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Das Blatt will erfahren haben, daß die Regierung den An trag mit eingehender Begründung ablehnen werde. Der Reichsminister des Innern hat die Rote Fahne aus zwei Wochen verboten. Der Reichspräsident hat das Rücktrittsgesuch des Neichsjustizministers Dr. Emminger genehmigt. Mit der Führung der Geschäfte des Neichsjustizministeriums ist Staatssekretär Dr. Joel beauftragt worden. Reichskanzler Dr. Marr hat die Absicht, nach den Osterfeiertagen in einer Zenirumsversammlung im be setzten Ruhrgebiet eine programmatische Wahlrede zu halten. Die Zustimmung der französischen Besatzungs- behörden zum Einreisegesuch für den Reichskanzler sei bereits gesichert. ! Zn den Finanz- und Wirtschaftskreisen hat die Er richtung der Eolddiskontbank außerordentliche Befrie digung hcrvorgerufen. Der Thüringische Landtag beschloß mit den Stimmen der Rechten und der Deutschvöllischen die Aufhebung des von der früheren sozialistischen Negierung beschlossenen Gesetzes, den 1. Mai als staatlichen Feiertag zu erklären. Vor dem Volksgericht München beginnt am 23. April der Prozeß gegen 38 Angehörige des Stoßtrupps Hitler wegen des Vergehens der Beihilfe zum Verbrechen des Hochverrats. Dic neue Hilfsaktion der deutschen Kolonie in Buenos Aires für Deutschland hat bis jetzt etwa 160 000 Papier pesos ergeben. Die angedrohte Aussperrung der englischen Werft arbeiter ist am Sonnabend abend zur Tatsache geworden. lOOOOO Menschen sind arbeitslos, und 50000 weitere Personen sind ebenfalls davon betroffen. Die englisch-russische Konferenz. Am Montag vormittag begann die englisch-russische Konferenz, die dazu dienen soll, die Beziehungen zwischen England und Sowjetrußland endgültig festzulegen. Mac donald bewillkommnete in seiner Rede die Mitglieder der russischen Delegation und sagte, daß die Konferenz das Ergebnis der Note fei, die seinerzeit an Tschitscherin gerichtet worden wäre und in der die äo fürs-An erkennung Rußlands ausgesprochen worden sei. Die Konferenz sei die Vollendung dieses Aktes, sie ändere in keiner Weife die Tatsache, daß die gewährte Aner kennung bedingungslos erfolgt sei. Man müsse die Liquidation der Vergangenheit vornehmen und erfolg reiche Beziehungen für die Zukunft erwägen. In Erwiderung dec Rede Macdonalds ergriff der Führer der russischen Delegation Rakowski das Wort Und erklärte: Die Delegation lei mit dem aufrichtigen Wunsche gekommen, die Konferenz zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Sie werde ihr Möglichstes tun, um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, wie he zum Beispiel in der Frage der Dvrkriegsschulden und der Privatansprüche Enthalten seien. Die englische Negierung möge ebenso auf ihren guten Willen mit Bezug auf politische Fragen ^chnen. Für die englischen Interessen würden sich keiner- kw neue Schwierigkeiten ergeben, ebensowenig für die Tvwjetregierung, da beide Regierungen das Prinzip der gegenseitigen Unabhängigkeit und Souveränitätsanerken- "ung zum Ausgangspunkt ihrer Verhandlungen gemacht hätten. Die russische Delegation messe der Konferenz kille überragende historische Bedeutung bei, da die beiden an ihr beteiligten Regierungen nicht nur »ersuchen, die Schwierigkeiten und Meinungsverschieden heiten zu beheben, sondern auch die den Frieden der ganzen Welt berührenden Probleme zu käsen, woraus sich ein radikaler Wechsel in den gesamten internationalen Beziehungen ergeben dürfte. Die Ab- rüstungs frage präsentiere sich von selbst als ein dringendes Problem und die Sowjetregierung sei bereit, darin neue entscheidende Schritte in gemeinsamer Zu sammenarbeit mit anderen Staaten zu unternehmen. Wäh rend Sowjetrußland naiürlich dem Völkerbunde, wie er heute beschaffen sei, anders gegenüberstehe, als Eng land, so sei die Sowjetregierung doch bereit, sich mit del internationalen Organisation zu verbünden, in die alle Regierungen nach ihrem freien Willen eintreten könnten. Die Sowjetregierung teile durchaus die Meinung, der englischen Regierung, daß die Nichteinmischung in die inneren Verhältnisse der anderen die unerschütterliche Voraussetzung für die Schaffung des gegenseitigen Vertrauens sei. Der Grundsatz der Sowjet regierung in dieser Beziehung sei aber, daß keinerlei Ver suche gemacht werden dürften, die sozialistische Ordnung ihrer Republiken anzugreifen, an dem sestzuhalten, der Entschluß ihrer Regierung sei. Die Delegation schlägt vor, in erster Linie die beide Länder gleichmäßig inter essierenden wirtschaftlichen und politischen Fragen mit dem Ziele zu behandeln, in allernächster Zeit schon Ergeb nisse zu erzielen, die durch die Stärkung des gegensei tigen Vertrauens eine für die Lösung der schwierigen Fragen günstige Atmosphäre zu schaffen, geeignet seien. Aus aller Welt. Unter dem Verdachte des Elternmordes verhaftet. Unter dem Verdachte des Giftmordes an seinen Eltern ist der 22jährige Sohn des Fabrikbesitzers Georg Müller in Essen verhaftet worden. Er soll zuerst seinen Vater vergiftet haben, um die Leitung der Fabrik und die Ver fügung über das väterliche Vermögen zu erhalten und dann eine Krankenschwester zu heiraten. Als sich die Mutter Müllers dem Plane widersetzte, soll der Sohn drei Wochen später auch seine Mutter vergiftet haben. Der Verhaftete bestritt bei seiner Vernehmung alle Schuld, Als er nach der Vernehmung wieder in Haft abgeführt wurde, stürzte e; sich aus einem Fenster des zweiten Stockwerks und erlitt einen Schädelbruch und andere schwere Verletzungen. » Streik einer Wasserleitung. Ueber die Stadt De- litzsch ist seit ein'gen Tagen eine recht unliebsame Kata strophe hereingebrochen. Die Wasserleitung streikt. S'e gibt kein Wasser mehr. Da diese unangenehme Störung vermutlich di^rch die in unmittelbarer Nähe gelegenen Kohlengruben hervorgerufen ist, die das Grundwasser ableiten, wird die Stadt die Brunnen bedeutend vert'esen müssen. Nachwinter. In den letzten Tagen ist auf dem Hochschwarzwald Schneefall eingetreten. Am Sonntag abend setzte ein Schneesturm ein. Es fielen 55 Zenti meter Neuschnee, so daß die Schneedecke jetzt wieder un gefähr 2,5 Meter beträgt. — In Breslau fand am Sonn tag nachmittag ein schweres Gewitter mit starkem Schnee gestöber statt. — Auch in Wien herrscht seit Sonntag Mitternacht starkes Schneegestöber. Das Kalb mit dem Hasenkopf. Ein abnormes Kalb wurde auf dem Gehöft der verw. Gutsbesitzerin Krause in Lindenau bei Erottkau geboren. Das Tier hat einen Kopf, der dem Hasen ähnelt, ungewöhnlich kleine Augen und zugespitzte Schnauze. Das Kalb ist sonst gesund und munter. Eine Mietskaserne abgebrannt. Zn Pollnow bei Stettin brannte ein kasernenartiges Wohngebäude völlig aus. 60 Familien konnten nur das nackte Leben retten und wurden obdachlos. > An der Quelle saß der Knabe. Zu einer Raub- gcsellschaft hatten sich 15 Angestellte eines großen Ham burger Warenhauses der Vekleidungsbranche vereinigt. Sie hatten in der letzten Zeit Waren im Werte von 50 000 Goldmark gestohlen. Die Angestellten waren mei stens Abteilungsleiter. Sie hatten die- Aufgabe, die an deren Angestellten zu kontrollieren, damit nichts aus dem Hause herausgeschleppt wurde. » Wenn Frauen betrunken sind. In der Nacht zum Sonntag fanden Polizisten in einem Gewässer des Tiergartens in Berlin eine weibliche Leiche, die erst kurze Zeit im Wasser gelegen hatte. Passanten sagten aus, daß sie vorher einen Streit zwischen Stra- ßendirnen beobachtet hätten. Vier Frauenzimmer hätten auf die fünfte eingeschlagen. Nachher hätten sie ein Plätschern gehört, ohne aber weiter darauf zu achten. Die Mordkommission stellte fest, daß die Ertränkte die 56jährige, aus Danzig gebürtige Elisabeth Schmidt ist. Später wurden die anderen an der Schlä gerei beteiligten Frauen ermittelt. Sie gestanden, auf die Schmidt eingeschlagen zu haben. Die vier Frauen waren so sinnlos betrunken, daß ein eingehendes Verhör mit ihnen am Sonntag nicht angestellt werden konnte. Berhafteter Falschmünzer. Aus Königsberg wird gemeldet: Ein Falschmünzer, der geraume Zeit hindurch die Provinz Ost preußen und zum Teil auch das Reich mit falschen Einbillionen scheinen und später mit falschen Zehnrentenmarkscheinen über schwemmt hat, ist jetzt in der Person des Elektromonteurs Bressem in Königsberg verhaftet und unschädlich gemacht worden. Verunglückte Probefahrt eines italienischen Lenkluftschiffcs. Wie aus Rom telegraphiert wird, wurde auf dem Flugplatz von Ciampino das Lenkluftschiff I, das zu einer Probefahrt bereit lag, von einer heftigen Böe fortgerissen. Ein Arbeiter und zwei Sol daten, die die Taue nicht rechtzeitig losgelassen hatten, wurden etwa hundert Meter hoch mit fortgeführt. Aus dieser Höhe stürzten sie ab und blieben zerschmettert liegen. Das Lenkluft schiff landete später ohne Zwischenfall. Das Baby an der Wahlurne. Bei den letzten italienischen Wahlen erschien eine junge Frau aus dem Arbeiterstande mit ihrem zweijährigen Kind. Nachdem sie selbst gewählt hatte, wollte sie auch das Baby wählen lasten, und wies den Beamten zu diesem Zwecke einen Wahlzettel vor. den man dem Kinde irrtüm lich zugesandt hatte. Feierlich entschieden jedoch die Beamten, dah nach dem Gesetz der kleine Staatsbürger noch 19 Jahre bis zur ersten Ausübung des Wahlrechts zu warten habe. Doppelraubmord im Packwagen. In Cordoba (Spanien) fand man im Packwagen eines Zuges, der aus Frankreich kam, zwei Postangestellte ermordet auf. Die Briefsäcke waren geöffnet worden, und ihr Inhalt lag zerstreut umher. Der gestohlene Be trag beläuft sich auf etwa 500 000 Pesetas. Der Zirkus Sarrasani in Argentien. Am 8. April fand in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, in Gegenwart des Präsidenten von Argentinien und sämt licher Minister die Eröffnungsvorstellung der Sarrasani- Schau statt. Sie gestaltete sich zu einem großen Triumph für Direktor Stosch Sarrasani und seine Künstlerschaft. Aus dem Gerichtssaal. k „Eine Anerkennung für Gericht und Staatsan waltschaft". Das Dresdener Amtsgericht verhandelte gegen den Dachdecker Paul Neumann aus Weinböhla, der einen Kollegen bestohlen haben sollte, nach dem Er gebnis der Beweisaufnahme auf Antrag der Staatsan waltschaft aber freigesprochen werden mutzte. Am Schlüsse der Verhandlung erNärte der Beschuldigte: „Das war aber einmal ein gerechtes Urteil, Herr Vorsitzender", und ferner zum Staatsanwalt: „Lassen Sie sich es gut gehen bis an Ihr Lebensende, Herr Staatsanwalt!" Die sicht lich aus innersten Dankesgefühlen gesprochenen Worte lösten im dichtgefüllten Zuhörerraum stärkste Heiterkeit aus. — Im allgemeinen sind die Berufe der Strafrichter und Staatsanwälte gerade in gegenwärtiger Zeit die am meisten angefeindeten und damit ärgerlichsten Erwerbs quellen. Versammlungen und Kongresse. Die 49. ordentliche Vertreterversammlung des Sächsischen Lehrervereins wurde in Bautzen am Montag nachmittag durch den Landesvorsitzenden Cleisberg eröffnet. An den Verhand lungen nahmen u. a. teil Volksbildungsminister Dr. Kaiser, Ministerialdirektor Woelker und Ministerialrat Sieber. Döbeln als Kongreb- und Feststadt. Erlebnisreich werden die bevorstehenden Sammeltage für Döbeln werden. Da ist zu erst einmal vom 10. bis 11. Mai Tagung der 400 sächsifchen ge werblichen Genossenschaften, 17. bis 19. Juni Verbandstag des Sächsischen Saalinhaber-Verbandes mit groher Fachausstellung vom 15. bis 21. Juni. Am 20. Juni findet in Döbeln ein großes Militärvereinsfest der Vereine in der Keishauptmannschaft Leip zig statt. Den Höhepunkt der großen Döbelner Veranstaltungen wird dann das Heimatfest vom 15. bis 7. Juli bilden, zu dem die Sächsisch-Thüringische Landsmannschaft ebenso rüstet, wie die hier bestehenden Ausschüsse. Außerdem findet im Juli der Sängertag des Sängerbundes „Saxonia" für alle Bundesvereine und im Spätsommer ein Regimentstag der 139er statt. Vermischtes. — Sportliches. Mausi säubert den Sonntags anzug ihres Mannes und findet in der Westentasche einen Zettel, aus dem die Worte „Irene Bumke" geschrieben stehen. „Wer ist denn das, Männe?" fragt Mausi. — „Ach, das ist das Pferd, auf das ich gestern gesetzt habe", sagt Männe und geht rasch ins Bureau. Zum Mittagessen kommt er vorsichtig nach Hause und fragt: „War was los, Mausi?" — „Nichts, Liebling! . . . Ach, richtig,: Dein Pferd hat angerufen!" Schatten des Lebens. Rowan von I. Jobst. 47. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) denke ich mir als den Gipfelpunkt irdischen Glückes." Gerd schwieg, er hatte alles gesagt, was zu sagen war. Das Blut klopft wild in Ursulas Schläfen, während das Gehirn nur den einen Gedanken faßt: „Du bist dieses Mädchen, dessen Besitz dieser Steffen sich wünscht." Ob Gerd denn gar nichts von ihrer heimlichen Brautschaft wußte? Wohl kaum, sonst hätte er ihr doch das alles nicht erzählt. Der Bruder bemerkte nur zu gut, daß er verlockende Bilder in Ursulas Köpfchen wachgerufen hatte. Das war vorläufig genug. So stand denn Gerd auf und küßte sie zärtlich aus : Stirn, ihr zuflüsternd: „Denke ein wenig über meine Worte nach, mein kluges Schwesterchen." XU Die warme Sommerszeit brachte Ursula schein bare Hencsung. Der Husten war fast ganz fort, die Onas: lamen zurück und sie fing an, das Leben wieder 'u g uießen. Gertrud, die stets ein wachsames Auge auf Ur sula batte, war durch eine plötzliche Erkrankung der Großmutter — ein Schlaganfall hätte die alte Dame betroffen ganz durch deren Pflege gefesselt; sie war seaar in die Wohnung der Großmutter übergcsiedelt, und die Freundinnen sahen sich daher lange nicht. Ursula ging jetzt viel in Gerds Begleitung spa- Zi i n, und so traf es sich „zufällig" bei einem Ausfluge nach Biebrich, daß die Geschwister im dortigen Park Herrn von Steffen mit seiner Tante begegneten. Ein eleganter Wagen hatte die beiden dorthin gebracht, wäh rend Herd und Ursula bescheiden mit der Dampsbahn gefahren waren. Gerd widmete sich als galanter Kavalier sofort der alten Dame, so gewann Steffen Gelegenheit, bei Ur sula seine Angelegenheit zu fördern. Das junge Mädchen sah entzückend aus in ihrer duitigcn Toilette aus weißem Battist, die als Ausputz nur einen farbigen Gürtel zeigte. Unter dem Rand des Matrosenhütchens stahlen sich die goldenen Löckchen über die Stirn und die zierlichen Ohren. In blendender Weiße hob sich der zarte Hals aus den weißen Spitzen und die Wangen waren sanft gerötet. Bewundernd ruhten die Augen des jungen Mannes auf so viel Anmyt und führten eine so offene Sprache, daß Ursula verlegen die Blicke senkte. Eine heiße Scham stieg in ihr auf. Was hatte sie, die Braut Langsdorfs, in den Blicken dieses werbenden Mannes zu lesen! Lange war man im Part umhergewandert, Ursula mit Steffen immer voran ihr Lachen klang so lustig und hell zu dem zweiten Paare hin. Man ließ sich end lich ermüdet auf den Bänken nieder, von denen man weit in das sommerliche Land hinausblicken konnte. Die Sonne lag in vollem Glanz aus dem schönen Rheintal, die ganze Natur atmete wonnigen Frieden. Ursula sah träumend hinaus. Sie war sehr still ge worden — sie dachte an Franz und an ihre Liebe. Gequält von ihren Gedanken, versuchte sie sich ihnen gewaltsam zu entziehen und drehte der Aussicht nach einer Weile den Rücken, um sich von neuem ihren Gefährten zuzuwenden. Doch sie erblickte nur die alte Dame, die ihr freundlich lächelnd zunickte. Frau von Alten war die Witwe eines Generals, die an Stelle der Hausfrau in dem Hause ihres Neffen waltete. Dieser hatte ihr eine lebenslängliche Rente aus gesetzt, so daß ihre Existenz auch gesichert war, wenn eine neue Herrin in das Haus ihres Neffen einzog. Darum stand sie seiner Werbung um dieses reizende Mädchen auch nicht unsympathisch gegenüber. „Wir sind allein, Fräulein von Lichtenberg, S^ haben in ihrer Träumerei nicht bemerkt, daß die Herren uns verlassen haben, Sie wollen eine kleine Erfrischung besorgen, die Ihnen sicher auch munden wird. Sehen Sie, dort kommt schon unser Diener." Ursula sah staunend, wie sich ein richtiges „Tisch lein deck dich" vor ihnen erhob. „Wir lieben es nicht, auf unseren Fahrten ein zukehren, sondern führen meist alles mit uns. Sehen Sie nur, mit welchem Eifer die Herren für uns sorgen." Wirklich erschienen jetzt die Herren mit dem Diener und trugen köstliche Dinge herbei, deren Fülle Ursula hätte stutzig machen müssen, wenn sie nicht durch all die Aufmerksamkeiten, die Steffen ihr erwies, zu be fangen gewesen wäre. Doch bald genug brach sich ihre leichtlebige Natur Bahn und sie tafelte mit derselben Fröhlichkeit wie die andern. Sie kostete mit Wohl gefallen die herrlichen Erdbeeren und stieß herzhaft mit ihrem Glase Sekt an das ihres Nachbars. Wie gut das mundete — wer das immer haben könnte! Ob Herr von Steffen die Gedanken hinter der weißen Stirn erriet? Er bog sich plötzlich so weit zu ihr hin. um das Elas wieder zu füllen, daß er sie vor den Blicken der anderen verdeckte. Heimlich flüsternd raunte er ihr ins Ohr: „Wissen Sie, gnädiges Fräu lein, daß dies die glücklichste Stunde meines Lebens ist?" (Fortsetzung folgt.)