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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend " Die „Ottendorfer Zcüunii" erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Dezugs-Hreis wird init Beginn jeden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt jKrieq cd. sonst. T »» irgendwelcher Störnngcn des Betriebes der " ü Zeitung, d. Lieferanten od. d. Dcfördernngs- - Einrichtungen) Hal der Bezieher keinen An- « spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der " - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 28148. MOMP- ,K. MUMM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gememderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schristlcitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, der: 9 April Anzeigen werden an den Erscheinungstagen - bis spätestens vormittag 10 Uhr in die - Geschäftsstelle erbeten. - Die Festsetzung des Anzeigen-Preises 2 wird bei eintretender Änderung eine Nummer L vorher bekannigegeben. 2 L Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn ü der Anzeigcn-Betrag durch Klage eingezogen -» werden muß oder wenn der Auftraggeber in » Konkurs gerät. ü "iiieinisurLiiksiciiiiiiiiiiisiiirii» Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. 23. Jahrgang. Amtlicher Teil. Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer 1924. Der Steukrpfl'chlize, der zu vierteljährlichen Eivkommen- Ketlervorau-rzohlungen sür 1924 verpflichtet ist, hlt diesen seine« Perbrauch im jeweils abgelnusenen KalMderviertel- jahre zugrunde zu legen, wenn der von ihm sonst zu leistende Vorauszahlungsbetrag peiinger ist, als der sich im Verbrauch offenbarrnden Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen steht. Nach den vom Henn Reichsminister der Finanzen hierzu erlassenen Bestimmungen haben ohne besondere Aufforderung der Finanzamtes alle Personen, deren Verbrauch in einem Kalendervürteljahre mehr als 2000 Mark betragen hat, beim zuständigen Finanzomle bis zum 10. dcs auf dieses Viertel jahr folgenden Monats mit rinwöchiger Schonfrist eins Vor anmeldung über diesen Verbrauch einzureichrn, wenn die nach dem Verbrauche zu leistenden Vorauszahlungen höher find als die von ihnen sonst zu entrichtenden Voraus zahlungen einschließlich der durch Abzug vom Arbeitslohn und durch Abzug vom Kapitalertrag entrichteten Steuern. Die Voranmeldung de« Verbrauchs kann in der vom Steuer- pflichtigen sonst zu erstattenden Einkommcnßeuervoranmelduug mit erfolgen. Der Steuersatz betrügt bis zu 2000 Mark Verbrauch 10 vom Hundert, darüber hinaus 20 vom Hundert. Entsprechendes gilt für Steuerpflichitge, die monatliche Vor auszahlungen zu leisten haben. Für Handwerker und Kleingewerbetreibende sind kürzlich vom Herrn Reichsminister der Finanzen besondere B- Üimmungen über die Einkommensteueroorauszahlungen er- lassen worden, die bei den Finanzämtern zu erfragen find. Ii«a«zamt Hladeverg, den 5. April 1924. OerMchsS u«d GLchM^,. Vttrndorf-NkMa, Len 8. April iSr-z. —* Am 31. März 1924 beendeten nach dreiundvi-rzig jährigem segensreichen Schaffen infolge des Abbaugesetzes Herr Direktor Endler und Herr Oberlehrer Franke ihre Amts tätigkeit an unserer hiesigen allgemeinen Volksschule. In der Entlassungsfeier. der Volks- und Berufsschule wurden die anerkannten großen Verotenste der beiden Herren von Vertretern der Gemeindeverwaltung, des Schulausschusses, der Eltern- und Lehrerschaft gebührend gewürdigt. Hier sei nur nochmals der herzlichste Dank der vielen, vielen ausge sprochen, die zu Füßen der beiden verdienten Lehrer gesessen haben, und von ihnen mit Gütern des Geistes und Herzens reich beschenkt ins Leben hiaau-gezogen find. Besonders Herr Direktor Endler, der seine ganze reiche Lebensarbeit nur unserer Schnlc.u.'.d deren Entwicklung und dem öffent lichen Leben nur unserer Gemeinde gewidmet hat, genießt die herzlichsten Gefühle der Anhänglichkeit und Dankbarkeit. Das, was die Herzen so viele: bewegt, die den wohlver dienten Ruhestand der beiden verehrten Lehrer mit auf richtigsten Wünschen begleiten, kann nicht besser nusgedrückt werden, als es Herrn Direktor Endler von einem Kinde zum Abschiede zugcrufeu wurde: „O, möchte sie in einem langen Ftierabendfrieden die Gewißheit laben: als edler, guter Mensch, als ein treuer Lehrer sind sie in unser aller Herzen tingegraben I" — Gleichzeitig sei auch an dieser Sülle Herrn Lehrer Schmidt, der am 7. April d. I auf eine 25 jährige gesegnete Amtstätigkeit fast ausschlüßlich in unseren Orts zurüäblicken konnte, sür sein ferneres Schiffen und Leben ein herzliches „Glück aufl" zu gerufen l — In vergangener Nacht brach in der Köhlerei des Herrn M. Findeisen rin Schadenfeuer aus. Der schnell am Brandplatz eisLitnencn Betriebsfeuerwehr der Firma August Walther L Söhne, A.-G. gelang es durch ihr tatkräftiges Eingreifen das Feuer an ein Uckergreifen auf dis Nachbar- grbäude zu hindern und in kurzer Zeit derart einzudämmen, daß die inzwischen eingetroff nen Freiwilligen Feuerwehren fast gar nicht in Tätigkeit zu treten brauchten. D Als Eröffnungsveranstaltung der Sommerspielzeit des Bezirks Rad berg DT ging am Sonntag an der Hofe- wiese (Langebrück) der Frühjahrswaldlauf unter reger Be teiligung von statten. Der hiesige Turnverein „Jahn" wurde auch hier wieder erfolgreich vertreten und zwar ge lang es Georg Klatsche (Jgd. 06- 07, 3,2 Kilometer) den 3. Preis zu erringen. Kuche-vorstondsutzung. N ch K nntnisnahme ver- ichied^er Verordnungen des Konsistoriums und Festsetzung des festen Gehaltes des Klöckners und Kirchvaters beschließt man die Tilgung der K-rchschuld zu versuchen. Die er- ford-rliche Summe von 1600 Mark hofft man durch ver zinsliche Anteilscheine aufbringen zu kömi»n. Der Haurhal - puu gibt einen Fehlbetraa von etwa 5000 Mark, sodaß bei 1200 Steuerzahlern die Slcucrkr-ft des Einzelnen nicht sehr in Anspruch genommen zu -werden braucht. Herrn Ober lehrer Franks beschließt man schriftlich die b'sten Wünsche für den Ruhestand zu übermitteln und ihm dafür zu danken daß er trotz der Schularbeit noch soviel Zeit der Kirchge meinde gewidmet hat und ihn zu bitten, auch weiterhin ihr zu bieten. Dem anwesenden Herrn Schuldirektor Endler spricht der Vorsitzende zum Schluß die besten Wünsche der Kirchgemeinde aus für eiren besonders dwch G sundheit ge- segneten Ruhestand, ardenkt der vielen Ackeil die er als stellvertretender Vorsitzender trotz der Last seiner Schulamtes geleistet hat für die Ki che und für seine fortwährenden Be mühungen die Verbindung von Kirche, christlichen Elternhaus und Schule in der Gestalt gütlichen Einvernehmen« aufrecht zu erhalten. Herr Direktor Endler dankt sür hiess Worte der Anerkennung und verspricht, auch weiterhin seine Kräfte in den Dienst der Kirche zu stellen. — Im amtlichen Teile dieser Nummer ergeht eine Bekanntmachung des Finanzamtes über die Berechnung der EinkommensteuervorauSzahlungen 1924 nach dem Verbrauche der Steuerpflichtigen und über die insoweit abzugebenden Voranmeldung. Ueber die Einkomm vsteuervorauszahlungen für Handwerker und Kleingewcrbtreibende sind soeben vom Reichsfinanzmuttfler besondere Bestimmungen erlassen worden die bei den Fing zämterv -u erfragen sind. — D> B.rlagr „Mode und Heim", die sich schnell die Gunst der Frauenwelt erobert hat, bringt in Nr. 5 Ab- brlduugen für die Straße und eine Plauderei über die gut angezogene, geschmackvolle Frau. Unter „Praktischer Kunst" sehen wir einen Wandbehang aus R sten und ein Silhouetten- kissen, während in der Nckltk „Die Frau in Hau» und Beruf" diesmal wertvolle Winke für die Gesundheitspflege gegeben werden. — Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung über die Goldnotenbank, die von der Pariser Sachverständigen kommission für Deutschland geplant wird, find die ver schiedensten Gerüch-e über die Rentenmark im Umlauf, die entweder von ntchtunt errichteter Seite ausgehen, oder aber durch Händler und Reisende in böswilliger Weise Ver breitung finden, um der Güte der Rentenmark Abbruch zu tun. Während z. B. auf dem Lande mancherorts verbreitet wird, daß die Rentenmark bet einem Umtausch in „Gold- noten" der neuen Goldnotenbank nur noch mit 35 Prozent bewertet werden würde, ein Gerücht, das jeder Grundlage entbehrt, hört man in gewissen Grenzgebieten, die besonders zur Tschechoslowakei in Verkehr stehen, daß die Rentenmark stark gesucht fei, um sie unter Ausnutzung der der Valuta nach der Tsch choslowakei zu verschieben, wo sie in größeren Mengen aufgekauft und wahrscheinlich nach Frankreich ge leitet werde. Daß gewisse Kreise der Spekulation und leider auch de: Wirtschaft sich bemühen, die Stabilität der Renten mark durch falsche Meldungen zu erschüttern, ist an sich nichts Neues. Würden di« Hintermänner der Auskäufer der Rentenmark selbst an das von ihnen ausgehende G rücht einer Unterbewertung der Rentenmark bei ihrem brsher noch durchaus nicht feststehenden Aufgehcn in eine neue Goldnote glauben, so wären sie die letz cn, die für rin später nicht weribeständigrS Zahlungsmittel Opfer bringen würden. Die Gerücht: scheinen daher nur dazu dienen zu sollen, die kleiner Leute zur Abgabe der R ntenmark zu veranlassen, um au diese Weife eineu großen Teil der Rrntenmarkuusgabe in di« eigenen Hände zu b.-kommen und um Sabotagevrrsuche gegen dir Rentenmark, die von französischer, tschecho slowakischer und polnischer Seite zweifellos im Gange sind «leichter durchführen zu können. War den inneren Wert der Rentenmark betrifft, so mag in diesem Zusammenhang« da- i rauf hingewtrseu werden, daß die Rentenmark durch Gold- renlcndrirfe gedeckt ist, di« wiederum durch eine goldverzins- luLe, erstrangige Belastung der Landwirtschaft und Industrie sichecgrstellt sind. Denn die Deutsche Rentenban! hat au Grund der Verordnung vom 15. Oktober 1923 an den Grundstücken, die dauernd land-, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Zwecken dienen, in Höhe von 4 Prozent Wehr beitrageswerter eine auf Goloma k lautende Grundschul erworben. Die bei Inkrafttreten der Verordnung bestehenden industriellen, gewerblichen und Handelsbetriebe einschließlich der Banken sind in ihrer Gesamtheit zugunsten der Deutschen Rcnlenbank mit dem entsprechenden Betrage in Goldmark belastet. Auf Grund dieser beiden Belastungen find die er wähnten Gold entenbriefe ausgegeben, die die Unterlage für die Rentenmark bilden, Im. übrigen find die zur Ausgabe gelangenden Rentenmarkmengen der Höhe nach durch da« Gesetz begrenzt, so daß eine Inflation dwch willkürlich! Ver mehrung der Rentenmark nicht eintreten kann. Herrnhut. Ja der Nähe von OberrennerSdorf ent gleiste ein Personenzug. Die Lokomotive und vier Wagen iürzten um. Die Ursache ist noch nicht aufgeklärt. Per- onen wurden nicht verletzt. Wurzen. Auf ihrem Heimwege von der Wurzener Zismarckseier nach Lüptitz wurden nachts gegen 12 Uhr vier Männer überfallen. Die Wegelagerer schlugen die Wehrlosen nieder, mißhandelten fie und zertrümmerten in ihrer sinnlosen Wut auch ein Rad. Mit den Mißhandlungen hörten fie erst auf, al» fie zwei der Ueberfallenen für tot hielten. Durch die Gendarmerie wurde sestgestellt, daß der Ueberfall von etwa dreißig Mann ausgeführt worden ist, die sich schon längere Zeit in drei Rotten in der Nähe des Ueberfallsorte- elagert hatten. Leipzig. Möbius hat jetzt ebenfalls Revision ein gelegt und vor dem Untersuchungsrichter aller widerrufen, vas er in der Hauptverhandlung angegeben hat. Er hat tzt zu Protokoll gegeben, daß er seinerzeit in der Vorunter- uchung, in der er Dr. Zeigner schwer belasst hat, dir volle Wahrheit gesagt habe. Möbius hat weiter angegeben, Eigner Habs wedrr im Falle Brandt die Gans, noch im Zalle Schmerler den Pelz wieder zurückgegeben. Weiter >abe Dr. Zeigner ihn, Möbius, zu Trommer geschickt mit dem Bemerken, dort sei etwas zu machen. Die Frau Dr. Zeigner- habe ihn bei einem Besuch vor dem Prozeß so be einflußt, daß er seine in der Voruntersuchung gemachten An gaben im Prozeß zugunsten Zeigners widerrufen habe. Plauen. Am Freitag vormittag gegen 12 Uhr kam zwischen Reinsdorf und Plauen ein mit fünf Personen be setzter Kraftwagen, einem Kaufmann in Markneukirchen ge hörig, auf der Straße von Oberlosa kurz hinter R-inSdorf infolge zu weiten RechtSfahrena und wegen der Schlüpfrigkeit der Straße ins Rutschen, wobei der Hintere Teil an einen Baum anstieß. Der Anprall war so heftig, daß der in Markneukirchen wohnhafte Kaufmann Kurt Höfer, dessen Ehe- frau Helene und ein weiterer Insasse aus dem Auto heraus- und aufs die Straße geschleudert wurden. Frau Höfer, di« im brfinnungrlosen Zustand liegen blieb, hatte einen Schädel bruch, Herr Höfer im Gesicht und am Körper schwere, blutende Verletzungen erlitten. Dis dritte Person ist ohne nennenswerte Verletzungen davongekommen. Der Hintere Teil des Personrakrastwagens ist bei dem Anprall fast gänz lich zrrtümmert worden. Dresdner Schlachtviehmarkt. 7. April 1924. Auftrieb: 78 Ochsen, 148 Bullen, 191 Kalben Und Kühe, 679 Kälber, 155 Schafe, 1718 Schweine. Soldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 24—48, Bullen 24—45, Kalben und Kühe 18—48, Kälber 44—74, Schafe 34—64, Schweine 50—70. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüsungsstelle für Rinder 20 °/o, für Kälber und Schafe 18 o/o und für Schweine 16 °/o niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 7. April 1924. Weizen 17,7-18,1. Roggen inländisch. 15,40-15,80. Sommergerste 18,50—20. Hafer 14—14,50. Mats 21—22. Rotklee 160—175. Trockenschnitzel 11,50—12. Zuckerschnitzel 18—22. Weizenklete 10,8—11,2. Roggenkleie 8,60—9. Weizenmehl 28,5—30. Roggenmehl 25,5—27,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle- andere in Rindestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden.