher Kapitalmangel. Ebenso wie in Oesterreich, sind auch in Deutschland alle Kleinkapitalisten durch die Währungszerrüttung der letzten Jahre vollkommen ver schwunden. Au» dem Inland floß daher dem deutschen Kapitalmarkt fo gut wie gar kein Geld zu. Aus diesem Grunde wird jetzt in Deutschland Geld gegen 50 bi« 100 Prozent Zinsen urd mit der Verpflichtung, das Risiko für einen eventuellen MarkkurSrüägang zu tragen, ausgeliehen. -- Für die Reichsbahnbeamten ist jetzt eine neue, ein-!lungen dürften rasch ergeben, ob der landwirtschaftliche Ar- Mltche Dienstkleidungsordnung erlassen worden. Getragenibetier Schmidt auch andere Straftaten noch auf dem Kerb- «Kd eine dunkelblaue Joppe, schwarze Hosen, schwarzer oder Holze hat. Aelgrauer Mantel schwarzgrauer Regenmantel und blaue Hainew ald -. Um das Amt ein«- Bürgermeisters hiesigen Ort, da» mit Ende Juni frei wird, find insgc- HE em Rad. DtenstauSzeichnungSschnüre samt 100 Bewerbungen eingegangen, darunter einer groben fallen weF Das Recht zu ihrem von Verwaltungs- und Bankbeamten, von Reserve- Mn wKd Nicht mehr erteilt. Die Rangabzeichen bestehen U^ren, Juristen, Lehrern u. a. der Eisenbahn aus einem oder zwei Winkel» aus gold- ' ' Ebener Treffe, einem bis drei gelben Sternen und einem! Soh land a. d. Spree. Zu lebhaften Au»einand«r- vder zw'i gelbmetallenen oder goldgestickten Eichenblättern, setzungen kam es in der letzten Gemeindeverordnetenfitzung, M mit einem oder zwei Sternen, alle« auf schwarzem j die sich bi« über Mitternacht hinaurzog. Gegenstand der ^amtspiegel. Die bisherige Dienstkleidung kann noch füns Verhandlungen waren die kommunistischen Ausschreitungen Mre ausgetragen werden. Die alten Abzeichen find aber! am Ostersonntag, die bekanntlich zu wüsten Schlägereien mit einem halben Jahre zu ändern. Achselstücke, Auszeich- Kirchenbesuchern und Demolierungen von Grundstücken, "UgSschnüre und Degen dürfen zur bisherigen Kleidung nicht Bedrohungen von Personen usw. führten. Der Gcmeinde- «ehr getragen werden. behörde wird nun der Vorwurf gemacht, daß sie nicht für Langebrück. Am Sonnabend, kurz nach 8 Uhr die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen Sorge getragen und °bknds, ertrank beim Baden in dem großen, zum Erb- und keine Lauderpolizei herbrige-usen habe. Der Linken im Ge- Uchngericht gehörigen Teiche ein beim Gutsbesitzer Trepte meindeverordnetenkollegium wird der Vorwurf gemacht, daß bediensteter landwirtschaftlicher Gehilfe. Der der Schwim- sie, obwohl sie eine gegenteilige Erklärung abgegeben hat, 'nen« unkundige Verunglückte geriet während des Badens ins an den Unruhen beteiligt sek Er gelangte ein vom Bürger- eine tiefere Wasserstelle, wo er den Grund unter den Füßen " -- verlor. Die sofort angestellten Rettungsversuche seiner Be- »feiler mißlangen. ks'sil ! Fensterscheiben find zertrümmert worden. Ein im Hause be- findliches Kind des Besitzers kam mit dem Schreck davon 41 — und vermochte unversehrt ins Freie hinauszuetlen. Neben »der Lichtleitung im Hause haben auch die Licht-, Kraft- und der Gemeindeverordneten in d-r Nachbarschaft stark g-lm-n. Dippoldiswalde. In den frühesten Morgen- Freitag, den 23. Mai MH abends 8 Uhr stunden des Sonnabend kam es zwischen Zirku-leuten des im hier aufhältlichen Zirkur Vernando während einer Zecherei Sitzungtzimmer des Rathauses. tim Bahnhotel zu Streit, der in eine Schlägerei aurartete. Tagesordnung ist am Amtrbrett im Rathause an-1 Hierbei wurden einige noch im Lokal aufhältliche, völlig »«schlagen. I unbeteiligte Personen mit verletzt. Die Polizei griff mit Httendorf-Hkrill-, den 20. Mai 1924. der Waffe ein, wobei einen der Mu-leute ein Ohr abge- I hauen wurde. Auch ein Schuß, anschemend von seilen der Der Oorfteyer. «Artisten, soll gefallen sein. Der herbeigerufene Arzt halte betr längere Zeit zu tun, um die Wunden zu verbinden. Der Vlywerne-^MPfUNg oerr. Mur selbst brach alsbald seine Zelte ab und iuhr nach . Zur Feststellung der hier gegen Rotlauf zu impfenden Rabenau weiter, ohne hier seinen Verpflichtungen nachgr- Schweinebestände werden alle Besitzer von Schweinen aufge- kommen zu sein. Auch in Pirna hat derselbe Zirkus kein mdert, die Zahl der in ihrem Besitz befindlichen Schweine Mes Andenken hinterlassen. bi» 28. ds». Ml«, im Rathaus — Meldeamt — zu! - -x . rr m,,. y^den l Dittmannsdorf. Das fluchwürdige Mordver- , I brechen konnte erfreulicherweise rasch aufgeklärt werden. Als Httendorf-Hkrilla, den 22. Mai 1924. I Täter wurde in Freiberg ein junger landwirtschaftlicher Der Bürgermeister. I Arbeiter Schmidt ermittelt und der dortigen StaatSanwalt- 1 schäft zugeführt. Der nocht nicht zwanzigjährige Verbrecher Oertliche- GÜchstfcheK. ist voll geständig; er hatte früher bei zwei Landwirten in d" 22. Mai,9-4. Di"m°nnrdorf in Arbeit gestanden und bei dieser Gelegen- f heit auch Lokalkenntnisse erlangt. Schmidt war in der Nacht — Ueber die Hecken nickt wieder der Flieder mit seinen zum letzten Sonnabend eigens von Freiberg nach DittmannS- iUm Teil bereits erschlossenen Dolden. Flieder von jeder Mf gefahren, um bei Bürgermeister Wüstner einzubrechen Art und Farbe, vom duftigen Weiß über kränklich-blaffe und zu stehlen. Der Tä-er gibt an, daß er das schwere Mben bi« zum lebenstrotzenden dunklrn Violett verlaufend. Verbrechen allein begangen und kein- Mithelfer gehabt hat. Süßer, schwerer Duft steigt au» den Dolden und macht sich Fast die ganze geraubte Summe, weit über 3000 Mk , also «ammtlich in den Abendstunden, wenn ein leiser, warmer erheblich mehr, als gestohlen vermutet worden ist, wurde in -vtaienhauch durch die Gärten weht, besonders stark bemerk- seinem Besitze vorgefunden. Kurze Zeit vor der Beerdigung ar. — Al« dankbar blühender Strauch ist der Flieder in des ermordeten Bürgermeisters Wüstner traf in der kleinen la« jedem Galten eine gern gesehene Zierde. Man kann! Landgemeinde Dittmannsdorf die amtliche Nachricht von der Sroße Sträuße al« Zimmerschmuck von ihm abschnetden, ohne Verhaftung der Täters und dessen Geständnis ein, wa« grobe °aß ftine Blütenpracht erheblich vermindert erscheint. Auch Genugtuung hervorrief, zumal dieses Verbrechen eben die Erstreckt sich die Dauer seiner Blütezeit über mehrere Wochen, dritte schwere Tat in der dortigen Gegend ist. Bekanntlich 0« übrigen ist er, obwohl au» dem tropischen Persien stam- waren in der Nacht zum 21. Rai 1919 in Piskowitz, also «md, durch jahrhundertelange Eingewöhnung in unseren vor füns Jahren, das Fröbelsche Ehepaar in bestialischer Men allmählich so winterhart geworden, daß er selbst starke Weise ermordet und beraubt und am Abend des 27. Fcbr. M-grade gefahrlos übersteht und trotzdem im nächsten Früh- 1920 in der Krilleschen Mühle zu Blankenstein ein unerhört »hr zeitig seine duftenden Dolden trägt. Sein schöuge- frech» Merfall sechs maskierter Räuber ausgeführt und da- Ivrmte« saftig-grünes Laub macht ihn im übrigen auch nach bei der langjährige Besitzer Krille sen. niedergeschoffen worden. Abblühen zu einer Zierde unserer Gärten den ganzen J« beiden letztgenannten Fällen konnten die Verbrecher bis- Sommer hindurch. her noch nicht ermittelt werden. Die behördlichen Ermitt-