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Ottendorfer Zeitung : 05.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-192403052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19240305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19240305
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-05
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.03.1924
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Sachsen und der zivile Ausnahmezustand. Das Eesamtministerium für den Frei staat Sachsen gibt der sächsischen Bevölkerung am I.März 1924 folgendes kund: Der militärische Ausnahmezustand ist aufgehoben. Damit übernimmt die sächsische Reg ie- rung wieder die Verfügungsgewalt über das Polizei wesen des Landes. Die Negierung ist entschlossen, Handel und Wan del, Arbeit und Unternehmungsfreudigleit tatkräftig zu fördern und richtet an die gesamte Bevölkerung die ernste Bitte, sie in diesem Bestreben zu unter stützen. Wo erneut versucht werden sollte» durch Unruhen oder Gewalttätigkeiten die Sicherheit des Staates oder der Bevölkerung zu gefährden, wird die Regie rung die Machtmittel des Staates zum Schutze der gesamten Bevölkerung anwenden. Unruhen und gewaltsame Störungen des Wirt schaftslebens schädigen in erster Linie und am nachtei ligsten die wirtschaftlich schwachen Teile unseres Volkes. Es halte sich deshalb jeder von Gewalttätigkeiten fern und bemühe sich, an der völligen Gesundung des allmäh lich wieder ausblühenden Wirtschaftslebens zu seinem Teile mitzuarbeiten. * Der sächsische Zivilkommissar Meier äußerte in einer Unterredung über die Verhängung des zivilen Ausnahmezustandes in Sachsen u. a.: Ich hoffe, daß der zivile Ausnahmezustand ebenfalls nur eine Maßnahme von vorübergehender Dauer sein wird. Gegenwärtig ist die Errichtung der Notpolizei gerade so weit, dis öffentliche Sicherheit in Sachsen mittels der Polizei aufrechtzuerhalten. Der zi vile Ausnahmezustand wäre für Sachsen nötig gewor den, nachdem von kommunistischer Seite zahlreiche Sprengstoffanschläge verübt worden wären. Die kom munistischen Führer in Sachsen befinden sich zurzeit in Schutzhaft. Nur dadurch ist es gelungen, einen größer angelegten kommunistischen Putsch in Sachsen zu ver hindern, daß man die Führer rechtzeitig in Haft ge nommen und daß nacheinander die gesamte kommu nistische Organisation dadurch zersprengt wurde. Das Zusammenarbeiten zwischen dem Reichswehrkommando in Dresden und der neuen sächsischen Regierung ist, wie Zivilkommissar Meier erklärte, das denkbar beste und man habe auch innerhalb der sächsischen Sozialdemo kratie den Eindruck, daß sich die große Koalition in Sach sen als dauerhaft erweisen werde. Ler Hitler-Ludendorff-Prozetz. Die Verteidigungsrede Ludendorffs. In der Nachmittagssitzung ergriff General Ludendorff das Wort. Er führte unter anderem aus: Der Artikel 16 der Weimarer Verfassung, der die Abstimmung der preussischen Lan desteile zuläßt, ist nicht etwa auf Veranlassung der Sozialdemo kraten in die Verfassung hineingekommen, sondern auf Veran lassung des Zentrumsabgeordneten Trimborn. Heute tritt auch die Kölnische Volkszeitung für eine Lostrennung der Rheinlande von Preußen, nicht vom Reiche, ein. Der Verfajsungsentwurf des bayerischen Gesamtministeriums zeigt, wohin die Reise gehen soll. Ich hatte das bestimmte Gefühl, daß maßgebende bayerische Kreise das Deutschland Bismarcks zu zerstören oder ihm eine Form geben wollten, die mit Bismarcks Eedankengang nichts gemein hatte. Dem Wort Föderalismus wurde eine Auslegung gegeben, wie sie von Bismarck immer bekämpft wurde. Es ist die dauernde Versklavung Deutschlands an Frankreich und soll verwirklicht werden durch die Vernichtung Preußens. Ich bin guter Preuße, ich bin Deutscher, der an DeutschlanL auf Bismarcks Grundlage allgemein glaubt. Die Ereignisse am 5. und 9. November haben vielen die Augen geöffnet, nicht minder die Denkschrift des bayerischen Gesamt ministeriums über die Verfassung, die ja jetzt mit den Bestrebun gen im Rheinlande, und in Hannover und Hessen das Ziel unver hüllt zeigt. In einem solchen Maße, wie ich Einblick in diese Vorgänge gewann, war es mir auch möglich, die Abhilfe zu finden in der völkischen Freiheitsbewegung. Cie war mir ein Trieb inneren Herzensbedürfnisses geworden. Cie allein beseitigte die Klassengegensätze. Dieser Weg schien mir be ¬ rufen, den Gefahren, die ich erkannt, entgegenzugehen. Ich lernte in Hitler einen selbstlosen Mann kennen, der ver stand, der völkischen Bewegung den Inhalt zu geben. Ich bin selbst Monarch, halte aber die Frage zurzeit nicht für lösbar und habe immer den Standpunkt vertreten, daß die Dynastie für das Volk da ist. Eine zu flüchtige Lösung der Frage, beson ders eine einseitige Lösung in einem einzelnen Bundesstaat halte ich für ein Unglück. Daß die bayerische Volkspartei sich jetzt besonders gegen mich hervortut, ist ein Zeichen, daß ich ihre politischen Ziele störe, daß auch die deutschnatio nale Presse sich gegen mich wendet, nimmt mich bei den Be ziehungen zu den alten deutschen Verbänden und General von Seeckt nicht wunder. Als das Generalstaatskommissariat ge schaffen war, bestand für mich kein Zweifel, daß damit der erste Schritt zu einer gewaltsamen Lösung der deutschen Frage ge schehen war. Die bayerischen Machthaber hatten auch die Teile der Reichs wehr zur Verfügung gestellt und hierin lag ein Verfasfungs- bruch, einmal durch den bayerischen Staat und dann Lurch General Lossow und dann auch von den Offizieren, die ihm folgten. Hochverrat war begangen. Er drängte zu einer Tat, sonst war er eine Lächerlichkeit vor der Welt, der er ja auch heute verfallen ist. Ich glaube besonders an eine Tat um so mehr, als ich von der Bestimmung Pöhners zum Gouverneur von Sachsen und Thüringen hörte. Diese Stelle war nur zu behaupten, wenn die Schützer der Gewalt in Berlin standen. Alles andere ist militärischer Unfug. Ich sah dann auch den Versuch, Bayern auf Kosten anderer Bundes staaten gewaltsam auszudehnen, in der Abtrennung des bayeri schen Teiles der Reichswehr sah ich ein weiteres Avgleiten auf der abschüssigen Bahn zur Lockerung des Reiches. Lossow ließ mich zu sich bitten und er schilderte mir, wie alles gekommen sei, wie er lieber wie ein Mauerblümchen im Verborgenen blühen möchte. Er wies meine Sorgen zurück und meinte, die Reichs wehr sei nur für deutsche Belange zu haben. Er wolle eine Entwicklung der innerdeutschen Verhältnisse in großdeutschvölkischem Sinne. Ich jagte ihm auf dieser Basis meine loyale Mitarbeit zu. Ich hatte zu General Lossow volles Vertrauen. Am 7. November kam er wieder zu mir und erzählte, daß nunmehr der endgültige Entschluß zum Handeln in Richtung Berlin bestehe. Später glaubte ich aus einer Aeußerung des Justizrates von Zeschwitz annehmen zu können, daß von einer Seite für einen bestimmten Tag eine politische Aktion geplant sei. Ich sprach beim Fortgehen mit Justiziar Zeschwitz darüber. Er teilte mir aber mit, daß das eine falsche Annahme sei. Ich stelle fest, daß dies die erste Er klärung war, die ich von ihm erhielt, daß die Herren tatsächlich am 12. November eine Unternehmung beginnen wollten, woran ich heute nicht mehr zweifle. Gegen 8,3V Uhr abends am 9. November wurde ich zu Hause angerusen, imVLrgerbräukeller fei meine Anwesenheit dringend erwünscht. Ich wurde gebeten, hinzukommen und würde sofort in einem Kraftwagen abgeholt werden. Auf meine Frage, was eigentlich los sei, erhielt ich die Antwort, das würde mir dann mitgeteilt werden. Darauf kam Scheubner-Richter und meldete mir kurz die Vorgänge. Im Bürgerbräukeller begrüßte mich Hitler und bat mich, das Amt eines Befehlshabers einer zu bildenden National armee zu übernehmen. Die Frage war für mich, wie stellt sich die bayerische Staatsgewalt dazu. Ich gehe also auf Lossow zu und sage ihm etwa: Die Sache ist ins Nollen gekommen, sie mutz jetzt vorwärts gebracht werden. Lossow erwiderte: Es sei auch seine Ansicht, daß das Unternehmen jetzt weiter ge führt werden müsse, ebenso Oberst Seisser. Ich sprach dann mit Pöhner, der aus meine Frage, ob er den ihm angebotenen Posten annehme, erklärte, er müsse sich erst mit Kahr besprechen. Kahr selbst meinte mir gegenüber, er könne sich nicht entschließen, er sei sozusagen mit der Pistole in das Nebenzimmer geführt worden und endlich entschloß auch er sich auf inständiges Bitten, wobei auch ich mich beteiligte. In meiner Anwesenehit ist kein Zwang aus die Herren aus- geübt worden. Sie haben auch keine Komödie mit mir ge spielt. Es ist auch nicht wahr, daß ich sie überrascht hätte. Sic entschlossen sich als freie Männer durch Wortabgabe und Handschlag. Jedenfalls war ihnen die gesamte Lage nicht fremd. Losfow und Seiffer habe ich nicht zugeredet, dazu war kein Anlaß. Ludendorff schilderte dann, wie er und seine Gefährten allmählich merkten, daß Kahr, Lossow und Seisser nicht ehrlich handeln. Sie haben unehrenhaft gehandelt. Es kam für mich hier darauf an, die völkische Bewegung zu retten, nicht der völkischen Be wegung zu liebe, sondern aus Liebe zum Vaterland. Mich jetzt also von der völkischen Bewegung zu trennen, war unmöglich. Es Ware Treubruch gewesen. Es war für mich selbstverständlich, mich als Führer der völkischen Bewegung an die Spitze des Zuges durch die Stadt, der zu Propagandazwecken statt fand, zu stellen. Jeder Kampf und jede Gewalt handlung wurden untersagt. Ludendorff schilderte dann den Verlauf des Zuges und den Zusammenstoß mit der Landespolizei bei der Feldherrnhalle und erklärte dann: Sor- genundHoffnungen hatten mich am Abend des 9. Novem ber bewegt. Die Hoffnungen wurden zunichte durch Trcubruch und Engherzigkeit deutscher Männer, durch Treuoruch von Offi zieren des alten Heeres. Der Makel ist um so größer, als der alte Offizierkorps noch immer nicht verstanden hat, sich davon zu reinigen. Die völkische Bewegung wurde damit die Zukunft des Vis- marckschen Deutschlands, diese sollte entscheidend getroffen werden, das war das Ziel des Aktes an der Feldherrnhalle. Möge die völkische Bewegung durch das Märtyrerblut des 9. No vember so stark werden, daß sie das deutsche Volk zusammen schmiedet, auf das ein Reich entsteht, gefeit gegen die Gefahr überspannten Föderalismus und Separation. Ein Reich stark und frei. Ein Deutschland, das nur den Deutschen gehört. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärte Ludendorff noch: Die damalige Bewegung, gestützt auf die vaierländischen Ver bände in Norddeutschland, wäre zu einer so gewaltigen Kund gebung im Deutschen Reiche geworden, daß die Sache ohne jede Gewalttat verlaufen wäre. Darauf wurde 6,30 Uhr die Sitzung geschlossen. Am Sonnabend trat das Gericht in die Vernehmung des Angeklagten Hauptmann a. D. Röhm ein. Der Angeklagte sagte aus, er habe den ganzen Feldzug mitgemacht und sei auch an den Unternehmungen gegen die aufständischen Kommunisten im Ruhrgebiet beteiligt gewesen. Er erachte sich auch heute noch an den Eid gebunden, den er seinem königlichen Herrn gegeben habe. Röhm erzählte dann von seinen erfolgreichen Kämpfen gegen den Soldatenrat und seiner Beteiligung an der Befreiung Münchens von der Räteherrschaft. Wegen seiner regen Teil nahme an der vaterländischen Bewegung sollte er im Sommer als Kommandochef nach Bayreuth strafversetzt werden. Im Herbst habe er endgültig seinen Abschied eingereicht und in den ersten Okiobertagen die „Reichskriegsflagge" gegründet, die als ein militärischer Verband auf rein militärischer Grundlage auf gestellt war. An den entscheidenden Besprechungen mit Hitler und Kriebel habe er nie teilgenommen. Zu den Ereignissen des 8. November erklärte Röhm, die Verteidigung des Wehrkreis kommandos sei von ihm organisiert worden, als das Anrücken von Tanks gemeldet wurde. An den vorbereitenden Besprechun gen wegen Ausrufung der nationalen Regierung am 7. Novem ber habe er nicht teilgenommen. Er habe Befehl gegeben, daß Reichswehrtruppen nicht beschossen werden dürften. Aus den Verhandlungen habe er den Eindruck gewonnen, daß zwischen Hitler und Lossow vollständige Uebereinstimmung bestehe. Die für die Besetzung des Wehrkreiskommandos vereinbarten Ab zugsbedingungen seien nicht erfüllt worden. Man habe weder ihn, noch die anderen ehrenvoll behandelt. Gegen 11 Uhr wurde die Vernehmung Röhm abgeschlossen und eine kurze Pause angesetzt. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wurde der Angeklagte Oberleutnant d. R. und Studie render der Staatswissenschaften Wilhelm Brückner vernom men. Einleitend legte er die Gründe für seine nationale Ein« stellung dar, die durch den Ausbruch der Revolution veranlaßt worden sei. Namentlich habe das Verhalten Kurt Eisners in ihm einen fanatischen Haß wachgerufen. Nach der Befreiung Münchens, an der er mitgewirkt habe, habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß nur Hitler mit seiner antimarxistischen Einstel lung Deutschland befreien könne. Von den Vorgängen vor dem 8. November hatte der Angeklagte als militärischer Führer keine Kenntnis. Als am 8. November der Befehl kam, nach dem Bür gerbräukeller zu marschieren, habe keiner seiner Unterführer von dem Befehl Kenntnis gehabt. Der Angeklagte schilderte dann die bereits bekannten Vorgänge und berichtete, er habe keinen Augenblick den Eindruck gehabt, daß Kahr, Lossow und Seisser ihr Wort gebrochen hätten. Wenn in der Anklageschrift behaup tet wird, daß über die Stellung der Landespolizei kein Zweifel mehr bestehen konnte, so müsse er das absolut bestreiten. Er glaube nicht, daß die Schießerei an der Feldherrnhalle durch einen Schuß eines seiner Leute ausgslöst worden sei. Wenn die Leute der grünen Polizei von vorne her erschossen worden seien, so sei nach Lage der Dinge als sicher anzunehmen, daß sie ins eigene Feuer gelaufen seien. Nach der Schießerei sei er in eine Apotheke gegangen und habe geheult wie ein Schloßhund. Er sei stolz darauf, daß er am 8. und 9. November mitgemacht hätte und wenn er nochmals in die Lage käme, so würde er heute ebenso wieder zu feinem Führer halten. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärte Brückner, für ihn existiere keine Verfassung. Natürlich habe er die Verfassung gebrochen, wenn man es rein wissenschaftlich auffasse. Die Sitzung wurde dann nach 12K llhr abgebrochen. Die Verhandlung fand am Montag vormittag ihre Fortsetzung. Schattsn dss Lebens. Roman von I. Jobst. 26. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Ich mutz fort, Gerd", stammelte sie verwirrt. „Ich mutz noch zu Tante Rat." „Entzückendes Kind", murmelte der junge Mann und sah der enteilenden Gestalt nach. „Sie ist noch e/mz dieselbe — nur viel, viel schöner geworden." Er lachte leise vor sich hin, als er an die Verwir- ' a der Kleinen dachte. Was war ihm ein Kutz? rieft junge Lippen hatte er schon so berührt, wie < ft haften sich ihm zu flüchtigem Spiel dargebotsn, 'ft t ! le mit sehnsüchtigem Verlangen sich aus die seinen ' :.'ssi. Das war das Recht der Jugend, das Recht des Studenten — wenn man so aussah wie er! In Heidelberg lag das Küssen sozusagen in der Lust — das Genießen, das ganze herrliche, freie Tiu- dentcnlebrn. Damit sollte es ja nun zu Ende sein. Die entsetzliche Paukerei hatte begonnen, das Eramen mutzte bestanden werden oder der Onkel zog die Hand von ihm ab. Es wurde ihm ja nicht schwer, er war klug und be griff rasch. Aber das Arbeiten war ihm zuwider. Wenn die Sonne schien wie heute und es wie lachendes Glück in der Luft lag, wie soeben noch — ja, wer hatte dann Luft zu ernster Büffelei? Lachende Augen, gehende Wangen, überschäumende Jugcndkraft — denen gehörte die Gegenwart. Im Win ter war auch noch Zeit zum Studieren, jetzt hatte er wahrlich anderes zu tun. Eine Tanzmclodie trällend, den schönen, blonden Schnurrbart keck in die Höhe drehend, ging Gerd zu der Wohnung der Mutter hinab. Zu derselben Zeit öffnete sich unten die Tür des Wohnzimmers bei Justiz- rats, und auf der Schwelle stand ein schönes, seliges Menschenkind, über welches das heimliche Liebesglück solch verklärenden Schimmer breitete, datz es den beiden Alten bei seinem Anblick wurde, als träte die verkörperte Jugend herein. Jubelnd umarmte Gertrud die alte Dame, noch ehe diese aufstehen konnte, und streckte dann dem Justiz rat beide Hände entgegen. „Latz dich ansehen, Herzenskind", rief der alte Herr und blickte mit den gütigen Augen das schöne Mädchen prüfend an, um ihr dann lächelnd die glühenden Wangen zu klopfen: „Bist noch die Alte! Recht so und gut, datz wir dich wieder haben. Alter braucht Jugend, und wir vermissen dich sehr — nicht wahr, Riekchen? Und wie wird sich die Großmutter freuen; sie ist sehr hinfällig geworden, die alte Dame." „War sie krank, Onkel Nat?" fragte Gertrud er schrocken. „Nein, Gertrud, nur die Kräfte fehlen, das bringt das Alter so mit sich. Du warst noch nicht bei ihr?" „Vater will heute nachmittag mit mir hingrhen. Ich wollte vorhin Ursula besuchen", setzte sie zöMnd hinzu, „aber ich wurde nicht angenommen." „Natürlich", schalt Tante Riekchen vom Fenster her. „Ursula ist eine vornehme Dame geworden und emp fängt nur zur Besuchszeit." „Dummes Zeug, Riekchen, da steckt bloß wieder der alte Drachen dahinter." „Das sagte Gerd auch", entfuhr es unbedacht Gertruds Lippen. „So, so!" Schmunzelnd sah der alte Herr zu dem errötenden Mädchen hin, dessen Verlegenheit ihn be lustigte. „Wo haben wir denn den Herrn Sausewind schon gesprochen?" „Ach, nur einen Augenblick", lautete die zögernde Antwort. „Wir begegneten uns aus der Treppe." „Ist ein stattlicher Bursche geworden, nicht, Gertrud?" Wie unbequem forschend die klugen Augen des alten Herrn blicken konnten. „Es ist ein schönes Eeschwisterpaar; man weiß nicht, wer schöner ist, Gerd oder Ursula", mischte sich Frau Langsdorf in das Gespräch. „Ein paar richtige Son» nenkinder." „Wie geht es Franz?" fragte Gertrud und be gann somit ein neues Gespräch, bei dem Tante Rat in Eifer geriet. Auch der Justizrat warf ab und zu ein Wort hinein und so erfuhr Gertrud, daß der Jugend freund bereits Assistenzarzt an einem großen Kranken hause war, und daß die Eltern hofften, den Sohn in absehbarer Zeit für immer in der Heimat begrüßen zu dürfen. „Dein lieber Vater hat uns die Versicherung ge geben", schloß der Justizrat, „datz er sich unseres Jungen annehmen würde, und da er seines Berufes bald müde sei, wolle er sich auf junge Schultern stützen. Dazu er wählt er sich unsern Jungen." „And weißt du auch warum, Liebling?" setzte die alte Dame hinzu und drückte zärtlich die Hand Gertruds, die dicht neben ihr satz. „Weil Franz der treue Freund eines gewissen kleinen Mädchens war, das jetzt als er wachsene Dame hier vor mir sitzt." Stürmisch sprang Gertrud auf und fiel der gelieb ten Tante Rat um den Hals. (Fortsetzung folgt.) > Der sich zu ei nach Ber Lie auf den nächst fm Mäßigkeit Der Hausbesii in Che nu licher Kaj rung der eines frei Die Eröffnung Der den Reic kung der bis zu c einmalige Millioncr Machen. Die an die H 'm der die langt wo Gem ersten de! System c storben. Aus Dr. Roes an der 2 Int Lturz de Perhandl Nlilitärki In affäre sin zugereiste durch die die Mit schlognah Feftgenon Zivil Bricfwcch Politischen dazu ist v Schreiben Der leiden erl dem Süd Die Zu einem Parteien Und auch Reichstag kintreten Erörterun Am Porspi sangjen, > standes il iollen un lUunistisch! selbst wu beutschvöl gierung n Ehre uv Verden. 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