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Wegen kommunistischer Umtriebe und kommunistischer Propaganda ist in Bautzen durch die städtische Polizei der erwerbslose Metallarbeiter und Gemeindeverordnete Wenzel in Schutzhaft genommen worden. Eine neue Senkung der Gütertarife um 12 Prozent ist in Aussicht genommen. Jedoch soll diese Ermäßigung Hand in Hand gehen mit einer weiteren Herabsetzung des Kohlenpreises, der noch immer etwa 70 Prozmt über dem Friedensstand liegt. Die Reform der Reichseisenbahn und des Postwesens, die auf Grund des Ermächtigungsgesetzes von der Rsichs- regierung angeordnet worden ist, soll am 1. April durch Reichsgesetz geregelt werden. Der Reichsfinanzministcr erklärte, daß die Wieder aufnahme der Zahlungen der 26prozentigen Ausfuhrab gabe an England unmöglich sei, da sie den deutschen Etat mit 1b bis 17 Millionen monatlich belasten würden. Durch die Wiederaufnahme der Zahlungen würde das Budget des Reiches völlig ruiniert werden. Am Sonntag, den 17. Februar, wird im ganzen Reiche ein Pfalztag staitfinden als eine machtvolle Kund gebung der Brudertreue und als Opfertag für die deutsche Pfalz. Der preußische Ministerpräsident Braun hat an die Regierung in Wiesbaden ein Glückwunschtelegramm wegen der Befreiung von den Separatisten gerichtet. Die Franzosen fordern den Bau neuer Kasernen im besetzten Gebiet. Nach eingegangenen diplomatischen Berichten aus Rom steht der Abschluß eines italienisch-rumänischen Ver trages dicht bevor. Ministerpräsident Heldt in Berlin. Ueber die Berliner Reise des sächsischen Minister präsidenten Heldt und seinen Besuch beim Reichspräsi denten und beim Reichskanzler läßt sich der „Dresdner Anzeiger" aus Berlin folgendes melden: Der sächsische Ministerpräsident Heldt hat am Dienstag dem Reichs präsidenten Ebert und dem Reichskanzler Dr. Marx einen Besuch abgestattet. In seiner Begleitung befand sich der sächsische Gesandte in Berlin, Dr. Eradnauer, und der Leiter der sächsischen Staatskanzlei, Ministerial direktor Dr. Schulze. Der Besuch war in erster Linie ein Höflichkeitsbesuch, da der Leiter der neuen sächsischen Regierung bisher noch keine Gelegenheit zu einer Begrüßung des Reichspräsidenten und des Reichs kanzlers gehabt hatte. Selbstverständlich war mit bei den Besuchen eine eingehende Besprechung dergesamtpolitischen Lage und insbesondere des in den letzten Monaten vielfach so kritischen Ver hältnisses zwischen Berlin und Dresden verbunden. Der Besuch hat, wie wir hören, das erfreuliche Ergebnis ge habt, daß auf beiden Seiten die Meinung gefestigt wurde, daß unter der neuen sächsischen Koalitionsregie rung eine gewisse Beruhigung und Konsolidierung der Verhältnisse in Sachsen eingetreten ist und daß zwischen der sächsischen Koalitionsregierung und der gegenwär tigen Reichsregierung eine bessere Zusammenarbeit möglich ist, als dies früher der Fall war. Auch in wirt schaftlicher Beziehung ist in Sachsen eine leichte Besse rung festzustellen, die sich in einem Rückgang der Ar beitslosenziffer ausdrückt. Die Frage der Auf hebung des Ausnahmezustandes, die in diesem Zusammenhänge selbstverständlich auch berührt worden ist, wird im wesentlichen davon abhängen, wie die gesamtpolitische Lage sowohl in außenpolitischer wie in innerpolitischer Hinsicht sich weiter konsolidiert. Be kanntlich ist zunächst ein Termin kurz vor den Reichs tagsneuwahlen für die Aufhebung des Ausnahmezu standes in Aussicht genommen. Man hofft jedoch auf sächsischer Seite, daß bei einem weiteren günstigen Fort schreiten der politischen Beruhigung in Sachsen schon t siel? e mich ' u wie et mir ) niit Mch, mchen angen ! ^ranz, mge", , daß oben, Frau ;esün- m er arum tzsen? , daß chien- Zu- i den s be eiden. > zum Wei- Jagd IM Schatten des Lebens. Roman von I. Jobst. l 6, Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Mutter hat es aber heute ordentlich auf ihr Ge schlecht abgesehen, nicht, Vater? Schöne Frauen sind immer gefährlich. Mutter. Glaubst du etwa, wir Stu denten hätten ein Herz von Stein?" „Franz", rief Frau Langsdorf ängstlich, „du wirst doch nick?. —" „Was, Mucker?" fragte lachend der Sohn." „Verliebt haben" vollendete die alte Dame. „Noch nicht", scherzte Franz, „aber was an mir liegt —" „So, Tante Rat, da wären wir", erklang Ursulas Stimme von der Tür her, als sie mit Gertrud in das Zimmer trat. „Mutter und Tante kommen mit Gerd glcm, nach, sie hatten noch etwas zu besprechen." Franz sah mit Entzücken aus das holde Geschöpf, das in so pikantem Gegensatz zu der dunklen Gertrud stand, und vollendete in Gedanken! „Was an mir liegt, werde ich schon dazu tun." Baid nachher traten die Erwarteten ein. Gerd eilte, nachdem er Langsdorf begrüßt, auf Franz zu, der ihn überaus herzlich empfing. „Der Junge ist ja bildhübsch geworden", dachte Franz. „Willkommen, Gerd", sagte eine leise Stimme hin ter ihm, und Gertrud blickte mit ihren ernsten, dunklen Augen in die strahlend blauen ihres Jugendfreundes. „Sieh, da bist du ja auch, Gertrud!" rief Gerd, ein früherer Termin in Aussicht genommen werden kann. Der sächsische Ministerpräsident hat sich am Diens tag abend wieder nach Dresden zurückbegeben. Das Gesamtergebnis des Besuches ist für die sächsische Politik zweifellos erfreulich und wertvoll. Die Dresdner Herren konnten den Vertretern der Reichsregierung gegenüber Erklärungen abgeben, die in Berlin einen durchaus günstigen Ein druck von der Arbeit der sächsischen Koalitionsregierung hervorgerufen haben, und sowohl in innerpolitischer als in wirtschaftlicher Beziehung hat das im Laufe des letz ten Jahres verschiedentlich in so bedauerlicher Weise ge störte Vertrauensverhältnis zwischen den Regierungen in Dresden und in Berlin eine neue Befestigung er fahren. Emgle smzöWe KmmMm. In der französischen Kammer wurde am Dienstag die Debatte über Regierungsvorschläge und über die von Poincarä geforderten Vollmachten zur Vornahme von Ersparnissen mit Hilfe von Dekrets fortgesetzt. Das Wort nahm der Führer der Linken Herriot, der sich ebenso wie die Redner des vor gestrigen Tages als Gegner der Regierungsvorlagen bekannte. Poincars antwortete in ziemlich gereiztem Ton. Er er widerte, daß die von der Regierung gestellten Anträge weder der nationalen Souveränität noch der Verfassung Frankreichs widersprechen. Die von ihm vorgeschlagene Methode sei auch schon von früheren republikanischen Regierungen bei ver schiedenen Gelegenheiten angewandt worden. Im übrigen habe er nicht die Absicht, der Kammer das Recht auf Bewilligung oder Veränderung von Steuervorlagen zu nehmen. Die Regierung wolle lediglich Frankreich einer finanziellen Gefahr entreißen. Die Sitzung wurde um 5 Uhr nachmittags unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung setzte Poincarä seine Rede fort. Als Poincarä ein Ermächtigungsgesetz verlas und auf die Frage, von wem es herrühre, mit den Worten antwortete . Es entstammt den nächtlichen Gedanken eines Mannes (Cail laux), der einst davon träumte, den Rubicon zu überschreiten, brach im ganzen Hause ein ohrenbetäubender Lärm los. Herriot wirft mit schneidener Stimme ein: Die radikal sozialistische Partei ist nicht für die Gedanken, sondern für die Taten ihrer Mitglieder verantwortlich. Darauf erwiderte Poin- cars ziemlich gereizt: Ihm seien nie solche nächtliche Gedanken eingefallen. Darauf steht der Kommunist Lafont auf und ruft unvermittelt dem Kriegsminister Maginet zu: Und woran pflegen Sie zur nächtlichen Zeit zu denken? Maginet: Was wollen Sie damit sagen? Lafont: Daß Sie die Hoffnung einer gewissen Partei sind. Maginet: Sie Schuft! Poincars setzte schließlich seine Rede fort, ist aber so abgespannt, daß er des öfteren aus setzen und sich auch verschiedentlich wiederholen muß. Im ein zelnen sucht der Ministerpräsident unter Hinweis auf verschiedene Partizenzen nachzuweisen, daß das Ermächtigungsgesetz nicht gegen die Konstitution verstoße. Zum Schluffe erklärt er, die Regierung komme nicht um unbedingte Vollmachten ein, doch wünsche sie gewisse Bestrebungen des Landes in Handlungen um zusetzen. Diese Handlungen würden erst nach der Ratifizierung durch das Parlament endgültig Wert erlangen. Der frühere Finanzminister Klotz ergriff nach Poincarck das Wort zu ver schiedenen Einwänden gegen die Regierungsvorlagen. Der Ministerpräsident erhoffe von ihnen Ersparnisse in der Höhe von 100 Milliarden zu erzielen. Dieses Resultat werde er indessen durch eine einfache Reform des Verwaltungswesens nicht zu stande bringen. Mit 338 gegen 18 Stimmen wird der Schluß der Debatte angenommen. Aus aller Welt. " Grnbenkatastrophe im Waldenburger Revier. Im Waldenburger Revier ist in einer Kohlengrube bei Hausdorf ein größerer Kohlensäureeinbruch erfolgt. Dreißig Bergleute wurden verschüttet. Ein großer Teil der Verschütteten konnte noch nicht gerettet werden. Bisher sind neun Tote geborgen. * Ein Attentat gegen den Fridericus-Rex-Film. Bei einer Vorführung des Fridericus-Rex-Films in den Marienbad-Lichtspielen in Berlin drangen vier bis jetzt unbekannte junge Burschen in den Vorführungsraum, hielten dem Vorführer den Revolver vor die Brust und demolierten mit einem Hammer die Vorführungs apparate. * Gemälderaub. In der Nacht zum 31. Januar wurde in Schloß Arensburg bei Bad Eilsen ein schwerer Einbruchsdiebstahl verübt, bei dem die Täter etwa 15 wertvolle Gemälde aus der dortigen Gemäldegalerie raubten. Schloß Arensburg ist Eigentum des Fürsten von Schaumburg-Lippe und wird von den Kurgästen des benachbarten Bades Eilsen im Sommer wegen seiner herrlichen Lage gern besucht. * Budapest Konstantinopel im Flugzeug. Ein Junkers-Verkehrsflugzeug der Transeuropa-Umon an geschlossenen ungarischen Luftverkehrsgesellschaft Aera- Expreß ist nach einem glatt verlaufenen Fluge von Buda pest über Sofia, wo eine Zwischenlandung stattfand, in Konstantinopel gelandet. Die Besatzung wurde von den Behörden und der Einwohnerschaft aus das herzlichste empfangen. * Großfeuer im Zirkus Barnum und Bailey. Aus Vridgewort in Connecticut wird gemeldet, daß in dem weltbekannten Zirkus Barnum und Bailey ein Eroß- feuer ausgebrochen ist. Auf große Entfernung hörte man das Schreckensgebrüll der Löwen und das Trom peten der Elefanten, die ihre Ketten zu sprengen ver suchten. Etwa hundert Pferde flüchteten in , verschie denen Richtungen. Die Feuersbrunst konnte bald be wältigt werden. Das einzige Tier, das in den Flam men umkam, war ein amerikanischer großer schwarzer Stier, der unter dem Namen der „Heilige Stier" bs- kannt ist. Versammlungen und Kongresse. Sächsischer Landsiedlertag. Der Allgemeine Säch sische Siedlerverband hielt am Sonntag in Dresden eine sehr gut besuchte öffentliche Tagung ab. Der Vorsitzende Dr. Kreiß gab einen Ueberblick von der Jahresarbeit. Wenn alle Siedlerwllnsche restlos befriedigt werden soll ten, würden in Sachsen 4 926 000 Quadratmeter Land gebraucht. Die Zahl der fehlenden Siedlerwohnungen betrage 6390. Der zweite Vorsitzende Oertel erörterte die Frage der landwirtschaflichen Siedelung und be mängelte, daß das Wirtschaftsministerium, entgegen den Bestimmungen des Reichssiedlungsgesetzes, noch nicht ge nügend Land aus Staatsgütern zur Verfügung gestellt habe. Oberregierungsrat Dr. Rusch berichtete über die Kreditbeschaffung für den Wohnungsbau. Er wies dar auf hin, daß heute ein Wohnungsbau ohne Bereitstellung von Staatsmitteln nicht möglich sei, da die Spargelder, von denen in Friedenszeiten Wohnungen gebaut wur den, heute fehlten. Oberregierungsrai Hoppe sprach über staatliche Maßnahmen zur Behebung der Woh nungsnot. Er bezeichnete den für den Wohnungsbau zu verwenden Anteil von 10 v. H. des Ertrags der Miet zinssteuer als völlig unzulänglich. Er stellte an die Wohnungswirtschaft der Zukunft folgende Forderungen: Deckung des vollen Bedarfs an Kleinwohnungsbauten durch gemeinnützige Bautätigkeit; ferner Stellung des Wohnüngsneubaues unter soziale Gesichtspunkte und Lösung des Wohnungsproblems der kinderreichen Fami lien. Eine ausreichende Unterstützung des Wohnungs baues aus öffentlichen Mitteln sei unter allen Umstän den notwendig. Nach längerer Aussprache wurde fol gende Entschließung einstimmig angenommen: „Die aus dem Landessiedlertage versammelten Siedler ersuchen die Regierung dringend, dafür Sorge zu tragen, daß in Sachsen mindestens 10 v. H. der Friedensmiete für den Wohnungs- und Siedlungsbau bereitgestellt werden, da nur so ein durchgreifender Erfolg erhofft werden kann. Die vom Reiche für den Wohnungsbau vorgesehenen 10 v. H. des Ertrages der Mietzinssteuer können unter keinen Umständen ausreichend bezeichnet werden." Turnen — Spiel — Sport. Deutscher Sieg im Berliner Sechstagerennen. Das elfte Berliner Sechstagerennen ist am Montag vor überfülltem Hause zu Ende gegangen. Das Rennen endete mit dem Siege der deut schen Favoritenmannschaft Lorenz-Saldow. Es gelang den Amerikanern nicht, den von ihnen erwarteten Ueberrmidungs- versuch zu einem Erfolg zu gestalten. Das Rennen endete in folgedessen durch Punktwertung. Bis zur 144. Stunde war das Tempo ziemlich mäßig. Erst ein Vorstoß von Hahn brachte Be wegung in die Paare. Dann kamen die letzten Wertungen, bei denen sich besonders Lorenz-Saldow, Bauer-Krupkat, Techmer- Stellbrink und Kaiser-Taylor auszeichneten. Die endgültigen Punktzahlen sind für das Siegerpaar Lorenz-Saldow 347, für Bauer-Krupkat 264, für Stellbrink-Techmer 189, Kaiser-Taylor 166, Hahn-Tietz 132 und Hanley-Lawrence 128. Insgesamt wur den 3896,905 Kilometer zuriickgelegt. Die siegenden Paare wur den vom Publikum mit tosendem Jubel gefeiert. und starrte verblüfft auf das bildschöne Kind. „Potz tausend^ wie groß du geworden bist! Nun darf ich dich nicht mcbr Kleine nennen." „Nicht wahr?" sagte das junge Mädchen stolz. „Bald bin ich auch so erwachsen wie Ursula." „Dann werde ich „gnädiges Fräulein" sagen", lachte Gerd. „Ich tue es sogar gleich, wenn du es verlangst." „Nur nicht. Gerd, überhaupt niemals, denn dann läßt es sich nicht mehr so traut plaudern." „Wer weiß, Gertrud", mischte sich Franz in die Unterhaltung, „das gibt dann dem Verkehr einen neuen Reiz. Nicht wahr, gnädiges Fräulein?" wandte er sich an Ursuia. Diese nickte ihm mit reizender Schelmerei zu und antwortete so leise, daß nur er es verstand: „Ich darf ja nicht anders, lieber Franz; die Tante hat's so be- fohlen." Wie sie das Köpfchen neigte, wie drollig sie den Mund verzog und auf der weißen Stirn eine tiefe Falte zog! Am liebsten hätte Franz die frühere Ge spielin in di" Arme genommen und den Mund, der so gefährlich süße Ding ausplauderte, mit seinen Lippen verschlossen. „Ruhig Blut, alter Junge", ermahnte er sich und war froh, als es zu Tisch ging. Tante Niekchens Küche war berühmt, niemand ver stand es so wie sie, Aorgerichte, Ragouts und Braten in steter Abwechselung und wahrer Vollendung der Zu bereitung aus die Tafel zu bringen. Mit freudigem Schmunzeln und höchster Befrie digung sah sie dem Appetit ihrer Gäste zu. Doch als sie bemerkte, wie Frau von Lichtenberg den köstlichen Dingen alle Ehre antat und auch das unnahbare alte Fräulein den Speisen warmes Lob spendete, da dachte sie an das Gespräch von vorhin und nahm sich vor, die armen Damen, denen Gerds Leichtsinn solche Opfer aus- eclegte. so oft als möglich zu East zu haben. Doller Teilnahme ruhte der Blick auf Gerds Mutter, der man die Entbehrungen und Sorgen am meisten ansah. Sie darbte heimlich, damit Ursula keinen Mangel litt und Gerd als flotter Kavalier leben konnte! Das Gesicht der Frau Rat nahm einen sorgenvollen Ausdruck an und sie konnte sich nicht genug tun als eifrige Wirtin. So beobachtete sie mit Genugtuung, wie ein leises Rot die Backen der alten Dame färbte, und als der Justizrat den edlen Wein, den er seinem Sohn zu Ehren aus dem Keller geholt, in die hohen Römer goß, und die Damen ehrfürchtig den köstlichen Tropfen kosteten, konnte es sich Frau Riekchen nicht versagen, er mahnend zur Frau von Lichtenberg zu sprechen: „Meine liebe, gnädige Frau, solch einen Schluck täglich würde ich Ihnen verordnen, wenn ich Ihr Arzt wäre. Die Jugend kann Wasser trinken. Das ist bekömmlich und kühlt das heiße Blut. Uns Alten dagegen tut ein stär kerer Trunk gut, ja er ist für uns lebenskräftige Medizin, während er bei jungen Leuten die Ursache zu manchen Dummheitm ist. Habe ich nicht recht, Alter?" Gerds Stirn überflog eine heiße Röte bei den Wor ten der alten Dame, und fein scheuer Blick flog zu der Mutter hin, die so erschöpft und lebensmüde aussah und doch nicht älter war als die lebensfrische Wirtin. (Fortsetzung folgt.)