Volltext Seite (XML)
>stag wolle suchen, deß gelung M oziale" agsfraktio" t s chafts k>ie SchM l der deul durch die und dured >entag len. aet, dag et. Ande" nschlachtcil utari »alt Ser Earni adt wurde ersuche dä Proni, Nach al> Unruh" presse vü Ereignisse" rklürt, daß 'eiche Eli!' ögen, au» ät nichi rterventio» n. nfstandsbc m p f der 1 r u p pc» n Verla»' allen seie»> »en Höhe" creits da- o Italias ischen. Tie eien nalt ung oo" nach Ski- Die Rc- Natioiu' NN groh- n auch ial Post lllld ls. schwerer' Aend-' boten, Pf en, da he s besiiröi . gab das r Montall :uzler" e zu uden! D>' ie Prags" dort aliden er- er StrE i jüdisch^' t Held' hstehenda- rf Bunde-' ische ReAÜ rechen u»" des ödes' >t der Hol! KZlers de»' Bruders sein möge isterreiclp gerichtet chlosen A" n mir sedl ; und das i l nahh 's en Wünsld' hat du^ ns de' die Eut >ie beste'' Ausd'.»" che Re sein ode' h orgai" wn Lebe" 1 gewen :r sich " und sei"^ holt ne' lend de' schon ro' tigen. Kurze Mitteilungen. Der Reichstag wollte am Dienstag den Rest der Haft entlassungsanträge erledigen, er kam jedoch nicht dazu, weil die heftigen Anklagen, die gegen die Kommunisten vorgebracht wurden, diese in eine solche Erregung ver setzten, daß es schließlich zum vorzeitigen Abbruch der Beratungen kam. Der Bergarbeiterstreik auf den staatlichen Gruben wachsens kann als beendet angesehen werden. Seit dem Ende des Waffenstillstandes bis Dezember 1923 mutzten für Besatzungskosten von Deutschland 5,2 Milliarden Goldmark bezahlt werden. Auf dem außerordentlichen sozialistischen Kon- !pe'g in Paris wurde mit Mehrheit beschlossen, eine Mit wirkung an der Regierungsbildung abzulehnen. Außer dem ist gegen drei Stimmen beschlossen worden, ein Ka binett Herriot zu unterstützen. Der große russische Sowjet hat einstimmig nach dem Referat Krassins beschlossen, für die der Handelsvertretung in Berlin durch die deutschen Maßnahmen zAgefügten Tchädigungen eine Schadenersatzforderung in Höhe von 20 Millionen Evldrubel zu sieben. Nach Pfingsten beginnt in Genf eine Reihe wichtiger Tagungen des Völkerbundes und des Internationalen Ar beitsamtes, die auch verschiedene Deutschland interessie rende Fragen behandeln werden. Zwischen Italien und der Türkei ist eine Spannung entstanden, nachdem die türkische Presse Gerüchte über militärische Rüstungen Italiens im Zusammenhang mit Aktionsabsichten im östlichen Mittelmeer gebracht hatte. Der Schnellzug Moskau—Taschkent ist in der Nähe bon Rjasan entgleist. Man zählt 5 Tote und 45 Ver wundete, darunter 5 Schwerverletzte. Politische Tagesschau. Hochverrat des Abgeordneten Arzt. Die .Dresdner Volkszeitung" beschäftigt sich in ihrer gestrigen Rümmer mit einem in der ..Sachsenstimme" veröffent- 'ichten Artikel, der das Verlesen des Gutachtens des Reichs- Ministeriums durch den Abg. Arzt im Landtag als Hoch verrat bezeichnet. Die sozialistische „Dresdner Volkszei tung" drückt ihre Genugtuung darüber aus, daß Arzt vor dem Zugriffe des Staatsanwalts wegen Hochverrats üeschützt sei, da er das Gutachten in seiner Eigenschaft vis Abgeordneter verlesen habe. — Das Blatt gibt also den Hochverrat des Abgeordneten Arzt unumwunden zu. Verhaftung des Tschekaführers in Pres lau. Nunmehr ist auch in Breslau, ähnlich wie in Stuttgart, die Anwesenheit von Tschekaleuten festge hellt. Dank dem umsichtigen Eingreifen der Polizei konnte aber der Hauptführer der Tschekaleute und gleichzeitige Militärische Leiter der schlesischen Kommunisten verhaftet werden. Bazille — Staatspräsident von Würt- temberq. In der gestrigen Sitzung des Württember- gischen Landtages wurde die Wahl des Staatspräsiden- len vorgenommen. Von 77 abgegebenen Stimmen ent- sieien 44 aus den Abgeordneten Bazille (deutschnational) ber die Wahl angenommen hat. Frankreich. Gegen Millerand. Die demokratische Linke, °>so die Fraktion der Radikalen iin Senat, hat mit 122 Segen 5 Stimmen (die Gruppe umfaßt 161 Senatoren) eile Tagesordnung angenommen, die der Abstimmung der Parteien des Linksblocks vom letzten Sonntag gegen den Präsidenten der Republik beitritt. Wichtige Wirtschaftsfragen auf der Handelskammertagung. Neuerdings hat eine Zusammenkunft der Vor- Wnden und Syndici der sächsischen Handels kammern stattgefunden, wobei neben anderen Bera- lungsgegenständen folgende wichtige Wirtschaftsfragen Gehandelt worden sind: In der Erkenntnis der Tatsache, dH zurzeit die deutsche Ausfuhr schwer darniederliegt, Hre Neubelebung aber im Interesse einer baldigen Ge- Mndung unserer Gesamtwirtschaft unbedingt notwendig 9t, ist die dringende Forderung an die Reichsregierung gerichtet worden, daß die Ausfuhr so rasch wie möglich von der Umsatzsteuer befreit werde. An das Reichsjustizministerium und an das sächsische Justizministerium ist die Bitte gerichtet worden, sich dafür einzusetzen, daß die Mißbräuche alsbald abgestellt werden, die sich jetzt aus den Bestimmungen über die Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses ergeben. In Verbindung damit ist das Ersuchen gestellt worden, daß sich die Gerichte — soweit dies bisher noch nicht ge schehen ist— regelmäßig vor Einsetzung einer Geschäfts- aufstcht mit der Handelskammer in Verbindung setzen sollen. Weiter ist beschlossen worden, Vorstellungen zu er heben, daß die Nahrungsmittelkontrolle in Sachsen, die sich im allgemeinen gut bewährt hat, nicht erschwert werde und daß insbesondere von einer Zusammenlegung dieser Kontrolle in den staatlichen Untersuchungsämtern abgesehen werde. Die Zusammenkunft hat weiter beschlossen, die vier sächsischen Produktenbörsen zu ersuchen, Erwägungen da rüber nnZustellen, ob sich nicht eine Vereinheitlichung ihrer Börsennotierungen für ganz Sachsen herbeisühren lasse. Aus aller Welt. " lOOVjähriges Bestehen der Stadt Hoyerswerda. Die schlesische Stadt Hoyerswerda feiert am Pfingstmontag ihr lOOOjähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß wird von der Privilegierten Schützengilde ein großes Heimatfest abgehalten, in dessen Mittelpunkt ein historischer Festzug steht. Das Fest dauert drei Tage. * Riesenunterschlagung am Münchner Postscheckamt. Eine große Unterschlagung wurde im Münchner Post scheckamt aufgedeckt. Wie verlautet, handelt es sich um einen Betrag von 700 000 Goldmark, den ein Hilfspost schaffner veruntreute. Drr Mittäter ist mit dem Gelds flüchtig. Seine Festnahme dürste inzwischen in Italien erfolgt sein. Der Beamte des Postscheckamtes stellte sich selbst. * Ein Familiendrama. In Nürnberg spielte sich im Hause Löbleinstraße 77 am Sonnabend nachmittag ein blutiges Familiendrama ab. Der 50jährige verhei ratete, aber von seiner Frau getrennt lebende Bauhilfs arbeiter und frühere Schuhmacher Martin erschien in an getrunkenem Zustande in der Wohnung seiner Frau. Er geriet mit seinem 22jährigen Sohn in Streit. Da der Zwist in Tätlichkeiten auszuarten drohte, entfernte sich die Frau, angeblich um die Polizei zu holen. Während ihrer Abwesenheit gerieten Vater und Sohn in weitere Aus einandersetzungen, wobei der Vater mit dem Messer auf den Söhn losgegangen sein soll. Der Sohn schlug mit einem Seitengewehr auf seinen Vater ein und traf ihn so unglücklich auf den Kopf, daß er schwer verletzt zu sammenbrach und alsbald verschied. Der Täter wurde der Untersuchungshaft zugeführt. " Eifersuchtstragödien. Eine blutige Eifersuchts tragödie spielte sich in der Nacht zu Sonnabend in Berlin im Hause Torfstraße 20 ab. Dort wohnte die 17 Jahre alte Lageristin Frieda Sprengel, die mit dem 24 Jahre alten Arbeiter Walter Haase aus der Buckenstraße ein Liebesverhältnis unterhielt. Haase glaubte nun Grund zur Eifersucht zu haben, da Frieda Sprengel ihm in den letzten Tagen auswich, und lauerte ihr daher im Flur ihres Wohnhauses auf. Nach kurzem Wortwechsel zog er plötzlich einen Revolver und schoß mehrmals aus seine Ecuebte. Frieda Sprengel war sofort tot. Darauf tötete Haase sich selbst durch einen Schuß in die Schläfe. — — Einen Revolveranschlag auf seine geschiedene Frau verübte der 25 Jahre alte Heilgehilfe Willi Hast aus der Reinickendorfer Straße 49. Die 24 Jahre alte Frau Gertrud Hast wohnt seit der Scheidung allein im Hause Lynarstraße 7. Dort suchte ihr früherer Ehemann sie auf und verlangte, daß sie ihn wieder in ihre Wohnung aufnehme. Als sie sich weigerte, kam es zum Streit. Hast griff schließlich zum Revolver und verletzte die Frau durch einen Schuß so schwer, daß sie in das Virchow- Krankenhaus gebracht werden mußte. - Artistenschicksal. Bei der Probe im Apollo-Theater in Mannheim stürzte der Artist Fritz Knausdors aus Leipzig vom Trapez und brach die Wirbelsäule. Er starb bald daraus. - Unsinnige Wette. In Unterammergau in Ober bayern hat ein 46jähriger Oekonom gewettet, 20 Liter Bier zu trinken. Er brachte das Kunststück auch wirklich fertig, bezahlte es aber mit dem Leben. Bald nachdem er den letzten Schluck genunken hatte, sank er tot zu sammen. Versammlungen und Kongresse. Verband junger Landwirte. Der Verband junger Landwirte für Sachsen hielt in Rochlitz seine Bezirksver sammlung ab. Bezirksoertreter Schlimpert (Lauenhain) gab einen Rückblick auf die Berbandstätigkeit im Jahre 1923. Die Mitgliederzahl hatte einen Zuwachs von 2670 zu verzeichnen, so daß die Zahl der Verbandsmit glieder auf 18 240 stieg. Vom 11. bis 13. Juli findet in Mittweida ein Landjugendtag statt. Professor Dr. Weg ner sprach über die Ziele des Verbandes junger Land wirte und Landwirtschaftsrat Dr. Reuter (Döbeln) über Staatswissenschkft. Der Verband der sächsischen Hausbesitzervereine hält vom 13.—15. Juni in Zittau einen Verbandstag ab. Berichte und Vorträge werden halten Rechtsanwalt Kohl mann (Dresden), Baurat Paul (Dresden), Bürgermeister Dr. Külz (Dresden), Syndikus Dr. Dumjahn und Ober postsekretär Lucke (Ehemnitz). Landtagsnachrichten. Die H a u s h a I t a u s schü s s e und 8 erledigten einige minderwichtige Kapitel ohne große Aussprachen. Ein volksparteüicher Abgeordneter trat für die Wie dererrichtung der Gesandtschaft in Mün chen ein. Die Regierung erklärte sich damit einverstan den. Wahrscheinlich wird noch im Laufe des Rechnungs jahres 1924 die Wicderbesetzung der Gesandtschaft er folgen. Gegen den Iustizetat stimmten, wie zu erwarten war, hie Kommunisten. Im Namen der demokratischen Landtagsfrak tion bat Abg. Jähnig den folgenden Antrag im Land tag eingebracht: Der Landtag wolle beschließen, die Re gierung zu ersuchen, daß die Gemeinden angehalten wer den, die für den Wohnungsbau bestimmten Mittel aus den Erträgnissen der Aufwertungssteuer in erster Linie dem privaten Wohnungsbau und den Baugenossen schaften, soweit diele in der Lage sind, eigenes Kapital aufzubringen, in Form von Hypotheken zur Verfügung zu stellen und daß die Gemeinden erst dann, wenn solche Interessenten nicht mehr vorhanden sind, solche Mittel selbst verbauen. Vermischtes. - Faulheit ist eine Krankheit. Einen Trost für alle, die unter unüberwindlicherFaulheit leiden hat ein amerikanischer Arzt entdeckt; er hat nach Unter suchung von 22 000 Insassen des Neuyorker Obdachlosen asyls gefunden, daß krankhafter Widerwille gegen die Arbeit ihren Grund keineswegs in Faulheit habe, son dern eine richtigeKrankheit ist, fürdieer sogar den schönen Namen „Ergophobie" geprägt hat. „Ich bin Ergophobe", hört sich entschieden besser an als das unsympathische Wort Faulpelz. Der wirkliche Ergophobe scheut die Arbeit, weil er eine krankhafte Furcht vor einem Un glück hegt, das ihn bei der Arbeit treffen müßte. Er fürchtet alles, was Muskelarbeit erfordert, und was wir Faulheit nennen, beruht in Wirklichkeit auf einem ab normen Seelenzustand, einer unnatürlichen Furcht vor etwas Unbekanntem, vielleicht durch einen Schreck oder einen schmerzlichen Eindruck im Kindesalter hervorge rufen. Nach der Meinung dieses Arztes ist die Krankheit nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft unheilbar. (Gott sei Dank! werden alle „Ergophoben" sagen.) --- Verdächtig. „Vater!" sagt Anni, die heirats fähige Tochter vorwurfsvoll. „Das ist aber nicht recht von dir, daß du mir nicht gesagt hast, daß die Bank hinten im Garten frisch gestrichen ist. Als ich gestern abend dort mit Fritz saß, hat er sich seinen ganzen Anzug schmutzig gemacht. „So?" lagt der Vater gedehnt. „Nur Fritz? Und DM . . Schatten des Lebens. Roman von I. Jobst. 69 Forlsetzung. ('Nachdruck verboten.) „Mein Gott", rief Gertrud voller Angst. „Sehen Sie nicht zu schwarz, Fräulein Iordan", tröstete Dr. Spohr. „Wir müssen den Körper so viel "jr möglich zu kräftigen versuchen, und dürfen den Mut nicht verlieren. Ich bespreche alles so offen mit Ihnen, "n Sie mir ja in den nächsten Monaten zur Seite stehen, "nd ich von Ihrer Autorität m,d Ihrem Einfluß das doste für die junge Frau erhoffe. Sie dürfen der Zü rnst nicht so fassungslos gegenüberstehen, Fräulein Jordan." „Ich habe sie so lieb und glaubte so sicher an eine völlige Genesung." „Hoffen wir das beste! Es wird schon alles gut Varden, nur dauert es viel länger." „Natürlich müssen wir Herrn von Steffen sofort "'los mitteilen." „Frau von Steffen wünscht dringend, es soll ihm "°ch ein Geheimnis bleiben." „Darf das sein?" fragte Gertrud erregt. k „Es muß sein", lautete die Erwiderung, „denn die Franke geriet in eine so hochgradige Erregung, als ich A diese Pflicht nahe irgte, daß ich sie nur durch das ^sprechen beruhigen konnte, keinen Schritt in dieser Mgelegepheit ohne ihr Wissen zu tun." „Ich weiß auch den Grund", sagte Gertrud leise. l4>iome Freundin fürchtet, daß ihr Mann sofort hier- kommt." „Erlauben Sie mir, heute eine Frage an Sie zu "chten, die mir schon lange auf der Seele liegt, trotz- ich fürchten muß, Ihnen indiskret zu scheinen." „Fragen Sie getrost", antwortete Gertrud. „Ist Frau von Steffens Ehe nicht glücklich?" Einen Augenblick zögerte Gertrud, dann sagte sie leise; „Ich weih, daß Herr von Steffen seine Frau ab göttisch liebt." Sie brauchte nichts hinzuzuletzen, der kluge ernst» Mann batte alles verstanden. Er gab noch einige An ordnungen, versprach bald wrederzukommen und verließ das Zimmer. Gertrud eilte zu Ursula, die ihr in seligem Glück weinend und lachend um den Hals siel. „Es wird wieder ein Knabe sein, Gertrud, ein schöner Knabe", jubelte sie. „Wie lieb werden wir uns haben, wir werden immer zusammen sein, ich werde ihn zu einem tüchtigen Mann erziehen." „Denkst du gar nicht an den Vater?" „Gewiß — aber ich bin die Mutter meines Kin des, mir gehört es ganz." „Wie wird sich dein Mann über die frohe Aus sicht freuen. Willst du es ihm heute noch schreiben?" „Nein, das hat Zeit." So ost Gertrud im Laufe der Wochen die Frage wiederholte, fiel dasselbe trotzige Nein von Ursulas Lippen, und Gertrud mußte sich bescheiden. Die Weihnachtszeit brachte ungezählte Briefe aus der Heimat. Sie schilderten die abenteuerlichen Folgen der ungeheuren Schneemassen, die der Hiurmel gerade um die Weihnachtszeit herabgeschickt — sie erzählten von im Schnee stecken gebliebenen Zügen, eingeschneiten Posten und den vom Verkehr abgeschnittenen Gegenden. Auch Gerd schickte zu Neujahr einen langen Brief, den zum ersten Male wieder ein fröhlicher Zug durch wehte und etwas von dem früheren Gerd erzählte. Sein froher Uebermut war ihm in jüngster Zett abhanden ' gekommen, und wenn Ursula sich infolge seiner schwer mütigen Briese um ihn gebangt hatte, tröstete Gertrud: „Es wird schon alles wieder gut werden, man kann doch seine Natur nicht ablegen wie ein Gewand. Er hat eingesehen, daß ich für ihn verloren bin, und dein Mann schreibt, Gerd sei bis jetzt solide gewesen. Gib acht, das ist die beste Grundlage, auf der eine ernste Neigung ge deihen kann." An diese Weissagung mußte Ursula jetzt denken, als sie den Brief Gerds durchlas, der mit drolligem Humor gewürzt war. „Der Junge wird ordentlich voetisch, Gertrud", wandte sich Ursula an die neben ihr sitzende Freundin. „Höre nur, wie er seinen Brief schließt: „Mitten in einem heftigen Schneetreiben ist mir im Herzen der Früh ling ausgegangen. Wer lacht wohl über Träumer, der Blumen im Winter sah? Du doch nicht. Herzensschwester? Beiliegendes gib an Gertrud. Dein Gerd." „Aha, da ist noch etwas", rief Ursula und entnahm dem großen Kuvert ein kleineres mit Gertruds Adresse. Es enthielt das Bild eines reizenden Mädchenkopfes und die wenigen Worte: „In lautlos fallendem Schnee habe ich meine erste Liebe begraben müssen — und wiederum im Schnee habe ich mein neues Lieb gefunden. Möchte ihr warmes, reines Kinderherz mir dazu verhelfen, mir das deinige in treuer Freundschaft wieder zu gewinnen. Sie heißt Gertrud, wie du. Dein Gerd." Gerührt blickten die beiden Frauen aus das Bild und Gertrud sagte: „Die liebt man ja auf den ersten Blick, sie wird ihn glücklich machen." (Fortsetzung folgt.)