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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend DI« »OttenLkrM Zeüung- erschrirü Wil!- wmi>s nnd Sömwbeuös. Der Bezuqs-Preis wird am Ersten jeden Manats bekamügcr-cben. Im Falle höherer Gewalt <Krieg od. sonst, irgendwelcher Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung»« Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od. auf Rückzahlung d. Bezugspreise». MerWtWs- und AWigeMt Anzeigen werden an d«n Erscheimmgst««» bi» spütetzeu» »«tMag» Ä) M» i» n» BeschLst»stell« «bete». Di« Festsetzung de» «azetjen-VeetsH» wird bei «tntretender Änderung «in« N«m« bekanntg«g»d«». Jed« Anspruch «f N-chl^ «»lischt, »E d« Anzeigen-Bktrng durch M«-» «i»g«»«»«! werd« »tz »d« w«m d« Austria, Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde-Giro-Konto Sk. 1tL Nummer 30 Sonntag, den 30 März ^2^23. Jahrgang. Amtlicher Teil. Fußballspiel aus öffentlichen Straße«. Es wird nochmal» auf § 13 der velkehrSpolizeilichen Bestimmungen der Gemeinde Otiendmf-Okrilla hingewiesen. Hiernach ist da« Fuß- und Schlagballspielen auf Straßen und Plätzen verboten. Eltern find für vie Kinder verant- vorllich und wollen diese entsprechend belehren. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Httendorf-Hkrissa, den 28. März 1924. Der Gemeindevorstand OerMcheS ««d Sächsisches. Drt«nd»rs-Dkki"a, den 29. März >yr^. — Der heutigen Ausgabe unserer Zeitung liegt eine Ankündigung dir Firma Dr. med. Robert Hahn L Co-, A.m.b.H., Magdeburg, über ihr in vielen tausenden von Fällen bewährtes Nerven-Nährmittel „Nervisan" bei, aus welches wir unsere Leser hiermit ganz besonders Hin reisen. Ein Versuch mit diesem Mittel dürste sich auf «den Fall empfehlen. — Zur Behebung hier und da auftauchender Zweifel M das Wirtschaftsministerium bekannt, daß noch auf längere M hinaus ein Aufruf des im Freistaate Sachsen ausge- Ebenen wertbeständigen Notgelde« nicht ,zu erwarten steht, ^mal insbesondere die kleinen Stücke noch dringend im Vtikehr benötigt werden. Die Einziehnng kann erst in Er wägung gezogen werden, wenn im Lande genügend metallene Scheidemünzen vorhanden sein werden und das neue Silber- Kid zur Einführung und Verbreitung gelangt ist. — Unsere „Neue Illustrierte" Beilage Nr. 4, führt uns M Litelbilde nach der vielgenannten Petroleumstadt Baku, °ie jetzt i« Brennpunkt der englisch-rusftschen Verhandlungen kht. In den „Bildern vom Tage" finden wir die Vorder- Md Rückseite des neuen Reichssilbergeldes neben anderen Mreffanten Abbildungen. Die neue „Deutschland" dürfte M Interesse aller Freunde der See erwecken, während die »xunft der Urvölker" eigenartige Einblicke in längst ver- sävgtne Zetten. Auch der Boxsport kommt durch Ab- Muug zu seinem Rechte. Die 10 Gebote für Ehefrauen fürsten allseitige Zustimmung finden; denn das erste Gebot Met: „Heirate au« Liebe und nicht um des Geldes willen I" Ob'« wohl immer befolgt wird? — Gegen die Wiedereinführung der Sommerzeit. Auf Legung des Landwirtschaftlichen Kreisverein Leipzig hat >'4 der Landeskulturrat in einer Eingabe an den Deutschen Mdwirtschaft«rat gegen die Wiedereinführung der Sommer au ausgesprochen. — Wie au« Köln gemeldet wird, wird ü der Nacht zum 30. März auf den Eisenbahnen de« be- Wen Gebietes die Sommerzeit eingefühlt. — Das Ministerium für Volksbildung teilt mit: Das Schulgeld an den staatlichen und unter staatlicher Verwaltung Ohmden höheren Lehranstalten Sachsen« ist vom 1. April M auf vierteljährlich 24 Goldmark erhöht worden; die Aus- Mmegebühren betragen 8 Goldmark. . — Falsifikate zu 10 Rentenmark find seit einigen Men im Umlauf. Der gemusterte Aufdruck ist sehr schlecht Mgeahmt, so daß man, gegen Licht gehalten, den Unter- Md gegenüber den echten Scheinen sofort sieht. Auch Men den Falschscheinen die Fasern, die bei den echten scheinen auf der Vorderseite rechts in einem farbigen Stoff- Maus eingebettet find. Der schwarze Aufdruck der Scheine ? Mangelhaft. Bei einiger Aufmerksamkeit find die Falsch- Me leicht al« solche zu erkennen. . Dresden. Am Mittwoch fand auf Anordnung Staatsanwaltschaft auf dem Friedbofe in Vorstadt Mesen eine Leichenausgrabung mit abschließender gericht- Mn Sektion statt. Dort war am 10. März eine 23 Jahre ledige Arbeiterin beerdigt worden. Al« Todesursache Men vom Arzt Influenza und Grippe angegeben worden. Molge einer Anzeige soll jene Arbeiterin aber an den ^igrn eine« Eingriff» nach tz 218 de« Reichsstrafgesetzbuche« /Morben sein. Ende vergangener Woche wurden deren Ge- . Mr dessen Mutter und ein weiterer Mann jin Unter- Mung«hast genommen. Diese drei Personen waren durch Mminalbramte nach dem Friedhof gebracht und dort der Mrgrabenen Leiche gegenübergestellt und dabet vom Unter- Uungrrichter vernommen worden. Nach Beendigung der Mlichen Vernehmung worden vorgenannte drei Personen Mder dem Untersuchungsgefängnis zugeführt. Ueber das Ergebnis der behördlichen Leichenöffnung wird Stillschweigen beobachtet. — Am Dienstag ist Ecke Grenadierstraße und Damm weg ein etwa 60 jähriger, 170 Zentimeter großer, kräftiger Mann bewußtlos aufgefunden worden. Er ist auf dem Transport nach dem Krankenhause verstorben; die Leiche ist nach dem Friedhof Bremer Straße 18 gebracht worden. — Zwei unbekannte Ladendiebe, ein Mann und eine Frau, haben vor einigen Tagen in hiesigen Geschäften mit Erfolg operiert. Sie lieben sich Anzug- oder Kleiderstoffe zur Auswahl vorlegen und suchten dann die Aufmerksamkeit der Verkäufers durch irgendeinen Vorwand abzulenken. Da bei verübten sie Diebstähle. In dem einen Falle erlangten sie 12 Meter Seidenstoff, in einem anderen Falle 6 Vr Meter graublauen Kammgarnstoff. — Gewarnt wird vor einem unbekannten Ringnepper, der am 17. März hiesigen Juwelier um einen Damrnbrillant- ring mit drei Steinen schädigte. Der Unbekannte erschien in dem Geschäft, um angeblich einen Damenring zu kaufen. Es wurden ihm mehrere Ständer mit Ringen gezeigt, und zuletzt verlangte er einen Ständer mit Ringen, der im Schaufenster stand, zu sehen. Während die Verkäuferin die Ringe ans dem Schaufenster entnahm, brachte er einen Büllantrtng an sich, legte an dessen Stelle einen ganz minder wertigen und entfernte sich mit dem Bemerken, daß er in einer Stunde wicderkommen wolle. — Das Verbrechen vom 16. März in der Marschall- straße beschäftigt unausgefttzt die Polizei. Fortwährend werden aus allen Zweifln der Bevölkerung Hinweise gegeben die natürlich alle sofort nachgeprüft und erörtert werden Die Tat erinnert an ähnliche, noch unaufgeklärte Verbrechen. Anfang 1917 wurde in einem hohen Getreidefelde in Flur Eutschütz ein och jähriges Mädchen ermordet. Anfang Avril 1920 war plötz ch ein Schulknabe verschwunden und 1923 wurde sein Skelett am Wilden Mann verscharrt aufgefunden. Völliges Dunkel liegt auch über dem Verbrechen, das am 16. September 1922 in Flur Kleinhessen unweit der Schank- Wirtschaft zur Krippe an einer 13 Jahre alten Schülerin verübt worden ist. Am 21. Dezember 1923 wurde eine 12 Jahre alte Schülerin im Staattforst an der Straße Mittweida—Heinichen ermordet aufgefunden und am 29. Februar wurde in Leipzig ein schändliche« Verbrechen an einem 5 */, jährigen Rädchen verübt. — Ls ist nicht aus- geschlossen, daß die angeführten Verbrechen teilweise aus da« Konto des gleichen Täters kommen. Hoffentlich gelingt es, den Verbrecher zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen. Cossebaude. Wegen schwerer Kellereinbrüche, ver übt in Cossebaude, Kötitz und benachbarten Ortschaften, stand der 1902 zu Sprottau geborene Schmied Otto Rudolf Keller vor dem Amtsgericht Kötzschenbroda. In der Nacht zum 7. Februar war er in Cossebaude ertappt, festgenommen und wegen zufälliger Ueberfüllung der Ortszelle in ein vergitterte« Waschhaus gesperrt worden, daraus aber alsbald entwichen. Bei erneuten Diebereien konnte Keller einige Zeit später in Kötitz abgefaßt werden. Diesmal wurde er sicherer unter- gebracht. Das Gericht erkannte auf zehn Monate Ge- fängnis. Heidenau. Hier geriet ein 11 jähriger Knabe, der sich mit im Mangelraum einer elektrischen Rangel aufhielt in die Rangel und wurde derart gedrückt, daß er Brust quetschungen und Rippenbrüche erlitt und nach dem Kranken haus überführt werden mußte. Großröhrsdorf. Einer hiesigen Geschäftsfrau ist jvon zwei fremden Händlerinnen ein größerer Geldbetrag ab- s geschwindelt worden. Sie hatten der Frau versprochen, -durch Verrichtung von Gebeten und durch Vergraben eines ! Tuches sie von ihrer Krankheit zu heilen. Die Schwind, s lertnnen konnten auf hiesigem Bahnhofs festgenommen und ihnen das erschwindelte Geld wieder abgenommen werden. P 0 ssend 0 rf. In Welschhufe wurde am Sonntag nachmittag ein S jähriger Mädchen von einem Motorrad fahrer, der auf der abschüssigen Staatsstraße i« rasenden , Tempo dohinjagte, tödlich überfahren. Der rücksichtslose j Motorradfahrer entkam unerkannt. In Börnchen wurde mittels Einbruch« ein Posten sSilvit gestohlen. Es wird vermutet, daß die Diebe, dir örtliche Kenntnisse besessen haben müssen, aus der nächsten j Umg bung stammen. Hohnstein. Am 31. März 1924 werden di« Ge- ^augrnni>An'?Mn Hohnstein und Votgtsberg geschloffen. Pauschwitz. In der Papiersabrik von Wiede L Söhne kam am Sonnabend der Werkmeister Otto Freyer in Ausübung seines Berufe» um« Leben. Er hatte an dem Ventil einer Presse zu tun, öffnet dies mehr al« nötig war und wurde dann durch den Druck von der Leiter herabge schleudert. Da äußere Verletzungen nicht festzustellen waren nimmt man an, daß Freyer von einem Herzschlag getroffen worden ist. Leipzig. Nachdem vor vier Wochen die 17 jährige Margot Faibis spurlos verschwunden und trotz aller Polizei- lichen Anstrengungen noch nicht entdeckt worden ist, hat sich schon wieder eia ähnlicher Fall ereignet. Seit dem 25. d. R. wird die 14 jährige Schülerin Auguste Müller, vermißt. — Der Bankbeamte Zeller hatte zum Nachteil« der Sächsischen Staatsbank als Angestellter der Leipziger Zweig- stelle durch Fälschung von Kontobüchern rund 30000 Reuten» mark unterschlagen und war damit flüchtig geworden. Er hatte sich nach einem tschrcho-slowakischen Kurort gewandt, war aber am Montag nach Oberwiesenthal gekommen und konnte dort verhaftet werden. Man fand bet ihm einen scharfgeladenen Revolver. Z. gab an, er hätte seinem Leben ein Ende machen wollen, wenn ihm die Verhaftung nicht so überraschend gekommen wäre. Ein Teil der ver untreuten Summe wurde bei Z. vorgefunden. Außerdem hatte er eine Anzahl Wertsachen bei sich. Lengenfeld. Donnerstag früh gegen 6 Uhr er- folgte im Obergeschoß der alten Schule eine gewaltige Gas- xplofion, die das ganze Obergeschoß in Mitleidenschaft zog. Der Hausmeister wurde schwer verletzt. Mit der Gefahr einer Einstürze« de« Gebäude« wird gerechnet. Rittelbach. In der Nacht zum Sonntag hat «in in rasender Fahrt daherkommendes Auto einen Einwohner überfahren. Der Verunglückte blieb bewußtlo« liegen, er hatte schwere Verletzungen erlitten. Unterstützengrün. Bei Sprengarbeiten wurden am Dienstag mittag am Steinbruch an der neuen Straß« nach Schönheide die Steinbrucharbeiter Hochmuth, Leistner, Queck, sämtlich von hier, schwer verletzt und nach Anlegung von Notoerbänden ins Kreiskraukenstift nach Zwickau gebracht. Das Unglück soll durch verzögertes LoSgehen de« Schüsse« entstanden sei». Plauen. Die Leichenfrauen find iu den Streik ge treten. Sie verlangen eine Lohnerhöhung um 5 auf 8 Mk. für die einzelne Behandlung. Dresdner Schlachtviehmarkt. 27. März 1924. Auftrieb: 1 Ochsen, 7 Bullen, 8 Kalben und Kühe, 578 Kälber, 5 Schafe, 366 Schweine. Goldmarkpreise sür 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 20—44, Bullen 26—44, Kalben und Kühe 16—45, Kälber 38—68, Schaf- 25—63, Schweine 50—66. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle für Rinder 20 °/o, für Kälber und Schafe 18 «/„ und sür Schweine 16 o/« niedriger al« die hier ausgesührteu Marktpreise. Produktenbörse. 28. März 1924. Weizen 17,50—18. Roggen inländisch. 15,40—15,80. Sommergerste 19—20,50. Haser 13,80—14,50. Mai« 21-22. Rotklee 160-180. Trockenschnitzel 11,50—12. Zuckerschuitzel 18—22. Weizenkleie 10,8—11,2. Roggeukleie 8,60—9. Weizenmehl 28—29,5. Roggenmrhl 25—27. Di« Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre«d«n, alle- ander« in Mindestmeugen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Kirchennachrichte«. Sonntag, den 30. März 1924. Vorm. 9 Uhr Predigtgottrsdienst. Jugeudvereiuigung: Teilnehmer am Jugendtag iu Schwepnitz treffen sich halb 8 Uhr Bahnhof Ottendorf-Okrilla Melden bi« Sonnabend 8 Uhr bei König. PA" -Hierzu die Anlage »Neue Illustrierte". -WH