Volltext Seite (XML)
Hierzu eine Beilase. in kleine «cht. fragen in dss. Bl. fragen in dss. Bl. einen Zahlungsmittelumlaus von rund 2,8 Milliarden gegen 1,7 am 1. Januar. Die Einziehung der Goldanleihe usw. geschah natürlich nicht auf Kosten de« Staate«, sondem der Wirtschaft. Die Staatsguthaben erhöhten sich in dieser Zeit um rund 270 Millionen G.-M. Bi« zum 1. Mai zog der Staat so viel an Steuern usw. au« der Wirtschaft, daß er in vier Monaten rund 200 Millionen G.-M. Besatzung«- kosten bezahlen konnte. Zu Beginn der Stabiliesterung war der Staat offenkundig bankerott. Mit den Mitteln der Wirtschaft hat er sich saniert: er hat ungeheure Summen dem Wirtschaftsleben entzogen, zum Teil — wie die Be satzungskosten — ins Ausland abgesührt uud damit die deutsche Wirtschaft bankerott gemacht. Daher der Geld mangel der Wirtschaft. Welche Kredite find dann der deutschen Wirtschaft zugefloffen? Wenn Dr. Schacht die Abdrosselung der Kredite für die deutsche Wirtschaft ver teidigt, dann vergißt ec, daß die Kredite längst vom Staat wieder konfisziert wurden und zwar durch eine übergipfrlte Steuerpolitik. Der Preisabbau, den Dr. Schacht von der Wirtschaft fordert, nützt unter dem versteuernden finanzpolitischen und steuerlichen System gar nicht«. Unter der jetzigen Hand habung der „Geschäftsaufstcht" wird zwar da« Festhalten von Waren für eine kurze Spanne Zeit gewissermaßen ge setzlich ermöglicht, aber unter dem Druck nicht nur der Steuern, sondern der allgemeinen Geldknappheit der Wirt schaft lassen sich schon jetzt folgende Erscheinungen beobachten. Die Suche nach Aurlandskrediten verläuft überall ergebnis los, Jnlandskcedite find zu kostspielig, selten zu erhalten. Geschäftsaufstcht hilft nur über eine kurze Spanne hinweg: Schon werden hier und da die Fabrikate bis zu 20 Pro, zrnt unter Herstellungspreis abgegeben, uud zwar vergeblich- Von Tag zu Tag werden immer neue Warengebiete tu den Strudel hineingerissen. Der Preisabbau marschiert also. In dem Augenblick aber, in dem er keine Profitrate mehr läßt, uud die Steuerpolitik und Tarispolitik de« Staate« nicht die Bewegung mttmachen, wird di« Produktion un rentabel. Das heißt: sie wird erlöschen. Er ist sehr bequem zu sagen, Deutschland müßte da« am billigsten produzierende Land der Welt werden. Man vergißt nur dabei, daß seine Produktion, heute belastet mit ungeheuren steuerlichen An sprüchen des Staates, noch die Lasten des Dawe«berichte« tragen soll. Schon heute ist die deutsche Industrie nicht mehr im Auslande weltbewerbsfähig. Sie kann nicht mehr dem ausländischen Kunden aus Mangel an Betrieb«mitleln die geforderten langfristigen Kredite geben. Die Paralyse hat überall eingesetzt, der Zusammenbruch der Wirtschaft ist heute schon, ohne Preisabbau, von Woche zu Woche zu ver folgen. Von dieser verblutenden Wirtschaft noch größere Opfer verlangen, damit Fiskus und ausländische Gläubiger ihre Guthaben vermehren, heißt die deutsche Wirtschaft er drosseln. Jedenfalls können die Grundpfeiler einer gesunden Staats- und Volkswirtschaft, so da sind verbilligend wirkende Gütererzeugung und Produktion von Kapital, unter diesen Umständen nicht mehr aufgemauert werden. er >t voss. ilichem epaket für ca. 9.70. schirren mich Ernst Windisch war aber bereits erstickt und konnte nur als Leiche geborgen werden. Die sofort angestellten Wiederbe lebungsversuche waren erfolglos. Sebnitz. Großen Seidendiebstählen ist man in einer hiesigen Blumenfabrik auf die Spur gekommen. Es handelt sich um einige 1000 Meter Seide, die dem Fabrikbesitzer entwendet worden sind. Bei diesen Diebstählen hat auch ein naher Verwandter des Besitzers seine Hand im Spiele. Die Ermittlungen führten weiter zur Inhaftnahme eines Hand, lungsgchiifen, der der Hehlerei beschuldigt wird und bereit« in andere Diebstahlssachen verwickelt gewesen ist; ebenso wurde eine der Hehlerei verdächtige Blumenarbeitrrin festgruommen. Die Angelegenheit zieht noch weitere Kreise; es dürften noch eine Reihe weitere Verhaftungen brvorstehen. Grimma. Im hiesigen Bezirk ist die Arbeit durch die Landarbeiter in allen Betrieben wieder ausgenommen worden. Der Streik ist restlos beendet. Im Landkreise Leipzig ist eine Entspannung der Lage bisher noch nicht «in- getreten. Die Technische Nothilfe ist eingesetzt und arbeitet tu 18 Betrieben mit rund 230 Helfern. Laufick. Im nahen Buchheim soll, wie der „Qsch. Gem." meldet, in diesen Tagen ein Schulstreik einsetzen. Die Ursache liegt darin, daß die Schulbehörde als Vertreter für den am 1. April in den Ruhestand versetzten Oberlehrer Seidel einen Junglehrer geschickt hat, der aus der Kirche ausgetreten i! und als Dissident weder den Kirchendienst ver richtet noch Religionsunterricht erteilt. Der Schulvorstand und die gesamte Elternschaft der Schulkinder haben dagegen protestiert, daß der Schulgemeinde ein dtssidmlischer Vikar aufgrzwungen worden ist. Der Einspruch ist zurückgewiesen worden mit dem Hinweis, daß die religiöse und politische Stellung eines Lehrers nicht in« Gewicht fallrn dürfe. Leipzig. Die im Grundstück Friedrich-August-Straße 36/38 in Lnpzig-Plawitz wohnende, 37 Jahre alte Ehefrau des Eifenbahnobrringeaieur« Knop machte am Sonntagvor. mittag in der 11. Stunde im Küchenofen Feuer an, um da» Mittagessen zu bereiten. Da wahrscheinlich die Sonne zu sehr auf den Schornstein schien, brannte das Feuer nicht hell genug, und Frau Knop kam aus den unglücklichen Ge danken, Spiritus in den Ofen zu schütten. Sie holte eine Blechkanne mit Spiritus herbei und goß etwa« Spiritus aus das Feuer. In diesem Augenblick explodierte die Spiritus kanne, ihr Inhalt ergoß sich auf die Kleider der Frau und im Nu stand die Bcdauern«werte in Hellen Flammcn. Sie lief aus der Küche auf den Vorsaal und rief um Hilfe. Im Hause wohnende Eisenbahner eilten herbei, zogen ihre Uniformröcke aus und erstickten mit diesen die Flammen. Trotzdem diese sofort kamen, waren die Brandwunden so schwer, daß die Frau nachmittags verschied. Schwarzenberg. In der letzten Stadwerordneten- fitzuvg kam ein Schreiben eines auswärtigen Jndusiiellen zur Verlesung, in dem er mitteilt, daß ec von dem Kaufe eines Grundstücks zum Bau einer Fabrik im Hinblick auf die hier herrschende kommunistische Bewegung zurücktritt. Ein kommunistischer Stadtverortneter wollte von politischen Terror der radikaleu Partei in Schwarzrnberg nichts wissen, mnßtc sich aber eines Besseren belehren lassen. agen Räder, dvingt" a r AuÄ^ lschmsl' ckerstr Dresdner Tchlachtviehmartt. 2. Juni 1924. Auftrieb: 124 Ochsen, 203 Bullen, 175 Kalben und Kühe, S30 Kälber, 215 Schafe, 2486 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 26-50, Bullen 30—47, Kalben und Kühe 18—50, Kälber 50-78, Schafe 25—47, Schweine 40—58. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungrstelle für Rinder 20 o/,, für Kälber und Schafe 18 «/„ und für Schweine 16 niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. Amtlicher Teil. Auzrablung aer Kleinrentner Unlerstützung. Die Auszahlung der Unterstützung an die Kleinrentner Met am Donnerstag, den 5. Juni dss. Js. vormittags 11 bis 12 Uhr Rathause statt. Httendorf-HLriLa, den 2. Juni 1924. Der Bürgermeister. Produktenbörse. 2. Juni 1924. Weizen 15,6-16,. Roggen inländisch. 14,70-15,20. Sommergerste 16—17,50. Hafer 14,20—14,60. Mai« 20-21. Rotklee 155-170. Trockenschnitzel 10—10,50. Zuckerschuitzel 15—18. Weizenkleie 8—8,40. Roggenkleie 8,80—9,3. Weizenmehl 25,5—26,5. Roggenmehl 23—25,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« andere in Mindestmrngen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden OerLLicheS uud SLchAschEs. Wiiendeef-VfriZa, drn z. Juni i9rq. — Die Kirchensteuerbescheide 1924 werden jetzt zugestellt. Zur Vermeidung unnötiger Schreibarbeit und Ersparung von ntchtsmittelkosten wird darauf hingewitsen, daß Einsprüche Stgen die Höhe der Kirchensteuer nur dann Erfolg haben Ann, fest steht, daß die der Kirchensteuer zugrunde gelegte Einkommensteuer 1922 nicht richtig in Ansatz gebracht ist. Die Begründung z. B, daß ein Steuerpflichtiger jetzt kein Einkommen hat, oder daß das jetzige Einkommen demjenigen Jahre 1922 nicht entspreche, kann im EtuspruchSwege tinerfalls zur Herabsetzung der Steuer führen. Im Mermögensfalle könnte ausnahmsweise nur Stundung oder Alaß in frage kommen. Etwaige Einsprüche find an das Finanzamt, Stundung«, und Eclaßgesuche dagegen unmittel- M an die örtlich zuständigen Kirchenoorstände oder, sofern Katholiken solche nicht vorhanden sind, an das zuständige M, Pfarramt zu richten. . — Die Sommerserien beginnen am 12. Juli. Da der vorschriftsmäßige Beginn der Sommerserien am 14. Juli in diesem Jahre einen Montag sällt, hat das Kultus- Anißerium augeorduet, daß die Sommerserien bereits am Sonnabend, den 12. Juli, nach Schluß des planmäßigen Unterrichts beginnen. . Dresden. Nun hat der Zoologische Garten wieder Kitten Elesauten und alle Freunde des Zoologischen Garten« ihren schon lange vermißten Liebling. Der Nachfolger de« ^vergeßlichen Paul stammt au« Birma in Hintertndten und Ard auch deshalb den Nameu Birma bekommen. Uebrigeus H e« ein weibliche« Tier, das nicht weniger als 15 000 Mk. Kostet h^. E» hat die Größe de« alten Paul, als dieser «Nen Einzug in den Drerdner Zoologischen Garten hielt, -st erst ungefähr 5 Jahre alt und wiegt 18 Zentner. Von Md an der Leine ging der Transport über Rtngelheim bei §"sen, Halle bi« zum Abstellbahnhof Dresden-Alstadt. Sonnabend gegen 6 Uhr nachmittags hielt da« Tier seinen Anzug in sein neue« Heim im Zoologischen Garten. Der ^spang war recht humoristisch und eregte nicht geringes ^stehen. Eine zahlreiche Menschenmenge, vor allem die Agend, erwartete die Ankunft am Eingänge des Gartens. Sektor Prof. Dr. Brandes hatte zur Feier sogar die gerade im Alogischen Garten konzertierende Militärkapelle beordert, ^ter deren Voranmarsch der Elejant Birma seinen Einzug sein mit grünen Zweigen festlich geschmücktes Haus hielt, virma schien ob dieses Emfpanges selbst überrascht zu sein, sich gleich als Reittier benutzen und zeigte sich recht zahm M gutmütig. Mit dem Elefanten kamen gleichzeitig veltkane und Nandu« (amerikanische Straußart), zwei Kapuzineraffen uud zwei indische AxiShtrsche, deren „Be- Mung" aber hinter jener de« Birma naturgemäß in den ^""ergründ trat. . Dippoldiswalde. Dieser Tage erschien im Menlokal der Industrie- und Landwirtschaftsbank der Lehr- S eine« hiesigen FleischermeisterS und berichtete mit einer ^pfehlung von seinem Meister, daß er dar Schwein bringe. M Geschäftsraum herrschte zunächst allgemeine Ver- ^underung über solch Schweineglück bis der Lehrling ein- Unglich gefragt wurde, wohin er da« Schwein bringen solle- Mauf antwortete er, daß sein Meister gesagt habe, er solle »« Schwein auf die Bank in der Schulgaff« bringen. Nun W ein Seifensieder auf! Da« Schwein gehörte nämlich Mt in die Landesbank, sondern in die Freibank! -inbida. Der 21 jährige Sparkasseubeamte Ernst Mdisch wollte mit seinem Vater die Düngergrube leeren, gilbet wurde er von giftigen Gasen betäubt und fiel mit /^Besicht tu die Jauche. Der mit in der Grube be- gliche Vater wollt« seinen Sohn aufhebeu wurde aber da- n' selbst ohnmächtig und fiel ebenfall« in die Grube. Der «fall wurde bald bemerkt und beide wurden herausgsholt. Preisabbau — und dann? Der Präsident der Reichsbank und Reichswährungs- kommissar Dr. Schacht hat vor dem Hansabund erklärt - Die Kreditdrosselung bleibt — da wir keine Rentenmark mehr ausgebrn können — folglich müssen di« Warenbestände ine Rutschen kommen, muß der Preisabbau also beginnen, da hohe Zinssätze das Festhalten der „Substanz" unmöglich machen werden. Um zu den Gründen der jetzigen Wirtschaftskrise hinab zusteigen, müßte die ungesunde Produkttonspolitik unter staatlicher Bevormundung erneut dargestellt werben. Als die sogenannte Inflation sich totlief, mußte die immer wieder vertretene Grundbedingung erfüllt werden, durch Verknapp ung der Geldmittel die Preise zu „werfen", zu drücken, da mit schließlich die die niedrigeren Löhne mit den Preisen in Einklang zu bringen waren. Statt dessen hat gerade die Reichsbank unter Schacht« Präsidentschaft im Januar sehr weitherzig Kredite gewährt, die meist nur einzelnen, nicht unbedingt notwendigen Jmportzweigen zugute kämm. Hand in Hand damit ging eine scharfe Steigerung der fiskalischen Einnahmen, der Steuern und Tarife. Was aus der einen Süte der Wirtschaft an Krediten gegeben wurde, nahm aus der anderen Seite der Staat. Am 1. Mai hatten wirj Nummer 55 Mittwoch, den Dum > -----N 23. Jahrgang. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. »»»»Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiriiiiie» W ein ü Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- " tag, Donnerstag uns Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. " - irgendwelcher Störungen des Betriebes der m m Zeitung, d. Liescrantcn od. d. Beförderungs- ü Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- * sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der - »» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. KMrtzMM- L lOMMW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. * Anzeigen werden an den Erscheinungsiagen S »» bi« spätestens vormittag 1Y Uhr in di« * Geschäftsstelle erbeten. - Die Festsetzung des Anzcigen-Preise« « M wird bei eintretender Änderung ein« Nimm er 8 L vorher bekanntgegeben, H ü Jeder Anspruch auf Nachlich erlischs, wenn L - der Anzeigen-Betrag durch Klage «mgupArn A »» werden mutz oder wenn der AustrahgeKr in 4 Konkurs gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 13S. >